Griechenland fordert von Deutschland erneut Reparationszahlungen

@tris

Die Akte ist vom April 45, die Besatzung Griechenlands endete spät im Jahr 1944. Vermutlich waren die Gesamtkosten tatsächlich noch nicht bekannt, weil Material etc. das auf dem Rückzug verloren ging, noch nicht erfasst/verrechnet war.

@Rho-ny-theta
Das könnte allerdings auch sein. Da müsste man aber wohl tatsächlich in das gesamte Original reinschauen, um das beurteilen zu können.

@tris
na dann erklär mir mal den Satz aus dem Dokument?

"Demzufolge würde sich die Restschuld, die das Reich gegenüber Griechenland hat, noch auf 476 Mio Rm belaufen."

Es ist doch absolut verständlich, wie das Dokument zu lesen ist.

Letztendlich halte ich den Welt-Artikel insgesamt für nicht gut geschrieben, und auch die Schlüsse, die der Reporter hier zieht, sind selten nachvollziehbar. Und wenn ich mir alleine die Artikel, die weitergehend empfohlen werden (alleine 4 Artikel, in denen begründet wird, warum die Griechen keine Reperationen einklagen können) wird mir schlagartig wieder bewusst, das die Welt zum Axel-Springer-Konzern gehört, dessen Flaggschiff seit Monaten eine anti-griechische Kampangne fährt. Und schon wird klar, wie man hier zu solchen Schlüssen kommt...

Mal zuende gedacht und ganz davon ab, das es geschmacklos ist, Reparationsforderungen in einer Krise zu stellen: Wer würde die Reparationen denn bekommen? Ich denke mal die Gläubiger und ihre Interessenpartner, nicht jedoch die Geschädigten und die Kommunen, wo die Schäden entstanden sind.

Bauli schrieb: Wer würde die Reparationen denn bekommen? Ich denke mal die Gläubiger und ihre Interessenpartner, nicht jedoch die Geschädigten und die Kommunen, wo die Schäden entstanden sind

Mit diesem Geld würde der gesamte Haushalt am Laufen gehalten werden, denn ansonsten droht ja weiterhin der Staatsbankrott.
Übrigens hab ich gerade einen kleinen Artikel gelesen, der zwar nicht direkt mit den Reparationen zu tun hat, aber dennoch interessant ist (auch wenn ich ein paar absolute Zahlen vermisse):

http://web.de/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/griechische-renten-offenbar-30527954 (Archiv-Version vom 25.03.2015)

@Grymnir

Gnäh, den Artikel kann man vergessen - da wird völlig schwachsinnig hin- und hergesprungen zwischen absolut- und relativwerten, Netto und Brutto, und Durchschnittsrenten sind per se problematisch.

@Rho-ny-theta

Ja ich fand auch direkt daß dort ein bisschen viel jongliert wird, es wäre jedoch interessant das mal genauer nachgerechnet zu haben.
Aber das hab ich auch schon vor 10 Jahren gehört, daß das griechische Rentensystem den Deutschen neidisch werden lässt - Meine Verwandten haben dort mit ein paar Alten gequatscht, und von ihrem fetten Altersgeld geschwärmt...

Wenn ich mir jedoch die Pensionen unserer Obrigkeiten ansehe, ist dieses Thema schon erledigt.

@Grymnir

Durchschnitte sind da irreführend, wenn du nicht weißt, wie die Einzahlungshistorie aussieht bzw. was für Kosten von der Nettorente noch abgehen, Krankenversicherung z.B.

@Rho-ny-theta
Ja deswegen sag ich ja, daß man derartige Statiskiken so kaum bewerten kann. Es gibt sowohl bei uns als auch bei den Griechen sicherlich spitzen in beide Richtungen, die derartige Statiskiken verzerren.

Außerdem wäre das nach wie vor nicht unser Problem, weil die Griechische Regierung mit ihrem Etat immernoch machen kann, was sie will. Wenn sie bankrott gehen, weil die Renten zu hoch sind, ist die Regierung im Endeffekt selber schuld.

