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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

1.115 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Afrika, Südafrika, Nigeria ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

23.10.2015 um 10:06
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Boko Haram ist ein Teil von Daesh.
Naja, vielleicht liegts daran.

Andererseits überall wo Terrorganisationen operieren findet man Drogenhandel, illegalen Rohstoffhandel, Waffenschmuggel - da weiß man nicht was war zuerst da, der Schmuggel oder die Terrorganisation

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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

24.10.2015 um 08:58
Im Nordosten Nigerias kam es, während des Morgengebetes, zu einem Selbstmordanschlag in einer Moschee, bei dem mindestens 28 Menschen ums Leben kamen. Den Ermittlern zufolge steckt die Boko Haram dahinter.
Boko Haram in Nigeria: Viele Tote bei Anschlag in Moschee
Zerstörte Moschee in Maiduguri: Anschlag während des Morgengebets Zur Großansicht
AP

Zerstörte Moschee in Maiduguri: Anschlag während des Morgengebets

Bei einem Anschlag im Nordosten Nigerias sind bis zu 28 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz Boko Haram soll den Sprengsatz gezündet haben - während des Morgengebets in einer Moschee.

In der nigerianischen Stadt Maiduguri sind bei einem Bombenattentat zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Den Ermittlern zufolge soll es sich um einen Selbstmordanschlag der Terrormiliz Boko Haram handeln. Augenzeugen zufolge starben mindestens 28 Menschen - zunächst war von sechs Opfern die Rede gewesen.

Der Anschlag ereignete sich während des Morgengebets in einer Moschee. Nach Behördenangaben konnten zwei Komplizen des Attentäters flüchten, nachdem wachsame Gemeindemitglieder diese angesprochen hatten. Unklar war zunächst, ob sie ebenfalls Sprengsätze bei sich hatten.

Es war bereits der sechste Selbstmordanschlag in Maiduguri in diesem Monat. Dutzende Menschen wurden allein bei diesen Attentaten getötet. Maiduguri ist eine Hochburg von Boko Haram. Zuletzt wurden vermehrt religiöse Andachtsorte als Ziele ausgewählt, um möglichst viele Menschen zu treffen.

Experten sehen neue Strategie

Die nigerianische Armee konnte in den vergangenen Monaten eine Reihe von Erfolgen gegen die Islamistengruppe erzielen. Experten deuten die vermehrten Selbstmordanschläge gegen "weiche" Ziele jetzt als Zeichen der Verzweiflung der Extremisten. Diese Strategie bedeute zugleich eine größere Gefahr und Unsicherheit für Zivilisten in städtischen Gebieten.

Boko Haram kämpft seit 2009 für einen islamischen Staat im Norden Nigerias. Die Terrorgruppe verübt auch Anschläge in den Nachbarländern. Die Gruppe hat allein in Nigeria mindestens 17.000 Menschen getötet und Hunderte verschleppt.

ler/AFP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-in-nigeria-viele-tote-bei-anschlag-in-moschee-a-1059345.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

24.10.2015 um 09:06
In Südafrika protestieren seit Montag die Studenten landesweit gegen eine geplante Erhöhung der Studiengebühren. Diese Proteste drohen nunzu eskalieren.
Unruhen in Südafrika Protest gegen erhöhte Studiengebühren eskaliert

Seit Tagen demonstrieren Studenten in Südafrika gegen höhere Studiengebühren. Am Freitag eskalierte der Protest in Pretoria: Journalisten wurden mit Steinen beworfen und verletzt. Die Polizei geht mit Härte vor.
23.10.2015, von Thomas Scheen, Johannesburg
Demonstrators gesture at a photographer during a protest over planned increases in tuition fees outside the Union building in Pretoria
© Reuters
Demonstranten in der Nähe des Regierungsgebäudes in Pretoria

Die Witwatersrand University in Johannesburg, die beiden Universitäten von Kapstadt, die Uni in Durban und nun auch die Universität von Pretoria: An den südafrikanischen Hochschulen geht seit Montag nichts mehr. Der Grund ist ein landesweiter Protest der Studenten gegen eine weitere Erhöhung der Studiengebühren.


45.000 Rand (rund 3000 Euro) kostet ein Studienjahr am Kap im Durchschnitt, und geht es nach der Regierung, soll diese Summe im kommenden Jahr um zwölf Prozent erhöht werden. Für die Mehrheit der weißen Studenten ist das vermutlich kein Problem, ihre Eltern sind meist gut situiert.
Eine neue Form der Apartheid

Für die Mehrzahl der schwarzen Studenten ist das aber sehr viel Geld. Von einer neuen Form der Apartheid ist die Rede - einer Trennung zwischen denen, die haben, und denen, die nichts haben, womit sich die Frage stellt, wer dafür 21 Jahre nach dem Ende der institutionalisierten Rassentrennung verantwortlich ist. Die Antwort fällt nicht schwer, schließlich ist seither die immer selbe Partei an der Macht: der „African National Congress“ (ANC).

Was die angehenden Akademiker, weiße wie schwarze, von ihrer Regierung halten, wurde am Mittwochabend in Kapstadt deutlich, als mehrere hundert Studenten versuchten, das Parlament zu stürmen, wo Finanzminister Nhlanhla Nene gerade seinen Halbjahreshaushalt vorstellte und die Studiengebühren mit keinem Wort erwähnte.

„Listen up, fat cats“, riefen die Studenten, was sinngemäß so viel heißt wie: „Hört endlich zu, ihr Pfeffersäcke.“ Bei den folgenden Zusammenstößen mit der Bereitschaftspolizei stellten sich weiße Studenten vor ihre schwarzen Kommilitonen in der Hoffnung, dass die Polizei nicht ganz so brutal auf Weiße eindresche.

36860151 © AP
Vergrößern
Protestierende Studenten haben Toilettenhäuser in Brand gesetzt
Glaube an ANC verloren

Unter den Festgenommenen befand sich auch Kgosi Chikane, der Sohn von Frank Chikane, einer Ikone des Befreiungskampfes. Kgosi Chikane zählt wie alle anderen Studenten zur Generation der sogenannten „Born free“, der nach dem Ende der Apartheid Geborenen.

Das ist die Generation, in deren Namen der ANC seine Politik durchsetzt - was den Studentenprotest politisch so bedeutsam macht: Die „Born free“ betrachten den ANC inzwischen als Hindernis auf dem Weg zu einer halbwegs gerechten Gesellschaft, wie sie ausgerechnet die ANC-Freiheitscharta ihren Eltern einst versprochen hat.

Bezeichnenderweise wollte sich auch Präsident Jacob Zuma bei der Parlamentssitzung nicht zu den Protesten draußen vor dem Gebäude äußern. Dann hätte er erklären müssen, warum die Hochschulen des Landes chronisch unterfinanziert sind, wo doch Chancengleichheit und Bildung für alle erklärte Ziele seiner Regierung sind.

Interessanterweise erging es der oppositionellen Democratic Alliance (DA) nicht besser: Als deren Vorsitzender Mmusi Maimane versuchte, auf dem Campus der Universität von Kapstadt politisches Kapital aus dem Sturm zu schlagen, wurde er höflich, aber bestimmt hinausgeworfen, womit der stets wie aus dem Ei gepellt auftretende Maimane seinem Ruf als „Empty suit“, als leerer Anzug, einmal mehr gerecht wurde.



Machtwechsel gewünscht

Angesichts des Ausmaßes der Proteste und der Entschlossenheit der Demonstranten beschwören die Gazetten schon den „Geist von 1976“, als sich in Soweto Schüler gegen die Einführung von Afrikaans als alleiniger Unterrichtssprache erhoben.

