Unruhen in Ägypten

Ja das ist also der ach so schöne arabische Frühling den es eben nie gab und nie geben wird, seit tausenden Jahren sind besonders die arabischen Völker hasserfüllt und bekriegen sich gegenseitig.
Auch hier in DE geht es ja ständig Araber gegen Türken bspw. in den Problemvierteln, da unten ist es eben genauso wie hier, nur in ganz großem Stil.
Der gesamte arabische Raum war und ist doch ein riesiges Problemviertel und dies ändert sich nie.

@Leser74

Ach komm. Die Araber oder Südländer sind da nicht sonderbarer als der Rest der Welt.
Der 2. Weltkrieg ist keine 100 Jahre her. Der Frieden heute in Europa ist ein junges Kind.
Immerhin töteten die Araber in ihren Konflikten bisher nicht über 60 Mio. Menschen. Bei dem ganzen Pessismismus muss man das auch sehen.

Jetzt nicht schon wieder die alte Weltkriegsleier, die kann doch kein Mensch mehr hören, die Deutschen sind eh immer die Sündenböcke der Nation und werden die Erbsünde noch in 10 Millionen Jahren vorgehalten bekommen.

Wir haben wenigstens aus der Vergangenheit gelernt, die arabischen Völker leider nicht.

@Leser74

T och nicht so.

70 Jahre Frieden gabs auc schon vrher in der Weltgeschichte, und 'die weltkriesleier' ist ein ziemlich gutes argument.

Wie sah Europa den als es sich von seinen Königen und Dktatoren befreite nach und nach über eine SEHR lange zeit hinweg?

Anwort: Schlimmer als Nahost.

Der letzte Satz ist interessant!

Hunderttausende Ägypter protestieren in Kairo erneut gegen Präsident Mursi, Demonstranten haben die Absperrungen vor seinem Palast überwunden. Sie wollen bleiben, bis er geht. Die Regierung erwägt nun eine Verschiebung des umstrittenen Referendums über die Verfassung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/machtkampf-in-aegypten-demonstranten-durchbrechen-polizeiabsperrung-a-871679.html

Lightstorm schrieb:Die Fakten besagen das es sich bei Mursi um einen gewählten Volksvertreter handelt der und seine Leute aber weiterhin einen Revolutionskampf gegen die alten Machtstrukturen führen. Das erfolgt teilweise durch politische Entmachtung und teilweise durch Diplomatie und Zugeständnissen.

Ein gewählter Volksvertreter der Islamisten nachnominiert, dessen Politik schon fast diktatorische Züge annimmt, der die Opposition nicht mit einbezieht und der eine Scharia-Verfassungen einführen will. Ich ahne schon schlimmes für die Ägyptischen Frauen. Erinnert mich alles irgendwie an Hitlers Ermächtigungsgesetz. Jedenfalls sehe ich da keine großen Unterschiede, du etwa? Naja, zumindest werden wir Zeuge wie man Demokratie ausnutzen und für seine idiologischen Ziele b kann. Wie damals, 1945...

Lightstorm schrieb:Was konkret die Entmachtung des alten Verfassungsgerichts angeht gilt dies solange bis es eine neue Verfassung gibt.

Und was lässt dich da so sicher sein? Wer sagt, dass er seine sc

Lightstorm schrieb:Auch ist die Fixierung auf die Person Mursi übertrieben, wenn dann muss man sagen sind es die Parteien der Muslimbrüder die viel Macht haben und nicht Mursi. Mursis Amtszeit läuft ab und dann wird wieder gewählt, so viel zum neuen allmächtigen Pharao.

Nein sie ist nicht übertrieben, sondern normal. Er ist halt zur Zeit der Präsident Ägyptens und der Kopf der Muslimbrüder und da liegt die Verantwortung auf seinen Schultern. Genauso konzentriert sich auch alles auf Angela Merkel oder auf Barack Obama und nicht auf die CDU oder die Demokraten.

Lightstorm schrieb:Ich denke Mursi und seine Leute werden die Sache durchziehen, mit oder ohne den Ärger den die Gegner auf den Straßen machen.

Alles mächtiger Pharao wird er das auch. Augen zu und durch! Ihm kann sowieso keiner mehr etwas anhaben! Tolles Demokratieverständnis übrigens...

Lightstorm schrieb:Bald entscheidet dann wohl vermutlich die Mehrheit für die neue Verfassung, und hier wird weiter so getan als wären undemokratische Kräfte in Ägypten an der Macht obwohl das Volk mehrfach seine Mehrheitsentscheidung deutlich macht.
Da können sich die Gegner so viel aufregen wie sie wollen, diesmal haben sie nicht das Recht auf ihrer Seite, sie handeln gegen eine legitime Regierung.

Die ganzen Analphabeten werden dann wahrscheinlich für Mursis Verfassung stimmen. Mir tun einfach die jungen Leute leid die sich durch die "Revolution" wirklich etwas mehr Freiheiten erhofft haben. Aber so ist das nunmal im Leben,ald werden sie in einer religiösen Diktatur leben

Lightstorm schrieb:Es ist nicht demokratisch einer frustrierten Minderheit wegen der politischen Niederlage Extrawürste zu geben.