@Grymnir

Der deutsche Medianrentner kriegt schonmal mehr als den genannten Durchschnitt:

http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/gesundheit-und-soziale-sicherung/173745/entwicklung-der-altersrenten (Archiv-Version vom 17.08.2014)

@Rho-ny-theta

Na, daß irgendjemand mehr als der Durchschnitt bekommt, ist ja erstmal nicht so ungewöhnlich :)
Es gibt auch viele die weniger bekommen.

@Grymnir

Dass der Median mehr als der Durchschnitt bekommt, bedeutet schonmal, dass unten an der Verteilung komische Dinge geschehen.

@nurunalanur Das Leid welches Deutschland in den 2 WQeltkriegen verursacht hat, ist mit Geld nicht aufzuwiegen und die Frage von Reparationen, war nie geklärt worden, Diese wurde immer auf einen Zeitpunkt der Wiedervereinigung verschoben und als es 1990 endlich soweit war, wurde diese Frage in den 2 + 4 Gesprächen unter den Tisch fallen gelassen.

Nun beruft sich Deitschland auf diese 2 + 4 Gespräche und meint, das Thema vom Tisch zu habewn Meiner Meinung nach, steht den Opfern der 2 Weltkrieges die Reparation zu.

Hey Leute, ein erster erfolg für die Griechen.Die Kanzlerin schließt Gespräche über Reparationen nicht völlig aus.
Mehr habe ich mir momentan nicht gewünscht.

@orestias11

Na, dann können sich ja alle anderen schon mal in einer Reihe aufstellen und ihre Forderungen formulieren.
Denn wenn einer was bekommt, gibt es keinen Grund einem anderen gleiche Forderungen zu verweigern.

@orestias11

Jetzt braucht sie nur noch Tsipras ihr Vertrauen aussprechen...

@Hawkster
Genau das befürchte ich ja auch schon die ganze Zeit. Und aus diesem Grund ist die Regierung bisher hart geblieben. Aber daß Angie jetzt möglicherweise einknickt, wundert mich irgendwie auch nicht...

Grymnir schrieb:Aber daß Angie jetzt möglicherweise einknickt, wundert mich irgendwie auch nicht...

Mich auch nicht.... und "die Griechen" auch nicht... wie war das noch gleich, was hatte der eine griechische Minister noch gesagt (auch wenn es aus dem Zusammenhang gerissen war :D ): Deutschland meckert und motzt und am Ende zahlen die Deutschen doch :)

@Grymnir
@orestias11


Also... es ist wohl so:

Tsipras will "moralische Wiedergutmachung"

Im Streit um Entschädigungen für die Nazi-Zeit hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Deutschland zum Dialog aufgefordert. Gemeinsam sollten die "Schatten der Vergangenheit" aufgehellt werden, sagte Tsipras. Die Fragen rund um den griechischen Zwangskredit an Nazi-Deutschland, einer Wiedergutmachung sowie von Reparationen seien für Griechenland in erster Linie nicht materieller Art, sondern ein "ethisches, moralisches Thema", betonte Tispras. Dies habe nichts mit der Schuldenkrise zu tun.

Tsipras stellte klar, dass in diesem Kontext kein Regierungsmitglied in Athen vorhabe, deutsches Staatseigentum in Griechenland zu pfänden oder Goethe-Institute zu schließen: "Das können Sie vergessen." Merkel wiederholte ihre Position, dass die Frage der Reparationen aus Sicht der Bundesregierung politisch und rechtlich abgeschlossen sei. Deutschland stelle sich aber seiner Verantwortung für die Verbrechen der Nationalsozialisten und sei sich bewusst, "welche Grausamkeiten wir angerichtet haben".

Vielen Deutschen sei das Unrecht und Leid, das Griechenland durch die Nazi-Willkür erfahren habe, aber wohl "nicht mehr so gewärtig, wie es sein sollte". Daran müsse gearbeitet werden: "Deutschland nimmt diese Aufgabe, dieses Bewusstsein wachzuhalten und auch nicht beiseite zu stellen, sehr, sehr ernst." Zu einer diskutierten Aufstockung des deutsch-griechischen Zukunftsfonds seien keine Entscheidungen gefallen, sagte Merkel.

(Quelle: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/6358490/angela-merkel-und-alexis-tsipras-gehen-aufeinander-zu.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+N24-netvibes-lkl+%28N24+Netvibes+Feed%29 )