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Das Christentum - eine wahre Religion?

143 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Christentum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 13:14
@Fabiano

Was sagst du zur negativen Theologie?

Die negative Theologie ist aus dem Versuch hervorgegangen, den religiösen Glauben mit der Philosophie und der Vernunft zu vereinbaren und darüber auszulegen. Darin gleicht sie der natürlichen Theologie, doch im Gegensatz zu dieser bestreitet die negative Theologie die Möglichkeit zur objektiven Erkenntnis und zum Beweis eines Gottes. Alle Eigenschaften, Benennungen oder Definitionen des Göttlichen werden hier konsequent negiert, so dass das Göttliche ein unvorstellbares und nicht beweisbares "Nichts" jenseits der Welt ist und bleibt. Ihm wird in dieser Weise selbst das Sein abgesprochen.

Wikipedia: Negative Theologie

Ich halte mich mit meiner Meinung dazu erst mal zurück.

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Fabiano Diskussionsleiter
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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 13:27
@arikado:

Der Begriff "negative" Theologie gefällt mir dabei nicht. Es ist nur eine andere Form der konservativ-klerikalen Theologie. Es sind zumindest teils recht interessante Aspekte darin enthalten. Was ich ablehne ist, Gott das SEIN selbst abzusprechen. Damit führt man diese Theologie ad absurdum.

und jetzt bist du dran... :D


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 13:43
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Was ich ablehne ist, Gott das SEIN selbst abzusprechen. Damit führt man diese Theologie ad absurdum.
Genau, wenn wir Gott alle Eigenschaften und schlussendlich sogar das Sein absprechen, dann ist dieser Gott, dieser eigenschaftslose bzw. unvorstellbare Gott, für uns nicht existent. Oder kannst du etwa an etwas Unvorstellbares glauben? Nicht wirklich, oder?

Man erhofft sich wohl, wenn man Gott alle Eigenschaften abspricht, hätten die Kritiker dann nichts mehr zu kritisieren. Diese Rechnung geht aber nicht auf. Denn die Kritiker können dann einwenden, dass uns dieses Gottesbild überhaupt nichts bringt. Es erklärt absolut rein gar nichts. Und an etwas Unvorstellbares kann sowieso kein Mensch glauben.


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Fabiano Diskussionsleiter
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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 14:12
Es kann aber dennoch sein, dass es etwas gibt, was sich nur unseren menschlichen Vorstellungen des SEINS entzieht. Alles abzulehnen und als Nichtexistenz zu betrachten, nur weil wir es uns nicht vorstellen können ist genauso absurd.

Wo ich ein Stückweit mit überein gehe ist die Betrachtungsweise von Meister Eckhart:


Meister Eckhart erklärt ausdrücklich, dass die Heilige Schrift mit der Philosophie und damit auch dem Naturerkennen übereinstimmt, weil es nur eine einzige „Quelle und Wurzel der Wahrheit“ geben kann. Eckharts Ansatz und Methode ist es daher, genau wie bei Philo und Dionysius, den religiösen Glauben durch die Vernunftgründe der Philosophen auszulegen. In seinen lateinischen Werken sagt Eckhart: „Demgemäß wird also die Hl. Schrift sehr angemessen so erklärt, dass mit ihr übereinstimmt, was die Philosophen über die Natur der Dinge und ihre Eigenschaften geschrieben haben, zumal aus einer Quelle und einer Wurzel der Wahrheit alles hervorgeht, was wahr ist, sei es im Sein, sei es im Erkennen, in der Schrift und in der Natur“ (Meister Eckhart, Lat. Werke III, S. 154-155).

Meister Eckhart ergänzt in seiner Theologie dabei die personale, dreieinige Gottesvorstellung hin zu dem unvorstellbaren „einigen Einen“. Auch in seinen Aussagen zum Wesen der Welt wird Eckharts Nähe zum Neuplatonismus deutlich: „Dort, wo niemals Zeit eindrang, niemals ein Bild hineinleuchtete: im Innersten und im Höchsten der Seele erschafft Gott die ganze Welt“.

