Metathread: Verharmlosung des Kommunismus?

@Puschelhasi

Ersteinmal Danke fuer den Thread.

Fakt ist, im historischen Kontext hat sich der Kapitalismus als demokratisierend, oder zumindest weitaus demokratisierender als der Sozialismus/Kommunismus, erwiesen. Was meiner Meinung nach damit zusammen haengt das der Kapitalismus auf einem natuerlichen Prinzip basiert, dass mit der Unterschiedlichkeit der Menschen funktioniert, waehrend ein realer Kommunismus nur mit einer komplett gleichgeschalteten Masse zu etablieren ist.

Ich denke jeder der objektiv auf "kommunistische" Staaten blickt, muss einsehen das der Kapitalismus zu langlebigeren, und mittelfristig menschenfreundlicheren Systemen gefuehrt hat.

Wer argumentiert, der Kapitalismus basiert auf dem eigennutz der menschen, mag evtl. sogar recht haben. Aber Eigennutz bedeutet nicht zwangslaeufig das man dem Leiden anderer gleichgueltig gegenueber steht oder es akzeptiert, das wuerde unterstellen das jeder Mensch im Kapitalismus schlicht empathielos ist. Der Kommunismis macht abhaengig vom Staatsapparat, der Kapitalismus bietet zumindest die theoretische Moeglichkeit zum Gesellschaftlichen Aufstieg und persoenlicher Unabhaengigkeit.

Ein Grossteil der aktuellen Probleme, die die Antikapitalisten mit dem Systemwechsel loesen wollen, resultieren nicht aus dem kapitalistischen System an sich, sondern aus der ua. Schuldenbasierten Geldordnung, der zunehmenden "demokratischen Faulheit", und der wachsenden intransparenz in einem globalisierten, zunehmend kollektivistisch gepraegten, System, indem der Mensch immer kleiner und die Problemstellungen immer groesser werden... hier muss man also vorsichtig differenzieren.

Naechstenliebe, Empathie usw. sind menschliche Eigenschaften.. die keinesfalls durch das politische System geregelt werden Muessen. Wer andere unterdrueckt, ausbeutet und quaelt wird irgendwann in seinem Leben wahrscheinlich die Rechnung erhalten... das ist die menschliche Natur. Darum sollte man aber nicht alle am Boden halten nur damit keiner in eine Position kommen KOENNTE in der er seine Macht missbrauchen kann.

http://www.einslive.de/sendungen/plan_b/soundstories/2009/10/soundstories_091013.jsp



dies Sendung ist interessant und entwirft eine Kapitalistische Utopie

um nochmal auf die falsche behauptung zurückzukommen, der nationalsozialismus sei wie der kommunismus nie umgesetzt worden: die vordenker der nationalsozialisten waren rassisten, antisemiten, militaristen und esoteriker. sie waren ideengeber und beeinflussten den nationalsozialismus maßgebend, was durch den verlauf der geschichte wohl auch eindeutig bestätigt werden kann.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Vordenker_des_Nationalsozialismus.html (Archiv-Version vom 19.07.2011)

die sozialistischen elemente und äußerungen dienten - wie schon erwähnt - der täuschung. sogar hitler behauptete gelegentlich er sei sozialist, doch das war nichts weiter als ein taktisches manöver. wie sonst ließe sich der bruch mit dem sozialistischen flügel der nsdap erklären?



Das linke Etikett trug diese Ideologie vor allem aus machttaktischen Erwägungen
(...)
im Jahre 1930 war die NSDAP nach der Vorstellung Hitlers "sozialistisch", um sich den Stimmungswert einer populären Vokabel zunutze zu machen
(...)
Wie das Bekenntnis zur Tradition, zu konservativen Wertvorstellungen oder zum Christentum gehörten die sozialistischen Parolen ins manipulationsfähige Vorfeld, das der Tarnung, der Verwirrung diente und nach Opportunitätsmotiven mit wechselnden Schlagwörtern bestückt war. Wie zynisch zumindest an der Spitze die Programmgrundsätze mißachtet wurden, erfuhr einer der jungen enthusiastischen Überläufer zur Partei im Gespräch mit Goebbels; auf die Bemerkung, daß Feders Brechung der Zinsknechtschaft doch ein Element des Sozialismus enthalte, bekam er zur Antwort, brechen müsse höchstens der, der diesen Unsinn anhöre.
Fest, Hitler, S. 393

[...]

1930 hat Hitler durch die Entmachtung der Strasserianer verdeutlicht, dass er keineswegs die Absicht hatte, nach der Machtergreifung sozialistische Politik zu verwirklichen. Hitler war weder antikapitalistisch noch sozialistisch eingestellt, und da Hitler in der Partei das faschistische Führerprinzip durchgesetzt hatte, galt diese politische Positionsbestimmung auch für die NSDAP. Die Absage an den Sozialismus hatte Hitler schon zwei Jahre vorher festschreiben lassen.

