Katalonien auf dem Weg in die Unabhängigkeit?
10.10.2017 um 19:18Anzeige
Noch problematischer ist es bei den Kurden, die gleich auf 4 verschiedenen Staaten siedeln (Türkei, Nordsyrien, Irak und Iran). Schon allein aus diesem Grund dürfte eine Staatsgründung "Kurdistan" so gut wie unmöglich sein.In solchen Fällen ist es möglich, daß sich zB nur der syrische Teil für unabhängig erklärt. Wenn dieser Staat irgendwann international anerkannt wäre, könnten die anderen 3 darauf hinarbeiten, Teil dieses Staates zu werden. Daß das nicht von heute auf morgen ginge, geschweigedenn einfach wäre, liegt auf der Hand.
knopper schrieb:..und für mich ist das immer die gleiche Keule die rausgeholt wird.... "ewig gestrige" oh nein wie schlimm!Nationalismus ist nicht gleich Nationalsozialismus.Finde ich recht merkwürdig das dass in Deutschland so dermaßen damit assoziiert wird.Als wenn von heute auf morgen wieder Judenverfolgung und Rassismus herrscht, wenn man mal ein wenig nationalistische denkt.In einer globalen Welt sind Nationalismus und Patriotismus überholte Werte, weil sie schlichtweg nicht mehr taugen. In einer feindlich gesinnten Umwelt, wie dies zu Zeiten des Nationalsozialismus der Fall war, blieb bedrohten Ländern nichts anderes übrig, als national und patriotisch zu denken und zu handeln. Das war gewissermaßen überlebenswichtig, hat aber Ländern wie Polen, der Tschechoslowakei und anderen von den Nazis eroberten Länder letztendlich auch nicht geholfen.
Realo schrieb:Nationalistische Denkweise muss insgesamt überwunden werden, um zu einem geeinten Europa zu kommen, und davon ist die spanische genauso betroffen wie die katalanische. Wenn sich die Völker einig sind, dass sie zu einem geeinten Europa wollen, ist es völlig egal, ob es Staaten sind oder Regionen. Und man kann ein Aufnahmeverfahren in die EU - trotz der 35 "Kapitel", die erfüllt sein müssen - auch beschleunigen, so dass es nicht ein Jahrzehnt dauert, sondern vielleicht nur ein Jahr, denn da Katalonien noch zu Spanien gehört, dürfte es von selbst die Aufnahmebedingungen erfüllen, das wäre eine rein formelle Prozedur, die nicht viel Zeit kostet. Aber dazu gehört ein Wille, und derzeit ist offenbar europäischer Konsens, dass zumindest in Spanien die Sezession eines Landes oder einer "Provinz" - anders als etwa in Deutschland - rechtlich nicht gedeckt ist; daher hatte ich ein paar Seiten weiter oben auch die spanische Verfassung kritisiert, bezogen auf den antiquierten aber noch gültigen Artikel 2.Ich hatte eigentlich nicht vor, nochmals auf deine Kommentare zu reagieren. Aber deine Ausführungen sind einmal mehr so unrealistisch und naiv, dass ich gezwungen bin, darauf zu reagieren. Nimm einfach mal zur Kenntnis, dass die Aufnahme eines Landes in die EU - oder eines Landesteils - nicht so abläuft, wie Lieschen Müller sich das denkt und vorstellt. Katalonien würde nämlich die EU-Kriterien niemals erfüllen können. Sie sind nämlich bei der Zentralregierung stark verschuldet. Spanien hat seine Finanzprobleme nur mit Mühe einigermaßen in den Griff bekommen. Der Wille allein reicht leider nicht aus, um Katalonien Hoffnung auf eine EU-Mitgliedschaft machen zu können. Die Dinge liegen da doch etwas komplizierter, was ich dir aber - weil du es ohnehin nicht verstehen würdest - nicht im Einzelnen erklären möchte. Nur soviel sei noch gesagt: Die spanische Zentralregierung müsste einer Aufnahme Kataloniens in die EU zustimmen. Das aber wird in tausend Jahren nicht eintreffen. Halte dich einfach in dieser Frage etwas zurück, weil dein Sachverstand ist bei dieser Frage ohne Zweifel überfordert. Erkennbar ist dies an deinen vorstehenden naiven Ausführungen.