Damals ging es um ein Symbol, nämlich die Sprache der Unterdrücker. Heute indes geht es um etwas ganz anderes: Es geht um den langsamen, aber sicheren Zusammenbruch einer einst funktionierenden Infrastruktur.

Es geht um eine groteske Wirtschaftspolitik, die Investoren eher abschreckt als anlockt und die dazu führt, dass kaum neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es geht um die Selbstbedienungsmentalität einer Politikerkaste, der das Volk lästig ist. Eigentlich geht es um einen Machtwechsel.

36860160 © AFP
Vergrößern
Ein Demonstrant klammert sich in Pretoria an einen Wasserwerfer.


Quelle: F.A.Z.
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/unruhen-in-suedafrika-protest-gegen-erhoehte-studiengebuehren-eskaliert-13870778.html )


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29.10.2015 um 07:48
In Nigeria hat die nigerianische Armee, nach eigenen Aussagen, über 330 Geiseln aus der Gewalt der Boko Haram befreit, und Waffen und Munition beschlagnahmt.
Nigeria: Hunderte Geiseln der Boko Haram befreit

Die nigerianische Armee vermeldet einen Schlag gegen Boko Haram: Soldaten haben demnach 330 Frauen und Kinder aus der Hand der Islamisten befreit.

Nigerianische Soldaten haben im Nordosten des westafrikanischen Landes 338 Gefangene der islamistischen Terrormiliz Boko Haram befreit. Unter den Befreiten waren 138 Frauen und 192 Kinder, teilte die Armee am Mittwoch mit. Die Befreiungsaktion fand demnach schon am Vortag am Rande des Sambisa-Waldes statt, einer Hochburg der Extremistengruppe nahe den Dörfern Bulajilin und Manawashe. 30 mutmaßliche Extremisten seien dabei getötet worden, erklärten die Streitkräfte.

Laut Armee wurden Waffen und Munition beschlagnahmt. Ferner seien vier mutmaßliche Selbstmordattentäter getötet worden, die auf dem Weg in die Stadt Gubula im Nachbarstaat Adamawa gewesen seien. Auch bei ihnen seien unter anderem Waffen und Munition beschlagnahmt worden.

Boko Haram hatte in den vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche Attacken und Selbstmordanschläge im Nordosten des Landes verübt. Die sunnitischen Terroristen wollen dort einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts errichten.

Seit 2009 sind bei Angriffen und Anschlägen der Gruppe bis zu 17.000 Menschen getötet worden. Etwa 2,1 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Auch in den angrenzenden Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad verübt Boko Haram immer wieder Terroranschläge. Die Verschleppung von 219 Schulmädchen aus einer Schule im Ort Chibok hatte im April 2014 international Empörung ausgelöst.

ler/dpa/AFP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-hunderte-geiseln-der-boko-haram-befreit-a-1060011.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

29.10.2015 um 07:51
Die Afrikanische Union hat einen 2014 angefertigten Bericht über die umfangreichen Kriegsverbrechen beider Seitenn im Südsudanesischen Bürgerkrieg veröffentlicht.
Kriegsverbrechen im Südsudan: Die Liste des Grauens
Flüchtlingslager im südsudanesischen Bentiu (Archiv): Gezielte Gräueltaten gegen Zivilisten Zur Großansicht
AFP

Flüchtlingslager im südsudanesischen Bentiu (Archiv): Gezielte Gräueltaten gegen Zivilisten

Ein Bericht der Afrikanischen Union offenbart das Ausmaß der Kriegsverbrechen im Bürgerkrieg im Südsudan: Mord, Vergewaltigung - und Kannibalismus.

Die Konfliktparteien des Bürgerkriegs im Südsudan sollen ihren Opfern grausame Dinge angetan haben. Nüchtern listet ein Bericht der Afrikanischen Union (AU) die Aussagen von Augenzeugen auf: Sie berichten von Mord, Folter, Vergewaltigungen, von niedergebrannten Dörfern und erzwungenem Kannibalismus. Überlebende von Massakern in der Hauptstadt Juba gaben an, dort seien Zivilisten gezwungen worden, Blut von getöteten Opfern zu trinken oder gebratenes Menschenfleisch zu essen.

Eine Ermittlergruppe der AU unter Leitung des früheren nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo hatte den Konflikt untersucht. Sie dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, die, so der Bericht, von beiden Konfliktparteien begangen wurden. Aus dem nördlichen Ort Bentiu gab es Schilderungen von Vergewaltigungen, die mit zerschmetterten oder abgeschnittenen Gliedern einhergingen. An verschiedenen Orten wurden Massengräber gefunden. Die Ermittlergruppe der AU listete zudem Fälle von Verschleppung, brutalen Schlägen und anderen Misshandlungen auf.

Der Machtkampf zwischen dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir und seinem langjährigen Rivalen und früheren Stellvertreter Riek Machar war im Dezember 2013 eskaliert. Verschärft wurde der Konflikt dadurch, dass die Politiker unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Auch wenn die Auseinandersetzungen zum Teil ethnisch motiviert gewesen seien, fand die Ermittlergruppe jedoch keine Beweise für einen Genozid.

Der Bürgerkrieg hat zu einer katastrophalen humanitären Lage in dem erst seit 2011 unabhängigen Land geführt. In Folge des Konflikts wurden Zehntausende Menschen getötet, rund 2,2 Millionen Einwohner flohen vor der Gewalt. Ein Großteil der Bevölkerung ist von Hunger bedroht. Ein im August unterzeichnetes Friedensabkommen steht vor der Umsetzung, wurde in der Vergangenheit aber immer wieder gebrochen.

Es ist vermutlich kein Zufall, dass die AU ihren brisanten Bericht, der bereits 2014 erstellt wurde, erst nach dem Unterzeichnen des Friedensabkommens veröffentlicht hat. Denn der Bericht äußert sich auch zu den Ursachen des Konflikts - und widerspricht der von Präsident Kiir vertretenen Annahme, dass ein Putschversuch des Rebellen Machar der Auslöser war. Stattdessen schildert der Bericht einen Prozess zunehmend gewaltsamer politischer Spannungen zwischen den rivalisierenden Lagern, der sich über Monate hinzog.

"Die politische Lage im Südsudan ist noch immer kompliziert", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer. Daher wird der Bundeswehreinsatz im Südsudan um ein Jahr verlängert werden. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. Am Unmiss-Einsatz im Südsudan beteiligen sich derzeit 15 Angehörige der Bundeswehr.

kop/dpa
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/suedsudan-afrikanische-union-dokumentiert-kriegsverbrechen-a-1060037.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

31.10.2015 um 10:01
Nach den Wahlen in Tansania hat sich die Regierungspartei zum Sieger erklärt, trotz deutlicher Irregularitäten. Die Oppositionspartei hat angekündigt, das Ergebnis nicht anzuerkennen.
Nach den Wahlen Tansanische Groteske

Die Regierungspartei ruft sich zum Sieger aus, die Opposition geht auf die Barrikaden. Auf Sansibar wird die gesamte Wahl für ungültig erklärt, nachdem sich die Kandidaten geprügelt hatten.
29.10.2015, von Thomas Scheen, Johannesburg


Wahlkommissare, die mit Fäusten aufeinander losgehen. Soldaten, die Zählstationen besetzen und Urnen abtransportieren. Ein großangelegtes Manöver mit Telefonrobotern, die durch Daueranrufe die Handys der Oppositionsführer lahmlegen: Was sich in Tansania rund um die Wahlresultate vom vergangenen Sonntag abgespielt hat, ist alles andere als Werbung für eine moderne afrikanische Demokratie, die Tansania sein soll. Der Höhepunkt dieser Groteske war am Mittwochabend erreicht, als die Wahl auf Sansibar annulliert wurde, weil das Ergebnis der Regierungspartei „Chama Cha Mapinduzi“ (CCM) offenbar nicht passt.



