CDU/CSU

Luxuriöse Zahnsanierungen habe ich nicht mitbekommen, aber natürlich sind Asylbewerber nicht von den üblichen medizinischen Leistungen ausgeschossen.

Die UAs, die ich begleitet habe, fielen in den ersten drei Monaten unter das AsylbLG (bevor sie ab Juni 2022 ALGII oder Sozialhilfe beziehen konnten).

Ich habe jede Menge Arztbesuche begleitet, auch MRTs und OPs. Was der Arzt für nötig hält, wird auch veranlasst.

Unter Asyl musste beim Arzt ein Behandlungsschein abgegeben werden und der konnte die Behandlung mit der Stadt abrechnen.

Sowas wie Katarakt OPs (also OP bei grauem Star) hatte ich zwei Mal begleitet. Allerdings liefen sie da schon unter Bürgergeld und waren krankenversichert.

Merz ist halt Merz. Unser Gesundheitssystem war auch schon vor dem Anstieg der Geflüchteten ein marodes System und gehört auf den Prüfstand.

Ein Blick in meine elektronische Patientenakte verriet mir, dass Ärzte Leistungen abrechnen, die nie stattfanden. Darüber beschwert sich kaum jemand.

Alexandra00 schrieb:Ein Blick in meine elektronische Patientenakte verriet mir, dass Ärzte Leistungen abrechnen, die nie stattfanden. Darüber beschwert sich kaum jemand.

Ja, das ist mir auch aufgefallen, als ich letztens eine Privatrechnung bekommen habe.
Da wurde ein Beratungsgespräch abgerechnet, was es nicht gegeben hatte.

Ärzte sind halt keine Asylbewerber, die anderen das Geld, die Frauen und die Arbeitsplätze weg nehmen....

Kies-Richard schrieb:Für mich ist es ja ein Armutzeugnis für unser Land dass man unbequeme Fakten nicht mehr benennen darf ohne als Nazi, Rechtsextremist, AfD-Affin oder Rassist dargestellt zu werden.

1) Du blendest gerade die Fakten aus, die ich dir verlinkt hatte (direkt über diesem post aus dem ich dich zitiere)
2) Wenn man dieselbe Hetze, wie die AfD betreibt, ist man eben nicht besser als die.
3) Kannst du mal belegen, wo Merz als Nazi bezeichnet wurde, als er Fakten genannt hat?

Kies-Richard schrieb:Für mich ist es ja ein Armutzeugnis für unser Land dass man unbequeme Fakten nicht mehr benennen darf ohne als Nazi, Rechtsextremist, AfD-Affin oder Rassist dargestellt zu werden.

Das heißt aber im Umkehrschluss aber auch nicht, dass diese Dinge, die man angeblich nicht sagen darf, dann auch wahr sein müssen.

Manchmal wird Blödsinn auch einfach zu Recht als Blödsinn bezeichnet.

brigittsche schrieb:Manchmal wird Blödsinn auch einfach zu Recht als Blödsinn bezeichnet.

Eben, und um das zu sehen muss man nicht "rotgrün" sein.

Jeder kann das nachlesen wie die Fakten sind. Es ist leider so dass Fakten gerne ignoriert werden, wenn sie nicht ins eigene Weltbild passen. Das macht jede Seite, in diesem Fall ist es aber halt die politisch Linke.

Kies-Richard schrieb:Jeder kann das nachlesen wie die Fakten sind.

Das ist richtig, nur machen das leider die Wenigsten. Sondern es wird unbesehen geglaubt, weil "die linksrotgrünen wollen ja die Wahrheit unterdrücken".

Und auch solche "Syrer mit drei Ehefrauen und zehn Kindern bekommt Luxusvilla vom Staat und deutsche Familie/ arme alte Seniorin muss ausziehen" Geschichten werden halt nicht wahrer nur weil man sie fünf Mal bei Telegram teilt oder irgendein wirrer youtube-Onkel mit viel Tagesfreizeit darüber redet.

Kies-Richard schrieb:Jeder kann das nachlesen wie die Fakten sind. Es ist leider so dass Fakten gerne ignoriert werden, wenn sie nicht ins eigene Weltbild passen. Das macht jede Seite, in diesem Fall ist es aber halt die politisch Linke.

Nöö, in diesem Fall bist du das, wie man hier im Verlauf nachlesen kann.

Alexandra00 schrieb:Ich habe jede Menge Arztbesuche begleitet, auch MRTs und OPs. Was der Arzt für nötig hält, wird auch veranlasst.

Natürlich, und der Arzt will nur das Beste, auch für seinen Geldbeutel. Da treffen zwei möglivhe Interessen aufeinander, ohne Kontrolle. Aber natürlich werden alle ehrlich sein und gewissenhaft mit dem Geld der GKV umgehen.

Alexandra00 schrieb:Allerdings liefen sie da schon unter Bürgergeld und waren krankenversichert.

