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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

369 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Gerechtigkeit, Mindestlohn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

02.11.2011 um 22:00
Wenn Merkels Deutschland weiterhin am Lohndumping sich festhält, hat sie ein Problem was dem Franzosen Skorzeny und dem Italiener Bunga Bunga mächtig auf den Magen schlägt, denn sie kann von den genannten nicht eine wirtschaftliche Stabilität verlangen, wenn sie diesen den Boden unter den Füßen wegzieht mit Hilfe des Lohndumping, somit untergräbt Deutschland die Stabilität der Vereinigung, hat auf der Seite des Habens zwar mehr Steuereinnahmen, aber auf der anderen Seite Kritiker.

Deswegen dreht sie an der Mindestlohnschraube, im Auftrage.

Das sie nicht von selbst auf die Idee kommt, das mitten unter uns Menschen leben die für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden möchten, um Familien zu gründen , ist sehr bedenklich und zeigt den Zusammenhang in ihrer Abhängigkeit auf.

Wenn sie es eingebracht hat wird sie dieses sich auf die Fahne der nächsten Wahl schreiben, obwohl sie gar nicht die Triebfeder ist.

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02.11.2011 um 22:12
@GrandOldParty
Reicht denn die Aufstockung des Staats für die Niedriglöhner höher als der Hartz4 Satz?


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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

02.11.2011 um 22:13
@digimont123 schrieb:
Im Gegenteil, es ist die Effizienteste. Gerade der Staat geht verschwenderisch mit Rohstoffen um.
effizienteste, sehr richtig!
Am effizientesten ist Verantwortungslosigkeit!
Sehr richtig!
Wozu sollten denn die Berater gut sein, wenn nicht die Effizienz der Verantwortungslosigkeit zu lehren.
Wo in den ehemaligen Staatsbetrieben herrscht denn noch Verantwortung?
Die Politik hat längst den Verantwortungslosen die Führung übergeben.
Der Staat ist heute, wenn es um Verantwortungslosigkeit geht, dem windigsten Kapitalisten ebenbürtig!
Im Wettbewerb wiederum richtet sich der Preis unter anderem nach der Seltenheit eines Gutes: siehe Gold oder Öl.

Sehr richtig ! Und der Wettbewerb dient dazu die Folgekosten auszublenden.
Folgekosten fallen der Gesellschaft anheim.
Preise richten sich nie nach den Folgekosten.
Wettbewerb dient jetzt einzig und allein zur Privatisierung der Gewinne und zur Sozialisierung der Verluste.
Das ist jetzt wieder etwas übertrieben und antikapitalistisch. Also wenn du ein Unternehmen führst, dann kostet dich deine Belegschaft etwas.
Antikapitalistisch? Eine Maßlose Übertreibung sind Profitcenter schon - aber eine rein kapitalistische! Ebenso die Ausbreitung der Zeitarbeits- und Scheintochterfirmen, die rein kapitalistische Auswüchse sind.
Wenn etwas alt wird, neigt es zu bösartigen Geschwüren.



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02.11.2011 um 22:14
@libertarian Ich versteh die Frage nicht.


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02.11.2011 um 22:27
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Es ist z.B. nicht in Ordnung, dass viele Dienstleistungsunternehmen niedrige Löhne zahlen und deren Mitarbeiter zum "aufstocken" zur Arbeitsagentur müssen. Denn diese Kosten bezahlt die Allgemeinheit, u.a. auch andere Arbeitgeber, welche, die anständige Löhne zahlen, durch Steuern und Sozialversicherung.

Wir haben ja schon eine Art Mindestlohn, eine Art Lohnuntergrenze, und das ist der Hartz IV Satz.

Dieser wird, wenn man die Wirtschaft in Deutschland als Ganze nimmt, auch getragen und finanziert. Doch durch diesen bzw. durch das "Aufstocken" finanzieren wir dubiosen Unternehmen ihre billigen Arbeitskräfte. Und das kostet natürlich auch Geld. Das finanzieren die Arbeitnehmer in Deutschland und ebenso die Arbeitgeber.