23 Millionen Tansanier haben am vergangenen Sonntag neue Stadt- und Gemeinderäte gewählt, ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Jakaya Kikwete hatte nach zwei Legislaturperioden nicht mehr kandidieren dürfen. So war Arbeitsminister John Magufuli als Spitzenreiter für die seit 54 Jahren regierende CCM ins Rennen gegangen. Ihm gegenüber stand ein Bündnis von vier Oppositionsparteien namens Ukawa, das von einem Dissidenten der Regierungspartei angeführt wird: Edward Lowassa, der von 2005 bis 2008 Ministerpräsident war, bevor er über einen Korruptionsvorwurf stolperte und zurücktreten musste. Lowassa trägt seither den Spitznamen „Bribe“ (Schmiergeld), was der Popularität des Bündnisses aber offenbar keinen Abbruch tut.


Sieben Minister und Staatssekretäre der Regierungspartei verloren bei den Wahlen ihren Parlamentssitz. Ukawa erzielte nach vorläufigen Ergebnissen die Mehrheit im Stadtrat der Wirtschaftsmetropole Daressalam sowie in den wirtschaftlich bedeutenden Regionen Kilimandscharo und Arusha. Es scheint, als ob die Bevölkerung Tansanias einen politischen Wandel will. Trotzdem wurde der CCM-Kandidat am Donnerstag mit 58 Prozent der Stimmen zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt, und trotzdem holte die Partei die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Die Opposition kündigte an, die Ergebnisse nicht anzuerkennen, und rief ihren Kandidaten Lowassa zum neuen Präsidenten aus.


Wie in Tansania Mehrheiten zustande kommen, dafür war die Posse auf Sansibar am Mittwoch ein schönes Beispiel. Die beiden als Sansibar bekannten Inseln Unguja und Pemba genießen innerhalb des Unionsstaates Tansania Teilautonomie. Dort werden ein eigener Präsident und eine eigene Volksvertretung gewählt. Sansibar und das Festland verbindet wenig. Die Inseln sind muslimisch mit starkem arabischen Einfluss, das Festland ist christliches Schwarzafrika. Dennoch gewann in der Vergangenheit immer der Kandidat der CCM die Wahlen, dafür sorgte die Armee. Dieses Mal kam die Opposition dem zuvor, als sich ihr Präsidentschaftskandidat, Seif Sharif Hamad, kurzerhand zum Sieger ernannte, woraufhin die Vertreter beider Parteien innerhalb der Wahlkommission auf Sansibar die Fäuste fliegen ließen.



Das Preisgeld des Boxkampfes waren die Ergebnisse aus etlichen Wahlbezirken, in denen mehr Wähler für die Regierungspartei gestimmt hatten, als Wähler eingetragen waren. Die Armee schritt ein und konfiszierte die Wahlurnen, die seither spurlos verschwunden sind. Nun will die nationale Wahlkommission, die immerhin das Adjektiv „unabhängig“ im Namen führt, binnen neunzig Tagen Neuwahlen auf Sansibar organisieren. Der Ausgang scheint schon festzustehen. Die Forderung des Oppositionsbündnisses, angesichts der Manipulationen wie auf Sansibar die Wahlen im ganzen Land zu annullieren, parierte die Wahlkommission am Donnerstag mit dem Hinweis, dass es darauf keine Hinweise gebe. Die Computerzentren, mit denen die Opposition die Resultate aus den 65000 Wahlbüros im ganzen Land zu ordnen versuchte, waren da schon seit zwei Tagen lahmgelegt.

Quelle: F.A.Z.
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/chaos-in-tansania-nach-wahlen-13883654.html )


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01.11.2015 um 10:12
In Mogardishu, Somalia, verübte die Al-Schabab einen Terroranschlag gegen ein Hotel, bei dem zuerst eine Autobombe detoniert wurde, Al-Schabab-Kämpfer das Hotel gestürmt haben, und sich dann einen Stundenlangen Schusswechsel mit der Polizei lieferten. Dabei kamen, nach Polizeiangaben, mindestns 8 oder 12 Menschen ums Leben.
Islamistische Miliz in Somalia Terrorangriff auf Hotel in Mogadischu

Die Angreifer zündeten Autobomben, stürmten das Hotel und lieferten sich ein stundenlanges Feuergefecht mit der Polizei. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch unklar.
01.11.2015
At least 12 killed in Mogadishu hotel attack
© dpa
Ein brennendes Autowrack nach der Explosion in Mogadischu

Eine Gruppe Bewaffneter hat am Sonntagvormittag ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu angegriffen. Dabei wurden nach abweichenden Meldungen laut Polizeiangaben mindestens acht oder zwölf Menschen getötet. Zu der Attacke bekannte sich die radikalislamische Shebab-Miliz.

Viele Gäste des Hotels Sahafi sind Regierungsbeamte und Geschäftsleute, wie andere internationale Hotels in der somalischen Hauptstadt ist es stark gesichert. Nach Angaben des Polizisten Abdulrahid Dahir rammten die Angreifer zunächst mit einem mit Sprengstoff beladenen Kleinbus die Eingangstore zum Hotel, dann stürmten sie in das Innere des Gebäudes und lieferten sich ein stundenlanges Feuergefecht mit der Polizei. Unter den Toten seien der Hotelbesitzer, Wachleute und Zivilisten.

Ein Shebab-Sprecher erklärte, das Hotel sei noch in den Händen der Kämpfer. Dagegen erklärten Soldaten der Afrikanischen Union, sie hätten die Angreifer gemeinsam mit somalischen Regierungssoldaten zurückgeschlagen. Die Lage sei wieder unter Kontrolle.
Militär kämpft gegen Terrorgruppe

Die AU-Mission für Somalia, Amisom, kämpft mit rund 22.000 Soldaten gegen die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Shebab. Sie strebt den Sturz der somalischen Regierung an und will einen streng islamischen Staat schaffen.Die Miliz, die einst Teile Mogadischus und weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes kontrollierte, wurde in den letzten Jahren deutlich zurückgedrängt. Bei amerikanischen Drohnenangriffen wurden zudem mehrere ihrer Kommandeure getötet.

Die Gruppe verübt jedoch weiter regelmäßig Anschläge in der somalischen Hauptstadt und auch vermehrt Angriffe im benachbarten Kenia, bei denen in den vergangenen Jahren hunderte Menschen getötet wurden. Zuletzt waren im September bei einem Autobombenanschlag der Shebab in der Nähe des Präsidentenpalasts mindestens sieben Menschen getötet worden.

Quelle: AFP/Reuters
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/islamistische-miliz-in-somalia-terrorangriff-auf-hotel-in-mogadischu-13887404.html )


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05.11.2015 um 07:52
Über dem Südsudan ist ein Antonov-Frachtflugzeug abgestürzt.
Viele Tote: Antonow-Maschine stürzt über dem Südsudan ab
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AFP

Im Südsudan hat es ein schweres Flugzeugunglück gegeben. Beim Absturz einer Antonow-Frachtmaschine kamen viele Menschen ums Leben - auch am Boden.

Beim Absturz eines Frachtflugzeugs im Südsudan sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Möglicherweise gibt es deutlich mehr Opfer, die genaue Zahl sei noch unklar, sagte ein Sprecher des Präsidialamts. Offenbar versagten beide Turbinen gleichzeitig.

Das Flugzeug der sowjetischen Marke Antonow stürzte demnach am Mittwoch kurz nach dem Start vom Flughafen der Hauptstadt Juba ab. Medienberichten zufolge lagen Wrackteile am Ufer des Weißen Nils verstreut.