Ich übersetze: arbeitende Bürger kommen dafür auf…und diesen, obeohl sie alles zahlen, gewährt man keinen Zahnersatz ohne Zuschuss.

Abahatschi schrieb:Ich übersetze: arbeitende Bürger kommen dafür auf…und diesen, obeohl sie alles zahlen, gewährt man keinen Zahnersatz ohne Zuschuss.

Bullshit.

Es gibt für Zahnersatz einen Festzuschuss, der von der Krankenkasse gezahlt wird, abhängig vom Bonusheft.
https://www.kostenfalle-zahn.de/projekt-kostenfalle-zahn/zahnersatz/eigenanteil-und-festzuschuss-beim-zahnersatz-was-zahlt-die-kasse-12884

Dass der Festzuschuss sich an der Regelversorgung orientiert und meist zu gering ist, ist ein anderes Thema.

Groucho schrieb:Nöö, in diesem Fall bist du das, wie man hier im Verlauf nachlesen kann.

Nein, im Gegenteil. Du ignorierst meine Links und Zitate.

Fichtenmoped schrieb:Es gibt für Zahnersatz einen Festzuschuss, der von der Krankenkasse gezahlt wird, abhängig vom Bonusheft.

Und diesen Zuschuss muss der Bürgergeld-Empfänger auch selbst zahlen?

@Fichtenmoped
Ok, wenn es Bullshit ist, kläre doch mal auf:
- Arbeiter, Steuerzahler und Finanzierer des Staates braucht Zahnersatz, was kriegt er, was zahlt er
- abgelehnter Asylbewerber same, was kriegt er, was zahlt er

Kies-Richard schrieb:Du ignorierst meine Links und Zitate.

Nöö, die ignoriere ich nicht, aber da stand halt nichts drin, was deine Position belegt.

Das hier war der Punkt

Groucho schrieb:Die Lüge von Merz war doch, dass Asylbewerber und Flüchtlinge sich die Zähne neu machen lassen (insinuiert hier auch oder vor allem kosmetische Behandlungen) und Deutsche keinen Termin bekommen. Beides entspricht nicht der Wahrheit.

Nun haben wir ja schon herausgearbeitet, dass es erst nach 18 Monaten eine => nahezu gleiche Versorgung gibt.

Aber auf diesen Punkt sind wir noch nicht zu sprechen gekommen:

Die anderen Geduldeten bekommen praktisch die gleichen Leistungen wie gesetzlich Versicherte. Aber auch hier beobachtet der Präsident der Zahnärztekammer keine große Nachfrage nach Zahnersatz. Benz sagt: "Wir haben 2015/16 die Flüchtlinge untersucht auf Mundgesundheit, und das sah gar nicht so schlecht aus." Da es vor allem jüngere Menschen seien, die nach Deutschland kommen, gehe eine Behandlung meist nicht über kleinere Eingriffe hinaus.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/faktencheck-aeusserung-merz-gefluechtete-zahnarzt-leistungen-asylbewerber-100.html


Bei Merz hört sich das allerdings so an, als würden sich jedes jahr 300 000 Flüchtlinge einen Mund voll Goldkronen umsonst abholen.

Und der Unsinn mit den Terminen wurde hier auch schon geklärt, glaube ich.

Aber du bist noch einen Beleg schuldig:

Kies-Richard schrieb:Für mich ist es ja ein Armutzeugnis für unser Land dass man unbequeme Fakten nicht mehr benennen darf ohne als Nazi, Rechtsextremist, AfD-Affin oder Rassist dargestellt zu werden.

Wo wurde Merz nun dafür als Nazi bezeichnet oder als rechtsextrem dar gestellt?
Und dass Merz keine Fakten benannt hat, ist ja jetzt auch klar, oder?

In dem Nachbarthread zur Aufstiegsgesellschaft hatte ich einen Beitrag zu den Sozialausgaben geschrieben mit Beispielen. Ja, es kostet viel. (Was aber nicht nur an Geflüchteten liegt).

Das ist ohnehin ein komplexes Thema, was nicht mit dem Zahnarztspruch von Merz getan ist.

Was auch stimmt: es ist schwieriger, Arzttermine zu bekommen. Zumindest in der Großstadt. Unsere ganze Infrastruktur ist nicht auf den schnellen Bevölkerungsanstieg ausgerichtet.
Beruflich muss ich oft Arzttermine machen und Schulen finden...immer öfter vergeblich oder mit langen Wartezeiten verbunden.

Andererseits brauchen wir Zuwanderung. Gleichzeitig müsste aber in Bildung und Kita-Plätze investiert werden.

Wobei die CDU auch nicht hilfreich sein wird: endlich an die Vermögenssteuer ran gehen.

"Seit 1997 wird in Deutschland keine Vermögenssteuer mehr erhoben. Würde sie wieder eingeführt, könnten jährlich über 20 Milliarden Euro in die öffentlichen Kassen fließen. ver.di fordert gemeinsam mit dem DGB eine Vermögenssteuer von 1 Prozent ab einer Million Vermögen, bis zu 2 Prozent bei mehr als einer Milliarde Euro."