Alle. Auch die, die mehr als den Mindestlohn zahlen und zwar durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.

Ein Mindestlohn wäre also nur die Verschiebung der Kosten des de facto schon existenten Mindestlohns, auf die, die diese verursachen.
Ja!
Und wo ist die Lösung dieses Dilemmas?
An welchem Justierschräubchen müsste denn leicht gedreht werden?
Seit mehr als zwanzig Jahren wurden die Justierschräubchen Steuererleichterung, Lohnzurückhaltung, Deregulierung. Liberalisierung usw. verstellt.
Und immer sollte Wachstum Aufschwünge hervorbringen.
Wo gab es Aufschwung?
Es wird jetzt langsam Zeit, dass niemand mehr diese Märchen glaubt.
Diesen Märchen fehlt im Unterschied zu Religionen jede Spiritualität.
Sie sind einfach geisttötend.


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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

02.11.2011 um 22:38
Und immer sollte Wachstum Aufschwünge hervorbringen.
Es wird jetzt langsam Zeit, dass niemand mehr diese Märchen glaubt.
Diesen Märchen fehlt im Unterschied zu Religionen jede Spiritualität.
Sie sind einfach geisttötend.
Du schweifst ab.


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02.11.2011 um 22:46
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Ich versteh die Frage nicht.
Sagen wir es so. Der Hartz4 Betrag ist so ungefähr das, was man in Deutschland zum Überleben braucht und der jedem zustehen sollte. Nur bis zu diesem Betrag sollte aufgestockt werden, falls ein Unternehmen noch schlechter zahlen würde, als der Hartz4 Satz wert ist.

Wer für diesen Betrag arbeiten gehen will, weil er einfach arbeiten will und nicht nur Zuhause sitzen, der kann das auch machen. Er sollte nur nicht höher aufgestockt werden, als der Hartz-Satz wert ist. Wer sonst keine Arbeit findet, weil er nicht qualifiziert genug ist, nimmt gerne einen solchen Job an. Und gerade denen droht nun, dass sie wieder Arbeitslos werden.
http://www.n-tv.de/politik/Wirtschaft-lehnt-Mindestlohn-ab-article4663756.html

Es ist somit sogar besser, wenn derjenige Arbeiten geht und aufgestockt wird, als wenn er nur Zuhause sitzen würde, da er produktiv ist. Das käme der Allgemeinheit gar zu Gute.

Wer nicht für diesen Betrag arbeiten gehen will, kann einfach zuhause bleiben. Dafür dürfte allerdings die Arge keinen Druck ausüben, dass solch ein Dumping-Lohn Job ausgeübt werden muss. Für andere Jobs gilt das wiederum nicht.

Wenn jetzt zu viele dem fern bleiben, dann bleibt den Unternehmen gar nichts anderes übrig, als angemessenere Löhne zu zahlen oder sie verlieren den Wettbewerb und müssen dicht machen, weil sie keine Belegschaft mehr finden.

Ich möchte einfach, dass die Löhne nicht von oben herab aufgedrückt werden, sondern nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage funktionieren. Man soll sich ersparen, dass der Staat vielleicht weltfremde Mindestlöhne jedem Unternehmen aufdrückt und somit Unternehmen von oben herab gar zerstören könnte oder die Arbeitslosigkeit oder den Preis steigern könnte, ohne dass es dafür einen Grund im freien Markt gäbe.

Deswegen frage ich mich gerade, ob man am Ende durch die Aufstockung mehr hat, als ein Hart4ler. Also nach der jetzigen Regelung. Wenn das so ist, muss man das jetzige Konzept überdenken, wenn nicht, dann meine ich, dass man dies nicht muss.


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02.11.2011 um 23:01
Nein, soweit ich weiß, wird nur bis zum Betrag des Hartz IV Satzes aufgestockt.

Das Problem ist ja, man muss die möglichen Kosten eines Mindestlohns gegen die real existierenden Kosten der Aufstockung, gegenrechnen. Zurzeit bezahlt die Allgemeinheit diese Lohnuntergrenze des Hartz IV Satzes und das finde ich einfach nicht in Ordnung.