Argus7 schrieb:. Die Dinge liegen da doch etwas komplizierterDas stimmt absolut und man muss schon beachten das wenn dann Katalonien irgendwann das Recht bekommen würde über ihr Schicksal selber zu bestimmen das es die EU da nicht mehr zwingend geben muss.
Grymnir schrieb:Beim katalonischen Konflikt gibt es, wie bei so vielen anderen, ein Problem mit widersprüchlichen UN-Statuten: Einerseits das Recht auf Selbstbestimmung der Völker, andererseits das Recht auf Unantastbarkeit der Staatsgrenzen. Ersteres erlaubt es jedem Volk selbst zu entscheiden, wie und wo es leben will - zweiteres garantiert jedem Staat, daß seine Grenzen unveränderlich sind.Die UN wird sich wohl kaum mit diesem Konflikt beschäftigen. Aber die genannten Dogmen sind seit unvordenklicher Zeit bei etlichen Konflikten der Hemmschuh, der eine vernüftige Lösung herauszögert bzw. unmöglich macht.Ob Katalonien sich bei der geplanten Abspaltung auf das Völkerrecht berufen kann, ist auch hier im Allmy strittig. Fakt ist aber, dass sich Katalonien nicht auf das Völkerrecht berufen kann. Dort ist nämlich kein generelles Recht auf Sezession vorgesehen. Auch die vor einer Woche im katalanischen Landesteil durchgeführte Volksabstimmung kann eine Unabhängigkeitsforderung nicht rechtfertigen, weil sie eine Missachtung der spanischen Verfassung bedeutet. Das mag für einige Leute nicht nachvollziehbar sein, weil das Völkerrecht ja das Selbstbestimmungsrecht der Völker garantiert. So steht es in der UN-Charta. Es ist aber auch klar definiert, dass es sich dabei nicht nur um ein politisches Ziel, sondern um eine Rechtsnorm handelt.
Argus7 schrieb:Ich sehe nicht, was an dieser Regelung unverständlich sein soll?Hat ja auch nie hier jemand behauptet das es unverständlich sei. Gegensätzlich, nicht befriedigend, nicht Konflikt beschwichtigend davon war die Rede.
wichtelprinz schrieb:Das stimmt absolut und man muss schon beachten das wenn dann Katalonien irgendwann das Recht bekommen würde über ihr Schicksal selber zu bestimmen das es die EU da nicht mehr zwingend geben muss.Das ist momentan so hypothetisch wie Realos Wunsch EU.
wichtelprinz schrieb:Waa genau ist unrealistisch? Das Katalonien vor oder nach dem Zerfall der EU selber über sein Schicksal entscheiden darf?Ich sagte es ist Hypothetisch.
wichtelprinz schrieb:Aber lassen wir mal die Katalanen, Merkel und Macron weiter basteln. Die Realität wird zweigen was realistisch war und keine Allmyprophezeihungen.Ja, lassen wir mal Basteln. Katalonien hat ja jetzt doch erstmal einen Rückzieher gemacht weil die Realität eben doch nicht nur jubelnde Katalanen waren die an eine Sezession glauben wo nacher Milch und Honig fließt.
Fedaykin schrieb:Katalonien hat ja jetzt doch erstmal einen Rückzieher gemacht weil die Realität eben doch nicht nur jubelnde Katalanen waren die an eine Sezession glauben wo nacher Milch und Honig fließt.Du, die haben eine 1000 Jährige Geschichte, all zu fest in Jubel würde ich nicht aufgehen das nun die Sezessionsgedanken beiseite gelegt werden. Aber Du denkst ja eh positiv das es sich um ein paar Separatisten handelt und das Thema Milch und Honig sei.
wichtelprinz schrieb:Waa genau ist unrealistisch? Das Katalonien vor oder nach dem Zerfall der EU selber über sein Schicksal entscheiden darf?so ist es! Die Frage ist wohl nicht ob die EU irgendwann zerfällt...sondern nur noch wann :)
Unrealistischer Optimismus Fedaykin betrifft nicht immer nur die einen sondern ist menschlich. An dem hält der Mensch fest, sei es nun Projekt unabhängiges Katalonien oder einiges Europa. Mich dünkt in Sachen Utopien steht sich da niemand nach. Aber lassen wir mal die Katalanen, Merkel und Macron weiter basteln. Die Realität wird zweigen was realistisch war und keine Allmyprophezeihungen.
wichtelprinz schrieb:Du, die haben eine 1000 Jährige Geschichte, all zu fest in Jubel würde ich nicht aufgehen das nun die Sezessionsgedanken beiseite gelegt werden. Aber Du denkst ja eh positiv das es sich um ein paar Separatisten handelt und das Thema Milch und Honig sei.Wow echt die haben eine Tausendjährige Geschichte? Wer hat denn sowsa in Europa..
knopper schrieb:so ist es! Die Frage ist wohl nicht ob die EU irgendwann zerfällt...sondern nur noch wann :)Womit? Mit einem Satz? Erläuter das ganze doch mal etwas Detailierte. Ich erinner mich ja gerne an deine Komplexen Sichtweisen aus anderen Threads.