In der Sohn-Erkenntnis wird bei Eckhart dieses Eine nur in einem, wie er es ausdrückt, „nichterkennenden Erkennen“ erfasst, so dass die negative Theologie selbst in der Sohn-Erkenntnis nicht aufgehoben wird, ja das ist gerade der entscheidende Aspekt der Sohn-Erkenntnis. Denn das höchste Eine ist für Meister Eckhart letztlich, wie er es nennt, „das verborgene Dunkel der ewigen Gottheit und ist unerkannt und ward nie erkannt und wird nie erkannt werden.“

Es gibt also schon noch Geheimnisse der Gottheit, welche wir nicht fassen können. Aber Grundlegend sehe ich es schon auch so, dass etwas was Wahrheit sein soll oder diesen Anspruch erhebt, wie etwa Hl. Schriften, auch nicht im Widerspruch zur Wissenschaft und Vernunft sein dürfen. Denn wenn etwas wahr ist, dann kann es nicht im Widerspruch zu etwas anderem stehen. Oder das andere wäre Unwahr - Oder die Wahrheit der Hl. Schriften wären Unwahr. Es können keine zwei sich widersprechende Wahrheiten nebeneinander existieren.


@arikado


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 14:18
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Denn das höchste Eine ist für Meister Eckhart letztlich, wie er es nennt, „das verborgene Dunkel der ewigen Gottheit und ist unerkannt und ward nie erkannt und wird nie erkannt werden.“
Ja gut, was sollen wir mit so einem "Gott" anfangen?

Ein "Gott", der nie erkannt werden können wird (!), der existiert für uns schlichtweg nicht. :D


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Fabiano Diskussionsleiter
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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 14:28
Man muss nicht immer gleich alles "absolut" nehmen. Der Mensch kann sowieso niemals alles begreifen. Was er sich erschließt, ist immer nur ein gewisser Teilbereich des SEINs, welcher aber stetig erweitert werden kann.

Nun rechnen wir auch mit der "Unendlichkeit" obwohl sie niemand fassen und begreifen kann. Was soll das also? Wenn die Unendlichkeit niemals begriffen werden kann, existiert sie für uns nicht :D

@arikado


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 14:38
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Man muss nicht immer gleich alles "absolut" nehmen.
Nicht immer nein, aber bei etwas wie "Gott" bin ich schon etwas sensibel. Ich sehe einfach, dass der Versuch, den Gottesglauben mit den Erkenntnissen der Wissenschaft in Einklang zu bringen, heutzutage nicht mehr ganz so einfach ist bzw. immer schwieriger wird. Heute bezeichnen sich sehr viele Wissenschaftler als Atheisten, früher war das nicht so. Da der Versuch, den Glauben an Gott zu rationalisieren (vernünftig zu machen - mit der Wissenschaft zu versöhnen) anscheinend (?!) gescheitert ist, versucht man es halt anders, in dem man Gott alle Eigenschaften, die ihn irgendwie angreifbar machen könnten, abspricht. Aber dann haben wir auf einmal einen Gott, der nichts erklärt und den niemand mehr braucht.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Was er sich erschließt, ist immer nur ein gewisser Teilbereich des SEINs, welcher aber stetig erweitert werden kann.
Dank der Wissenschaft wird dieser Bereich stetig erweitert, ja.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Wenn die Unendlichkeit niemals begriffen werden kann, existiert sie für uns nicht
Immerhin taucht die Unendlichkeit in der Mathematik auf. Gott lässt sich aber auch dort nicht blicken.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 15:16
Also ich glaube das Christentum IST eine wahre Religion

GENAUSO

wie ALLE Religionen eine wahre Religion sind...

Das Problem beim Christentum sind die verscheidenen Auslegungen der Menschen, genauso wie bei allen anderen Religionen. Ein weiters Problem sehe ich darin, daß Religion, wenn ich es mit Glauben gleichsetze, eine sehr intime persönliche Angelegenheit ist und von jeden Menschen anders ausgelebt wird.

Je nach seinem Wissenstand und seinem persönlichen Bedürfnis.

Daher habe ich schon vor einiger Zeit beschlossen, es gibt nur eine Religion. Meine Religion, was meinem Glauben entspricht. Das ist eine sehr reduzierte Angelegenheit geworden und für mich doch die größte welche es in meinem Horizont gibt. Gott ist ALLES.

Ich glaube an Gott in all seiner größe und weite. Darum bin ich ein Christ mit vielen wahren Religionen. Mein Hauptbuch ist die Bibel. Sie enthält alles was ich wissen muß und noch viel mehr als ich erfassen kann. Ich habe aber auch Nebenbücher, Koran, Thora usw...

