Sollte "PI-News" verboten werden?

@shionoro

Und bei uns hier im Viertel geht es rhythmisch eigentlich immer denselben Weg: Bis 14 oder 15 sind die Mädchen kopftuchfrei und spielen auf dem Hof, und danach sind se eigentlich nur noch in der Wohnung, bis man sie irgendwann mit Kopftuch rumlaufen sieht. Mit etwa 18 kommt dann das alljährliche Tam Tam in der Siedlung mit einer Heirat.
Ich möchte hier nicht unnötig politisch unkorrekte Dinge sagen oder schreiben. Aber das Motto: "Wird wieder so ein armes Ding in den Hafen der Ehe geschmissen" kommt schon hin. Und spätestens innerhalb von 2 Monaten wird das erste Kind geboren. Und dann sieht man die Mädels für den Rest des Jahres eigentlich nicht mehr, vielleicht einkaufen und den Kinderwagen rumschieben. Wenn das Kind ein bisschen älter geworden ist, kommt das nächste Kind zum kümmern.
Also ist ne Beobachtung, bei uns auf dem Hof vor dem Wohngebäude spielen an jedem Sommer neue Kinder. Die Bekleidung der Mädels noch lässt dann oft darauf schließen, dass sie sich vollkommen von ihrem Leben als Mensch mit Bedürfnissen verabschiedet haben. Omaklamotten haben se an und oft schon molliger sind se geworden. 100% Hingabe Mann und Kind. Kaum noch was anderes in ihrem Leben.

Die Mädchen, die jung bis ins Erwachsenenalter um das Kopftuch herumgekommen sind, ereilt in abgemilderter Form sehr oft dasselbe Schicksal. Ist ja das interessante: Sie sind oft die, die am roooooooootz frechsten waren als Kinder und Jugendliche, aber dann irgendwann die Kinderwägen rumschieben und dann plötzlich sehr ruhig sind.

Wie geschrieben: Uns geht das eigentlich ein "Scheiss" an, das ist ihre Religion, ihr Ausleben ihrer Religion, und da sollten wir uns nicht einmischen. Aber darüber nachdenken kann man doch, oder? Oder ist das schon "islamophobie" oder so?

Lightstorm schrieb:"muss"? Ich glaube die Menschen in muslimischen Ländern oder im christlichen Afrika sind nicht so übel, dass man von einer Notwendigkeit autoritärer Mittel sprechen muss. Es ist kein "muss" sondern ein "ist leider".

Stimmt. "Leider" sowieso. Ich weiß es nicht, aber ist halt schon krass. Stichworte: Saudi-Arabien, Iran, Jordanien, Jemen, Syrien usw. Türkei ist ja glaube ich mit diesen Ländern nicht gleichzusetzen, aber dennoch wird auch in der Türkei munter gefoltert, oder? Menschenrechte?

@kofi

zunächst mal geht es uns eine ganze menge an, ob da frauen unterdrückt werden oder männer oder wie eine religion ausgelebt wird, weil die muslime die in deutschland leben Deutsche sind und ein teil von unserer Gesellschaft.

Zum zweiten kannst du nicht verhältnisse in deinem viertel auf gesamtdeutschland beziehen.

Auch das Thema Ehrenmord ist kein Thema, was die Muslime als insgesamtes stark betrifft, sondern eher bestimmte randgruppen innerhalb des spektrums.

Die meisten Mädchen werden sicher nicht gezwungen, ein kopftuch zu tragen, und auch nicht umgebracht wenn sie sich weigern.

Die ganze Panik darum verschlimmert das Problem.
Wir erkennen diese frauen ja auch offensichtlich nicht an, wenn wir sie automatisch als unterdrückte sehen und als armes mäusschen, ob das nun so ist oder nicht.

Um mal genauso subjektiv zu argumentieren wie du:
Wo ich studiere gibt es viele mädels an der uni mit kopftuch, die alleine leben und umgang haben mit wem sie wollen.
Die werden wohl kaum gezwungen.

shionoro schrieb:Die meisten Mädchen werden sicher nicht gezwungen, ein kopftuch zu tragen, und auch nicht umgebracht wenn sie sich weigern.