Ich denke damit bin ich schon sehr realistisch... ich meine das ist doch abzusehn....gibt viele Gründe.
knopper schrieb:und...es wird auch hier nicht ein totales Chaos ausbrechen wenn Europa scheitert, wie man uns gerne mal seitens der Politik weismachen will...denn die tut ja so als würde wir damit wieder zum Drittweltland...lächerlich!Zitier mal entsprechende Politiker. Und wo lägen die Vorteile bei einem Zerfall der EU? Wer Spricht von 3 Welt land?
Fedaykin schrieb:Womit? Mit einem Satz? Erläuter das ganze doch mal etwas Detailierte. Ich erinner mich ja gerne an deine Komplexen Sichtweisen aus anderen Threads.naja falls es dir entgangen ist, aber Griechenland war bereits 2010 komplett zahlungsunfähig und hätte somit da schon aus dem Euro ausscheiden müssen.....dann ging es wieder 2015 los, Krise nicht abgewendet nur noch verschlimmert.
Erläuter ein paar Gründe. An Welchen Kritierien ist ein Zerfall der EU abzusehen?
Fedaykin schrieb:Wow echt die haben eine Tausendjährige Geschichte? Wer hat denn sowsa in Europa..Sich selbst als Volk verstanden wohl eher wenige. Aber ich werde da bestimmt noch von Dir nen Geschichtsunterricht bekommen.
Fedaykin schrieb:ich mich ja freue das die Vernunft doch noch eingesetzt hat.Aso war der Schwanz einziehen gemeint, ein Vernunftsentscheid.
Fedaykin schrieb:Nix neues, bin sicher wenn ich pro Sezession wäre, dann wärst du dagegenNix neues ist, dass Du Dich fürs die Sache zum Thema für zu wichtig hältst.
Fedaykin schrieb:Da ist auch das Hauptproblem, sie sehen die Welt wie sie eigentlich seit dem 20 Jahrhundert nicht mehr ExistiertSo kann man natürlich die zentralistischen Machtgelüste der letzten 200 Jahre auch sehen. Es haben ja schon einige eher weniger erfolgreich versucht das zu ändern.
knopper schrieb:naja falls es dir entgangen ist, aber Griechenland war bereits 2010 komplett zahlungsunfähig und hätte somit da schon aus dem Euro ausscheiden müssen.....dann ging es wieder 2015 los, Krise nicht abgewendet nur noch verschlimmert.Nein, es gibt kein Zwangsausscheiden aus den Euro. Und du bist Vertraut wie sich eine Staatspleite darstellt? ES geht schlichtweg um Kreditwürdigkeit.
knopper schrieb:Des Weiteren steht Italien kurz davor...retten wird man da dann nicht können da zu groß.Ja Italien könnte noch mal ein PRoblem werden, aber kurz davor? Und der Brexit? Was hat die EU damit zu tun, das ist in erster Linie das Problem von UK wenn es Chaotisch läuft.
Dann der Brexit der ja nun auch mehr oder weniger chaotisch abläuft.
Die viel zu schnelle Aufnahme der ehemaligen RGW-Staaten, also Polen, Rumänien, Ungarn usw... logisch dass sie ihre eigene Sichtweise auf manche Dinge haben, wie man ja jeden Tag sieht.
knopper schrieb:ch denke ein harmonischer Staatenbund sieht anders aus.Ja, aber die EU war in ihre Geschichte so gut wie nie ein Hort der Harmonie, das war Europa in seiner ganzen Geschichte nicht, und das war neben einem Problem auch Teil seiner Triebkraft und Stärke.
Mag sein das nicht die EU an sich zerfällt, aber zumindest der Euro wird nicht mehr lange zu halten sein. Bin gespannt auf 2018, wenn die 3 Jahre rum sind und das Griechenlanddrama erneut Fahrt auf nimmt...