Wie können wir Satan bekämpfen?

@tohuwabohu

Mit dem heiligen Geist oder besser durch den heiligen Geist haben wir vielleicht einen starken Helfer an unserer Seite, aber rein als Mensch sind wir dem Satan unterlegen! Und wenn es so wäre, wie du sagst, dann frag ich mich, warum wir immer noch sündigen? Denn dann müssten wir stärker sein als die Sünde! Sind wir das denn? Ich halte es für Größenwahn zu meinen, man sei stärker als Satan.

Vielleicht kann oder darf Satan gar nicht mit der Fülle seiner Macht auf die Menschen einwirken? Denn würde er das können und tun, wären wir schon längst alle vernichtet! Du als kleines Menschlein willst es mit der stärksten und bösesten Macht aufnehmen können die es gibt und den Satan auch noch besiegen? Wenn Jesus ihn am Kreuz wirklich besiegt hätte, warum gibt es dann immernoch Böses auf der Welt und den Tod? Da stimmt doch was nicht? Und Du willst dich mit Jesus auf eine Stufe stellen und das was Er konnte, auch können?

@tohuwabohu

tohuwabohu schrieb:Hmm...ich glaube daran, dass man mit Jesus Christus sich selbst heilen kann, ohne irgendwelche "Medizin" zu sich zu nehmen. Jesus Christus hat doch selbst gesagt: Wir können alles, selbst Berge versetzen, auf dem Wasser gehen, Dämonen austreiben, heilen, wenn wir nur glauben

Und was machst du, wenn du Zahnschmerzen hast, heilst du den kranken Zahn dann auch mittels deines Glaubens und schwupps, sind die Zahnschmerzen weg? Oder gehst du nicht doch eher zum Zahnarzt?

Jesus sagte aber auch: Wenn euer Glaube nur so groß (klein) wie ein Senfkorn wäre, dann könntet ihr damit Berge versetzen. Ja wenn... Anscheinend ist der Glaube nichtmal so groß wie ein Senfkorn. Oder welche Berge hast Du mit deinem Glauben tatsächlich schon versetzen können? Ich hab noch nichtmal einen Brotkrümel damit versetzen können. :)

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Du als kleines Menschlein willst es mit der stärksten und bösesten Macht aufnehmen können die es gibt und den Satan auch noch besiegen?

Satan ist wie gesagt schon besiegt, daher muss ich ihn nicht besiegen, nur bekämpfen, indem ich seine Gedanken aus meinen verbanne.

Nicolaus schrieb:Wenn Jesus ihn am Kreuz wirklich besiegt hätte, warum gibt es dann immernoch Böses auf der Welt und den Tod? Da stimmt doch was nicht?

"Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da." Mt 24, 6

Gott hat eben seinen Plan und das muss alles so kommen, damit sich seine biblischen Prophezeihungen erfüllen. Wenn sich die Prophezeihungen aus der Bibel nicht erfüllen würden, dann würde sich alles verändern und Gottes Wort wäre unglaubwürdig. Gott hält aber sein Wort und alles wird so geschehen, wie es in der Heiligen Schrift steht.

@tohuwabohu

Wenn Satan wirklich schon be-siegt wäre, wäre er völlig Machtlos! Dann gäbe es auch nichts böses mehr auf der Welt! Ist das so?

Und deine Antwort: Das muss halt alles geschehen ist keine Antwort.

@Nicolaus
@tohuwabohu
Ich würde an dieser Stelle gern mal "Glauben" von "Wünschen" unterscheiden wollen.
Einen Glauben kann man nicht einfach mal eben so erzeugen, indem man eine Lehre annimmt.
Glaube ist eine tiefe, größtenteils unbewusste Überzeugung, die ein Mensch in den ersten Jahren seines Lebens aufbaut. Insbesondere Erfahrungen mit den eigenen Eltern erzeugen die zugrunde liegenden Glaubenssätze.
Wenn ein Kind von den Eltern immer Aufmerksamkeit, Trost und Hilfe bekommt, wenn es weint, Bedürfnisse hat usw., dann wird dieser Mensch sein Leben lang den Glauben haben, "Mir wird geholfen, ich bin nicht allein". Und aus diesem Glauben heraus manifestiert sich seine Realität, denn das ist die Kraft des Glaubens - er erschafft Realität.

