Christlicher Terror - Eine neue Gefahr?

„CIA spionierte Brasiliens
Kirche aus, fördert Sekten“
Bischofskonferenz analysiert freigegebene Geheimdokumente
Klaus Hart

Brasiliens Kirche war zur Diktaturzeit weitgehend regimekritisch, war Opposition. Um ein Gegengewicht zu schaffen, so Frei Betto, habe die CIA deshalb die Ausbreitung von Sekten gefördert – und tue dies offenbar bis heute. “Die USA finanzierten jene Sektenkirchen, denen es darum geht, Brasiliens Christen zu spalten und progressive Tendenzen in der katholischen Kirche auszulöschen. Jene „elektronischen Kirchen“ propagierten sogar eine Theologie des Wohlstands. Dagegen stehe die Botschaft Jesu für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dies sollten die Gläubigen nicht entdecken. Bezeichnend sei, daß die brasilianischen Chefs wichtiger evangelikaler Kirchen heute alle in den Vereinigten Staaten wohnten, nicht in Brasilien....

Viele Dollars flossen gemäß den nordamerikanischen Quellen auch in die Ausbildung von Todesschwadronen, von Eliteeinheiten der politischen Polizei Brasiliens. „Ab 1968 ging die Diktatur brutaler, aggressiver gegen Regimegegner vor, wurde gemordet, ließ man Menschen verschwinden“, erinnert sich Frei Betto. Der Repressionsapparat sei mit Washingtoner Hilfe besser organisiert worden. „An US-Militärakademien wurden Folterer für verschiedene lateinamerikanische Diktaturen, darunter für Brasilien ausgebildet.“">

aus:

http://www.ila-bonn.de/brasilientexte/2007/ciasekten.htm (Archiv-Version vom 30.03.2008)

und von all diesen Aktivitäten radikal-evangelischer Grupppierung soll keine Gefahr ausgehen?

Da muss man schon eine gewaltige Tomate auf dem Auge haben das nach "rechts" schaut ...

Leider ist den meisten Menschen dieser Zusammenhang rechtsterroritischer Gewalt, CIA- und die Repressionspolitik der radikal-evangelikalen Gruppierungen, die seit den 60-ern bis heute in Lateinamerika abertausende von Opfern zu verschulden hatte, nicht bekannt.

DIESE Opferzahlen übertreffen bei weitem alle durch die radikal-islamistischen Aktivitäten zu verzeichnenden Opfer. Aber das ist natürlich kein Thema für die Mainstream-Medien, die den Kapf gegen den Terror - vor allem als Kampf gegen Terror aus dem "islamischen Bereich" verkaufen.

Also - NEU ist die Gefaht der ultrerechtsterroristischen Gewalt der US-radikal-evangelikalen Gruppierungen wahrhaftig nicht! NEU wäre - sie endlich in den Blick zu nehmen und damit aufzuhören alleine den Islam für den Terrorismus in Haftung nehmen zu wollen!

Was du sagst ist schon richtig, jafrael. Nur kann man eben nicht alle evangelikalen Christen als Terroristen branntmarken, genausowenig wie man alle Moslems als Terroristen bezeichnen kann. Den meisten tut man damit Unrecht. Dass es auf beiden Seiten aber unter diesen auch Terrorgruppen gibt, bestreite ich nicht. Aber da muss man eben auch zwischen friedlich und sagen wir mal kriegerich unterscheiden.

@Fabiano

DAs ist richtig und von daher verwendete ich den Begriff "radikal-evangelikale Gruppierungen.

WIE falsch es wäre nun alle Evangelikalen in einen Topf zu werfen ist den beigefügten link zu entnehmen..

http://209.85.129.132/search?q=cache:a2_W6dePsooJ:www.nbc-pfalz.de/pdf/pluralismus/radikale-evangelikale-.pdf+Evangelikale,+Terror,&cd=10&hl=de&ct=clnk&gl=de&lr=lang_de

Ich bitte aber darum solch kluge Unterscheidungen - wie sie in diesem Aufsatz zu finden sind, AUCH für den Islam gelten zu lassen - dann erübrigt sich nämlich das Gegeneinanderstellen der jeweiligen terroristischen Aktivitäten.