Ein Kind unter den Überlebenden

Ein Sprecher der Regierung sagte, unter den Opfern seien sowohl ein Großteil der Besatzung als auch Anwohner, die vom Einschlag des Flugzeugs getötet wurden. Der örtliche Radiosender Eye Radio Juba meldete bis zu 40 Tote. Die Maschine war auf dem Weg in den nördlichen Bundesstaat Upper Nile. Etwa 20 Menschen sollen an Bord gewesen sein, darunter auch ein Kind, das den Unfall überlebt haben soll.

Erst am Wochenende war über der ägyptischen Sinai-Halbinsel ein Passagierflugzeug aus Russland mit 224 Menschen an Bord abgestürzt. Alle Insassen, überwiegend Russen, kamen ums Leben. Die Unglücksursache ist noch unklar. Russischen Ermittlern zufolge zerbrach die Maschine schon während des Fluges.

Der Südsudan ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Das Land ist von einem Jahrzehnte währenden Unabhängigkeitskrieg gegen den Sudan gezeichnet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit im Juli 2011 wurde der Südsudan das jüngste Land der Welt. Seit Dezember 2013 wird es von einem schweren Bürgerkrieg erschüttert.

sms/dpa/Reuters/AFP
( http://www.spiegel.de/panorama/suedsudan-antonow-frachtflugzeug-stuerzt-ab-viele-tote-a-1061034.html )


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05.11.2015 um 08:14
Ein Bericht über die Ausbildungsmission der EU nach Somalia
Jeden Tag sechs Minuten Krieg
Von MARCO SELIGER

4. November 2015. Die EU bildet Soldaten in Somalia aus. Daran beteiligt sich auch die Bundeswehr. Doch der Prozess stockt. Nicht nur die Sicherheitsfrage der Ausbilder macht den Einsatz zu einer fragwürdigen Sache.

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OGADISCHU, im November. Jeden Tag dauert der Krieg für ihn genau sechs Minuten. Er zieht sich einen Helm auf, eine schusssichere Weste an und lädt seine Maschinenpistole. Dann steigt er in ein gepanzertes Auto, verriegelt die Tür, schnallt sich an und startet von seiner Unterkunft am Flughafen zum „Jazeera Trainingscamp“. Tobi, ein Offizier der Bundeswehr, ist Militärausbilder der Europäischen Union (EU) in Mogadischu. Er trainiert somalische Soldaten. Drei Minuten hin, drei Minuten zurück – ein riesiger Aufwand. Denn Tobi fährt nicht selbst, sondern wird von zehn italienischen Infanteristen mit Maschinengewehren auf den Fahrzeugen chauffiert und beschützt.

Im Februar 2014 hat die Europäische Union begonnen, in Mogadischu somalische Soldaten zu trainieren. Das Camp für die 160 Soldaten liegt direkt am Flughafen, das Ufer des Indischen Ozeans ist einen Steinwurf entfernt. Wer hier über Monate stationiert ist, soll es gut haben. Die Soldaten leben in umgebauten Schiffscontainern, in denen die Betten täglich von ugandischen Servicekräften gemacht werden. Es gibt einen Pool mit Bar und Bedienungen, die in der Kantine die Teller abräumen. Draußen aber, vor den Toren der europäischen Oase inmitten von Mogadischu, gilt die höchste Sicherheitsstufe. Der allmorgendliche Konvoi zum somalischen Ausbildungslager ist nur eine Maßnahme, um das Leben der 14 EU-Trainer zu schützen. Die italienischen Soldaten lassen ihre Schutzbefohlenen auch im „Jazeera Trainingscamp“ kaum aus den Augen. Das Misstrauen gegenüber den Einheimischen ist groß. „Man kann nicht sicher sein, ob nicht doch mal einer von al Shabaab dabei ist“, sagt Tobi. Der Leutnant ist 33 Jahre alt und lebt in Daun in der Eifel.

Somalia ist ein Land im Krieg gegen al Shabaab. Die Attacken der Islamisten richteten sich bisher allerdings nicht gegen die Europäer, sondern gegen die somalische Regierung und die in Somalia stationierten Soldaten der Afrikanischen Union. Seit gut neun Jahren kämpfen etwa 18.000 Soldaten unter der Bezeichnung Amisom (African Union Mission in Somalia) gegen die Terrormiliz. Es ist ihnen unter großen Verlusten gelungen, al Shabaab aus den meisten Städten Somalias zu vertreiben. Genaue Gefallenenzahlen gibt es nicht, die Staaten machen sie nicht öffentlich. Das Stockholmer Friedensinstitut schätzt sie allein zwischen 2009 und 2013 auf knapp tausend Soldaten. Andere Schätzungen gehen von bis zu 4000 Gefallenen seit 2007 aus. Al Shabaab ist noch immer in vielen Dörfern Somalias stark. Dieser Sommer war für die Amisom besonders verlustreich.

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© F.A.Z.

Im Camp der Europäischen Union schütteln sie noch immer ungläubig den Kopf, wenn die Rede auf die Überfälle von al Shabaab auf zwei Außenposten burundischer Truppen einige Dutzend Kilometer außerhalb Mogadischus kommt. „Fragen Sie mich bitte nicht“, sagt General Antonio Maggi, der italienische Kommandeur der EU-Truppen, auf die Frage, wie das passieren konnte. Kritik an den afrikanischen Truppen ist von ihm grundsätzlich nicht zu hören, schließlich, so sagt er, habe er mit seinen 160 Soldaten nur einen Ausbildungsauftrag. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die EU mit ihrer kleinen Truppe ist auf die Amisom angewiesen, denn die Afrikaner bewachen das Flughafengelände, auf dem sich das Camp der Europäer befindet. Doch zwei Überfälle von al Shabaab mit jeweils etwa fünfzig toten Soldaten in nahezu identischer Art und Weise haben bei den Europäern einmal mehr erhebliche Zweifel an den militärischen Fähigkeiten der Amisom- Truppen aufkommen lassen.

Die Überfälle begannen kurz vor der Morgendämmerung mit einem Selbstmordanschlag an der Einfahrt des Lagers. Auf den von al Shabaab ins Internet gestellten Videos der beiden Überfälle ist ein roter Feuerball zu sehen, anschließend die Silhouette von Pickups mit Maschinengewehren auf der Ladefläche, die in Richtung der Explosionsstelle fahren. Der Feuerschein des brennenden Selbstmordfahrzeugs erhellt eine Bresche in der Mauer, wo kurz zuvor noch ein Wachturm war. Das Überfallkommando drang in die Stützpunkte ein und überrannte die völlig überraschten burundischen Soldaten. Auf den Videos ist zu sehen, wie am Boden liegende Verwundete erschossen und Gefangene exekutiert werden. Schließlich plünderten die Terroristen die Waffen- und Munitionsvorräte und zogen ungehindert davon.

Am Eingang des „Jazeera Trainingscamps“ liegt eine Stacheldrahtrolle auf dem Boden. Davor hocken somalische Soldaten mit grünen Uniformen im Schatten von Bäumen und Mauern. Als die italienischen Fahrzeuge vorgefahren sind, steigen zunächst nur zwei Soldaten aus. Tobi, Marcus und die anderen Ausbilder bleiben sitzen und warten. Nach einigen Minuten erhält der Fahrer einen Funkspruch. „Alles in Ordnung, ihr könnt aussteigen“, sagt er. Jeden Tag kontrollieren die italienischen Infanteristen aufs Neue das Gelände. Sie suchen Wege und Unterrichtsräume nach Bomben und Waffen ab. Über Nacht sind die europäischen Soldaten in ihrem Camp am Flughafen. Sie wissen nicht, was im Ausbildungslager in dieser Zeit passiert. Die somalischen Soldaten haben sich an die Sicherheitsvorkehrungen gewöhnt. Sie stellen sich vor der Drahtsperre auf, heben die Arme und lassen sich von den italienischen Soldaten abtasten. Waffen, Messer und Schlagstöcke sind verboten. Die Sicherheit der Ausbilder steht über allem, macht den Einsatz aber zu einer fragwürdigen Angelegenheit.