Wir, als Gesellschaft, finanzieren zurzeit diese Niedriglöhne. Und ich denke mir, dass die, die davon profitieren, auch dafür zahlen sollten. Wieso müssen eine Werbeagentur, ein Elektriker, ein Autozulieferer usw. Niedriglöhne im Dienstleistungsbereich durch ihre Sozialversicherungen mitfinanzieren?

Ich will auch nicht, dass der Staat die Löhne festsetzt. Doch es sollte eine Untergrenze geben und wir müssen endlich davon wegkommen, dass die Allgemeinheit, also Arbeitnehmer UND Arbeitgeber, Niedriglöhne durch ihre Sozialabgaben mitfinanzieren und es ermöglichen, dass irgendwelche dubiosen Firmen sich eine goldene Nase verdienen.

@libertarian


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02.11.2011 um 23:15
@GrandOldParty
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Und ich denke mir, dass die, die davon profitieren, auch dafür zahlen sollten.
Ich denke, wir profitieren davon, wir alle. Soll doch das Unternehmen davon noch mehr profitieren, ich gönne es dem Unternehmen. Und ich gönne dem Gering-Qualifizierten, dass er eine Stelle bekommen hat. Die ihm nun droht, abhanden zu kommen. Die Unternehmen haben diese doch derzeit nur als billige Ersatzkräfte mit im Boot, wieso sollten sie sie, wenn sie teurer werden, behalten?

Und wer übernimmt dann den kompletten Hartz-Satz und stockt nicht nur auf, wenn diese Arbeitslos werden - auch der Steuerzahler.

Außerdem wäre das Problem doch ganz einfach gelöst, wenn der hiesige Arbeitnehmer mehr Lohn fordern würde. Dann bleibt den Unternehmen gar nichts anderes mehr übrig, als angemessenere Löhne auszuhandeln. Ich baue hier auf die Gewerkschaften.

Jetzt stellt sich eben nur noch die letze Frage, nämlich, ob die Arge Druck ausübt, solch einen Dumping-Lohn zu übernehmen, mit dem man am Ende nicht mehr hat, als mit dem Hartz4 Satz. Dass sie, falls man den Job nicht annimmt, die Zahlungen kürzt.

So wäre das nämlich ebenso ein Eingriff in die Lohnbildung. Da das Unternehmen ja stets auf das billige Frischfleisch von der Arge bauen könnte und gar nicht mehr angehalten wäre, angemessene Löhne zu zahlen. Das wäre gar mit Sklaverei zu vergleichen - mal etwas übertrieben ausgedrückt.

Und somit wäre der Mindestlohn nur ein kleines Häppchen mehr für den Arbeitnehmer.


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03.11.2011 um 00:04
Ich kann mir durchaus vorstellen, bin mir sogar recht sicher, dass die Arbeitsagenturen Druck ausüben, solche Stellen mit Dumpinglöhnen anzunehmen. Schon allein aus dem Grund, dass diese "Aufstocker" ja dann aus der Statistik fallen.

Es ist ja immer einfach gesagt, dass der Arbeitnehmer einen höheren Lohn fordern soll. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass direkt 10 Neue warten, wenn er einen gewissen Lohn nicht akzeptiert; die Arge eben jenen Druck ausübt und solche Stellen hauptsächlich von Geringqualifizierten ausgeübt werden, die kein Druckmittel im Sinne einer Qualifikation haben, ist das nicht besonders realistisch.

Und ich glaube weiterhin nicht, dass wirklich viele Arbeitsplätze wegfallen würden. Die Produktion würde durch einen Mindestlohn nicht tangiert werden, große Ketten auch nicht und die Dienstleister müssten ihn alle zahlen, der an die Kunden weitergegeben würde.

Im Grunde ist das ja nur die Verlagerung der Kosten zu denen, die sie auch verursachen. Es spricht gegen die Marktwirtschaft, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber Niedriglöhne in fremden Branchen mitfinanzieren sollen.