Warum es nicht möglich ist alle Christen aufzuwecken, ist mir ein Rätsel. Da ja alle von dem gleichen Gott sprechen? Religion geht ja nicht von einer Kirche aus. Religion findet im Menschen statt. Wir unser Körper sind/ist die Kirche in welcher Gott zu finden ist.

Ich weiß ja nicht wie ihr es mit Meditationen haltet, doch wie mir scheint hat man in der Medi sehr wohl ein Gefühl für Unendlichkeit und für Ewigkeit. Vor allem nur so kann ein Mysterium erfasst werden und auch die Zwiesprache mit Gott. Gedanken schaffen Realitäten.

Da wir ja alles Kopfmenschen sind wird es schwer sein, Dinge zu begreifen. Doch sobald man in die emotionale Ebene wechselt, tun sich Türen auf. Bei verstandsmäßigen Unbegreiflichkeiten wird immer eine Barriere da sein. Nur der Glaube kann diese Barrieren überwinden. Da er ja auch nicht greifbar ist, doch in der Tat, der Handlung sichtbar wird.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 15:29
@Malajka
Zitat von MalajkaMalajka schrieb:Gott ist ALLES
Kommentarlos... ;)

Kritik am Pantheismus
Der Pantheismus wird von Richard Dawkins folgendermaßen charakterisiert: „Pantheisten glauben überhaupt nicht an einen übernatürlichen Gott, sondern benutzen das Wort ‚Gott’ als Synonym für die Natur, für das Universum oder für die Gesetzmäßigkeiten, nach denen es funktioniert.“[23] Durch einen Sprachgebrauch dieser Art, kritisiert er, sei „viel unglückselige Verwirrung“ entstanden. [24]

Im Pantheismus sehen einige Kritiker den Versuch, den Verlust des traditionellen Gottesglaubens zu verschleiern. Der Philosoph Arthur Schopenhauer nannte den Pantheismus „nur eine Euphemie für Atheismus“ und schrieb dazu: „Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein mißbrauchtes Wort, [...] ein Schiboleth für Philosophieprofessoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind.“[25]


Quelle: http://athpedia.de/wiki/Atheismus


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 15:35
Was bedeutet Wahrheit oder Unwahrheit in der Frage der Religionen.
Im Grunde genommen hängt doch jede Religion irgend wo in der Luft.

Da sich weder das Eine noch das Andere beweisen lässt kann man sicherlich nicht von wahren Religionen sprechen, schon gar nicht wenn man in Betracht zieht, dass früher die Religion befohlen wurden. Noch heute gibts es Nationen welche durch Angst und Schrecken ihr Volk an die Religion binden. Wer nun denkt gleich wieder den Osten angreifen zu wollen, dem sei gesagt, der Westen hatte die Christen Verfolgung durch Rom, die Inquisition, Hexenverbrennungen und Missionare die Gottes Wort mit Schwert und sonstigen Waffen verkündeten.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 15:55
@arikado

Nein, genau das Gegenteil. Ich bin Hermetikerin...


http://de.spiritualwiki.org/Wiki/HermesTrismegistos


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 17:27
Ich denke um die Diskrepanz zwischen der Lehre Jesu und dem real existierenden Christentum zu verstehen sollte man sich unbedingt einmal mit den historischen Personen beschäftigen, die das Christentum nachhaltig beeinflusst und für ihre persönlichen Zwecke angepasst haben. Mir fallen dazu mindestens zwei ein:

1. Konstantin, Kaiser von Rom

2. Chlodwig, König der Franken.

Gibt bestimmt noch mehr, aber die stehen dabei für mich an erster Stelle.

Von daher sollte man im Threadtitel das Wort "wahre" streichen. Es ist eine histroisch gewachsene Religion wie jede andere auch und hat seine positiven und negativen Seiten. Die Wahrheit is da im Laufe der Zeit allerdings irgendwie verloren gegangen.

Gruß greenkeeper


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 18:58
@derbote
Zitat von derbotederbote schrieb:Laut Bibel ist unser Gegner die Welt und alles Weltliche.
Nein, nicht per cé! Die Auffassung, daß alles Fleisch immer sündig sei, geht wiederum nur auf eine irrige Annahme des Paulus zurück.