Es ist auch nicht demokratisch wie die Kopten in Ägypten behandelt werden.

Lightstorm schrieb:Fakt ist doch das ist ein ideologischer Kampf da in Ägypten und die demokratischen Verlierer erweisen sich als sehr schlechte Verlierer. Aber wer weiß, vielleicht wären die Muslimbrüder bei einer Niederlage auch so frech, obwohl die es fast schon gewohnt sind politisch unterdrückt zu werden.

Dann wäre deiner Meinung nach auch die SPD schlechte Verlierer gewesen wenn sie sich nachdem die NSDAP "demokratisch" gewählt wurde zur Wehr gesetzt hätten?

Lightstorm schrieb:Und was hat deine logische Abneigung als nicht-Muslim gegen die Sharia damit zu tun wie demokratisch die Vorgänge im überwiegend muslimischen Ägypten sind?

Die Scharia ist halt im Allgemeinen nicht sonderlich "demokratisch", sondern befürwortet eher Unterdrückung. Du (als Muslim) scheinst ja die Scharia zu befürworten, andererseits würdest du nicht vehement seine Politik und Ermächtigung verteidigung.

Lightstorm schrieb:In einer Demokratie können sich sogar solche Gestalten wie die NPD beteiligen. Eine Demokratie bewertet nicht den Inhalt der gemachten oder geforderten Gesetze. Es verteilt die Macht nach Stimmen im Volk.

Und die Mehrheit in Ägypten wünscht sich einen zweiten Diktator à la Mubarak?

Ich lasse das mal unkommentiert so stehen..

Kairo - Im Machtkampf mit der Opposition ruft die ägyptische Staatsführung um Präsident Mohammed Mursi offenbar das Militär zu Hilfe. Wie die staatliche Zeitung "al-Ahram" berichtet, habe Mursi mit dem Militär eine neue Art von Notstandsgesetzen ausgehandelt. Darin werde das Militär autorisiert, die staatlichen Einrichtungen zu schützen und Festnahmen durchzuführen, bis die Krise bewältigt sei.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/aegypten-mursi-schmiedet-pakt-mit-militaer-a-871718.html

@Shikara

Mursi ist schon klasse. Erst lädt er zum Dialog mit der Opposition ein und gleichzeitig signalisiert er ihnen immerwieder, dass er auf die Forderungen seiner Gesprächspartner nicht eingehen will. Das zeigt uns schon, dass er diese Amt zu Unrecht inne hat. Sein diktatorisches Verhalten wird sich bald kaum mehr von Mubaraks unterscheiden. Der eigentliche Grund, wieso die Ägypter Mubarak gestürz haben war um ihre Rechte zu stärken, mehr Freiheiten zu erlangen und den Tourismus wieder anzukurbeln. Dieser ist um 30% eingebrochen und als islamischer Gottesstaat wird er wahrscheinlich noch mehr einbrechen. Jetzt hofft er halt durch das Militär (dessen Macht er absichtlich aufrecht erhält) dies auszusitzen und an der Macht zu bleiben.

Lightstorm schrieb:Ach komm. Die Araber oder Südländer sind da nicht sonderbarer als der Rest der Welt.
Der 2. Weltkrieg ist keine 100 Jahre her. Der Frieden heute in Europa ist ein junges Kind.
Immerhin töteten die Araber in ihren Konflikten bisher nicht über 60 Mio. Menschen. Bei dem ganzen Pessismismus muss man das auch sehen.

Und was macht dich da so sicher? Die arabische Expansion und der Sklavenhandel unter muslimischer Herrschaft forderten auch Millionen von Opfern.

@muellernadine

Vielleicht. Würde nur bestätigen das sie nicht anders sind als wir hier in Europa.

@Lightstorm

Das habe ich ja auch nicht gesagt. Die Menschen sind überall gleich denke ich ;)

@Lightstorm

Lightstorm schrieb:Würde nur bestätigen das sie nicht anders sind als wir hier in Europa.

Ja, Menschen sind gleich. Nur die Motivation kann unterschiedlich sein.
Aber im Kern geht es immer um Macht bei allen Konflikten dieser Welt.

Jedenfalls scheint das Militär auf Mursis Seite zu stehen :

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-871718.html


Damit sieht es für die antiislamistische Bewegung schlecht aus

shionoro schrieb:70 Jahre Frieden gabs auc schon vrher in der Weltgeschichte

Zum Beispiel?

@Tyon
das kommt darauf an was wir zählen lassen wollen.

Und ob wir das was wir haben als echten frieden zählen.

Ich persönlich zähle interventionen nicht als unfrieden, weil das hiesige volkdavon eigentlich wenig mitbekommt und sich nicht bewusst in einem kriegszustand befindet und dennoch mit seinen nachbarn keinerlei kriegerische konflikte austrägt.