Aber - Danke nochmal für den wichtigen Hinweis.

@Fabiano


Wie heisst es doch so schön in dem Artikel?:

<"Eine destruktive Pauschalkritik am Evangelikalismus, wie sie uns hier vorliegt, kann auch nicht im Interesse der Landeskirchen sein, denn die so Kritisierten werden im Kern ihrer Identität getroffen, was sie zu einer Generalabwehr zwingt und ihnen jede Chance auf die Korrektur von fehlerhaften Entwicklungen verbaut.

Für einen wahrhaftigen Fundamentalisten muss der Text sogar als Empfehlungsschreiben gelten, weil er verdeutlicht, wie gefährlich er ist. Wenn ein Fundamentalist schon nicht geliebt wird, dann will er wenigstens gehasst und gefürchtet sein.

Ziegerts Aufsatz fördert also nur den radikal-konservativen Evangelikalismus = Fundamentalismus. Man kann auch nicht den islamistischen Terror besiegen, indem man gegen jeden Moscheeverein polemisiert.

Evangelikalen Monopolansprüchen kann begegnet werden, ohne dass man dem Evangelikalismus jegliche Existenzberechtigung raubt">

moin

@jafrael ,
ich stimme dir soweit zu,
nur eines hast du nicht erwähnt :
dass die terrorschläge radikal-evangelikaler gruppen
in der eigenen (vermeintlichen) zielgruppe
jubeldemonstrationen
verursachen

buddel

"keine" jubeldemonstrationen

buddel

jafrael schrieb:DAs ist richtig und von daher verwendete ich den Begriff "radikal-evangelikale Gruppierungen.

Ja darum müsste man als gegenpart die fundamental-islamischen gruppierungen als radikal einschätzen die eigentlich nichts mit dem islam gemeinsam haben ,oder müssten wir einen neuen begriff kreiren.

Ich glaube ihr vergesst eine sache... welche sind den die Motive Radkialer Christen die auf den Terror zurückgreifen?

Soweit cih weis steht in der Bibel nichts über den Djihad!

In der bibel steht nichts über Krieg?

Hier mal ein paar Auszüge:

- “Der Krieg war von Gott”
(1.Chronik 5,22),
- “der HERR führt Krieg
gegen Amalek von Kind
zu Kindeskind”
(2. Mose 17,16),

- “der Krieg ist des HERRN”
(1. Samuel 17,47).


Natülich aus dem Zusammenhang gerissen, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass solche Stellen für einige Evangelikale bereits ausreichen,denn immerhin verstehen sie die Bibel WÖRTLICH.

Desweiteren eine kritische Betrachtung, der weniger populären Aussagen aus der Bibel:

"Schon Jesus sah in der Bergpredigt für die falschen Propheten vor, sie ins Feuer zu werfen wie Bäume, die keine guten Früchte hervorbringen. Denen, die nicht auf ihn hören, droht er schlimmeres Ergehen als Sodom und Gomorra an. (Mt 7,15ff; 10,14f) Einem Oberen der Juden erklärt er: "Wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet"1. Er verabschiedet sich von seinen Jüngern: "Wer nicht in mir bleibt ... ins Feuer."2 Zu denen, die Berichten von seiner Auferstehung nicht glaubten: "Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."3 Und: "so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt."4