Quelle: https://www.verdi.de/themen/politik-wirtschaft/++co++ee49a8ae-fed7-11ed-9c41-001a4a16012a

Was ich immer wieder lese: dass es ungerecht ist, dass jemand, der viel arbeitet nicht (viel) mehr Vorteile hat, als jemand, der noch nie gearbeitet hat und von Transferleistungen lebt.

Dieses Denken ist nachvollziehbar, wenn der Leistungsgedanke im Vordergrund steht. Aber wie bei den Renten, so ist unser Gesundheitssystem nicht so gestaltet, dass man das heraus bekommt, was eingezahlt wurde. Es beruht halt auf dem Solidarprinzip.

Alexandra00 schrieb:Andererseits brauchen wir Zuwanderung

Nein wir brauchen Zuwanderung von Fachkräften.

Nicht pauschal Zuwanderung, Asyl hat auch nichts
direkt mit Zuwanderung zu tun.

Groucho schrieb:Nun haben wir ja schon herausgearbeitet, dass es erst nach 18 Monaten eine => nahezu gleiche Versorgung gibt.

Die meisten abgelehnten Asylbewerber sind länger als 18 Monate im Land. Außerdem gibt es auch vorher schon eine medizinische Behandlung, diese kann unter Umständen über die Grundversorgung hinausgehen.
Ukrainische Flüchtlinge sind hingegen sofort mit allen Einheimischen gleichgestellt.

Zu den Wartezeiten bei (Fach)-Arztterminen:

https://www.welt.de/wirtschaft/article242606111/Wartezeit-fuer-Termine-beim-Facharzt-koennte-2023-noch-laenger-werden.html

Und ja, natürlich ist Asyl und Migration nicht der einzige Grund warum das Gesundheitssystem überlastet ist, aber es ist einer der Gründe.

Alexandra00 schrieb:Andererseits brauchen wir Zuwanderung.

Richtig, aber Zuwanderung die unserem Land dient. Und Asylzuwanderung bringt uns keine Fachkräfte.

2014-2016 wurden uns ca. 2 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter geschenkt. Wieso sollten wir noch mehr brauchen?

jordiejordan schrieb:2014-2016 wurden uns ca. 2 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter geschenkt

Erwerbsquote von 37% in der Gruppe.

Kies-Richard schrieb:Richtig, aber Zuwanderung die unserem Land dient. Und Asylzuwanderung bringt uns keine Fachkräfte.

Die Frage ist halt auch, ob denn die andere Zuwanderung überhaupt Fachkräfte bringt und ob das nicht auch mit Problemen behaftet ist, die man jetzt nicht sieht bzw. sehen will.

Die Wirtschaft hat doch, vereinfacht gesagt, nur Interesse an möglichst billigen und gut qualifizierten Arbeitskräften. Also am Besten: Kommt heute an, bekommt morgen den Schlüssel zum Büro und ohne dass man sich weiter drum kümmern muss erledigt er billig und zuverlässig seine Arbeit.

Dass das aber so nicht funktioniert, sollte man nach den Gastarbeitern in den 60er Jahren wissen. Denn statt Arbeitskräften kommen halt dummerweise Menschen, und auch bei gut qualifizierten Leuten muss man damit rechnen, dass die irgendwo wohnen müssen, ein soziales Umfeld brauchen um sich wohlzufühlen, die Sprache lernen müssen etc.

Dieses "Die sollen mal froh sein, dass sie hier arbeiten dürfen!" funktioniert bei wirklich qualifizierten Arbeitskräften, die auch irgendwo anders hingehen können, nicht mehr.

Und mir scheint, dass ist vor allem das, was die CDU/CSU eigentlich unter Zuwanderung versteht: Gastarbeiter, die man möglichst am Rande der Gesellschaft platziert, wo sie nicht stören und die ansonsten bitte keine Ansprüche stellen und um die man sich nicht kümmern muss während sie möglichst billig die Arbeit erledigen. Und ich glaube, das kann man sich so heute nicht mehr leisten, wenn man denn wirklich qualifizierte Zuwanderer gewinnen und halten will.

brigittsche schrieb:Die Wirtschaft hat doch, vereinfacht gesagt, nur Interesse an möglichst billigen und gut qualifizierten Arbeitskräften. Also am Besten: Kommt heute an, bekommt morgen den Schlüssel zum Büro und ohne dass man sich weiter drum kümmern muss erledigt er billig und zuverlässig seine Arbeit

Fachkräfte wissen schon was sie wert sind. Andere Länder haben auch klare Ansagen für Einwanderung

Hier verschenkt man die Staatsbürgerschaft

Fedaykin schrieb:Fachkräfte wissen schon was sie wert sind. Andere Länder haben auch klare Ansagen für Einwanderung

Hier verschenkt man die Staatsbürgerschaft

Das stimmt allerdings. In Kanada z.B. sortiert man sehr gründlich aus.