Von den 160 Soldaten ist der größte Teil nur dazu da, 14 Ausbilder zu schützen. Das ist so ineffizient, dass selbst EU Militärfachleute in Brüssel inzwischen am Sinn des Vorgehens zweifeln. „So geht das jedenfalls nicht weiter“, sagte ein Mitarbeiter des EU-Militärstabs am Ende eines Kurzbesuchs in Mogadischu dieser Zeitung. Was das heißt, wollte er nicht ausführen. Doch es liegt auf der Hand: Der Aufbau der somalischen Armee geht zu langsam. Eigentlich sollte sie vom kommenden Jahr an die Truppen der Afrikanischen Union ablösen. Dazu ist sie aber noch längst nicht in der Lage. Es fehlt an ausgebildetem Personal, an Ausrüstung und offenbar auch politischem Willen. Die zwischen den somalischen Clans und der Regierung vereinbarte Eingliederung der Milizen in die Armee kommt nur stockend voran. Im Gegenteil: Zuletzt meldete die Amisom nicht nur Kämpfe gegen al Shabaab, sondern auch gegen die Miliz eines Clans, der sich mit der Regierung überworfen haben soll.

Die Konflikte zwischen den Clans haben Somalia in den 25 Jahren seit dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 ruiniert. Hunderttausende wurden getötet, Millionen flüchteten ins Ausland. In der somalischen Armee soll nun die tief verwurzelte Identifikation der Menschen mit ihrem Clan keine Rolle mehr spielen. Als Tobi um neun Uhr morgens mit dem Unterricht beginnen will, kommt ein somalischer Soldat in den Raum gestürmt. Der italienische Infanterist will ihn schon aufhalten, doch der Soldat ruft nur: „Der General ist da“ und verschwindet wieder.

„Wir unterbrechen an dieser Stelle“, sagt Tobi. Die somalischen Soldaten stehen auf und hasten in einen großen Saal. Ein Kommandeur der ugandischen AU Truppen erscheint. An der Tafel steht „Fight for Somalia“, eine Art politischer Unterricht. Eine Stunde lang spricht der General von Feindschaften, die überwunden werden müssten, von Nationalstolz und der Armee als Nukleus eines neuen, vereinten Somalias. Er spricht Englisch, ein Soldat übersetzt. Einige Zuhörer haben es sich auf ihrem Stuhl bequem gemacht und die Augen geschlossen, andere schauen gelangweilt aus dem Fenster. Die meisten aber hören gespannt zu.

© Youtube – Council of the EU

Doch mit der Armee als Nukleus eines neuen Somalias ist es noch nicht so weit her. Sie soll einmal aus 10.900 ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten bestehen, wie viele es gerade sind, ist unklar. Die Verluste im Kampf gegen al Shabaab und die Desertionsrate sind hoch. Wie viele Soldaten von der EU schon ausgebildet, inzwischen aber zu al Shabaab übergelaufen sind oder für die Miliz ihres Clans kämpfen, kann auch niemand sagen. Das liegt auch daran, dass es in der somalischen Armee keine Personalführung gibt. Tobi, der Bundeswehroffizier aus Daun, soll helfen, das zu ändern.

Im Unterrichtsraum sitzen zwanzig somalische Soldaten vor schwarzen Laptops. „Wir wollen heute eine Excel-Tabelle erstellen“, sagt Tobi auf Englisch. Die Soldaten schalten die Computer ein und öffnen das Programm. Die meisten von ihnen hätten vorher noch nie einen Computer gesehen, sagt der Bundeswehroffizier. Künftig sollen sie für die Personalführung eines Bataillons mit etwa 500 Soldaten verantwortlich sein. Doch der somalischen Armee fehlt es an allem: an Waffen, Munition, Fahrzeugen, Sprit und Ausrüstung für die Soldaten. Die Liste ist lang, und Computer für Kommandostäbe stehen weit hinten. Das weiß auch der EU-Kommandeur Antonio Maggi. Doch in seine Zuständigkeit falle nicht die Ausrüstung, sondern die Ausbildung der somalischen Armee, sagt er. Also mit Excel gegen al Shabaab? „Wenn man so will, ja“, sagt der General.
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/excel-tabellen-fuer-mogadischu-13890941.html )


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09.11.2015 um 08:04
Nachdem es 42 Tage lang keinen neuen Ebola-Fall in Sierra Leone gab, wurde das Land für Ebola-frei erklärt, womit es nur noch in Guinea vereinzelte Fälle gibt. Allerdings ist der Schaden, den die Epidemie angerichtet hat immens.
Westafrika: Sierra Leone ist Ebola-frei
Feier in Freetown, Sierra Leone: Das Land gilt seit dem 7. November als frei von Ebola Zur Großansicht
AP/dpa

Feier in Freetown, Sierra Leone: Das Land gilt seit dem 7. November als frei von Ebola

Es war die erste erlaubte öffentliche Feier seit anderthalb Jahren: In Sierra Leones Hauptstadt Freetown wurde verkündet, dass das Land offiziell Ebola-frei ist. Mehr als 11.000 Menschen in Westafrika waren an der Infektion gestorben.

Mit Freudenfeiern und Feuerwerk hat Sierra Leone das offiziell bestätigte Ende der Ebola-Epidemie in dem westafrikanischen Land gefeiert. Unter dem Jubel der Anwesenden erklärte der WHO-Vertreter Anders Nordstrom am Samstag bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Freetown: "Heute, am 7. November 2015, erklärt die Weltgesundheitsorganisation das Ende des Ebola-Ausbruchs in Sierra Leone." Nach den Regeln der WHO gilt ein Land 42 Tage nach dem letzten Infektionsfall als Ebola-frei.

Tausende Menschen feierten auf den Straßen. Bars gaben Freigetränke aus, Menschen tanzten, Trommelrhythmen erfüllten die 1,2-Millionen-Einwohner-Stadt, deren Straßen von Feuerwerk widerhallten. Es war die erste von den Behörden erlaubte öffentliche Feier seit dem Beginn der Epidemie vor rund anderthalb Jahren. Mehr als 8700 Menschen erkrankten in Sierra Leone an Ebola, etwa 3600 von ihnen starben. Hinzu kamen zahlreiche Verdachtsfälle. Unter den Toten waren auch 221 Helfer aus dem Gesundheitsbereich.

Präsident Ernest Bai Koroma warnte allerdings vor der Gefahr eines möglichen Wiederaufflammens von Ebola. Sein Land werde deshalb eine gewisse Kapazität an Labortests und Behandlungszentren beibehalten. Sierra Leone verfüge jetzt über ein System, mit dem es reagieren könne, sagte der Präsident. Zugleich stellte Koroma ein Ende des nationalen Notstands in Aussicht, der unter anderem die Bewegungsfreiheit im Land stark einschränkt. Der Staatschef würdigte das Heldentum der Ebola-Helfer, die gegen die Epidemie gekämpft haben.