Ich mein, ich finde das irgendwie abartig. Sowohl aus sozialer Sicht als auch als Anhänger der Marktwirtschaft. Ich gründe jetzt eine Dienstleistungsfirma und zahle meinen Angestellten so 4 bis 5 Euro in der Stunde. Die haben am Ende des Monats so wenig, dass sie zur Arbeitsagentur müssen und "aufstocken" müssen. Diese "Aufstockung" wird finanziert durch die Sozialversicherungsbeiträge.

Das heißt, ich erhalte billige Arbeitskräfte und verdiene mir eine goldene Nase. Und mitfinanziert werden diese Billigarbeiter durch die Sozialversicherungsbeiträge einer Krankenschwester, eines Busfahrers, eines Autozulierers, eines selbstständigen Elektrikers, eines Bankmitarbeiters usw.

Das kann ja wohl nicht sein.

@libertarian


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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

03.11.2011 um 00:09
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Und ich gönne dem Gering-Qualifizierten, dass er eine Stelle bekommen hat. Die ihm nun droht, abhanden zu kommen.
Nur dem Gering-Qualifizierten oder auch dem Hoch-Qualifizierten
oder auch dem sich von Praktikum zu Praktikum hangelnden Studienabgänger ?

Denn die Ideen der Lohndrückerei sind inzwischen bei uns auf Weltmarkt-Spitzenniveau.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Dann bleibt den Unternehmen gar nichts anderes mehr übrig, als angemessenere Löhne auszuhandeln. Ich baue hier auf die Gewerkschaften.
Soso,
baut Arbeitgeberpräsident Hundt auch dieserart auf die Gewerkschaften ?
Ich glaube nicht!
Merkel hat solcherart Töne nach ein paar ernstlichen Unterredungen mit Hundt sehr schnell sein gelassen. Ende Gelände.

Nein , nein das Dilemma, welches die Ausweglosigkeit dieses Systems anzeigt, lässt sich weder mit Stellschräubchen-Justiererei noch mit Hinwegschwurbeln unter den Teppich kehren.

Mindestlöhne sind ein nettes Feigenblatt, eine Schmerztablette am Abend, doch sie verhindern die Nacht nicht.

Sand fließt nach unten.
Geld ist nach oben geflossen. Irgendwann ist Schluss damit.
Das globale Wirtschafts und Gesellschaftsystem ist weder eine Sand- noch "Geld"uhr , die man umdrehen könnte.
Eine neue Zeit muss anbrechen. Wenn die Dimension klar sein soll.


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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

03.11.2011 um 01:35
Ich fordere für jeden 12 Euro netto Grundlohn/Niedriglohn/Mindestlohn/Lohnuntergrenze für Facharbeiter, festgeschrieben im Grundgesetz.

Das ergibt einen Renteneckpunkt von 25, somit bei 40 Jahren Arbeit, eine Rente von 1000 Euro brutto.


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03.11.2011 um 03:08
@GrandOldParty
Es muss, falls er denn bestehen sollte, nur der Druck der Arge eliminiert werden. Egal ist erst einmal, wie qualifiziert jemand ist, denn es kommt am Ende darauf an, wie produktiv er arbeitet. Und die Produktivität muss bestenfalls über den Lohnkosten liegen. Hat man mehrere Arbeiter, die zwar nicht sehr produktiv sind, sei es weil sie in diesem Beruf nicht qualifiziert sind, aber durch ihre Menge und der Günstigkeit das wieder aufheben, so ist dies ein Ausgleich. Natürlich braucht es dazu eine große Nachfrage nach Arbeit und geringe Löhne.

Wenn man nun einen Mindestlohn einführt, sind die Arbeiter, die vorher noch einen Ausgleich durch ihre Günstigkeit erbracht haben, nun plötzlich teuer, was aber nicht mehr im Verhältnis zu ihrer Produktivität steht.

Das heißt, das Unternehmen muss rationalisieren. Es wird Stellen entlassen müssen und sich auf die Qualifizierten fokussieren. Von diesen wird nun überdies hinaus mehr Arbeit abgefordert werden. Mit Kostenverlagerungen kann man auch rechnen.

