Realo schrieb:Nö, du hast ihn nur nicht verstanden, aber ich hab von gestern auf heute gelernt, dass du offenbar vieles nicht verstehst und etwas zu altklug auftrittst, das bisweilen fast schon lächerlich wirkt. Es ging bei dem Zitat um die Frage, wer von den Katalanen an der Verfassung mitgewirkt hat, worauf du mit keinem Wort eingegangen bist. Widerlegt hast du allenfalls im Traum was, aber nicht hier.
Ist es nicht viel eher so, dass du so einiges missverständlich kommentierst? Hier weiß ich z.B. nicht, auf was du dich beziehst. Was auf dich altklug und lächerlich wirkt, liegt in erster Linie an deiner offensichtlichen Inkompetenz, technische politische Sachverhalte überhaupt korrekt darzustellen oder sie in ihrer Bedeutung zu erkennen. Die Frage, wer von den Katalanen an der Verfassung mitgewirkt hat, ist - mit Verlaub gesagt - so naiv (oder hätte ich dämlich sagen sollen?), dass man darauf nur antworten kann, wenn man sich vorstellt, dass man die Antwort einem Kind geben müsse. Über die katalanische Verfassung haben selbstverständlich
alle wahlberechtigten Spanier abgestimmt. Sieben Politiker waren zuvor als "padres de la constitución" (Väter der Verfassung) mit der Ausarbeitung der neuen demokratischen Verfassung betraut worden, vier davon stammen aus dem früheren franquistischen Lager, unter ihnen auch ein ehemaliger Minister in der Diktatur Francos, Manuel Fraga Iribarne. Die Verfassung wurde in der Cortes (dem Parlament) angenommen und von den spanischen Bürgern im Rahmen eines Referendums mehrheitlich angenommen. Mir vorzuwerfen, dass ich mit keinem Wort darauf eingegangen sei, ist lächerlich. Ich bin doch nicht dein Erfüllungsgehilfe. Wenn du zu faul dazu bist, die Fakten selbst zu ermitteln, dann ist das doch dein höchst persönliches Problem. Also, überlege es dir künftig, wie du dich in einer Diskussion aufzuführen gedenkst. Ja, es trifft zu, dass ich mich in der Politik um einiges besser auskenne als du. Das kann doch jeder erkennen, der die Diskussionen hier aufmerksam verfolgt. Ich war etliche Jahre als enger Berater und Mitarbeiter von zwei Politikern tätig. Ist schon einige Zeit her, aber das Fachwissen ist erhalten geblieben. (Es fiel mir echt schwer, mich hier so direkt zu outen!) Ich hoffe, dass mir das weitere ermüdende Diskussionen mit dir erspart!
Realo schrieb:Ich weiß nur, was ich aus katalanischden Kreisen gehört habe. Natürlich kann ich es nicht nachsweisen, Schmiergeldzahlungen werden in der Regel nicht im Tagesanzeiger veröffentlicht. Aber darum geht es auch gar nciht, sondern darum, dass inzwischen - wir leben nicht mehr im 20. Jahrhundert - das Selbstbestimmungsrecht der Völker eine andere Gewichtung erhalten hat, als dies noch vor knapp einem halben Jahrhundert der Fall war. Hier im Westen halten alle die Unterdrückung der Uiguren, Tibeter und Mongolen durch China für völkerrechtswidrig, im Spanien ist das ok, weils in der Verfassung steht.
Vom Hörensagen lernt man lügen! Eine alte deutsche Weisheit! Dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker eine andere Gewichtung erhalten haben soll, wäre wir völlig neu! Woher hast du diese "Weisheit"? Eine Verfassung kann sehr wohl gegen das Völkerrecht verstoßen. Jetzt musst du mir nur noch sagen, wo du in der spanischen Verfassung einen Verstoß gegen das Völkerrecht siehst? Aber darüber möchte ich mit dir nicht diskutieren. Eine solche Diskussion möchte ich mit Laien nicht führen.
Ich empfehle dir, doch mal das Autonomiestatut von 1979 und 2006 zu lesen. Dann müsstest du erkennen, dass die spanische Verfassung für das ganze Spanien und somit auch für den katalanischen Landesteil verpflichtend ist. Dies deshalb, weil eine Mehrheit der Katalanen diesem Autonomiestatut nämlich zugestimmt hat.
Nach langen und emotionalen Verhandlungen der im Kongress vertretenen Parteien wurden rund die Hälfte der Artikel im Statut-Entwurf verändert. Am 10. Mai 2006 stimmte das Spanische Parlament dem Statut schließlich mit den Stimmen von PSOE, CiU und IU zu. ERC, EA und PAR enthielten sich, und PP stimmte dagegen.
In einem abschließenden Referendum am 18. Juni 2006 sprachen sich 73,9 % der Katalanen für das neue Statut aus. Eine große Enttäuschung bildete jedoch die geringe Wahlbeteiligung von etwa 49 % der Wahlberechtigten.Nachdem König Juan Carlos I. das Statut am 19. Juli 2006 unterzeichnet hatte, trat es am 9. August 2006 in Kraft.
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Die schweigende Mehrheit der Katalanen wagt es zudem nicht, sich offen gegen die Abspaltungstendenzen zu äußern. Realo schrieb: Die schweigende Mehrheit der Katalanen wagt es zudem nicht, sich offen für die Abspaltungstendenzen zu äußern. Sonst wären aus den 42% 92% geworden.
Das ist leider eine nicht zu belegende Annahme von dir. Mehr nicht!
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Hinzu kommt, dass die Befürworter einer Sezession sich der Konsequenzen einer Abspaltung gar nicht klar sind. Das böse Erwachen kommt ja stets erst danach.
Realo schrieb:Ja, die sind genauso dumm wie ich (s.o.). Mit den gleichen Mitteln versucht man ja auch den Brexit madig zu machen, weil er einem nicht ins Konzept passt
Hier der beredte Beweis dafür, dass du immer noch nicht erkannt hast, wie groß allein nur die wirtschaftlichen Konsequenzen für das ganze Spanien wären, wenn es zu einer Sezession käme. Den Brexit braucht man nicht weiter madig zu machen, das tun die Engländer inzwischen längst selbst! Die erkennen immer mehr, dass sie sich mit dem Brexit einen Bärendienst erwiesen haben!
Realo schrieb:Argus7 schrieb:Wenn aber z.B. die Kurden einen unabhängigen Staat anstreben, habe ich dafür vollstes Verständnis.
Realo schrieb: Ich auch. Der Unterschied zwischen uns ist nur, dass dein Verständnis in dem Moment aufhört, wo die Türkei ernsthaft als. Beitrittskandidat auftritt. Da du aber weißt, dass das nicht geschehen wird, ist es billig das so zu behaupten.
Deine Unterstellungen werden allmählich unerträglich und für dich peinlich! Ich habe viele kurdische Freunde, denen es verwehrt war, ihre eigene kurdische Sprache zu sprechen. Denen wünsche ich den eigenen Staat schon so lange, wie ich politisch denken kann. Die Türkei von Erdogan kann von mir aus mit Putin eine Allianz eingehen. Die Türkei kann von mir aus gerne EU-Mitglied werden, aber nicht solange Erdogan in der Türkei das politische Geschehen bestimmt!