Typischerweise nehmen Menschen, die keine solchen Erfahrungen mit ihren Eltern machen konnten, später eine religiöse Lehre als "Glauben" an, um solcherlei Hilfe, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe usw. von Gott/ Engeln zu bekommen. Das kann psychotische Züge annehmen.
Also, im Grunde wäre der korrekte Weg eher eine Traumabewältigung - denn die Erfahrung, "Ich bin allein, niemand hilft mir/ liebt mich" entspricht einem Trauma. Jeder negative Glaubenssatz basiert auf Traumata.
Und diese Glaubenssätze, die aus unserem Innersten, Un(ter)bewussten heraus wirken, sind um ein Vielfaches mächtiger als jeder Wunsch und jede Affirmation, die wir draufzusetzen versuchen. Letztere bleiben immer oberflächlich und machtlos.

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Und was machst du, wenn du Zahnschmerzen hast, heilst du den kranken Zahn dann auch mittels deines Glaubens und schwupps, sind die Zahnschmerzen weg? Oder gehst du nicht doch eher zum Zahnarzt?

Ich gehe zum Zahnarzt, weil mein Glaube wohl noch nicht stark genug ist. Ein besonders gläubiger Christ würde wohl nicht zum Zahnarzt gehen und mit den Schmerzen kämpfen bis sie durch Gottes Hilfe aufhören.

Nicolaus schrieb:Jesus sagte aber auch: Wenn euer Glaube nur so groß (klein) wie ein Senfkorn wäre, dann könntet ihr damit Berge versetzen. Ja wenn... Anscheinend ist der Glaube nichtmal so groß wie ein Senfkorn. Oder welche Berge hast Du mit deinem Glauben tatsächlich schon versetzen können?

Ja, da gebe ich dir recht. Mein Glaube ist auch noch nicht groß genug, um Berge zu versetzen, aber ich glaube, dass es möglich ist.

@tohuwabohu

tohuwabohu schrieb:Ich gehe zum Zahnarzt

Das ist wenigstens eine absolut ehrliche Antwort!

Alles andere ist für mich Geschwurbel. Und wer schon bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt geht, was im übrigen auch das Vernünftigste ist, der sollte auch nicht versuchen den Satan zu bekämpfen, weil das genauso Aussichtslos sein wird wie das Bekämpfen der eigenen Zahnschmerzen mittels seines Glaubens :)

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Wenn Satan wirklich schon be-siegt wäre, wäre er völlig Machtlos! Dann gäbe es auch nichts böses mehr auf der Welt! Ist das so?

Genau das ist der springende Punkt. Er ist völlig machtlos, wenn wir nur glauben!

"Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch" Jak 4,8

Nicolaus schrieb:Und deine Antwort: Das muss halt alles geschehen ist keine Antwort.

Ich finde schon, dass es eine Antwort ist. So steht es in der Heiligen Schrift.

@tohuwabohu
Vielleicht kannst Du mir ja eine Frage beantworten, die ich hier vor Jahren mal gestellt habe... : Widerstehet nicht dem Bösen!

@tohuwabohu

tohuwabohu schrieb:Genau das ist der springende Punkt. Er ist völlig machtlos, wenn wir nur glauben!

Für mich ist das Geschwurbel. Weil Macht nix mit Glauben zutun hat.

Und kannst in allem dem Teufel, Satan oder dem Bösen widerstehen? Wenn nicht, wie kommts? Bist nicht getauft, hast nicht den Hl. Geist? Du sagtest doch, du seiest stärker?

tohuwabohu schrieb:Ich finde schon, dass es eine Antwort ist. So steht es in der Heiligen Schrift.

In der Hl. Schrift steht vieles. Aber sie gibt auch nicht auf alles eine Antwort. Und es steht halt so in der Schrift, aber nicht als Antwort auf die Frage: Warum gibt es nach Jesu Kreuzestod immer noch das Böse?

Jesus hat zwar gesagt: Siehe, ich habe die Welt überwunden. Aber ich, Nicolaus habe die Welt eben noch nicht überwunden!

@LuciaFackel

Deine Gedanken finde ich im übrigen sehr interessant.