Es muss dazu nicht einmal die Nachfrage nach Gütern der jeweiligen Unternehmen einbrechen -womit man aber auch rechnen kann- sondern kann auch stabil bleiben. Dennoch ändert das nichts daran, dass der Unternehmer nun mehr Mehrkosten hat. Das heißt, ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als Stellen zu streichen und anderweitig einzusparen.
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Im Grunde ist das ja nur die Verlagerung der Kosten zu denen, die sie auch verursachen. Es spricht gegen die Marktwirtschaft, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber Niedriglöhne in fremden Branchen mitfinanzieren sollen.
Ich finanziere für den Arbeitgeber gar nichts mit, was ich nicht auch sonst mitfinanzieren müsste. Denn es stellt sich doch die Frage, wie viel Geld der Unternehmer bestimmter Branchen zahlen würde, wenn Hartz4 und Aufstockung wegfiele. Ich denke, auch hier bleibt der Lohn in gewisser Hinsicht gleich. Sofern der Druck der Arge wegfällt und sich der Arbeitnehmer freiwillig auf den Job und dessen Lohn einlässt.
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Die haben am Ende des Monats so wenig, dass sie zur Arbeitsagentur müssen und "aufstocken" müssen. Diese "Aufstockung" wird finanziert durch die Sozialversicherungsbeiträge.
Besser als eine größere Menge komplett zu finanzieren.


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03.11.2011 um 07:58
Zitat von eckharteckhart schrieb:Sand fließt nach unten.
Geld ist nach oben geflossen. Irgendwann ist Schluss damit.
Das globale Wirtschafts und Gesellschaftsystem ist weder eine Sand- noch "Geld"uhr , die man umdrehen könnte.
Eine neue Zeit muss anbrechen. Wenn die Dimension klar sein soll.
Und die Uhr ist nahezu abgelaufen... man muss einsehen das die Zinsknechtschaft des Systems einen permanent wachsendes Wachstum benötigt... nicht etwa immer das gleiche Wachstum, nein, immer mehr und mehr und mehr...

Hier ist das exponentielle Verhalten der Zinseszinsfunktion das Stichwort. Solange das Finanz- und Geldsystem nicht umgestellt wird ist jede Maßnahem nur ein Wurf von Perlen vor gefräßige Säue... wie @eckhart schon sagt, eine Schmerztablette um ein paar Stunden nicht dran zu denken...

LG


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03.11.2011 um 08:25
Einen niedrigen Lohn erhält man, wenn viel Wettbewerb herrscht ("Wenn bei Dir der Haarschnitt 50€ kosten soll geh ich zur Konkurrenz") oder es viele Arbeitnehmer gibt ("Machst Du den Job nicht für 5€/h macht's ein anderer"). In beiden Fällen sagt uns der Markt (und da es meist um Dienstleistungen geht sogar die Mehrheit der Gesellschaft), dass man sich lieber einen anderen Job suchen soll.

Ein Mindestlohn würde dieses Signal verwässern. Es gibt heute schon genug Menschen, die sich zu wenig Gedanken über ihre Zukunft machen.Wenn der Staat eine gesetzlich verordnete Scheinwelt erschafft und den Eindruck vermittelt, man könne auch mit niederer Arbeit ein komfortables Leben leben (heute geht es ja nicht mehr nur um ein Dach über den Kopf und etwas zu essen, nun ist es schon unwürdig nicht in den Urlaub fahren zu können) wird sich dieser Effekt nur verstärken.

Als Resultat streben die Menschen nicht danach tatsächlich nachgefragte Leistungen zu erbringen, wodurch der Wirtschaft Wachstumspotenzial verloren geht (und letztenendes die Sozialsysteme ins Stottern geraten). Den Menschen ist kein Gefallen getan, da sie ihr Leben lang auf staatliches Wohlwollen angewiesen sind, die produktiven Menschen werden durch höhere Kosten bestraft (irgendwo muss ja die Differenz zwischen eigentlichem Wert und Mindestlohn herkommen) und am Ende stehen wir vielleicht wie Griechenland da - die Wirtschaft abgehängt vom Rest der Welt und die Scheinwelt ist nicht länger finanzierbar.


