Schule muss Gebetsraum für Muslime stellen

Özcan Mutlu von den Grünen schüttelt den Kopf. "Ich kenne kein Land außer dem Iran, in dem Gebetsräume an der Schule möglich sind.

warum müssen die das in De haben ?

@individualist

Ich hatte damals das Glück, dass mir der Unterricht erspart blieb. :>
Dennoch wurde das Thema behandelt und am Ende sollten wir Referate halten.
Ich weiss es noch genau... mein Thema war die spanische Inquisition.

Man könnte doch an der Stelle das ganze mit in den Ethik-Unterricht übernehmen.
Und warum auch nicht ?
Warum nicht positives als auch Negatives aufzeigen und zur Debatte stellen ? Zumal es doch soviel mehr als nur das Christentum und den Islam gibt.
Die Schüler sind ja auch nicht doof.

Das Urteil selbst fasse ich eher so auf, dass die Richter sich dachten "Wenn wir es ihm erlauben, dann kommen alle Gläubigen, ganz egal welcher Religion und wollen ihre Extrawürste."
Auf den Boden knien und auf dem Gang beten halte ich auch nicht für richtig.
Eben da Religion in den privaten Wänden oder eben in Kirchen/Moscheen/Tempeln praktiziert werden sollte.

Dennoch ist das Thema auch ein heisses Eisen.

@bonita

bonita schrieb:warum müssen die das in De haben

Weil sie die Gutmütichkeit der Deutschen ausnützen.

Solange Religionen andere Religionen bekämpfen kann es keine Religionsfreiheit geben, schon gar nicht in einem Staat wo sich viele Religionen niederlassen.

Ich war in Baden-Württemberg auf der Schule und habe ab der 7ten Klasse den Ethikunterricht besucht. Vorher war ich im katholischen Religionsunterricht. Modern war der keineswegs, wir haben uns auch nicht mit anderen Religionen befasst. Und ich bin erst 21 Jahre alt, also so lange ist das noch nicht her.
Im Gegensatz dazu aber, haben wir uns im Ethikunterricht mit anderen Religionen befasst. Ich halte diesen auch für wahnsinnig wichtig, denn das Fach war meiner Ansicht nach das Fach, welches einem fürs eigentliche Leben, für das Miteinander in einer Gesellschaft, am besten gewappnet hat.

Was bisher auch noch nicht erwähnt wurde: Der Religionsunterricht ist das einzige Fach, welches nicht unter der Kontrolle des jeweiligen Kultusministeriums ist. Das Fach und die Lehrenden werden von der Kirche kontrolliert.Meine letzte Ethiklehrerin, die ich in der Oberstufe hatte, war vorher Religionslehrerin, hat aber nach ein paar Jahren mit dem Religionsunterricht aufgehört, weil für sie der direkte Einfluss der Kirche zu stark war.

@sodawasser
Ist noch harmlos. Ich war 3 jahre auf nem recht konservativen Gymnasium. Da stand noch ein echter Franziskanermönch aus dem Städtischen Kloster hinterm Pult und unterrichtete einen. Jeden Dienstag war Kirchenpflicht zur ersten Stunde.Schwänzen= Schlechte Note. Befreiung war nicht! Und ich möchte erwähnen das es sich keinesfalls um eine "Katholische Schule" gehandelt hat.
Bin froh das so was heute nicht mehr geht.

Trapper schrieb:Ist noch harmlos.

Ja, das ist es auf jeden Fall. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass aus meiner Sicht der Ethikunterricht für die Allgemeinheit mehr zu bieten hat, als der Religionsunterricht.
Und, dass es nicht sein kann, dass das Kultusministerium in Sachen Religionsunterricht komplett außen vor gelassen wird und die Kirche somit direkten Einfluss auf den Schulunterricht hat, auch wenn es "nur" der Religionsunterricht ist. Wenn schon Religionsunterricht in Schulen, dann sollte er auch vom Kultusministerium kontrolliert werden und auch überhaupt erst konzipiert sein.
Außerhalb einer Schule kann ein Religionsunterricht natürlich von wem auch immer erstellt und geleitet werden.

Für die Menschen, die auch immer ans Geld denken: Der Staat bezahlt die Religionslehrer, aber die Kirche gibt ihnen vor, was und wie sie unterrichten sollen. Wieso werden die Lehrer dann nicht von der Kirche bezahlt?

Trapper schrieb:Bin froh das so was heute nicht mehr geht.

Da bin ich mir nicht zu 100% sicher, dass es sowas in Deutschland nicht mehr gibt.

@Kc
Deshalb habe ich Normal und unnormal in klammern geschrieben.
Ich finds nicht unnormal in dem Sinne.
Ich mein das so: Wenn gläubige Menschen beten möchten,können sie das tun.Dafür aber extra Räume zu verlangen find ich nicht so gut.
Es gibt eben auch viele die sich dadurch irgnedwie "bedrängt" fühlen oder so,weil sie nicht "glauben".

Ich persönlich gehe nicht mehr zur Schule,und das schon lang,find es aber trozdem nicht so gut.
Beten können sie ja.Bloss wenn schon son Theater gemacht wird,das an Schulen in den Klassen kéine Kreuze hängen dürfen,warum dann extra Gebetsräume?

Wenn das eine öffentliche Schule ist,müsste man für alle Glaubensrichtungen die dort sind Gebetsräume einrichten.Aber nur für eine,das ist nicht.
Und die meisten Schulen haben nicht mal genug Räume um die Schüler unterzubringen.

