@Bran. Okay, also Nordsee-Tsunami, wie schon mal vor rd. 8.000 Jahren:
Sebastian Krastel-Gudegast, Professor für Geodynamik veröffentlichte kürzlich "aus aktuellem Anlass" eine Studie mit dem Titel "Submarine Hangrutschungen: Eine (unterschätzte) Naturgefahr?" für das Meeresforschungs-Zentrum GEOMAR. Darin beschreibt er, wie vor fast 8000 Jahren am norwegischen Kontinentalrand eine unterseeische Hangrutschung von etwa der Grösse Islands fast einen Kilometer tief absackte.
Die „Storegga Rutschung“ ist sehr intensiv untersucht worden. „Funde an Land belegen, dass diese Rutschung eine zehn bis zwanzig Meter hohe Tsunami-Welle ausgelöst hat“, so Meereskundler Krastel: „Betroffen waren vor allem die norwegische Küste, aber auch die britische Küste und die Shetland-Inseln.“ Ob die Welle auch die damals noch völlig anders geformte deutsche Küstenlandschaft erreichte, lasse sich nicht mehr eindeutig nachvollziehen, heißt es bei Geomar. Aber: „Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass 25 Prozent aller Tsunamis durch submarine Hangrutschungen ausgelöst werden.“
(Div. Pressemeldungen März 2011)
Eine Zwanzig-Meter-Welle würde, bedingt durch die Mündungstrichter, träfe sie denn die deutsche Nordseeküste, bis weit über Hamburg, Köln oder Bremen hinaus "japanische Verhältnisse schaffen. Die Niederlande wären ebenso überspült wie die Norddeutsche Tiefebene. Die AKW wären, ebenso wie die Chemieanlagen und Öllager, in diesem Bereich zu einer tödlichen Gefahr für Mitteleuropa, zumindest aber für Deutschland werden. Da es hierzulande keinerlei Katastrophen-Szenarien oder gar Notfallpläne für derartige Mega-Katastrophen gibt, wäre mit mehreren Millionen Toten in der BRD, in den Niederlanden, in Belgien, England und Dänemark zu rechnen. Niemand könnte davor weglaufen.
Bürgerkriege sind, verglichen damit, durchaus harmloser. Selbst bei ausgesprochenen Massakern wie in Ruanda oder im Kongo, mit Millionen von Toten, haben genug Menschen überlebt. Meistens haben sie einfach Glück gehabt. Allerdings halte ich derartige "afrikanische Szenarien" in der BRD für eher unwahrscheinlich. Selbst der deutsche Bürgerkrieg von 1918 bis 1923 ist, trotz Tausender Toter und manchmal nahezu "offenen Feldschlachten" und verbissenen Häuserkämpfen mit Einsatz von Flugzeugen, Artillerie und Panzerfahrzeugen, von den meisten Menschen überlebt worden.