Ja, sie werden nicht umgebracht, jedoch haben sie eine Menge druck weil wenn sie sich weigern können sie wie ein vorredner bereits erwähnte, das "Gesicht" vor der Muslimischen Community verlieren. Und so baut sich dieser druck auf, denkst du wirklich die Person würde sich bei dir ausheulen wie unzufrieden sie mit ihrer Religion ist?

@jabbathecup

ehrlich gesagt ja, denn ich baue normalerweise eher tiefgründigen kontakt zu menschen auf.

Natürlich lastet auf vielen mädchen ein gewisser normativer druck, allerdings nicht nur in muslimischen elternhäusern.

Schau dir die quoten an von den Frauen in D, die sich muslim nennen und kopftuch tragen.

Dies ezahlen sind gering genug, als dass man schonmal davon ausgehen kann, dass die mehrheit der mädels eben zu gar nix gezwungen werden.

Jetzt unterstellt ihr, dass die restlihcen mädels quasi alle gezwungen werden.
Das ist ebenfalls bullshit, einige mädchen haben heutzutage sogar, obwohl ihre mütter kein kopftuch tragen, damit angefangen, von sich selbst heraus.

Zur isolierung dieser Mädchen und zur schiwerigkeit der situation der wirklich unterdrückten mädchen trägt solches denken wie deines, nämlich, dass das alles unterdrückte arme sklavinnen sind, bei.

@shionoro

Naja. Also ich lese ja viel. Zeitung und anderes. Ich sehe im Fernsehen und auf Youtube Reportagen. Und ich hab den Eindruck, mein Wohnviertel ist eines von vielen in Deutschland, indem die Verhältnisse eben so sind. Also ist es nicht unbedingt subjektiv. Bei dir ist es nicht weniger subjektiv, wenn du selbst meinst, sowas nicht zu kennen, und deswegen gibt es solche Verhältnisse nicht.

Ich hab hier mal ein Youtubevideo über eine Reportage gesehen. Und da äußern sich Musliminnen. Vielleicht nicht so, wie du es möchtest, aber eben so, wie es vielleicht in der Realität ist. Der Titel ist vielleicht ein bisschen populistisch. Aber die Reportage an sich ist denke ich seriös.

Das, was dich vielleicht interessiert, ab Minute 18, wo die Mädels sich äußern.

Kampf im Klassenzimmer - Deutsche Schüler in der Minderheit [HQ]

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@kofi

Es sollte allgemeinwissen sein, dass reisserische Berichte ein schlechter Ratgeber sind.

@shionoro

Okay :D

Also ab Minute 18 erzählen die jungen Mädels in einer Runde der Lehrerin, dass sie Bedürfnisse haben. Bedürfnisse, die Mädels in ihrem Alter halt haben. Jungs, Schminke was weiß ich alles. Aber bei ihnen ist das Leben eben anders. Nix mit Jungs oder Schminke. In der Wohnung bleiben.
Danach überschlagen sich im Film die Ereignisse, weil die männlichen Muslime eingeschnappt sind. Die Mädels hätten keine Erlaubnis gehabt, "offen" zu sprechen. Die Mädels wurden dann heftig angegriffen von den arabischen und türkischen Mitschülern.

Ein Mitschüler sagt ja auch, dass die deutschen Mädels nicht korrekt sind. Party, Freunde usw.

Um diese Szenen ging es. Okay recht mit dem Titel hast du schon. Ich wollte auch nicht eine bestimmte Richtung gehen. Mir ist das nur gerade eingefallen, dass ich mal ein Bericht gesehen habe. Weil du mir nicht glauben willst.

@kofi

was will ich dir nicht glauben?
Du beziehst deine Situation auf gesamtdeutschland, das funktioniert nicht, fakt ist:

Die meisten musliminnen in D tragen kein Kopftuch, und unter generalverdacht zu stellen, dass lle die es tragen unterdrückt sind ist ebenfalls absolut hergeholt.

Fakt ist auch, es gibt unterdrückte frauen in Deutschland, die wegen konservativismus unterdrückt werden, teils so heftig, das sauch freiheitsberaubung oder sogar mord nicht ausgeschlossen werden.

Diese sind aber in krasser Minderheit zu all den anderen, und immer wiede rzu unterstellen dass kopftuchfrauen opfer sind ist idiotisch, und es verschlimmert die position der muslimischen frau in Deutschland, weil sie jetzt von zwei seiten druck bekommt.