Forscher hatten kürzlich zur Vorsicht gemahnt: Männer könnten nach einer überstandenen Ebola-Erkrankung noch mindestens neun Monate Bestandteile des Erregers in der Samenflüssigkeit haben. Das hatte eine Studie mit 93 Überlebenden in Sierra Leone ergeben. Der Nachweis von Ebola-Erbgut heiße aber nicht, dass auch infektiöse Viren vorhanden seien, schrieben die Autoren im "New England Journal of Medicine". "Es zeichnen sich immer mehr Gesundheitsprobleme ab, die Ebola-Überlebenden drohen", betonte Tom Frieden, Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC, die an der Studie mitwirkte.

Vereinzelt Fälle in Guinea

Bei der schlimmsten Ebola-Epidemie in der Geschichte kamen in ganz Westafrika seit Ende 2013 etwa 11.300 Menschen ums Leben. Am meisten betroffen waren Sierra Leone, Guinea und Liberia, wobei Liberia schon im September für Ebola-frei erklärt worden war. Guinea registriert dagegen weiterhin Ebola-Fälle, wenn auch nur in geringer Zahl.

Wirtschaftlich ist der Schaden für die Region immens. Die Weltbank rechnet mit 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) Verlust allein für den Staatshaushalt Sierra Leones im laufenden Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes dürfte infolge der Krise um mehr als 20 Prozent schrumpfen. Sierra Leone war bereits vor der Ebola-Epidemie eines der ärmsten Länder der Welt. Ein verheerender Bürgerkrieg ging erst 2002 zu Ende.

wbr/AFP/dpa
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ende-der-epidemie-sierra-leone-offiziell-ebola-frei-a-1061692.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

09.11.2015 um 08:09
In Burundi weitet sich der Konflikt zwischen den Sicherheitskräften und der Opposition aus, der sich an der dritten Amtszeit des Präsidenten Pierre Nkurunziza entzündet hatte. Die Regierung hat eine letzte Warnung ausgesprochen, und verwendet Rhetorik die an die des Völkermordes in Ruanda von 1994 erinnert.
Regierung: Letzte Warnung Furcht vor einem Völkermord in Burundi

Die Auseinandersetzung zwischen Sicherheitskräften und Teilen der Opposition in Burundi könnte sich zum Völkermord ausweiten. Das Regime spricht eine „letzte Warnung“ aus und versucht, die Ethnien von Hutu und Tutsi gegeneinander aufzuhetzen.
08.11.2015, von Thomas Scheen, Johannesburg
Burundi to consider election delay
© dpa
Seit Monaten vergeht in der Hauptstadt Bujumbura kaum ein Tag ohne Krawalle und neue Todesopfer (Archivbild vom Juni).

Die Auseinandersetzung zwischen den Sicherheitskräften und Teilen der Opposition in Burundi droht sich zu einem Völkermord zu steigern. Am Samstag hatte Präsident Pierre Nkurunziza den bewaffneten Teilen der Opposition eine Frist bis Sonntag gesetzt, ihre Waffen abzugeben, anderenfalls hätten sie mit „schwersten Konsequenzen“ zu rechnen. „Das ist die letzte Warnung“, sagte Nkurunziza im Staatsfernsehen. Die Drohung galt ausdrücklich der Volksgruppe der Tutsi, die in Burundi gegenüber den Hutu in der Minderheit sind.

Thomas Scheen Autor: Thomas Scheen, Politischer Korrespondent für Afrika mit Sitz in Johannesburg. Folgen:

In den beiden von Tutsi bewohnten Stadtteilen der Hauptstadt Bujumbura, Cibitoke und Mutakura, setzte am Sonntag eine Massenflucht ein. Burundi war zwischen 1993 und 2005 Schauplatz eines ethnisch motivierten Bürgerkrieges, der 300.000 Opfer forderte. Der jüngste Konflikt hatte sich im Juli an Nkurunzizas Kandidatur für eine dritte Amtszeit entzündet, die seine Gegner für verfassungswidrig halten. Seither vergeht in Bujumbura kaum ein Tag ohne neue Todesopfer. Die meisten der Opfer sind Regierungsgegner. Am vergangenen Freitag war der Sohn eines prominenten Menschenrechtlers in Polizeigewahrsam getötet worden. Die Opposition wiederum greift gezielt Repräsentanten der Sicherheitskräfte an. Seit April wurden mehr als zweihundert Menschen getötet, Tausende flohen ins Ausland. Eine große Zahl von Soldaten hat sich nach Ruanda abgesetzt, wo sich offenbar eine Rebellenarmee formiert hat.

Infografik / Karte / Burundi © F.A.Z.
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Die Regierung lehnt Gespräche mit der Opposition ab und versucht, die Ethnien gegeneinander aufzuhetzen. Dabei erfährt Nkurunziza, ein Hutu, Widerstand sowohl von Tutsi als auch von Hutu. Der Minister für innere Sicherheit, Alain-Guillaume Bunyoni, drohte den Tutsi vergangene Woche offen mit einem Völkermord: „Wir verfügen über neun Millionen Bürger, denen man nur sagen muss: ‚Tut etwas!‘“ Auch sonst bedient sich das Regime einer Wortwahl, die nahezu identisch ist mit der in Ruanda kurz vor dem Völkermord 1994.

Das amerikanische Außenministerium sprach am Wochenende von einer „gefährlichen Rhetorik“, die aufhören müsse. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich ähnlich. Außenminister Steinmeier sagte, die Lage wecke „schlimmste Erinnerungen an schreckliche Bürgerkriege und Massaker“. Auf Betreiben Frankreichs wird sich am Montag der UN-Sicherheitsrat mit Burundi befassen. Rund fünfzig Prozent des burundischen Haushalts wird mit EU-Geld bestritten. Bislang oblag der Versuch einer Vermittlung einem Verbund der Nachbarstaaten unter der Führung Ugandas.
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/regierung-letzte-warnung-furcht-vor-einem-voelkermord-in-burundi-13901136.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

12.11.2015 um 11:08
Die UNO-Mission in Zentralafrika ist mit neuen Missbrauchsvorwürfen konfrontiert. Kongolesische UNO-Soldaten sollen mehrere Frauen vergewaltigt haben.

Drei der Opfer seien jünger als 18 Jahre gewesen, sagte ein UNO-Vertreter. Zwei Frauen seien schwanger geworden. Eine Delegation der Friedensmission werde ins betroffene Gebiet reisen, um weitere Informationen einzuholen.
http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)
Es summiert sich langsam...


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

12.11.2015 um 21:55
Interessantes Interview mit einer ehemaligen AL Shaabab Kommandantin:
Die UNO versucht, übergelaufene Milizionäre in die Zivilgesellschaft zu integrieren. In Demobilisierungslagern erhalten sie eine Ausbildung und Friedensunterricht. In Somalia sind es Abtrünnige der islamistischen Al-Shabaab-Miliz. Nuer ist eine davon. Wer mit ihr spricht – kommt ins Grübeln.
http://www.srf.ch/news/international/al-shabaab-kommandantin-ein-journalist-ist-eine-million-wert (Archiv-Version vom 13.11.2015)


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

19.11.2015 um 07:28
In Nigeria gab es zwei Selbstmordanschläge, einer davon durch ein 11-jähriges Mädchen, bei denen mindestens 49 Menschen getötet wurden. Es ist zu vermuten, dass die Boko Haram dahinter steckt.
Nigeria: Viele Tote bei zwei Anschlägen im Norden des Landes
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Menschen in Yola blicken durch ein Tor auf den Tatort : Die Taten erinnern an frühere Anschläge der Terrororganisation Boko Haram Zur Großansicht
REUTERS

Menschen in Yola blicken durch ein Tor auf den Tatort : Die Taten erinnern an frühere Anschläge der Terrororganisation Boko Haram

Im Norden Nigerias wurden bei Anschlägen in zwei Städten mindestens 49 Menschen getötet. Eine der Attentäterinnen soll erst elf Jahre alt gewesen sein.

