ThunderBird1 schrieb:Syrische Kurden haben jetzt die Kontrolle über Grenzübergang zum Irak.
"Anführer, Abu Mohammed al-Dschulani, getötet worden sei."
Achill schrieb:Bin gespannt - Schön wäre es ja.
@Achill @ThunderBird1 @Nahtern @JoschiX Sieht aber düster aus.
"Warnung vor islamistischem Kalifat
Europäische Geheimdienstbehörde sieht Syriens Zukunft düster / Islamisten dominieren Norden.
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LIMASSOL/BRÜSSEL. Bis Anfang dieses Jahres hatten in Syrien aktive westliche Geheimdienst noch gehofft, dass sie "die Geister", die ins Land kamen, eines Tages wieder los werden können. Gemeint waren gut ausgebildete Dschihadisten des Terrornetzwerkes al-Qaida, die sich im Kampf gegen die syrische Armee bewährten. Spätestens nach dem Sturz des Assad-Regimes würden sie wieder verschwinden oder von der gemäßigten "Freien Syrischen Armee" (FSA) diszipliniert werden. Doch die "Geister" könnten bleiben. Das befürchtet die europäische Geheimdienstbehörde INTCEN.
Mit vertrauensbildenden Maßnahmen versuchten mit al-Qaida verbündete Milizen (im Norden und Osten von Syrien) die Herzen und Köpfe der Bevölkerung für sich zu gewinnen, heißt es in einer vertraulichen Analyse von INTCEN, die der Badischen Zeitung vorliegt. Die Behörde befürchtet auch, dass nach einem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad in Syrien das erste islamistische Kalifat entstehen könnte. Sie warnt auch vor Dschihadisten aus Europa, die in Syrien kämpfen. Sie könnten nach einer Rückkehr eine direkte Bedrohung darstellen.
Einen Namen für einen islamistischen Staat gibt es bereits: "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (ISIS). So heißt die islamistische Organisation, die zusammen mit der al-Qaida-nahen Nusra-Front inzwischen ein zusammenhängendes Gebiet kontrolliert, das von der türkischen Grenze bei der Ortschaft Azaz bis in die irakische Provinz Anbar reicht. Da sie diese Region beherrschen, seien die Al-Qaida-Milizen heute in der Lage, "den Zufluss an frischen Rekruten, Nachschub und Finanzmitteln sicherzustellen", sagt Charles Lister, ein Terrorismusexperte der US-Denkfabrik IHS Jane’s. Zudem bemühten sich die Gruppen um "einen Zugriff auf die Nachschubwege der gemäßigten Aufständischen, die von den Dschihadisten als Vasallen des Westens diskreditiert würden.
Die Strategie der Al-Qaida-Milizen scheint aufzugehen. Amerikanische Geheimdienste sprechen von einer intakten Linie entlang des Euphrats, an der mit der 800 000 Einwohner zählenden Stadt Rakka die heimliche Hauptstadt die heimliche Hauptstadt des "ersten Kalifats" in Syrien liegt.
Rakka ist die einzige syrische Provinzhauptstadt, die seit März dieses Jahres nicht mehr vom Assad-Regime kontrolliert wird. Rakka wurde zunächst von der Freien Syrischen Armee erobert und drei Monate später mit Gewalt von Milizen des "Islamischen Staates für Irak und Syrien" übernommen. Die Gruppe hat ein eigenes Scharia-Gericht eingerichtet, das regelmäßig Todesurteile fällt. Sie werden öffentlich vollstreckt. Nach dem gleichen Muster will ISIS auch in den von ihr kontrollierten Grenzgebieten zur Türkei vorgehen. Dort stoßen die Milizen allerdings auf massiven Widerstand der kurdischen PYD, dem syrischen Zweig der türkischen PKK.
Die türkische Regierung betrachtet die Entwicklung an ihren Südgrenzen mittlerweile mit großer Sorge. Ankara hatte die Einreise von Dschihadisten über ihr Staatsgebiet monatelang zugelassen – wohl in der Hoffnung, dass die "Geister" von al-Qaida das Assad-Regime stürzen und irgendwann zu einem neuen Kriegsschauplatz ziehen würden. Eine Strategie, um einen Terrorstaat im Norden und Osten von Syrien zu verhindern, in den nach Willen der Islamisten eines Tages auch Aleppo, Damaskus und Jerusalem eingegliedert werden sollen, ist auf türkischer Seite bisher aber nicht erkennbar."
http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/warnung-vor-islamistischem-kalifat--76554113.html