Das "Weltliche" wird nur dann zum Gegner, wenn man es über das Himmlische stellt und dadurch eine innere Verdichtung erfährt, an sich ist das Materielle aber nicht schlecht, sondern ein unbedingt notwendiger Ort für die Entwicklung des Menschengeistes.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 20:47
Zitat von SidheSidhe schrieb:Das "Weltliche" wird nur dann zum Gegner, wenn man es über das Himmlische stellt und dadurch eine innere Verdichtung erfährt
Bzw. wenn es dich beherrscht und nicht umgekehrt.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 21:44
@DahamImIslam
Zitat von DahamImIslamDahamImIslam schrieb:Bzw. wenn es dich beherrscht und nicht umgekehrt.
Genau :)
Daraus ergibt sich Verdichtung und aus der Verdichtung wiederum ein Beherrscht-Werden.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 22:45
@Fabiano

Dann gibt's ja auch noch die Natürliche Theologie. Die geht im Gegensatz zur Negativen Theologie davon aus, dass wir mittels der Vernunft und der Betrachtung der Schöpfung/Welt, auf die Existenz Gottes schliessen können.

Wikipedia: Natürliche Theologie

Eng verwandt damit ist der Theologische Rationalismus:

Wikipedia: Theologischer Rationalismus

Hier noch eine kleine Übersicht über einige Gottesbilder:

Wikipedia: Gott#.C3.9Cbersicht

Was denkst du, welche davon sind vernünftig und welche sind mit dem christlichen Glauben "kompatibel"?

Ich denke, wenn einem der Streit um die verschiedenen Gottesbilder zu öde wird, kann man die Frage auch anders, ganz kompakt, formulieren: Steckt hinter der Erschaffung der Welt eine "bewusste schöpferische Kraft", oder blosse Physik?

Neulich habe ich eine "moderne atheistische Erklärung zur Entstehung der Welt" entdeckt, die will ich dir nicht vorenthalten:

Viele Naturwissenschaftler sehen die Ursache der Existenz unserer Welt letztlich als Folge einer Quantenfluktuation. Die Frage nach dem „warum“ stellt sich dann nicht. Wir verdanken unsere Existenz einem quantenmechanischen Zufall und aus diesem Grund gibt es auch keinen höheren Sinn unserer Existenz. Das muss uns allerdings nicht davon abhalten, ein nach unseren Maßstäben sinnvolles irdisches Leben zu leben.

Wenn jemand nach einem "höheren Sinn" in seinem Leben sucht, dann wird er damit sicher nichts anfangen können. Aber stellen wir uns mal ganz nüchtern eine Frage: Ist diese Erklärung wirklich unwahrscheinlicher als eine auf Gott (eine bewusste schöpferische Kraft) zurückgreifende Erklärung?

Ich verschwinde für heute, bis dann. ;)


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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 23:48
oh ein sehr intressanter thread ein dank an Fabiano

naschön ich lass mich mal drauf ein

bitte sagt bescheid wenn ich was falsches sage !
noch kurz erwähnt das ich nicht so der schreiber bin ...

also wie wars am anfang also gaaaaanz am anfang da war gott gott hatt jesus erschaffen gott hatt dann menschen erschaffen wobei ich jetzt nicht weiß ob er vorher die engel/lichtwesen (?) erschaffen wie dem auch sei ... es gab ein paradies auf erden (?) da kommt wohl satan(??) ins spiel .... wobei ich das kein spiel nenne ! wohl eher unser ursprung satan hatt dan wohl die ersten 2 menschen verführt ... nun ich warte gespannt auf eure meinungen


Beria2


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Fabiano Diskussionsleiter
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Das Christentum - eine wahre Religion?

04.07.2010 um 23:58
@arikado:

Ich halte sehr viel von der natürlichen Theologie und auch der Ansatz des theologischen Rationalismus wäre für mich durchaus akzeptabel und in gewisser Weise mit dem, sagen wir mal "traditionellen christlichen Glauben" kompatibel.

Ich möchte auch nicht das eine gegen das andere ausspielen, sondern suche mögliche Verknüpfungen.

