@imislamdaham: Du schriebst: "Aber steht es in der DNA der Weltgeschichte, dass Europa immer christlich sein muss? Schließen sich Abendland und Islam aus? Ist die europäische Kultur tatsächlich Ausguss des Christentums - was ist mit Andalusien, Sizilien, mit dem Balkan?
oder anders gesagt: Muss es wirklich die Herzen der Europäer beschweren, dass sich der Islam und südlich- mediterran geprägte Kulturelemte bis zum Nordkap ausbreiten"
Es steht sicher nicht in der DNA geschrieben, wie sich Europa oder die Weltgeschichte entwickeln wird - Aber Gott weiß es sicher !
Europa war auch nicht schon immer christlich, das begann mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion im damaligen Weltreich Roms.
Für Völker und Kulturen die sich heute aber mehr mit dem sogenannten christlichen Abendland identifizieren wäre es allerdings ein Schock, wenn der Islam sich vom südlich-mediterranen Raum bis zum Nordkapp ausbreiten würde und unseren kulturell eben nun einmal christlich geprägten Raum überrollen würde !
Und ich schreibe bewusst überrollen, weil Du auch vom überrollen der Evangelikalen sprichst ! So gesehen ist das worüber wir diskutieren an sich das gleiche - nur mit anderen religiösen Vorzeichen versehen.
Aber ich bin trotzdem der Ansicht, dass sich ein christliches Abendland und ein islamisches Morgenland nicht unbedingt einander ausschließen müssen, als wenn es um eine Schlacht ginge, in der zu entscheiden wäre, Christentm oder Islam. Warum nicht beides? Warum muss das eine das andere ausschließen?
Es hat ohnehin eine gewisse Durchmischung stattgefunden. Ein Europäer kann auch ein Muslim sein. Ein Muslim kann auch Europäer sein. Ich finde der Islam hat sich hier schon längst etabliert und nicht alleine durch die Türkei, ob nun Teil der EU oder nicht, aber aufgrund der geographischen Lage der Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident, ist ja bekanntlich auch ein Stück Europa und ein Stück Islam. Und wie viele Menschen aus der Türkei haben auch hier im Nordwestlichen Teil Europas inzwischen eine Heimat gefunden, wo sie leben und arbeiten und ihrem Glauben nachgehen?
Es ragen hier in Deutschland eben nicht nur Kirchtürme in den Himmel, sondern auch etliche Minarette von Moscheen. Und ich sage nichts dagegen, weil ich es als Bereicherung unserer Kultur betrachte, solange durch die Moscheen die Kirchtürme nicht verdängt werden und beides nebeneinander einen Platz hat.
Vielleicht kommt der Begriff Terror ja auch von Territorium? Wenn es darum geht, eine bestimmte Ideologie, eine bestimmte Religion als Maßstab für eine Alleinherrschaft über ein bestimmtes Territorium zu erlangen, dann bin ich dagegen. Wir haben hier in Deutschland das Glück, die Freiheit zu haben, glauben zu dürfen was wir wollen und auch die Freiheit nichts glauben zu dürfen. Insofern bietet dieses Territorium Namens Deutschland, eingebettet in den Kontinent Europa, dessen innere Territorialgrenzen mehr und mehr verschwinden eigentlich Platz für alle, wenn wir wollen, so unterschiedlich wir sind, hier friedlich und brüderlich miteinander zu leben.
Dass es leider auch unfriedlicher zugehen kann, haben wir am Beispiel des ehemaligen Jugoslawien sehen können. Dieser Vielvölkerstaat, ein an sich großartiges Gemisch aus sehr vielen unterschiedlichen Kulturen und Religionen, in denen orthodoxe und katholische Kirchtürme und Minarette von Moscheen nebeneinander standen, wurde ein zerteiltes Land, wurden Grenzen die nicht völkisch und kulturell begründet waren eingezogen, wurden etnische Säuberungen durchgeführt, wie es so schön heißt, haben sich Bürger des einst geeinten Landes aus Hass gegenseitig vertrieben, ermordet und ihr eigenes Land gegenseitig verwüstet. Das möge uns als Warnung dienen. Denn wer möchte dass sich so etwas etwa hier wiederholt?