Zwei Selbstmordattentäterinnen haben bei einem Anschlag auf einem Markt in Kano im Norden Nigerias mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt, teilte ein Polizeisprecher mit. Zeugen sprachen von mindestens 25 Toten.

Bei den Attentäterinnen handele es sich um ein etwa elf Jahre altes Mädchen und eine etwa 18-jährige Frau, sagte Polizeisprecher Musa Magaji Majia: "Eine ging in den Markt, die andere blieb draußen, dann explodierten sie."

Wenige Stunden zuvor hatten vermutlich Islamisten im Nordosten des Landes mindestens 34 Menschen getötet. Sie hatten einen Sprengsatz auf einem Parkplatz der Stadt Yola im Bundesstaat Adamawa gezündet. Weitere 80 Menschen wurden laut der Nationalen Behörde für Krisenmanagement verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine Autobombe oder um ein Selbstmordattentat handelte.

Boko Haram tötete seit 2009 mindestens 14.000 Menschen

Der Parkplatz liegt in der Nähe eines großen Gemüsemarktes im Viertel Jimeta. Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich dort Dutzende Händler aufgehalten, die ihre Waren nach dem Tagesgeschäft zusammenpackten, sagten Augenzeugen. Andere Menschen seien auf dem Weg zum Abendgebet gewesen. Die Explosion sei in der ganzen Stadt zu hören gewesen.

Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den "barbarischen Angriff" und rief die Zivilbevölkerung zur Wachsamkeit auf, um Terroristen von weiteren Anschlägen abzuhalten.

Die Taten erinnern an frühere Anschläge der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten setzen dabei immer wieder auch Frauen und Mädchen ein, es ist oftmals unklar, ob sie wussten, dass sie als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt werden.

Boko Haram terrorisieren seit Jahren den Nordosten Nigerias und Grenzregionen der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Im März hatte ihr Anführer Abubakar Shekau der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Treue geschworen.

Die Extremisten der Boko Haram wollen in der Region einen sogenannten Gottesstaat errichten mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet.

sun/dpa/AFP/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-dutzende-tote-bei-zwei-anschlaegen-a-1063538.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

24.11.2015 um 07:46
Nachdem Anfang dieses Monats Sierra Leone, und Anfang September Liberia für Ebola-Frei erklärt worden wurde, kam es nun zu drei neuen Ebola-Fällen in Liberia. 153 Kontaktpersonen stehen nun unter Beobachtung. Wie es zu dem neuen Erkrankungsfall kam, ist noch unklar.
Westafrika: Liberia meldet drei neue Ebola-Fälle
Verdacht auf Ebola (Archivbild): Derzeit stehen in Liberia 153 Personen unter Beobachtung Zur Großansicht
AFP

Verdacht auf Ebola (Archivbild): Derzeit stehen in Liberia 153 Personen unter Beobachtung

Zunächst war die Rede von einem neuen Fall, nun sind es bereits drei. In Liberia sind ein Junge und zwei seiner Verwandten an Ebola erkrankt. Das Land hatte zuvor als frei von dem Virus gegolten.

Im westafrikanischen Liberia gibt es drei neue Fälle der Ebola-Seuche. 153 Kontaktpersonen seien identifiziert worden und stünden unter Beobachtung, berichtet der zuständige Mediziner, Francis Kateh. Damit will das Land einen größeren Ausbruch der Krankheit verhindern.

Der erste neue Patient ist den Angaben zufolge ein fünfzehnjähriger Junge aus einem Vorort im Osten der Hauptstadt Monrovia (zunächst war die Rede von einem Zehnjährigen). Zwei weitere Familienmitglieder wurden daraufhin positiv getestet und ins Krankenhaus eingewiesen.

Bislang ist unklar, wo sich der Junge angesteckt hat. Eine Übertragung aus einem Nachbarland scheint unwahrscheinlich. Zwar grassierte das Virus auch in Guinea und Sierra Leone, derzeit sind dort aber keine Fälle bekannt. Sierra Leone gilt offiziell als Ebola-frei, nachdem es 42 Tage keine Neuinfektionen mehr gab. Seit Anfang November macht online ein "Bye Bye Ebola"-Freudenvideo aus dem Staat die Runde. Theoretisch wäre denkbar, dass ein infiziertes Tier das Virus erneut unter Menschen bringt.

Sierra Leone feiert: "Bye Bye Ebola"

Zwei Mal wurde auch Liberia zuvor von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Ebola-frei erklärt, zuletzt Anfang September. Derzeit gehen Experten davon aus, dass die vorangegangenen Neuinfektionen sexuell übertragen worden waren. Ebolaviren oder Bestandteile von ihnen können offenbar mindestens neun Monate unbemerkt im Sperma enthalten bleiben, berichteten Forscher kürzlich. Auch im Auge wurden nach einer eigentlich geheilten Infektion bei einzelnen Patienten noch Viren nachgewiesen.

Kritik an WHO

Derweil hat sich ein Expertengremium vom Harvard's Global Health Institute (HGHI) und der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) mit dem Krisenmanagement nach Ausbruch des Virus beschäftigt. "Der größte Fehler lag darin, dass die WHO den internationalen Gesundheitsnotfall erst spät ausgerufen hat", sagt Ashish Jha vom HGHI.

Mitarbeitern der WHO sei bereits im Frühjahr 2014 bekannt gewesen, dass der Ebola-Ausbruch in Westafrika außer Kontrolle geriet. Dennoch hatte es bis August gedauert, bis der internationalen Gesundheitsnotfall ausgerufen wurde. In einem Zehn-Punkte-Plan fordern die Fachleute unter anderem, in Krankenhäusern Kernkapazitäten für Krankheitsausbrüche zu schaffen. Zudem müsse es Anreize geben, Krankheitsausbrüche künftig frühzeitig zu melden.

Ebola wird über Körperflüssigkeiten übertragen, ist hoch ansteckend und oft tödlich. Mehr als 4800 Menschen starben allein in Liberia an dem Virus. Insgesamt sind seit Ausbruch der Seuche in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 28.100 Menschen erkrankt, mehr als 11.300 starben. Viele Überlebende kämpfen langfristig mit den Folgen der Erkrankung, die sowieso armen Staaten belastet auch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Epidemie entstanden ist.



jme/Reuters
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-drei-neue-faelle-in-liberia-und-kritik-an-who-a-1064070.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

25.11.2015 um 07:49
In Liberia ist jetzt einer der drei neuen Ebola-Fälle verstorben. Damit ist er der erste liberianische Ebola-Tote seit Juli.
Liberia: 15-Jähriger stirbt an Ebola
Ebola-Behandlungszentrum in Liberia: Hier werden der Vater und der Bruder des verstorbenen Jungen behandelt Zur Großansicht
REUTERS

Ebola-Behandlungszentrum in Liberia: Hier werden der Vater und der Bruder des verstorbenen Jungen behandelt

Seit September galt Liberia als Ebola-frei, nun ist doch wieder ein Mensch gestorben. Ein 15-Jähriger erlag den Folgen der Viruserkrankung. Der Junge war vor einigen Tagen positiv getestet worden - ebenso wie sein Vater und sein Bruder.

Vergangene Woche hatte Nathan Gbotoe die Diagnose bekommen, dass er sich mit dem Ebolavirus infiziert hatte. Am Montag ist der 15-Jährige nun in einem Krankenhaus nahe der liberischen Hauptstadt Monrovia gestorben. Der Vater und der Bruder des Jungen haben sich ebenfalls infiziert und werden in der Klinik behandelt.