Vor allem sehe ich da auch einen Widerspruch. Einmal heißt es, wir sollen dem Teufel widerstehen und ein anderes mal heißt es, wir sollen dem Bösen nicht widerstehen...

Ja was sollen wir denn nun? :)

@LuciaFackel

LuciaFackel schrieb:Einen Glauben kann man nicht einfach mal eben so erzeugen, indem man eine Lehre annimmt.
Glaube ist eine tiefe, größtenteils unbewusste Überzeugung, die ein Mensch in den ersten Jahren seines Lebens aufbaut. Insbesondere Erfahrungen mit den eigenen Eltern erzeugen die zugrunde liegenden Glaubenssätze.

Da bin ich deiner Meinung.

LuciaFackel schrieb:Ich würde an dieser Stelle gern mal "Glauben" von "Wünschen" unterscheiden wollen.

Du hast "Glauben" gut erläutert, aber ist der Wunsch nach Glaube nicht schon eine Art Glaube?

"Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan." Mt 7,8

Ich denke jeder Gläubige macht immer wieder mal eine verirrte, vielleicht sogar gesellschaftlich angesehen psychisch-kranke Phase durch, aber jeder Gläubige finden den geraden Weg mit der Zeit wieder. Ich glaube daran, dass wenn man einmal mit dem Heiligen Geist getauft wurde, man immer wieder nach Gott suchen wird, selbst in schwierigen Zeiten.

@tohuwabohu
:)
Ein Wunsch nach etwas resultiert aber aus der Überzeugung, dass man dieses "Etwas" nicht hat. ;)

tohuwabohu schrieb:man immer wieder nach Gott suchen wird, selbst in schwierigen Zeiten.

Ja, man sucht danach, weil man die Überzeugung hat, dass er gerade nicht mit einem ist, dass man ihn verloren hat, nicht mit ihm verbunden ist.
Das ist genau das Problem.

@LuciaFackel

In Matthäus 5,39 heißt es:
"Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar"

Ist das nicht widersprüchlich?
Bedeutet die andere Wange hinzuhalten anstatt zornig zurückzuschlagen denn nicht gerade, dem Bösen zu widerstehen???

Soll man das Böse an sich herankommenlassen, es ansehen, es erleben, vielleicht sogar in den eigenen Taten?
Heißt es, das Böse nicht zu fürchten?

"Widerstehet nicht dem Bösen" - Was bedeutet dieser Satz für Euch persönlich?

wiederstehen kann man auch mit "etwas aushalten können" übersetzen...

wen wir uns das hier ansehen:

Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar

dann ist hier der fall gegeben, das "das böse" schon hier ist...

hier geht es nicht um " der Versuchung zu widerstehen" sondern:

was soll ich machen, wen mich das böse hat?
du sollst es aushalten...

@Koman

Koman schrieb:du sollst es aushalten...

Puh, jetzt wird´s ganz schwierig.

Ich komme nochmal auf die Zahnschmerzen zurück. Soll man die auch einfach aushalten? :)
Nur: Davon gehen sie ja nicht weg!

@LuciaFackel

Koman schrieb:In Matthäus 5,39 heißt es:
"Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar"

Ist das nicht widersprüchlich?
Bedeutet die andere Wange hinzuhalten anstatt zornig zurückzuschlagen denn nicht gerade, dem Bösen zu widerstehen???

Soll man das Böse an sich herankommenlassen, es ansehen, es erleben, vielleicht sogar in den eigenen Taten?
Heißt es, das Böse nicht zu fürchten?

"Widerstehet nicht dem Bösen" - Was bedeutet dieser Satz für Euch persönlich?

Du hast einfach eine andere Übersetzung. In meiner Einheitsübersetzung steht: "Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" Mt 5, 39

Dann ergibt das auch Sinn! Ich kann leider noch kein Altgriechisch, um es wortwörtlich zu übersetzen.

Aber es bedeutet eben, dass du als Christ dich nicht rächen sollst oder anderen Schaden zufügen sollst "Auge um Auge, Zahn um Zahn", sondern dass du dich selbst erniedrigst und erniedrigen lässt, um im Himmel erhöht zu werden. Außerdem vergleichst du Äpfel mit Birnen bzw. Satan mit dem Menschen. Denn einmal heißt es: "Widersteht Satan" und einmal "Leistet keinen Widerstand, wenn euch jemand (ein Mensch) etwas Böses antut".

