Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

@Realo

Naja, ganz ehrlich:

Wenn ich mir zum Beispiel diese antideutschen Spinner angucke, die sich gerne mit allerlei Variationen darüber hervortun, wie sch... Deutschland sei, dann frage ich mich angesichts einer ziemlich offenen, globalisierten Welt:

Was machen die eigentlich noch hier?


Besteht der Grund vielleicht darin, dass man doch irgendwie die ganzen Annehmlichkeiten des verhassten Systems zu schätzen weiß? Also Sozialhilfen, Sicherheit, Versorgungssicherheit, Krankenversorgung, Infrastruktur, die Freiheit, den Staat blöd zu finden ohne dafür gleich im Knast zu landen oder gegen die Bundeskanzlerin demonstrieren zu dürfen, ohne daraufhin niedergeknüppelt zu werden?
Unter vielen anderen Dingen.


Von daher finde ich mindestens die Äußerung legitim:,,Wenn du D. so sch... findest, dann tschüß, die Welt ist groß, gute Reise."

Der Spruch übrigens, dass Amerikaner stolz sein dürfen auf Amerika, ohne dass dies nationalistisch sei, aber es bei Deutschen immer nationalistisch sei, wenn ein Deutscher sich entsprechend äußert, ist ja ein echter Megakracher :D

Stichworte Angriffskriege, Sklaverei, Unterjochung und Deportation von Indianern?
Aber hey, immerhin waren die Amis mal gegen die deutschen Nazis, yeah.

Kc schrieb:Von daher finde ich mindestens die Äußerung legitim:,,Wenn du D. so sch... findest, dann tschüß, die Welt ist groß, gute Reise."

Realo schrieb:Wer Deutschland nicht liebt, soll verschwinden.

Versuche den Unterschied zu finden.

Kc schrieb:Der Spruch übrigens, dass Amerikaner stolz sein dürfen auf Amerika, ohne dass dies nationalistisch sei, aber es bei Deutschen immer nationalistisch sei, wenn ein Deutscher sich entsprechend äußert, ist ja ein echter Megakracher :D

Tja, die Schuld an 2 Weltkriegen und der Holocaust wohl auch.

Kc schrieb:Stichworte Angriffskriege, Sklaverei, Unterjochung und Deportation von Indianern?

Schon mal was vom Wikipedia: Historikerstreit gehört?

Gwyddion schrieb:Das trifft auch auf Julius Cäsar zu. Vlt. hat man diesen "Stolz" damals auch anders interpretiert.

Vielleicht hat auch diese Art Solz den Wert Null, wenn einem nach seinem Tod Diejenigen, auf die man stolz war, sein ganzes Lebenswerk vernichten (hätten sie ihn lebend gekriegt,wäre Jakob Löwenberg seinen Büchern gefolgt.
Weil:
Es gibt unzählige Beispiele von Jenen, die für Deutschland in den 1.Weltkrieg zogen
und aus Dank hinterher vergast wurden.

Daraus sollte man lernen.

@eckhart

eckhart schrieb:Daraus sollte man lernen.

hat man doch...

Realo schrieb:Tja, die Schuld an 2 Weltkriegen und der Holocaust wohl auch.

Eigentlich hat so ziemlich keiner der jetzt lebenden Deutschen daran Schuld.

Deshalb dürfen wir uns ja auch darüber hinwegsetzen, so als sei nichts geschehen.

Übrigens: Wenn du sagst ich bin stolz ein Deutscher zu sein, dann hat Deutschland erst mit dem Tag deiner Geburt begonnen. Jedenfalls wenn man deiner Logik folgt.

@Realo

Realo schrieb:Versuche den Unterschied zu finden.

Zwei Formulierungen für die gleiche Sache.

Wer Deutschland nicht mag, dem steht es frei zu gehen. Jedoch immer nur über das Land herzuziehen und gleichzeitig fröhlich seine Annehmlichkeiten nutzen - unter anderem Recht auf freie Meinungsäußerung - halte ich für paradox, wenn nicht sogar verlogen.

Als ob man jeden Tag freiwillig in einem bestimmten Restaurant isst und sich jeden Tag darüber beschwert, wie schlecht doch das Essen sei.
Ja dann sollte man vielleicht mal in ein ANDERES Restaurant gehen! Oder wird man jedes Mal, wenn man das versucht, vom 1. Restaurantbesitzer entführt, gefesselt und in dessen Restaurant zurückgeschleift, um da zwangsernährt zu werden?
Wohl nicht :D

Es ist übrigens ein Unterschied, ob man ab und zu sachliche Kritik an Zuständen äußert oder durchweg meckert und gleichzeitig die Annehmlichkeiten in Anspruch nimmt.

