@Madboy Madboy schrieb:Wissenschaft als Glaubensersatz? Das liest sich so, als ob du die Position von Atheisten zur Wissenschaft falsch interpretierst.
Wie schon geschrieben wurde gibt es natürlich nicht die Position von Atheisten zu Wissenschaft, genau so wenig wie es eine Position von Gläubigen gegenüber ihrem Glauben gibt. Es gibt auch nicht die Wissenschaft oder allgemein Wissenschaft, die eine derartige Position ermöglichen würde.
Schön.
Könnten mehr Atheisten das auf "die Religion" übertragen, wären wir einen Schritt weiter.
Madboy schrieb:Die Meinung bekannter Atheisten (und auch meine) "zur Wissenschaft" ist, dass die empirische Beweisführung einzig die Grundlage dessen ist, was man wissen kann. Alles andere sind Spekulationen, die anhand der vorhandenen Evidenz zu bewerten ist und empirisch zu überprüfen ist.
Das war es eigentlich auch schon.
Das würde ich anders sehen.
Empirie ist immer nur vorläufig.
Was ist mit Mathematik, Logik, allgemein formalen Wissenschaften?
Du begehst den ins szientistische schwappenden Fehler, Wissenschaft einzig und allein als Naturwissenschaft zu sehen.
Madboy schrieb:Wissenschaftlich zu sein heißt nichts weiter, als aufgebrachte Thesen mit objektiven Methoden zu überprüfen. Es ist absolut gängige Praxis, dass selbst diese objektiven Methoden permantent angezweifelt, abgewandelt und wiederholt werden. So lange, bis mit guter Wahrscheinlichkeit (Statistik!) davon ausgegangen werden kann, dass die These richtig ist. Deswegen gibt es durchaus auch religiöse Wissenschaftler.
Ja, da braucht man keine künstlichen Gräben zu ziehen, sehe ich auch so.
Madboy schrieb:Ich habe übrigens noch nie einen Atheisten sagen gehört, dass irgend etwas ein Glaubens- oder Religionsersatz darstellt.
Dazu müsste man das ja auch selbst merken.
Wer einem Glauben blind folgt, ist per def und auch aus der inneren Logik heraus nicht der Held der Selbstreflexion.
Aber es gibt einen einfachen Test, der umso besser klappt, je - scheinbar - selbstverständlicher die Themen oder Glaubenssätze sind. Frag mal warum jemand glaubt, was er glaubt.
Ein selbstreflexiver Mensch wird dir entweder Gründe dafür geben können oder eingestehen, dass das zwar seine Neigung ist, er aber auch nicht genau, warum er nun gerade dafür ist.
Ein Mensch der nachbetet, sei es religiöse oder atheistische Glaubenssätze wird erst mal zentral sauer, wird dir sagen, dass das doch wohl alles sonnenklar sei und wie man überhaupt ersnthaft so eine Frage stellen könne, er wird dich mit Autoritäten, die das auch meinen zuballern und von dir verlagen, dass diese angehört und ihre (aus Sicht der gläubigen Atheisten oder Religösen) letztgültigen Argumente geschluckt werden, schließlich sind sie Berühmtheiten und das doch wohl nicht ohne Grun, hä? Man beruft sich auf Autoritäten anstatt eigene Argumente vorzubringen, das macht Gläubige aus.
Madboy schrieb: Das kommt immer aus der Ecke der Gläubigen, die absolut nicht verstehen können, dass ein Nichtglaube keine innere Leere nach sich zieht.
Denke ich auch.
Man muss keinerlei Mangel erfahren, wenn man nicht religiös ist.