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def ehemaliges Mitglied

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03.11.2011 um 08:49
@ChicagoBull
Zitat von ChicagoBullChicagoBull schrieb:Einen niedrigen Lohn erhält man, wenn viel Wettbewerb herrscht ("Wenn bei Dir der Haarschnitt 50€ kosten soll geh ich zur Konkurrenz") oder es viele Arbeitnehmer gibt ("Machst Du den Job nicht für 5€/h macht's ein anderer")
Wie kommt es dann, dass der Haarschnitt, der auf dem Land 5 € kostet in der Stadt bei höherer Konkurrenz immer bei 15 € skaliert? Und wieso verdienen dann Friseurinen, ob auf dem Land oder in der Stadt, so wenig, dass sie Hartz und Wohngeld dazu bekommen?
Zitat von ChicagoBullChicagoBull schrieb:Ein Mindestlohn würde dieses Signal verwässern. Es gibt heute schon genug Menschen, die sich zu wenig Gedanken über ihre Zukunft machen.Wenn der Staat eine gesetzlich verordnete Scheinwelt erschafft und den Eindruck vermittelt, man könne auch mit niederer Arbeit ein komfortables Leben leben (heute geht es ja nicht mehr nur um ein Dach über den Kopf und etwas zu essen, nun ist es schon unwürdig nicht in den Urlaub fahren zu können) wird sich dieser Effekt nur verstärken.
Also machen wirs wie in den USA? Kappen das soziale Netz und ergözen uns an Obdachlosen und Bettlern... damit ist den Menschen natürlich ein riesen Gefallen getan.

Einen totkranken Organismus auf Zwang am Leben zu halten ist wirtschaftlich gesehen Müll... das Bakämpfen der Symptome ohne die Ursachen zu beachten genauso...

LG


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03.11.2011 um 09:44
@def
In der Stadt sind Mieten und Lebenshaltungskosten höher. Hier ergibt sich ein natürlicher Mindestpreis, da man als Salonbesitzer mit weniger nicht seine Mieten und sein eigenes Gehalt zahlen könnte. Das geht allen Mitbewerbern so. Auch verdienen die Kunden in der Stadt meist mehr, sodass sich eine (notwendige) Preiserhöhung nicht zwangsläufig zu weniger Frisörbesuchen führt.

Aus dem Argument ergibt sich auch, daß die Angestellten in der Stadt nicht wesentlich mehr verdienen müssen. Es ist nicht mehr Geld zum "Verschenken" da und, wie gesagt, im Extremfall, sucht der Arbeitgeber nach dem günstigsten Arbeitnehmer mit ausreichender Leistung, auch wenn er hohe Einnahmen hätte (wovon in den meisten Fällen wohl nicht auszugehen ist).

Gegen das Kappen des sozialen Netzes ist nichts einzuwenden. Ebensowenig ist etwas gegen finanzielle Unterstützung einzuwenden. Für mich gibt es aber einen großen Unterschied zwischen freiwilliger Zuwendung (ich bin immer bereit zu spenden, wenn ich tatsächliche Not sehe und der Mehrheit der Menschen dürfte es wohl ähnlich gehen, andernfalls ist Sozialpolitik nichts als Diktatur) und Zwangsabgaben zur Finanzierung einer Ethik, die nicht meine ist, oder gar nur der Karriere von Politikern, die sich durch unwirtschaftliche Werbegeschenke die Wiederwahl mit Drittmitteln finanzieren wollen.

Ich sehe keine "Gerechtigkeit" darin, daß mit dem Eigentum derjeniger, die das Richtige machen, falsche Entscheidungen staatlich gefördert werden sollen. DAS ist nicht nachhaltig und kann, wie wir sehen, nur durch Gewalt am Leben gehalten werden.