Nach diesem Vorbild Jesus richten sich auch Petrus und Paulus. In der Gütergemeinschaft der Urgemeinde verkauften alle ihren Besitz und legten den Aposteln den Erlös vor. Als ein Ehepaar etwas von ihrem Erlös für sich zurückbehielt, warf ihnen Petrus vor, Gott und seinen Geist zu betrügen, und auf der Stelle starben sie.5 Er will Irrlehrer wie wilde Tiere fangen und vernichten lassen.6 Und Paulus verkündigt: "Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht!"7 Er wendet sich gegen die Verfälscher des Evangeliums: "Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht"8, nennt sie Lügenapostel9, Hunde10 und befindet: "Diese Menschen muß man zum Schweigen bringen", alle Kreter seien Lügner und gefährliche Tiere.11 Vom Glauben abweichende "habe ich dem Satan übergeben, damit er sie bestraft"12. Juden beschimpft er als Verschnittene13 und erklärt: "Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; ... Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; ... machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll."14 Und zu Jesu Wirken beim Gottesgericht heißt es: "Denn es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen, ... wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart, ... . Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. ... mit ewigem Verderben werden sie bestraft, wenn er an jenem Tag kommt, ... ."15"

Hannes Müller.
Zum Autor: 1949 geboren, in einem protestantisch christlichen Milieu aufgewachsen. Nach einem Lehramts-Studium für höhere Schulen und einer Zeit als Studienreferendar heute im therapeutischen Bereich tätig und lebt zusammen mit seiner Familie in Berlin.

Man sieht also, dass man die Bibel auch so lesen kann...

@Puschelhasi

Hat jesus jemals zum Kireg aufgerufen? Nein ganz im gegenteil... Wer zum schwert greift wird durch das schwert umkommen. Die alten gebote in AT hat jesus aufgehoben.

@Puschelhasi

bitte sprich mich hier im thread an wenn du was an mich richtest weil sonst kriege ich die neuen beiträge nie mit ;) wäre lieb...danke :)

@emarosa

Naja es war auch an die Allgemeinheit gerichtet.^^

Die Crux ist ja dass die Evangelikalen, die Bibel in ihrer Gesamtheit als wörtliches Werk Gottes betrachten, die picken sich eben nicht nur die Rosinen raus, da ist der weniger Ponyhof-mässige Teil der Bibel eben auch genauso wichtig und wertig.

Daraus können solche radikalen Haltungen durchaus resultieren.

Dann mach mir bitte ein Beispeil fals du eines kennst.


@Puschelhasi

@Puschelhasi: Du hast das eigentliche Problem glaube ich erkannt, was aus Christen radikale Christen machen kann (nicht muss, aber die Gefahr ist durchaus da). Indem sie sich einzelne Bibelverse aus dem Zusammenhang gerissen vorführen und sagen: Seht, da steht es doch geschrieben ! Und indem sie die Bibel wortwörtlich nehmen ! - Und genau das gleiche Problem haben wir da, wo aus Moslems radikale Moslems werden können (auch nicht müssen, aber die Gefahr besteht auch da). Indem nämlich diese sich auch einzelne Koranverse aus dem Zusammenhang gerissen vorführen und sagen: Seht, da steht es geschrieben ! Und indem sie den Koran ebenfalls wortwörtlich nehmen !

Es ist mir persönlich jetzt zwar schleierhaft, warum man dir nun eine Sperre auferlegt hat, aber was das betrifft, was du weiter oben herausgearbeitet hast, da meine ich, hast du den Nagel so ziemlich auf den kopf getroffen. Da liegt der Hase im Pfeffer, das rein wortwörtliche Verständnis und herausgreifen einzelner Texte oder Verse ohne Zusammenhang birgt die Gefahr einer Radikalisierung, aber eben diese Gefahr besteht eben nicht nur bei den Christen, sondern eben auch bei den Muslimen.

Ein Christ der nur im Frieden seinem Glauben nachgehen will ist genauso uninteressant wie ein Moslem der auch nur im Frieden seinem Glauben nachgehen will und stellt somit keine Gefahr dar.

@emarosa

Öhm..siehe oben?