robert-capa schrieb:du behauptest immer du würdest dich für demokratie und das selbstbestimmungsrecht der völker einsetzen und gleichzeitig lehst du es ab wenn man assad als dikator, despot, tyrann oder was auch immer bezeichet. was ist er denn für dich? seine herrschaft ist nunmal illegal, er wurde weder vom volk gewählt noch durch iregdn ein andere legale institution ernannt. sein vater hat sich an die macht geputscht und er hat sein amt geerbt. das ist nunmal ein fakt und er ist deshalb kein normaler präsident der sich gegen putschisten wehrt.
dann sag doch bitte das er ein dikator ist und syrien deiner meinung nach unter seiner unrechtmässigen herrschaft besser fährt als wenn es von den rebellen regiert wird. darüber könnte man sicher diskutieren, immerhin gibt es genug beispiele von ländern die nur unter einem dikator oder einer militärregierung richtig funktionierten oder zusammengehalten werden konnten.
@robert-capa Sicher ein Diktator, aber lange bekannt als ein Reformierer unter den Diktatoren. Gegen Katar, einen der Finanzierern der Rebellion ist Syrien eine wohl relativ liberale Diktatur. Wenn man das überhaupt sagen kann, denn es wurde dieses Jahr über eine Verfassung abgestimmt und auch noch gewählt. Wie demokratisch ist Saudi Arabien ? Ein 'Königreich', da erbt auch Sohn vom Vater. Die Könige stehen oberhalb allen Rechts.
Syrien ist da schon etwas weiter. Aber ? Nicht so furchtbar reich wie die Saudis. Das Öl geht wahrscheinlich zurück, sie exportieren jetzt Baumwolle ?
Der andere Punkt: Wie wichtig ist Demokratie überhaupt im Wertgefühl dieser Menschen ? Aus Gesprächen mit Tunesiern und Libanesen weiss ich dass sehr viel Unzufriedenheit herrscht in der arabischen Gesellschaft, besonders sauer ist man über die täglich erlebbare Korruption. Die Chancenlosigkeit junger Menschen, Ungerechtigkeit. Ansonsten kann man mit 10 - 20 Jahre regierenden Präsidenten gut leben, das sind Vaterfiguren. Die Problem im Alltag schiebt man weniger auf den Präsidenten sondern eher auf den 'Apparat', aufs System
robert-capa schrieb:die frage ist ob es das wert ist für stabilität, die freiheit und den wunsch nach politischer selbstbestimmung der bevölkerung dermaßen einzuschränken und das land dem geldgeilen und machthungrigen assadclan zu überlassen unter dessen führung syrien zu einem werkzeug der iranischen mullahs wurde.
Wusste nicht dass Syrien vom Iran fremdregiert wurde.
Ist der Assadclan machthungrig ? Wenn schon dann passt der Begriff 'satt'. In ganz Arabien denkt der Mensch im Kollektiv. Man wählt, soweit man von Wahlen in unserem Sinne sprechen kann, denjenigen dem die Familie vertraut. Die Familie, das sind nicht 4 Personen, das sind 100. Oder es ist ein ganzer Stamm. Der Araber will eine ruhige politische Ordnung, keine Selbstbestimmung wo jeder jedem ins Wort fällt. Dieses Lebensgefühl ist sicher durch die Religion gestützt, die so eine sogenannte patriarchalische Gesellschaft immer gestützt hat.
Dass Auslandsaraber, die im Westen studiert haben jetzt ganz anders drauf sind, ist nachvollziehbar. Und wenn westliche Agenten an sie herantreten mit viel Geld und guten Zureden, dann kann es schon sein dass sich Exil-Parteien gründen. Aber das Motiv dieser Leute wird nicht viel anders sein als das, was Du dem Assadclan anhängst: Machtgier.
Syrien: So schlimm war diese Gesellschaft nie.
Hand abhacken und Steinigungen und solche Scharia Schauerbeispiele fanden eher woanders statt.
robert-capa schrieb:also warum nicht jetzt für klare verhältnisse sorgen solange der westen noch die möglichkeiten hat das ganze in eine positive richtung zu lenken?
Dem Westen sind positive Verhältnisse wahrscheinlich völlig egal, er will nur umstürzen. Sich dann eventuell als Retter in der Not anbieten um langsam mehr Einfluss zu gewinnen.
Divide et impera = teile und herrsche.
Erst wird geteilt, aufgebrochen. Chaos bricht aus, Unregierbarkeit. Religiöse Eiferer gehen aufeinander los. Bomben werden gezündet in Menschenmengen, teilweise geliefert und programmiert von westlichen Helfern. In den Nachrichten hier heisst es dann: 'Selbstmordattentate'.
Der Westen lehnt sich gemütlich zurück. Die Regierenden des Westens äussern sich dann offiziell 'besorgt' und bieten Hilfe an.
Wie positiv haben sich die vom Westen gebombten Länder lenken lassen ?
Wollen die sich überhaupt vom Westen lenken lassen, die Araber und Eurasier ?
Der Westen hat gebombt, dan seine Militärs reingeschickt um für 'Sicherheit' zu sorgen. Die Militärs langsam rausgeholt, dafür kommen private Söldnerfirmen rein um weiter die Knarre hochzuhalten. Söldner wie von Blackwater und Nachfolgefirmen.
Welcher Einheimische findet das prima ? Na, nur der, der jetzt nach der Kaputtbomberei neu ist im Geschäft, sonst niemand.
Soll das die positive Richtung sein, in die der Westen so gerne lenkt ?