@Nicolaus
@tohuwabohu

Ich glaube nicht, dass Satan als Wesen, Geist oder Person existiert.
Es gibt eher sowas wie einen "Satan-Modus" in der Art, wie wir denken, wahrnehmen, Erfahrungen verarbeiten.
Nämlich Ablehnung.
Wer zutiefst davon überzeugt ist, dass sein Leben in Gottes Hand liegt und Gott darin wirkt, der wird dies auch bei solchen Erfahrungen annehmen, die ihm Kummer, Leid, Schmerz, Angst bereiten.
Der "Satan-Modus" würde dann wirken, wenn wir nur unsere positiven Erfahrungen auf Gott zurückführen und die negativen ablehnen und jemand anderem zuschreiben.

In meinem eigenen Glauben funktioniert das nicht.
Denn ich halte Gott nicht für ein Wesen, das irgendwo "im Himmel" oder sonstwo existiert, sondern ich halte Gott für den Aspekt in mir, der für die Erschaffung von Realität aus meinen Glaubenssätzen heraus zuständig ist.
Das bedeutetr, mein Gott erschafft alles, was mit widerfährt, das Angenehme und das Unangenehme, weil ich es erdacht habe.
An einen Satan zu glauben, dem ich widerstehen muss, würde mich meiner Verantwortung für meine Realität entheben und mir gleichzeitig auch die Macht darüber nehmen, eigenverantwortlich zu erschaffen.

Ich muss an meinen Überzeugungen arbeiten, und dazu muss ich bedingungslos ehrlich zu mir selbst sein. Wenn mir etwas Unangenehmes widerfährt, muss ich mich der Tatsache stellen, dass ich selbst das erschaffen habe, und ich muss meine Überzeugungen, die dazu geführt haben, ausloten.
Wer sich selbst nicht kennt, erschafft wild drauf los, ohne sich dessen bewusst zu sein und ohne die geringste Kontrolle darüber zu haben. Das ist erlaubt, und die meisten Menschen machen es so. Aber es geht eben auch anders.

@LuciaFackel

LuciaFackel schrieb:Ein Wunsch nach etwas resultiert aber aus der Überzeugung, dass man dieses "Etwas" nicht hat.

...noch nicht hat, was mit der Zeit entstehen und wachsen kann.

LuciaFackel schrieb:Ja, man sucht danach, weil man die Überzeugung hat, dass er gerade nicht mit einem ist, dass man ihn verloren hat, nicht mit ihm verbunden ist.
Das ist genau das Problem.

Ja, wir verlieren manchmal die Überzeugung, dass er nicht mehr bei uns ist, weil Satan uns täglich mit seinen Gedanken versucht zu verwirren und es ihm auch oft gelingt, weil wir eben oft das Böse annehmen, statt ihm zu widerstehen und durch das schlechte Gewissen fühlen wir uns unwürdig vor Gott zu bestehen, obwohl das ein falscher Gedanke ist, denn Gott liebt uns alle bedingungslos, trotz unserer Sünden.

@LuciaFackel

LuciaFackel schrieb:Denn ich halte Gott nicht für ein Wesen, das irgendwo "im Himmel" oder sonstwo existiert, sondern ich halte Gott für den Aspekt in mir, der für die Erschaffung von Realität aus meinen Glaubenssätzen heraus zuständig ist.
Das bedeutetr, mein Gott erschafft alles, was mit widerfährt, das Angenehme und das Unangenehme, weil ich es erdacht habe.
An einen Satan zu glauben, dem ich widerstehen muss, würde mich meiner Verantwortung für meine Realität entheben und mir gleichzeitig auch die Macht darüber nehmen, eigenverantwortlich zu erschaffen.

So habe ich früher auch gedacht. Wir haben vor langer Zeit, als ich hier unter einem anderen Profilnamen angemeldet war, regelmäßig geschrieben. Vielleicht kannst du dich erinnern? Aber es hat sich einiges in meinem Leben verändert und aus einem Menschen, der seinen eigenen christlich-buddhistischen Glauben hatte, wurde ein Christ, der versucht nach der Bibel zu leben und die Gebote zu halten, auch wenn das nicht einfach ist.