Da kannste noch so viele reisserische berichte aus problembezirken raussuchen in denen ein filmteam was cooles vor die kamera kriegen wollte, es sind minderheitenfälle.

@shionoro

Jetzt wirfst du mir aber Dinge vor, die ich nie so geschrieben habe..

Ich unterstelle nichts. Ich hab doch geschrieben, uns "geht es nichts" an und deswegen sollte es eigentlich auch nicht unser Problem sein. Für die, die Probleme haben in ihren Familien oder ihren Kulturkreisen, gibt es Angebote zur Hilfe raus aus den Problemlagen. Das Kopftuch, wieso machst du jetzt so ein Wind drum. Ich habe nichts grundsätzlich gegen das Kopftuch, es ist Teil des kulturellen und traditionellen Lebens und Selbstverständnisses von Strömungen im Islam.

Nur eine Sache: "Zwang" ist genauso das falsche Wort wie "Freiheit" in unserem Kontext. Wir verstehen unter Zwang Befehl oder massiven Druck bei Nichtbefolgen. "Freiheit" ist bei uns die Möglichkeit alleine zu entscheiden.

Ich würde das Wort "Zwang", vielleicht auch den Begriff "unterdrückt" eher durch Begriffe wie Tradition, Selbstverständnis oder Kultur ersetzen. Und von diesem Standpunkt aus ist es nicht Zwang, sondern einfach eine Gewohnheit, üblich, standardmäßig im kulturellen Leben. Davon abzuweichen ist nicht einfach, sozialer Druck entsteht, Verrat liegt in der Luft. Außerdem ist es gewissermaßen gegen die eigene, in die Wiege gelegte Identität.

Genauso wie jetzt zur deutschen Kultur die Bürokratie oder auch die "Regelungswut" genannt, gehört. Wir beschweren uns alle, aber das gehört zu unserem Leben einfach dazu. Genauso wie das Oktoberfest. Man legt das in Deutschland jetzt auch nicht einfach ab, weil von aussen her Menschen sagen:" Ihr Deutschen spinnt doch mit eurem Papierkram für jeden Schwachsinn immer". Ist auch kein Zwang bei uns, sondern die Art und Weise zu leben, eben gerne zu organiseren.

Das was du mir vorwirfst, machst du im Prinzip doch selbst. Du arbeitest doch genauso mit Vokabular, dass den Kontext verzerrt.

Nachtrag zum Thema schlagen: Also wir hatten hier mal einen türkischen Nachbar, der hat so gut wie jede Woche seine Frau geschlagen. Man hat sie dann immer schreien, heulen und jammern gehört. Aber wir wussten alle: Da ruft man nicht die Polizei. Das hat 1. was von kulturellem Hintergrund und 2. hat er uns gesagt, seine Frau "braucht gelegentlich Schläge, dann bleibt sie normal". Und wir sollen uns nicht wundern wegen der Lautstärke. Das hat er in der ganzen Gegend rumerzählt. Und das war einfach so. Er selbst war supernett, ein super Nachbar und nicht unbedingt konservativ oder radikal oder so.Auch nicht unbedingt "feindlich" gegenüber Nichttürken. Seine Frau hat keinen Schleier getragen und er hat noch gerne Alkohol getrunken.

Wenn ich an meinen pakistanischen Kumpel denke, der nicht! in meiner Siedlung lebt, hat der bestimmt auch seine Schwester geschlagen. Zumindest war er arg herrisch zu ihr.Weil eben sein Vater bestimmt die Mutter gelegentlich schlägt. So wie man es eben gewohnt ist.

Bisweilen Kopftuch, schlagen usw. wir mokieren uns hier als Europäer und denken vielleicht wir sind was besseres, aber andere Kulturen andere Sitten. Warum sind wir besser, wenn wir anders leben? Zuwanderer geben an der Grenze ja nicht ihre Sozialisation ab, sondern bringen sie mit. Und Integration ist ja keine Assimilation oder ist glaube ich so nicht gedacht, heißt, kulturelle Eigenarten dürfen fortgesetzt werden. Wenn es ein Problem gibt: Hilfe bei Jugendamt, Polizei usw.

kofi schrieb:Das hat 1. was von kulturellem Hintergrund und 2. hat er uns gesagt, seine Frau "braucht gelegentlich Schläge, dann bleibt sie normal".