Was ich ablehne ist die reine Naturbetrachtung an sich um daraus eine Gottheit abzuleiten, die im Grunde gar keine ist. Also wenn alles lediglich aus Energie besteht und durch das zusammenwirken von Kräften erklärt wird.

In der natürlichen Theologie lehne ich den angeblich daraus ableitbaren Gottesbeweis ab, weil dieser einfach nicht zu erbringen ist. Lediglich unter der Voraussetzung, überhaupt erst einmal an einen Gott zu glauben kann man daraus ableiten, dass alles was existiert den Schöpfer zugrunde legt. Aber das ist ein Zirkelschluss.

Der theologische Rationalismus hat allerdings auch seine Grenzen, weil Gott eben nur und ausschließlich rein rational nicht zu erklären ist. Die Ansätze sind ganz gut. Zumindest darf sich ein Glaube nicht auf etwas stützen, welches der Vernunft widerspricht. Denn Gott ist in sich selbst, wenn er Vollkommen ist, auch nicht Unvernünftig. Ein Glaube wider alle Vernunft wäre ein Aberglaube.

Man kommt aber immer wieder auch an Punkte, die eben mit der Logik und der Ratio nicht mehr zu erklären sind in der Theologie. Ein für mich ebenso wichtiger Bestandteil ist eben auch die Mystik. Es gibt Dinge, und vor allem auch Erfahrungen, die jenseits aller Logik und Vernunft liegen. Sie abzustreiten wäre dumm. Man kann aber auf der rationalen Ebene sagen: Da gibt es noch Bereiche, wo wir zu wenig Wissen und Erkenntnis drüber haben. Damit kann ich durchaus leben.

Ein interessanter Beitrag,- vielleicht gehe ich später noch mehr darauf ein. Es ist etwas spät inzwischen.


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Das Christentum - eine wahre Religion?

05.07.2010 um 00:05
@Fabiano

Was gibt es denn, außer den reinen prämissen, was die Logik nicht erklären kann?


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Fabiano Diskussionsleiter
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Das Christentum - eine wahre Religion?

05.07.2010 um 00:22
@shionoro:

Was verstehst du denn zunächst erst einmal unter den "reinen Prämissen"? Ich meine, unter der Prämisse, dass Gott Ewig und Unendlich ist, dass Gott Vollkommen ist, dass tatsächlich eine Wandlung bei der Eucharistie geschieht und sich Brot und Wein zu einem mystischen Leib Jesu und seines Blutes verwandeln, dass Gott Dreifaltig und doch nur Einer ist usw... gibt es da noch was anderes?

Alleine das oben genannte, was schon vorausgesetzt wird, kann man mit der Logik schonmal überhaupt nicht erklären. Weder Ewigkeit, also etwas schon immer da gewesenes, sich selbst der eigene Ursprung seiend, ist nicht mehr nachvollziehbar für den menschlichen Verstand, noch alles weitere wie die Ewigkeit an sich, ein Sein ausserhalb von Raum und Zeit, Unendlichkeit ist nicht mehr messbar, dann Allwissenheit usw...

Im Grunde geht die ganze christliche Theologie ja schon von lauter solchen Prämissen aus, welche aber in sich kaum logisch nachvollziehbar, geschweige denn erklärbar sind.

Göttliche Gesetze und Weisungen, Regeln allerdings wie zB. die 10 Gebote lassen sich wiederum durch die Logik erklären. Zumindest solche, die das menschliche Zusammenleben betreffen. Dass es nicht gerade förderlich für eine Gesellschaft ist, wenn das Ego alleine regiert, ohne jede Rücksichtnahme, sich also nimmt wie es ihm beliebt - Die Frau des anderen, sein Hab und Gut usw... versteht sich eigentlich von selbst. Das ist wieder logisch nachvollziehbar.

Bei anderen Fragen wie zB. der Theodizee-Frage versagt die Logik. Das kann sich eben bis heute niemand erklären, warum es das Leid überhaupt gibt. Auch was die Wesenheit Gottes betrifft, wird man mit der Logik, welche bei uns menschen immer auf Raum und Zeit beschränkt ist, nicht sonderlich weiter kommen.

Bei der Sinnfrage hingegen kann sie schon wieder hilfreich sein. Aber genausogut auch wieder Fragen stellen wie: Wozu soll zB. die Hölle eigentlich gut sein?...

Naja das war mal so ein Ansatz meinerseits...


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