Um dies über jeden Zweifel klarzustellen, wurde 1928 dem "unabänderlichen" Parteiprogramm die Erklärung Hitlers angefügt, nach der "gegenüber den verlogenen Auslegungen von seiten unserer Gegner ... die NSDAP auf dem Boden des Privateigentums steht."
(...)
Noch deutlicher wurde Hitler im Gespräch mit dem Redakteur der Leipziger Neuesten Nachrichten: "Es kommt einzig und allein darauf an, dass der Grundgedanke im Wirtschaftsprogramm meiner Partei klar herausgestellt wird, und das ist der Autoritätsgedanke. Ich will die Autorität, ich will die Persönlichkeit, ich will, dass jeder den Besitz, den er sich erworben hat, behalten soll, nach dem Grundsatz: Gemeinnnutz geht vor Eigennutz. Nur soll der Staat die Kontrolle behalten, und jeder Besitzende soll sich als vom Staat Beauftragter fühlen. Er hat die Pflicht, seinen Besitz nicht zum Missbrauch gegen die Interessen seiner Volksgenossen zu verwenden ..."
A. Barkai, Das Wirtschaftssystem, S. 32f
Quelle


du lebst doch in den USA @Puschelhasi deswegen wundert es mich nicht, dass du bei dem k-wort hyperventilierst, vor allem als unternehmer ;) da gehört es ja zum guten ton bspw. die idee einer gesetzlichen KV als kommunistische schnapsidee abzutun.
auch die behauptung, man müsse die idee an der praxis messen, ist IMHO grenzwertig, da die idee nie in der praxis durchgeführt wurde. dies muss mal zur kenntnis genommen werden.
ist vom prinzip her wie die idee des airbags zu verwerfen, nachdem er zwar nie in autos eingebaut wurde, aber die verkehrstoten wohl dagegen sprächen ;) oder so ähnlich

Aha, daher weht also der Wind, ZINO ist Amerikaner und Unternehmer zugleich. Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, warum er so neoliberal denkt.

@collectivist

Bei manchen, von denen mir bekannt ist dass sie Deutsche sind und aus dem sogenannten Osten des Landes kommen, wundert mich auch nichts mehr
So kann man doch lustig mit Klischees spielen...macht ja auch irgndwie Spaß

Fedaykin schrieb:Sendung ist interessant und entwirft eine Kapitalistische Utopie

Du bist Dir aber dessen bewusst, dass auf der gesamten Erde zur Zeit nur eine Goldmenge existieren soll, die im zusammengeschmolzenen Zustand einem Würfel von 20 Metern Kantenlänge entspricht ?

http://www.investor-verlag.de/ein-wuerfel-von-20-meter-kantenlaenge/111021502/

Wie sollen diese 20 Meter x 20 Meter x 20 Meter Gold für die ganze Menschheit als Zahlungsmittel reichen ?

Oder müssen sich da die Kollateralschäden vorher abspielen ?

also diese 20m^3 kommen mir jetz doch etwas sehr gering vor...
soviel lagert ja allein in den kellern der SNB
@eckhart

@Klartexter
Ich komm nicht aus dem Osten, falls du auch mich meinst.

"Von diesem lediglich 20x20 Meter Goldwürfel halten die Zentralbanken und andere Institutionen geschätzte 19%."

"Von diesen 19% halten die USA, gefolgt von Deutschland, dem IWF und Frankreich den höchsten Anteil."

sagt die Quelle (und andere) , @Dude

Also halten rund 80 Prozent der restlichen Golmenge irgendwelche Sensibelchen, die vor Steuern, dem Gespenst des Kommunismus und anderen Ungeheuerlichkeiten ständig auf der Flucht sind oder sich hinter meterhohem elektrisierten Stacheldraht verschanzt haben.

Mann, tun die mir leid, diese Brüder und Schwestern in der Zone.

@eckhart

eckhart schrieb:Du bist Dir aber dessen bewusst, dass auf der gesamten Erde zur Zeit nur eine Goldmenge existieren soll, die im zusammengeschmolzenen Zustand einem Würfel von 20 Metern Kantenlänge entspricht ?

Das ist so nicht richtig denn dies gibt nur die "leicht" förderbare Menge wieder
Wenn man also das in Wasse gelöste Gold dazu nimmt, so muss man alleine die Menge im Wasser auf 6·10hoch6 Tonnen beziffern

@collectivist

;)
Nein, ich meinte nicht Dich

@Klartexter
Achso, ok

nur ein lager von vielen... das sind ja bereits schon 10m^3 oder mehr...

@Klartexter
Die Quellen schreiben:
"Ein Würfel von 20 Meter Kantenlänge
Dies ist die gesamte Menge Gold die im Laufe der Menschheit abgebaut wurde. Oder anders ausgedrückt etwa 160.000 Tonnen Gold. "

Na und dass wegen Wasser die nächsten großen Auseinandersetzungen entstehen werden, sage ich schon lange ...

@Dude

Das mit der Würfelkantenlänge von ca. 20 Metern bei dem bisher gefördertem Gold kommt schon hin. Du musst nur die Menge in Tonnen mal dem spezifischen Gewicht nehmen

@Dude
Beeindruckend!
Na vielleicht wollen die Quellen ja auch nur den Goldpreis hoch halten ?

@eckhart


Aber du siehst ja den Unterschied der beiden Aussagen von dir

eckhart schrieb:dass auf der gesamten Erde zur Zeit nur eine Goldmenge existieren soll

und

eckhart schrieb:Dies ist die gesamte Menge Gold die im Laufe der Menschheit abgebaut wurde.

Wollte das nur korintenkackermäßig richtigstellen, denn sonst unterschlägt man der guten Mutter Erde noch ihren Reichtum :)

@eckhart
@Klartexter
ich sag ja nicht ihr habt nicht recht, ich sag nur es erscheint mir viel zu wenig....
gut möglich@künstlich hochhalten...
btw. das ganze in schmuck oder münzen verarbeitete gold das in umlauf ist, kommt auch noch dazu ;)