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waage ehemaliges Mitglied

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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

03.11.2011 um 10:44
Zitat von ChicagoBullChicagoBull schrieb:Einen niedrigen Lohn erhält man, wenn viel Wettbewerb herrscht ("Wenn bei Dir der Haarschnitt 50€ kosten soll geh ich zur Konkurrenz") oder es viele Arbeitnehmer gibt ("Machst Du den Job nicht für 5€/h macht's ein anderer").
der staat muss aber eingreifen, wenn es zu ruinösem wettbewerb - auf dem rücken der arbeitnehmer - kommt (gründe hierfür können u.a. ausnutzung der marktsituation/schwache position der arbeitnehmer sein)

der staat greift anderweitig auch in den markt ein und da geht´s nicht um einen 1,50 Eur sondern ums große rad !!!

diese lächerlichen gegenargumente, zum mindestlohn, am fallbeispiel frisöre sprechen bände welche interessen wirklich von unseren politikern vertreten werden.

1.) da der mindestlohn für alle gilt würde endlich wieder fairer wettbewerb herrschen und würde
die seriösen marktteilnehmer demenstprechend besser stellen

2.) bei aktuell ca. 4 eur/std. kann sich jeder ausrechnen, was eine frisöse nach ca. 40 jahren
an rentenanwartschaft aufgebaut hat ..... richtig, so gut wie gar nichts ..... dieser nachläufer
wird bei der aktuellen debatte komplett ausgeblendet

3.) nirgends, wo bis dato ein vernünftiger tarif-/mindestlohn eingeführt wurde, kam es nachweislich
zu einem massiven stellenabbau geführt ..... auch hier am bsp. wenn für den haarschnitt
2 oder 3 euro mehr bezahlen werden muss wird dadurch sein akt. verhalten - im bezug auf
frisörbesuche - großartig änderen

wir sprechen hier von den schwächsten in unserem "marktsystem", wenn wir für diese keine moderate regelung hergeiführen bzw. uns "leisten" können, dann können wir gleich dicht machen bzw. dann können wir uns die rettung der banken gleich 1000mal nicht leisten

armes deutschland, wenn ich hier die scheinargumente unserer politker höre


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Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

03.11.2011 um 11:06
@waage
Du bewertest den Wettbewerb aus der Perspektive der Arbeitnehmer, ich aus der der Kunden. Warum ist es "fair", wenn ich mehr für einen Frisörbesuch zahlen MUSS, als ich dies in einem freien Markt müsste? Warum darf der Staat durch Gewalt einen "unnatürlichen" Vorteil herbeiführen? Was haben wir langfristig davon (Siehe meinen vorherigen Beitrag)?

Warum ist es seriöses Wirtschaften, mit seinen Ressourcen nicht optimal umzugehen? Jeder kann frei entscheiden, wie viel Lohn erzahlt, meinetwegen kann sich der Arbeitgeber auch extra verschulden, um seinen Betrag zur Umsetzung seiner Ethik zu leisten. Jeder der will, kann dem Dienstleister 100 Euro zustecken. Aber warum MUSS man? Letzenendes ist es nichts anderes als gesamtgesellschaftliche Wettbewerbsverzerrung.

Am Ende stellt sich eigentlich nur eine Grundsatzfrage: Kann man langfristig bessere Ergebnisse erziehlen, wenn man die Menschen gegen ihren Willen zu etwas zwingt? Ist es besser, die Menschen von der Notwendigkeit einer Vermögensangleichung zu überzeugen oder sie mit vorgehaltener Pistole dazu zu "überreden"? Und was ist, wenn die weniger mit den Waffen nicht nur die Ziele weniger effizient umsetzen, sondern womöglich eine langfrist gesehen falsche Zielsetzung haben?


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def ehemaliges Mitglied

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03.11.2011 um 11:12
@ChicagoBull

Die aktuelle Zielsetzung ist doch falsch? Ein Arbeitnehmer ist auch woanders Kunde - in Personalunion - und kann bei besserer/fairer/gerechter Bezahlung auch anderweitig mehr konsumieren... Höhere Löhne bedeuten mehr Konsum und somit Schwung in allen Branchen...

Darf ich persönlich fragen: Lebst du in den USA? (wegen deinem Avatar)

LG


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