Realo schrieb:Tja, die Schuld an 2 Weltkriegen und der Holocaust wohl auch.

Keine Ahnung, wie alt du bist. Aber ICH hab an den Weltkriegen und dem Holocaust keinerlei Schuld!
So, wie die meisten heute lebenden Deutschen. Es sei denn, wir wollen eine Art Sippenhaft einführen.
Nach dem Motiv der Kollektivschuld.

Die deutsche Geschichte besteht aus mehr, als 1. und 2. Weltkrieg und HC. Aus viel mehr, vor und nach diesen Ereignissen.
Versuche, ganze Ethnien und Religionen auszurotten, hat es auch in anderen Ländern und zu anderen Zeiten gegeben.

Das macht den HC für sich in keinster Weise weniger schlimm, man kann ihn ohne Zweifel zu den schlimmsten Verbrechen der Geschichte der Menschheit zählen. Aber der einzige Versuch, gezielt eine Religion oder eine Ethnie zu vernichten, war er nicht.


Was du jetzt mir deinem Historikerstreit willst, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Jürgen Habermas hat einigen Historikern Geschichtsrevisionismus unterstellt. Ob zu Recht oder zu Unrecht weiß ich nicht, weil ich mich mit diesem Thema noch nie befasst habe.

Soll das heißen, du willst auch mir Geschichtsrevisionismus unterstellen, weil ich sage, dass es auch andere, schwerwiegende Verbrechen in anderen Ländern gab? Gezielte Deportationen, gezielte Versuche, Ethnien und Religionsgemeinschaften zu vernichten - bewiesene Tatsachen? Oder wie muss ich das verstehen?

Falls dies der Fall sein sollte, zeigt dies lediglich Ignoranz.

Realo schrieb:Deshalb dürfen wir uns ja auch darüber hinwegsetzen, so als sei nichts geschehen.

Keine Sorge. Schon in der Schule hat man haufenweise Einheiten über die beiden Weltkriege und den Holocaust und lernt mehr als genug drüber, meistens mit dem Tenor der Schuldigkeit der Deutschen.
Auf den Bildungskanälen laufen regelmäßig diverse Dokumentationen. Es gibt zahlreiche Mahnmahle, Gedenkveranstaltungen und dergleichen.

Realo schrieb:Übrigens: Wenn du sagst ich bin stolz ein Deutscher zu sein, dann hat Deutschland erst mit dem Tag deiner Geburt begonnen. Jedenfalls wenn man deiner Logik folgt.

Quatsch :D

Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

@Niederbayern88

Welche Frage meinst Du? Den Thread an sich? Ist lange her, wahrscheinlich habe ich mich mal wieder über irgendwelche künstlich echauffierten oder pseudoerhabenen Betroffenheitsbeiträge von Kiki und Konsorten aufgeregt. Wie gesagt, lange her . . .

Man fragt sich womit der VVS so beschäftigt ist

Dann solltest du dich vielleicht als Weltbürger sehen und nicht als Deutscher.
Ich sagte ja schon zu Durchfall, dass Deutschland erst mit seiner Geburt begann. Vielleicht bei dir ja ähnlich.
Wer Nationalstolz hat, identifiziert sich mit der Nation. Und die begann wann? An deinem Geburtstag - oder vielleicht 1871?
Wer also Nationalstolz hat, muss auch die Schuld der Nation mit tragen, auch wenn die alle schon tot sind.
Oder du hörst auf zu schwafeln stiolz zu sein, stolz auf die WM-Sieger, aber nicht auf die Nazi-Schlächter, denn das war anno dunnemals, da hast du nix mit zu tun. Aber die dt. Nationalelf wurde Weltmeister, weil du sie am TV angefeuert hast.
Im Cherrypickling waren die Deutschen schon immer Weltmeister, nur die Schuld, die hatten immer irgendwelche anderen.

Kc schrieb:Versuche, ganze Ethnien und Religionen auszurotten, hat es auch in anderen Ländern und zu anderen Zeiten gegeben.

