@blix Weißt Du, es ist nicht weiter tragisch, wenn Du mit 15 die Qualität eines Politikers nicht beurteilen kannst. Die meisten Erwachsenen können das auch nicht.
Und eben weil es so schwer ist, die Qualifikation eines Politikers zu beurteilen, muss man sich an seinem Auftreten und seinen Aussagen orientieren.
Vieles hat mit der persönlichen Grundeinstellung zu tun, da ist es nicht so wichtig, welche Qualifikation der Politiker hat, sondern vielmehr, ob er die Gesinnung teilt.
Aber parteiübergreifend lässt man sich nicht gerne ins Gesicht lügen und "für dumm verkaufen".
Wenn jemand anderen vorschreibt, wie sie sich zu verhalten haben, sich selbst aber nicht so benimmt, verliert er an Glaubwürdigkeit.
Glaubwürdigkeit ist aber die Voraussetzung für erfolgreiche Politik.
Darum hat sich Herr Wulff für seinen Posten disqualifiziert. Nicht, weil er sich Geld geborgt hat, sondern weil er, nachdem es ihm vorgeworfen wurde, versuchte, mit fadenscheinigen Ausflüchten und Halbwahrheiten davon abzulenken. Er weigert sich sogar, die Wahrheit zu sagen - und das, obwohl er früher allen Kollegen und der Nation mitteilte, daß Wahrheit und Ehrlichkeit über alles Andere geht und für ihn nichts wichtiger sei als das.
Das ist der Grund, warum er jetzt angegriffen wird.
Wenn Du Mist baust, musst Du auch die Konsquenzen tragen. Warum soll ein Politiker das dann nicht müssen?
Bernard schrieb:Ich habe Wulff betreffend nun eine gänzlich entgegengesetzte Wahrnehmung; sehe ihn, als mit der Maske des freundlichen und menschlichen "Biedermannes" verkleideten politischen Emporkömmlings, welcher an andere Menschen und politische Kollegen Ansprüche stellt, die er selber nicht zu erfüllen bereit ist. Arroganz und Dünkel im Stile von "ich darf mir im Tun erlauben, was andere nicht zu sagen haben" sind bei seiner Person ausgeprägt - wie übrigens bei fast allen Exemplaren dieser Spezies von (ewig jugendlichen) Volksvertretern. "Ich habe mich doch entschuldigt!" - mit genau diesem Satz meinen dann solche selbsternannten "Schiedsrichter" im politischen Alltag, sich schnell und wirklich "billig" aus ihren Affären zu ziehen. Das war bei Schäuble so - das ist bei Wulff so! Die "künstlichen Maßstäbe" werden von ihnen angelegt und gelten nur für sie. Veränderungen je nach Sachlage. Der kleine "Steuersklave" hat sich in der Masse unterzuordnen, ein Stück nach dem anderen an Lebensqualität wird ihm genommen und wer sich entgegen dieser Maßstäbe stellt (oder sie veralbert) verstößt gegen die allumfassende "Political Correctness" (nichts anderes als Diktatur in meinen Augen) und wird sanktioniert. Das kann es nicht sein, in einem demokratischen Rechtsstaat der diesen Namen nicht nur trägt, sondern auch verdient...