Das Land hat 153 Menschen identifiziert, die mit dem Verstorbenen in Kontakt gestanden hatten, und beobachtet diese medizinisch. Weitere 25 Menschen aus der Gesundheitsversorgung würden außerdem überwacht, berichtet der zuständige Mediziner Francis Kateh, davon hätten zehn ein hohes Risiko für eine Infektion.

Bislang ist unklar, wo sich der Junge angesteckt hat. Eine Übertragung aus einem Nachbarland scheint unwahrscheinlich. Zwar grassierte das Virus auch in Guinea und Sierra Leone, derzeit sind dort aber keine Fälle bekannt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Liberia bereits zweimal für Ebola-frei erklärt, erstmals am 9. Mai und dann am 3. September. Der letzte Ebola-Tote im Land war im Juli gemeldet worden.

Das westafrikanische Sierra Leone, in dem die meisten Menschen während der Epidemie an Ebola erkrankt waren, gilt seit dem 7. November als Ebola-frei, nachdem es dort 42 Tage keine Neuinfektionen mehr gab. Seitdem macht ein "Bye Bye Ebola"-Freudenvideo aus dem Staat die Runde.

Sierra Leone feiert: "Bye Bye Ebola"

Ebola wird über Körperflüssigkeiten übertragen, ist hoch ansteckend und oft tödlich. Mehr als 4800 Menschen starben allein in Liberia an dem Virus. Insgesamt sind seit Ausbruch der Seuche in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 28.100 Menschen erkrankt, mehr als 11.300 starben. Viele Überlebende kämpfen langfristig mit den Folgen der Erkrankung, die sowieso armen Staaten belastet auch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Epidemie entstanden ist.


hei/Reuters
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-15-jaehriger-stirbt-an-infektion-a-1064291.html )


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28.11.2015 um 08:44
Bei einem Terroranschlag im Norden Nigerias kamen mindestens 11 Menschen ums Leben und mindestes 45 wurden verletzt.
Nigeria: Mindestens elf Tote bei Selbstmordanschlag
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Anhänger von Boko Haram (Archiv): Die Islamisten wollen einen sogenannten Gottesstaat errichten Zur Großansicht
AFP/ Boko Haram

Anhänger von Boko Haram (Archiv): Die Islamisten wollen einen sogenannten Gottesstaat errichten

Ein Attentäter zündete eine Bombe, ein zweiter konnte überwältigt werden: In Nigerias zweitgrößter Stadt Kano sind bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Prozession mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Ein Selbstmordattentäter hat im Norden Nigerias mindestens zehn Menschen mit in den Tod gerissen. Nach Augenzeugenberichten zündete der Terrorist am Freitagabend während einer schiitischen Prozession in Kano, der zweitgrößten Stadt Nigerias, eine Bombe. Mindestens 45 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Einwohner von Kano der Nachrichtenagentur dpa. Teilnehmer der Prozession hätten einen zweiten Attentäter überwältigen können, bevor er seinen Sprengstoffgürtel zünden konnte, so der Einwohner. Nach Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und AP sprach der Anführer der Schiiten in Kano, Sheikh Muhammadu Mahmud Turi, sogar von 21 Toten.

Die Tat ähnelt früheren Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten, mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet.

mka/dpa/Reuters/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-selbstmordanschlag-mit-mindestens-elf-toten-a-1065003.html )


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28.11.2015 um 09:50
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Die Tat ähnelt früheren Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten, mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet.
ihr Gott soll die islamistischen Terrorristen bestrafen!


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28.11.2015 um 22:47
http://www.focus.de/politik/ausland/raketen-auf-mali-drei-tote-bei-raketenangriff-auf-un-lager-in-mali_id_5118393.html
Bei einem Raketenangriff auf ein Lager der UN-Blauhelmtruppen im Norden Malis sind drei Menschen getötet worden. Unter den Opfern in Kidal sind offiziellen Angaben zufolge zwei Soldaten aus Guinea und ein ziviler UN-Mitarbeiter. Rund 20 Menschen seien verletzt, einige davon befinden sich demnach in kritischem Zustand. Im Norden Malis soll künftig auch die Bundeswehr stärker eingesetzt werden.

Zu der Attacke bekannte sich am Abend ein führendes Mitglied der Islamistenorganisation Ansar Dine in einem Telefonat bei der Nachrichtenagentur AFP. "Wir übernehmen die Verantwortung im Namen aller Mudschahedin für den Angriff auf das Lager in Kidal. Er ist die Antwort auf die Verletzung unseres Territoriums durch die Feinde des Islams", sagte Hamadou Ag Khallini.



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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

30.11.2015 um 07:36
Bei zwei Selbstmordanschlägen im Norden Kameruns wurden mindestens 5 Menschen getötet und 12 weitere verletzt. Es wird vermutet, dass die Boko Haram dahinter steckt.
Kamerun: Mindestens fünf Tote bei Selbstmordanschlägen

Im Norden Kameruns sind bei zwei Sprengstoffanschlägen mindestens fünf Menschen getötet worden. Die beiden Attentäterinnen sollen noch im Teenager-Alter gewesen sein.

Zwei Selbstmordattentäterinnen haben bei einem Doppelanschlag im Norden Kameruns am Samstag mindestens fünf Menschen getötet und zwölf weitere verletzt. Die beiden Frauen, vermutlich Angehörige der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram, sprengten sich in der Ortschaft Dabanga nahe der Grenze zu Nigeria in die Luft, teilte der Gouverneur der Region Hoher Norden, Midjiyawa Bakari, mit. Zwei am Einsatz gegen die Islamistengruppe Boko Haram beteiligte Soldaten seien bei den Anschlägen schwer verletzt worden.

Ein hoher Kameruner Militär sagte der Nachrichtenagentur AP, bei den Attentäterinnen habe es sich um Frauen im Teenager-Alter gehandelt. Sie seien demnach nigerianische Staatsangehörige, die als Flüchtlinge nach Kamerun gekommen seien. Ziel des Anschlags sei ein Laden gewesen, unter den Todesopfern befinden sich der Kameruner Regierung zufolge auch eine Frau und ihre Kinder. Auch im Norden Nigerias hatten sich vor zwei Wochen zwei Teenagerinnen in die Luft gesprengt und mindestens 15 Menschen getötet, eine der Attentäterinnen soll erst elf Jahre alt gewesen sein.

Mindestens 17.000 Tote durch Boko Haram

Bislang hat sich noch niemand zu den Anschlägen vom Samstag im Norden Kameruns bekannt. Vermutet wird aber, dass die Attentäterinnen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram angehörten. In der Region Hoher Norden hatten sich bereits vor einer Woche vier junge Frauen in die Luft gesprengt. Bei den Anschlägen nahe der Stadt Fotokol wurden fünf Menschen getötet. 2013 war in Dabanga selbst eine französische Familie von Boko-Haram-Kämpfern entführt worden. Die drei Erwachsenen und vier Kinder kamen nach zwei Monaten wieder frei.

Kamerun beteiligt sich an einer regionalen Militärkoalition gegen Boko Haram. Die Terrorgruppe kämpft seit dem Jahr 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im Norden Nigerias. Dabei wurden mindestens 17.000 Menschen getötet und mehr als 2,5 Millionen aus ihren Häusern vertrieben.

Durch den internationalen Militäreinsatz wurde Boko Haram zwar geschwächt, doch die Islamisten verüben weiterhin Anschläge in Nigeria und den angrenzenden Staaten. So bekannte sich die Extremistengruppe inzwischen zu den Anschlägen im Norden Nigerias, bei denen nach neuesten Angaben mindestens 21 Menschen getötet wurden.

fdi/AFP/AP/Reuters
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/terror-in-kamerun-mindestens-fuenf-tote-bei-anschlaegen-im-norden-a-1065087.html )


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