Hast du eigentlich meinen Link nicht angeklickt? Ich schicke dir die Geschichte gern noch mal, auch wenn sie dich verstören könnte: Wikipedia: Historikerstreit
Längst ist er zugunsten der Kritiker und gegen Nolte entschieden, aber du machst das Fass noch mal neu auf. Also fällst auch du rein.

Kc schrieb:Was du jetzt mir deinem Historikerstreit willst, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Bist du so dumm oder tust du nur so? Googel mal unter Relativierung der Naziverbrechen, vielleicht findest du ja was, das dein Geschichtsbild zurechtrücken könnte.

Kc schrieb:Ob zu Recht oder zu Unrecht weiß ich nicht, weil ich mich mit diesem Thema noch nie befasst habe.

Wie heißt es doch immer so schön? Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, in diesem Fall vor Verantwortung nicht.
Wer sich mit der Gnade der späten Geburt herausredet, leidet unter dem typischen Kohl-Syndrom.

Kc schrieb:Soll das heißen, du willst auch mir Geschichtsrevisionismus

Aber natürlich. Das muss sich jeder nachsagen lassen, der den Holocaust vergleicht und relativiert und damit verharmlost.

Kc schrieb:Falls dies der Fall sein sollte, zeigt dies lediglich Ignoranz.

Nein, Geschichtsbewusstsein und Scham.

Kc schrieb:Keine Sorge. Schon in der Schule hat man haufenweise Einheiten über die beiden Weltkriege und den Holocaust und lernt mehr als genug drüber, meistens mit dem Tenor der Schuldigkeit der Deutschen.

Tja, wie sagten das die Nazis in Nürnberg? Die Juden sind selber Schuld, dass sie vergast wurden. Hätten sie auf die Zeichen gehört und wären rechtzeitig verschwunden, hätte es den Holocaust auch gar nicht gegeben. Selber schuld.

Kc schrieb:Auf den Bildungskanälen laufen regelmäßig diverse Dokumentationen. Es gibt zahlreiche Mahnmahle, Gedenkveranstaltungen und dergleichen.

Ja, es nervt langsam wirklich, nech?

Realo schrieb:es sagen nun mal bei uns eben nur Nationalisten "ich bin stolz ein Deutscher zu sein".

Gibt es da nicht so ein Lied von diesem fiktiven schwedischen Mädchen mit den roten Zöpfen in dem sie am Anfang erst ihre mangelhaften mathematischen Fähigkkeiten offenlegt?

@Kc
@Realo
@eckhart

"wer Deutschland nicht liebt, blablabla" ist eine Kampfparole des rechtsextremistischen Spektrums und soll bedeuten, dass diejenigen, die die rechtsextremistische menschenverachtende Gesinnung und Herrenrassedenke nicht teilen und ablehnen, Deutschland nicht lieben. Von daher sollen die Andersdenkenden gehen. In diesem Denken steckt, dass man Deutschland nur lieben kann, wenn man sich zu Blut und Boden bekennt.

Was steckt den hinter deren Ideologie? Mit Sicherheit nicht Toleranz, Gleichheit, Pluralismus und alle sonstigen demokratischen Grundwerte. Aber das sind genau die Werte, die demokratisch denkende Menschen vertreten und auf Grund dieser ihr Land lieben bzw. sich mit diesem Verbunden fühlen. Rechtsextreme verachten diese Werte und sprechen Andersdenkenden daher die Liebe zu ihrem Land ab.

Wer die demokratischen Grundwerte verteidigt und Kante gegen antidemokratische Strömungen zeigt, ist derjenige, der sein Land liebt bzw. diese demokratischen Werte, die diese Land ausmachen. Und nicht die anderen.

@Realo

Realo schrieb:Man fragt sich womit der VVS so beschäftigt ist

Hast Du Dich mit einem Zitat von mir im Thread vertan?

Ja leider, das passiert öfter in meinem Cache oder wie man das nennt, dass er neue Kopien nicht annimmt und die alte ausspuckt. Tut mir leid.

@tudirnix

tudirnix schrieb:Wer die demokratischen Grundwerte verteidigt und Kante gegen antidemokratische Strömungen zeigt, ist derjenige, der sein Land liebt bzw. diese demokratischen Werte, die diese Land ausmachen.

Ach so... na darunter fallen dann wohl nicht die "Bomber Harris, do it again" Leutchen, oder?

Ich kann auch mein Land mögen ohne Rechts zu sein. Wer aber alles in Frage stellt was Deutschland so ausmacht ( demokratische Grundwerte z. B. ) und sich eher angep..t fühlt, der kann durchaus in ein anderes Land seiner Wahl gehen, dies steht ihm frei.