Wenn man sich auf Kulturrelativismus einlässt, macht man sich mitschuldig.

@paranomal

Was bedeutet das jetzt?

Das Aufklärung im eigenen Kulturkreis nicht verharren muss.

@paranomal

Also dann doch Kritik üben? Sich einmischen? Unsere freiheitlich-demokratische, grünlinke Lebenskultur durchzusetzen versuchen? Damit stellt man aber dann doch in gewisser Weise das Thema auf den Kopf, oder? Es geht ja darum, Bevölkrungsgruppen einzugliedern, und nicht zu belehren.

@kofi
Unsere Lebenskultur ist nicht Grünlinks, sondern durch und durch Wirtschaftsliberal ...aber das nur am Rande. Es geht nicht darum diese zu assimilieren, sondern zur Eigenreflektion zu bewegen und emanzipatorische Elemente in den eigenen Reihen zu fördern.
Es gibt bei diesem Thema nicht nur die Wahl zwischen Ethnozentrismus und Kulturrelativismus. Das schlimmste was man tun kann ist jedenfalls irgendeine abendländische Wertkultur als Gegenstück zu kreieren.

@paranomal

Was willst du denn jetzt genau damit sagen? Ist das jetzt Kritik durch die Hintertür?

Also sollen wir uns an unseren gelebten Maßstäbe in Bezug auf Strömungen im Islam orientieren? Oder beide Maßstäbe in beiden Kulturkreisen berücksichtigen?

kofi schrieb:Also sollen wir uns an unseren gelebten Maßstäbe in Bezug auf Strömungen im Islam orientieren

Sozusagen, nur das wir uns da auf ein Vernunftrechtsbezug beschränken sollten und dieser Universalismus nur dazu dienen sollte das Grundbedürfnis nach Freiheit zu stillen.

Bin sehr gespannt, was sich bei dem Prozess ergibt, ist ja nicht die erste Klage in der Art im PI-Umfeld.

@Rho-ny-theta

Nach 5-stündiger Verhandlung, wurde der Prozess gegen Stürzenberger wegen Verwendung verfassungswidriger Symbole, auf 6. Mai um 12:30 Uhr vertagt. Ort: Saal A124 im Strafjustizzentrum, Landgericht München I, Nymphenburger Straße 16. (d.h. also zeitgleich zum Auftakt des NSU-Prozesses am Oberlandesgericht München).
https://www.facebook.com/PiNewsDieFreiheitBayernStoppen/posts/186420204842989

@kofi
Wikipedia: Kulturrelativismus nach gucken hilft. Was er damit sagen möchte und wo von du nicht los kommen möchtest ist. Dass du ausnahmslos ALLE Muslime / "Süd Länder" in eine Schublade steckst und sagst "die sind halt so, weil es ihrer kulturellen Ethik entspricht". Dass ist aber genau der falsche Ausgangspunkt. So argumentieren auch die besten Rechten. Es spielen ganz andere Faktoren eine Rolle, aber dass möchtest du eh nicht verstehen, Obrien hats versucht dir zu erklären, ich hab es versucht zu erklären, Shionoro versucht es dir zu erklären und Paranomal versucht es dir zu erklären,wenn auch etwas komplizierter ausgedrückt. Ich nenne so etwas ignorant. Du liest, willst aber nichts verstehen.

@yummi
Wenn es nichts mit der Kultur zu tun haben soll, wie du meinst, dann müssten ja im Verhältnis genauso viel deutschen Mädchen das Kopftuch aufgezwungen werden, wie muslimischen Mädchen. Natürlich auch genauso viele wie chinesischen, japanischen Mädchen oder auch unter den Eskimos. Auch müssten "Ehren-Morde" -- wo ich immer denke, wie kann man Ehre mit einem heimtückischen Mord in Verbindung setze -- statistisch in absoluten Zahlen unter den deutschen weitaus mehr vorkommen, als unter den Muslimen. Da es aber nicht so ist und die Kultur nichts damit zu tun haben soll, was ist dann? Und jetzt komm mir nicht mit irgendwelchen Außerirdischen, oder Göttern.