Andere leute würden sagen 70 Jahre frieden in europa wurde schon vom Balkankrieg kaputtgemacht.

al-Chirbawi : Wie sauber die Wahlen wirklich waren, weiß niemand so genau. Aber so überwältigend groß ist die Bruderschaft gar nicht, sie hat nicht einmal eine Million Mitglieder - nicht viel bei einem 85-Millionen-Volk. Aber die Mitglieder sind organisiert und auf Knopfdruck einsatz- und abrufbereit.

SPIEGEL: Meinen sie die Milizen?

al-Chirbawi : Vor allem die Milizen, die in verschiedenen entlegenen Landesteilen, manchmal sogar in getarnten "Sportclubs" in den Großstädten trainiert werden. Natürlich hat es auch unter Mubarak Kollaborateure auf höchster Ebene gegeben. Waffen waren nie ein Problem, mit Ausbruch der Revolution in Libyen kamen gewaltige Mengen über die Grenze. Was viele nicht wissen: Die Muslimbruderschaft hat immer ihren "Gihaz sirri", die "Geheimer Apparat" genannte Untergrundorganisation beibehalten, die in den neunziger Jahren von Bruderschaftsführer Aschur straff reorganisiert wurde. Die ist äußerst effizient und skrupellos.

SPIEGEL: Was passiert, wenn die Gegner eines theokratischen Staatswesens auch weiterhin gegen die islamistisch dominierte Verfassung und gegen die pharaonischen Vollmachten Mursis Sturm laufen? Wird noch mehr Blut fließen?

al-Chirbawi : Sicher. Die werden Augen ausstechen und Zungen herausreißen. Die Milizen werden Straßenkämpfe entfachen. Davor schrecken sie nicht zurück.

SPIEGEL: Und die Armee, wird die untätig zuschauen?

al-Chirbawi : Schwer zu beantworten. Denn es gibt einen Deal zwischen der Bruderschaft und der Armeeführung, der besagt, dass die Bruderschaft freie Hand bekommt und ihr die Truppe nicht in den Arm fällt. Doch ich will mich nicht dafür verbürgen, dass die Soldaten und Offiziere sich vor dem ganzen Volk demütigen lassen werden. Aber vielleicht bricht das Unrechtsregime der Bruderschaft und der heterogenen und politisch völlig unerfahrenen Salafisten schon vorher in sich zusammen. Ich war nicht der Erste oder der Letzte, der diesem Verein der machtgierigen Alles-oder-nichts-Mafiosi im religiösen Gewand den Rücken gekehrt hat. Langfristig gebe ich der Muslimbruderschaft sowieso keine Chance.



http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-871701.html

Mursi annulliert das Dekret über Sondervollmachten

Ägyptens Präsident Mohammed Mursi lässt das umstrittene Dekret über die Ausweitung seiner Befugnisse annullieren.
Das Referendum über den Verfassungsentwurf wird jedoch nicht verschoben

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Mursi-annulliert-das-Dekret-ueber-Sondervollmachten/story/27230594
Also gings nur um die Verfassung... nix Pharao.. sondern im Dienste der Bruderschaft.
Da die Verfassung bestehn bleiben soll, wird auch der Protest nicht abbrechen.

Damit geht Mursi wohl auch auf die Forderungen des Militärs ein die zwingend zum Dialog aufrufen.
Und jetzt hat Mursi einen Schritt getan. Auch wenn es wohl nicht reichen wird.

Die Frage ist auch, wo können sich beide Seiten einigen. Die Opposition kann von einer islamischen Mehrheit nicht verlangen das die Verfassung durchgehend liberal und säkular wird, dafür haben sie einfach nicht genug Stimmen im Volk. Frage mich zu welchen Kompromissen sie bereit sind.

Eventuell muss sich die Opposition überlegen ob sie nicht an der Gesellschaft arbeiten will wenn sie so gerne einen säkularen Staat wollen, statt zwingend sich mehr Rechte einzufordern die sie nicht haben.
Es gibt in jeder Demokratie Menschen die unzufrieden mit der Politik sind, und ihnen bleibt nur übrig daran zu arbeiten das sich die Meinungen der Menschen ändern.

Lightstorm schrieb:Die Opposition kann von einer islamischen Mehrheit nicht verlangen das die Verfassung durchgehend liberal und säkular wird

Warum eigentlich nicht ?
Wenn der Islam so liberal ist, wie immer dann postuliert wird,wenn er in der Kritik steht dürfte es doch kein Problem sein., eine Gesellschaft trotz islamischer Wertvorstellungen liberal und säkular statt fundamental-klerikal zu organisieren.

@zaphodB.

Die Muslimbrüder haben eine konservative Definition des Islams.

In der Opposition geben sich aber viele Parteien gerne als sehr liberal und freiheitlich oder gemäßigt. Bei einer Mehrheit für die Opposition, die jetzt angeblich für so viel Freiheit steht, hätte es mich nicht gewundert, wenn sie die Muslimbrüder ähnlich unterdrückt hätten wie Mubarak, mit der Begründung die säkulare Verfassung zu schützen.

Wo das endet haben wir in der Türkei einige Jahrzehnte mit ansehen dürfen, es führt zu politischer Verfolgung von konservativen Muslimen.