@Realo

kein Problem. :)

@xionlloyd
Meinte den Thread selbst ja.
:)

@Realo

Wir wollen uns jetzt ja mal lieber nicht drüber unterhalten, wer hier welchen Grad an Intelligenz und Reflexionsvermögen besitzt...

Dein Problem ist, dass du es mit deiner lobenswerten Einstellung gegen Rechtsextremismus, Nationalismus und Nationalsozialismus derartig übertreibst, dass du bei jeder sich bietenden Gelegenheit entsprechendes witterst.

Ich bin strikt gegen Rechtsextremismus und ich betrachte es als meine Aufgabe, jetzt und in Zukunft eine Wiederholung der NS-Zeit zu verhindern.
Darauf kann jeder zählen, dass ich mich dem widme.

Aber während meine Opposition entschlossen und optimistisch ist, wirkt deine Opposition finster, verbissen und pessimistisch.

Was ich nicht tun werde:

Auf diesen ,,alle Deutschen sind Nazis"-Blödsinn reinzufallen.

Es ist eine TATSACHE, dass die deutsche Geschichte aus mehr besteht, als 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg und Holocaust.

Es ist eine Tatsache, dass die meisten, heute lebenden Deutschen keinerlei Schuld am Nationalsozialismus hatten. Allein schon deshalb, weil sie 1945 noch gar nicht geboren oder kleine Kinder waren.

Und es ist eine Tatsache, dass es in anderen Ländern, vor und nach den oben bezeichneten Ereignissen, ebenfalls Versuche gab, ganze Ethnien und Religionsgemeinschaften zu vernichten. Weltweit.

Kc schrieb:Es ist eine Tatsache, dass die meisten, heute lebenden Deutschen keinerlei Schuld am Nationalsozialismus hatten. Allein schon deshalb, weil sie 1945 noch gar nicht geboren oder kleine Kinder waren.

Aber es ist die Schuld der Nation, und wenn du sagst, du bist stolz ein Deutscher zu sein - also Mitglied der Nation - kannst du nicht die dunklen Seiten ausblenden, sonst wirft man dir zurecht Geschichtsrevisionismus vor, wenn du Cherrypicking betreibst.

Belassen wir es mal dabei.

@Realo

Das nur als Anmerkung: Die Aussage, ich sei stolz, Deutscher zu sein, tätige ich ohnehin nicht.
Von mir würde man eher hören, dass ich damit zufrieden bin, mich dessen nicht schäme und dergleichen.
Ich glaube, dass ein gesundes Selbstbewusstsein der Deutschen dem Zusammenleben und der Integration förderlich ist, statt ihnen stets vorzuhalten, wie schlimm sie (gewesen) seien.

Die Weltkriege und der HC sind Teil der deutschen Geschichte, Teil der Geschichte des deutschen Volkes, das ist richtig.

Doch finde ich, dass man einen Unterschied machen muss zwischen dem geschichtlichen Volk (oder besser vielleicht: den historischen, deutschen Völkern/Volksgemeinschaften) und dem aktuellen Volk.
Stolz sein, Deutscher zu sein, beinhaltet nicht automatisch auch Stolz und Frohsinn über die Weltkriege und HC.

Wie gesagt, die Geschichte ist wesentlich umfangreicher und vielschichtiger.

Wir sollten die dunklen Ereignisse nicht vergessen - doch ebensowenig sollten wir uns ausschließlich auf diese konzentrieren!
Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Deutschland kurz vor dem 1. WK aus dem Nichts aufgepoppt ist.
Wenn man dies tut, dann schädigt man meiner Ansicht nach beständig Selbstwertgefühl, Selbstsicherheit und gesundes Selbstbewusstsein derjenigen, denen man die Geschichte vorhält.

Das aber wiederum wirkt sich negativ auf das Zusammenleben und die Aufgabe der Integration aus.
Und es stärkt die Szene der neuen Rechten.

Kc schrieb:Und es ist eine Tatsache, dass es in anderen Ländern, vor und nach den oben bezeichneten Ereignissen, ebenfalls Versuche gab, ganze Ethnien und Religionsgemeinschaften zu vernichten. Weltweit.

macht das irgendwie irgendetwas besser, mit dem Finger woanders hin zu zeigen? Oder warum ist es Dir wichtig, dies loszuwerden?