Es gibt doch Privatschulen für Muslime,da können sie 5 mal am Tag beten.

Ich mein die gläubigen wollen von den nichtgläubigen respektiert werden.
Und umgekehrt genauso.

@shionoro
Wir hatten an unserer Grundschule auch einen Religionsraum.Aber auch einen für Muslime.
Also wenn dann für alle.Aber nicht nur für einen.

@nurunalanur

Das ist doch der Titel.....
Wenns darum geht das gebete "verboten" werden,find ich das auch nicht inordnung.
Ich mein,jeder Schüler schickt hier und da auch mal ein "Stoßgebet" in den Himmel,kurz vor einer Prüfung z.B.Das müsste ja dann auch verboten werden.

Und wenn es wirklich Räume sind die sonst nicht genutzt werden,warum nicht?
Aber dann für alle Glaubensrichtungen,und nicht nur für eine.

bonita schrieb:Solange Religionen andere Religionen bekämpfen kann es keine Religionsfreiheit geben, schon gar nicht in einem Staat wo sich viele Religionen niederlassen.

die anzahl der religionen dürfte wohl nicht das problem sein. die "besonderen eigenschaften" ganz bestimmter relgionen und dem großteil seiner anhängerschaft schon eher. forderungen dieser art sind mir von seiten buddhistischer, hinduistischer oder sikhistischer religionsanhänger nicht bekannt. mit solchen forderungen geht natürlich auch die größe der religionsgemeinschaft einher. allerdings verfolgen diese banalen forderungen sowie die institutionalisierung und politisierung gewisser religionen auch ganz bestimmte absichten. das sollte sich der überaus tolerante michel immer vor augen halten. und ein fleckchen erde auf dem die koextistenz von so unterschiedlichen kulturen/religionsgemeinschaften ohne konflikte funktioniert (hat), ist mir ebenfalls nicht bekannt. aber es entspricht der arroganz und dekadenz dieser gesellschaft zu glauben, man könne durch eine fast schon unterwürfige toleranz solche konflikte im keim ersticken.

zaramanda schrieb:Aber dann für alle Glaubensrichtungen,und nicht nur für eine.

das versuch mal in einer Schule mit 30 Nationen und 5 Weltreligionen unter einem Hut zu bringen.

@bonita


Ziemlich einfach.
Ein gebetsraum für alle.
Da wird es dann 10-20 schüler geben die ab und an mal beten gehen, und es hat sich

@shionoro
Währe die vernünftigste entscheidung.. also wird sie nicht funktionieren..

interrobang schrieb:Währe die vernünftigste entscheidung.. also wird sie nicht funktionieren..

Stimmt, die einen würden sich in ihrer Spiritualität beleidigt fühlen, wenn Menschen einer anderen Konfession mit ihnen in einem Raum beten würden . . .

. . . andere würden sich provoziert fühlen, wenn sie in einem Raum beten müssten, indem es generell auch schon andere getan haben . . . es würden Kreuze gezimmert, Fahnen verbrannt und Mönche angezündet werden. Alles wie gehabt also. :X

Ist ja hierzulande auch nicht so lange her, dass sich Katholen und Evangelen nicht gemeinsam zum Gebet an einem Ort versammeln durften bzw. konnten.

@shionoro
Ich stelle mir das nicht sehr erbaulich vor, wenn sich ein Muslim
auf seinen Teppich geworfen hat und hinter ihm betet kniend
ein Christ.

Es gibt genug Kirchen in Deutschland und jede größere Stadt hat
auch eine Moschee oder wenigstens Gebetsräume für Muslime.

@ramisha
@xionlloyd

wie kommt ihr darauf, dass das zu streit führt wenn der eine kniet und der andere auf nem teppich sich niederwirft?

Das trägt eher dazu bei dass man sich gemeinsam näher kommt.

Seien wir doch mal ehrlich, heutztage ist es nicht mehr so, dass die Konfliktpunkte religiös bedingt sind, sondern eher wirtschaftlich oder kulturell, wobei die religion als kulturelle erscheinung verstanden wird, wenigstens zum teil.

An sich sind sich religiöse menschen vom denken her näher als ein religiöser und ein nichtreligiöser mensch, und wenn sie gemeinsam beten sollte das bei 2 normalen schülern keienrlei probleme geben.

Probiert es aus, ihr werdet sehen in 90% der fälle werde ich recht behalten

shionoro schrieb:An sich sind sich religiöse menschen vom denken her näher als ein religiöser und ein nichtreligiöser mensch, und wenn sie gemeinsam beten sollte das bei 2 normalen schülern keienrlei probleme geben.

Recht sehr zu wünschen... (sagt Lessing)

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (sagt Goethe)

Denn das, was du da beschreibst, wäre das Idealbild eines toleranten Umgangs miteinander. Und wenn wir den hätten, dann hätten wir den ganzen Fred hier nicht...

@shionoro
Deiner Meinung bin ich nicht. Es ist schon manchmal schwer innerhalb einer
Glaubensgemeinschaft Friede und Eintracht walten zu lassen, geschweige
denn, wenn unterschiedliche Religionen auf engem Raum ihre Thesen
vertreten.
Was sich am besten versteht, sind pazifistische Atheisten unter sich!

@ramisha

ramisha schrieb: pazifistische Atheisten

Ist das nicht ein Oxymoron?