nasenstüber schrieb:Der Bürger muss nicht vor zu viel Staat geschützt werden, sondern müsste mehr in die Staatsgestaltung eingebunden werden
Als mündiger Bürger benötige ich gar nicht viel Staat und will erst recht nicht eingebunden werden. Dafür bezahle ich doch Steuern, dass der Staat seine Arbeit macht und ich meine mache.
nasenstüber schrieb:Es gibt in dem Sinne kein zu viel oder zu wenig an Staat
Ein 'zu wenig Staat' wäre ein Staat, der seine Hauptaufgaben vernachlässigt: Innere Sicherheit, Äußere Sicherheit, Infrastruktur (vor allem Bildung, Verkehr), und eine unabhängige Justiz. Insofern haben auch wir in vielen Punkten 'zu wenig Staat'.
Ein 'zu viel Staat' wäre ein Staat, der sich ins Privatleben seiner Bürger einmischt, der sich auch dann in die Arbeitswelt, Vertragsfreiheit, Geschäftsverhältnisse einmischt, wo es nicht zwingend geboten ist. Insofern haben wir 'zu viel Staat'.
nasenstüber schrieb:hängt von der Komplexität der Gesellschaft ab, die er ordnen soll
Da wir keine Untertanen sind, braucht der Staat auch eine komplexe esellschaft gar nicht ordnen. Die kann komplex bleiben.
nasenstüber schrieb:weil wir mit die meisten Einzelgruppen und politische Strömungen zu verwalten haben
Da hat der Staat nicht viel zu verwalten. Der hat da im Wesentlichen Stimmen auszuzählen und fertig. Die vielen Strömungen sind eben Ausdruck einer pluralistischen Gesellschaft und müssen grundsätzlich nicht eingehegt werden.
nasenstüber schrieb:und an der Stelle muss man eben genau gucken, wie man die Bürger als selbstorganisatorische Ordnungselemente mit einbindet, so dass der Staat eben möglichst effizient arbeitet.
Also als unbezahltes kleines Rädchen im Getriebe eines Staates mit großer Eigenbedeutung? Nö. Jede einzelne Schwachsinnsideologie, die eine Aufopferung des Einzelnen, egal ob man ihn als Werktätigen, Volksgenossen, Genossen oder Leibeigenen bezeichnet, fordert, erwartet oder benötigt, ist immer gescheitert.
nasenstüber schrieb:Ja, sowas ist eben das Ergebnis einer unzureichenden Regierungsform, meine ich, die bei uns viel zu oft am Bürger vorbei regiert.
Das geschieht ja sogar mit erklärter Absicht, wenn man sich ohne Not, zwar irgendwie rechtlich zulässig, aber dennoch auf das Wahlergebnis urinierend, von einem abgewählten Bundestag einen Monster Blankoscheck ausstellen lässt.
Die parlamentarische Demokratie funktioniert ja grundsätzlich. Es sei denn, man regiert dauerhaft am Bürger vorbei. Selbst dann funktioniert sie noch. Dann werden aus Volksparteien eben wieder Parteichen. Es wird dann nur halt mühsam.