Zensur auf Welt.de?!
09.03.2015 um 02:24Anzeige
aseria23 schrieb:Und damit ist bewiesen das die aussage des threaderstellers wahr ist.Ist es nicht, weil das keine Zensur ist.
5ting schrieb:Natürlich nicht. Die private Presse (gerade Minderheiten) kann aber auch leicht unterdrückt werden.Echt, wie denn? Werden da Druckpressen stillgelegt und dergleichen?
McMurdo schrieb:Ist es nicht, weil das keine Zensur ist.Es ist Zensur.
Nahtern schrieb:Es ist Zensur.
McMurdo schrieb:@NahternHabe ich getan, und das hier gefunden:
Ich empfehle dir den entsprechenden Wikipedia Artikel. Da steht es auch nochmal sehr deutlich.
Als Zensur im Internet werden verschiedene Verfahren von Staaten oder nichtstaatlichen Gruppen bezeichnet, deren Ziel es ist, die Publikation von bestimmten Inhalten über das Internet zu kontrollieren, zu unterdrücken oder im eigenen Sinn zu steuern. Vor allem Nachrichten und Meinungsäußerungen sind davon betroffen, in einigen Staaten auch Webseiten mit erotischem oder religiösem Inhalt. Die Zensur im Internet unterscheidet sich damit nicht grundsätzlich von der Zensur anderer Massenmedien.Wikipedia: Zensur im Internet
Auch nichtstaatliche Gruppen versuchen, mit juristischen Mitteln kritische Informationen zu unterbinden wie zum Beispiel Scientology (siehe Scientology gegen das Internet). Suchmaschinen wie Google haben und nutzen die Möglichkeiten zur Zensur. Sie entfernen Webseiten aus den Suchergebnissen, die nicht im Einklang mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Suchmaschine sind. Webseiten, die mit einer „Google-Strafe“ belegt wurden, können von den meisten Nutzern angesichts Googles Marktmacht von über 90 % in Deutschland praktisch nicht gefunden werden. Gegner dieser Vorgehensweise fordern Suchneutralität. Beides ist jedoch keine Zensur im juristischen Sinne.Wikipedia: Zensur im Internet#Zensur und nichtstaatliche Gruppen und Unternehmen
Ein Student hat mit Wikiscanner eine Software veröffentlicht, die anonyme Änderungen in der englischen Wikipedia anhand ihrer IP-Adressen denjenigen Organisationen zuordnet, aus deren Netz die Änderungen erfolgten. Das Wired-Blog Threat Level sammelt eine Liste der auffälligsten Aktivitäten.Wenn politische organisationen beteiligt sind kommt man dem verdacht der zensur schon recht nahe. Ob das jetzt staatlicherseits genau den kritikerien entsspricht müsste man natürlich erst mal genauer nachschauen.
Bei Wikipedia dürfen im Grunde alle alles schreiben. Richtiges, Falsches, Wichtiges und Belangloses finden sich mehr oder weniger einträchtig nebeneinander. Eine Zensur findet nicht statt - so die Theorie. In der Praxis hat sich jedoch schon öfter herausgestellt, dass die scheinbare Anonymität beim Bearbeiten von Einträgen dazu führt, dass unliebsame Information absichtlich gestreut oder gelöscht werden. Da solche Vorfälle bisher nur gelegentlich aufgedeckt wurden, konnte der Umfang der "Zensur von unten" nicht abgeschätzt werden.
Virgil Griffith, Student am California Institute of Technology (CalTech), beschloss, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Er schrieb eine Software, die anhand der IP-Adressen den Ursprung einer Änderung in der englischen Wikipedia ermittelt und Organisationen beziehungsweise Blöcken von IP-Adressen zuordnet. Der Wikiscanner steht im Internet bereit und lässt die Interessierten über eine einfache Eingabemaske anhand der Namen von Organisationen, ihrer Adressen oder bekannter IP-Adressblöcke nach den aus den dortigen Netzwerken vorgenommenen Wikipedia-Änderungen forschen - wenn der gut besuchte Server nicht gerade überlastet ist.
Das Wired-Blog Threat Level hat damit begonnen, eine Liste der auffälligsten Aktivitäten zu sammeln. Zu den "Top"-Aktivisten der "Zensur von unten" gehören demnach Mitarbeiter von Diebold, Hersteller von Wahlmaschinen, die keine Kritik an ihren Produkten dulden wollen; Mitglieder von Scientology, der selbst ernannten Glaubensgemeinschaft, die ihre Versionen verschiedener Ereignisse publik machen wollen; Angestellte des Ölkonzerns ExxonMobil, die den Tankerunfall der Exxon Valdez beschönigen; Angestellte des Medienkonzerns Disney, die Hinweise auf den DRM-Kritiker Cory Doctorow löschten; AstraZeneca-Mitarbeiter, die Medikamentenrisiken herunterspielen; Angestellte des Chemiekonzerns Dow, denen Hinweise auf Bhopal, Agent Orange und Brustimplantate im Zusammenhang mit ihrer Firma missfielen; und so weiter und so fort - die Liste ist lang.
Das, was viele Wikipedia-Schreiber und -Kritiker insgeheim schon vermutet hatten, findet mit Hilfe des Wikiscanners eine klare Bestätigung: Unternehmen, Politiker, Organisationen von Aktivisten und Individuen tragen mit Hilfe von Wikipedia einen Kampf ums Wissen aus. Die liberalen oder gar fehlenden Kontrollmechanismen der Wikipedia führen dazu, dass in vielen Fällen statt Wissen Ideologie in den Einträgen landet. Die Glaubwürdigkeit der Institution Wikipedia dürfte von Wikiscanner schwer erschüttert werden. Es bleibt die Frage, ob und wie die Wikimedia-Foundation als Träger der Wikipedia darauf reagieren wird.
Darüber hinaus könnte sich eine weiterreichende Affäre entwickeln. Wenn Firmenmitarbeiter Konkurrenten in Misskredit bringen, Angestellte Produktrisiken herunterspielen und Politiker Gegenkandidaten schlecht machen, dann steht mehr auf dem Spiel als "nur" die Reputation von Wikipedia. Dann wäre in dem einen oder anderen Fall zu prüfen, ob nicht ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht oder sogar strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt. Es wird spannend, wenn der Wikiscanner auch für die deutsche Wikipedia zum Einsatz kommt... [von Robert A. Gehring]
Fennek schrieb:Achtung, nicht zu verwechseln damit, dass Einträge von jemandem editiert werden, um Meinungsmache zu betreiben.