Euer Verhältnis zum Kommunismus
21.01.2014 um 02:03Anzeige
bug schrieb:Das es ein Verteilungsproblem gibt das sehe sogar ich, aber das kann auch anders gelöst werden. Kapitalverkehrsteuer sowie eine Kapitalertragsteuer die höher ist als die Lohnsteuer sind meine langfristigen Ansätze. Dazu müssen allerding auch erst einige politsche Bedingungen erfüllt sein, damit ich da zustimme.in einer welt in der der umsatz mehr zähl als ein menschenleben, oder der erhalt lebensgrundlagen, wird sich der konsumwahn ohnehin bald selbst erledigen.
Und nicht ein Systemwechsel der die komplette Welt auf den Kopf stellt.
rockandroll schrieb:über die beweggründe der menschen die politischen weichen anders zu stellen, allerdings schonUnd genau das ist der Knackpunkt. Wie würde man künftig verhindern wollen, daß wieder solche Verbrecher wie Stalin oder Mao all die Macht auf sich konzentrieren?
Gildonus schrieb:Welche ökonomischen Gesetzmäßigkeiten, die Marx erkannt haben soll, meinst du?alle ;)
Gildonus schrieb:Im Kern betrachtet war der Philosoph und Nationalökonom Adam Smith, der rund 100 Jahre vor Marx gewirkt hat, wesendlich "fortschrittlicher" und "realistischer" als Marx.Weisst du was das ironische daran ist? Mittlerweile gibt es mehr Uebereinstimmungen zwischen Karl Marx und Adam Smith als zwischen moderner mainstream Oekonomie und Adam Smith, denn in einem waren Smith und Marx sich einig: beide haben anerkannt dass die Erzeugung materiellen Wertes durch Arbeitskraft entsteht, also die Arbeitswerttheorie die von der heutigen mainstream Oekonomie verworfen worden ist.
kulam schrieb:Daraus lese ich also dass fuer dich Philosophie generell bullshit ist?Das kann man so pauschal nicht sagen.
Gildonus schrieb:Philosophie ist zumindest eine amüsante Freizeitgestalltung, die gelegendlich gesellschaftliche Relevanz hat.Du tust ja geradezu so als sei Philosophie immer metaphysisch. Dazu, immer wieder gerne zitiert, Marx' 11. These ueber Feuerbach:
Gildonus schrieb:Wenn man ein "theoretisches Gebilde" hat, muß man sich vor einem Praxisbezug hüten, zumindest aber sehr vorsichtig sein und alles verwerfen, wenn es keine Praxistauglichkeit gibt.Ich wage mal zu behaupten dass Marx' Hauptwerk deskriptiv ist und vor allem empirisch. Es ist eine Kapitalismus-Analyse und vielleicht eher mehr oekonomisch als rein philosophisch. Er hat sein theoretisches Gebilde auf eine Reihe empirischer Beobachtungen und kritischer analytischer Auswertung basiert. Z.B. "Grundrisse der Kritik der politischen Oekonomie", "Zur Kritik der politischen Oekonomie", die "Theorien uber den Mehrwert" und schliesslich "Das Kapital" sind das Ergebnis jahrzehntelanger Kritik und Analyse des Kapitalismus seiner Zeit, der in leicht abgeaendeter Form weiter besteht und noch immer durch Marx' Analyse beschreibbar ist. Praxisbezug ist da implizit.
Gildonus schrieb:Die "Spiegelung" auf die "Wirklichkeit" und anschließende Revision der Theorie wird unterlassen, da seine Theorien ( in der Theoroie ) als "unbedingt richtig" gelten und die von ihm prophezeite Ordnung "zwangsläufig" eintritt.Wer Marx kennt der weiss dass dieser Mann, so wie jeder Theoretiker, eine philosophische Entwicklung durchgemacht hat. Selbstverstaendlich hat er aeltere Idee verworfen, verfeinert, ausgebaut, revidiert, sodass etwa zwischen dem jungen Marx und dem alten gewaltige inhaltliche Unterschiede zu beobachten sind, die sogar unterschiedliche Denkschulen hervorgebracht haben. Nun ist Marx aber 1883 gestorben. ;) Du kannst ihm nicht vorwerfen dass er nicht die Gelegenheit hatte nach 1883 seine Theorie weiterhin an seine Beobachtungen anzupassen und zu verfeinern, etwas dass jeder Theoretiker tut und tun muss. Im Kern ist auch der historische Materialismus, dessen Determinismus du hier so kritisierst, noch immer von Bedeutung und wird nicht durch das Scheitern des sowjetischen Staatssozialismus entwertet.
Gildonus schrieb:Der marxistische Wahrheitsbegriff, nach dem eine Aussage nur dann als wahr zu betrachten ist, wenn sie sich so im Bewustsein spiegelt ( d. h. wenn es einem in dem Kram passt ) fördert auch nicht gerade die Fähigkeit zur Selbskritik.Und wo liest du das heraus? Das ist entweder eine Verdrehung marxistischer Standpunkte oder die Verkennung der Tatsache dass alle Menschen dazu tendieren dass sie das was sie vertreten generell fuer wahr halten. ;)
rockandroll schrieb:ich weiss nicht, ob es an der unersättlichkeit des menschen liegt, dass er an diesem antiquierten marktgesteuerten system fest hällt, wo es doch schon so viele kluge und nachhaltige alternativen gibt, ich weiss nur, dass das über kurz oder lang von selbst in die knie gehen wird. dazu muss man kein grosser prophet sein.ne man muss nur kleinkariert sein. ihr seht ein problem, geht in rage, zerstört alles und wollt dann alles von grundauf neubauen. Das euer System in den nächsten 1000en von Jahren nicht aufgehen wird, dazu brauche ich nicht mal meine Kristallkugel auspacken....