Existiert bedingungslose Liebe?
31.12.2010 um 17:13Anzeige
Wenn ich einen Menschen [zuerst also die eigene "Person", Anm. ph.] wahrhaft liebe, so liebe ich alle Menschen, so liebe ich die Welt, so liebe ich das Leben. Wenn ich zu einem anderen sagen kann: "Ich liebe dich", muß ich auch sagen können: "Ich liebe in dir auch alle anderen, ich liebe durch dich die ganze Welt, ich liebe in dir auch mich selbst."
philomela schrieb:Also ich würd so sagen, was man liebt, will man ergründen. Was man ergründet, kann man irgendwann verstehen (nicht begreifen). Wenn man seine Regungen und Züge, Blockaden, Leidenschaften, Bedürfnisse etc pp verstehen kann, fällt es leichter, diese entweder aufzulösen oder zu pflegen, was letztlich immer dazu dient, sich (zum Besten) zu entwickeln. Das ist immer mit Reflexion und Disziplin verbunden.Das was man liebt, kann man nicht objektiv ergründen und man kann sich selbst auch nicht in allem zum Besten entwickeln.
philomela schrieb:Selbstliebe ist nicht mit Geldliebe zu ersetzen.und wenn du es VORHER nicht gewusst hast? dann ist das Argument ungültig, da du ihn ja ohne diese Eigenschaft kennen und lieben gelernt hast.
Den Kult um materielle Besitztümer jeder Art finde ich verwerflich, weshalb mich so jemand nicht reizen würde.
philomela schrieb:Materie ist die Schlacke des Geistes (H.P.Dürr) und damit sollte sich niemand zufrieden geben und schon gar nicht deswegen in Konflikt mit der Gemeinschaft kommen.Liebe ist am Ende auch nichts anderes als Materie. Nicht das gefühl an sich, sondern eher das, was daraus entseteht. Deswegen distanziere ich mich von 'Partnerschaftsliebesgefühlen', aus diesem und aus anderen Gründen...
philomela schrieb:und damit sollte sich niemand zufrieden geben und schon gar nicht deswegen in Konflikt mit der Gemeinschaft kommen.Aber wenn wir wegen unserem Glauben und irrationalen Welterklärung in Konflikt mit der Gemeinschaft kommen, dann ist das nach H.P.Dürr rechtens?
nocredit schrieb:sich selbst zu lieben, heißt sich selbst und seiner eigenen Werteidentifikation gegenüber unkritisch zu seinNatürlich muss man ein gewisses Maß an Ethik und gesundem Menschenverstand zulassen. Ein Stalker verfolgt sein "Objekt der Begierde". Ehrliche Liebe richtet sich nie auf nur ein Objekt oder Subjekt.
nocredit schrieb:Liebe hat nichts mit bedingungsloser Wertschätzung zu tunWarum nicht? Du meinst wohl, dass z.B. jemand der missbraucht wurde z.B. nur schwerlich wenn überhaupt Vertrauen zu jemand anderem aufbauen kann. Ist richtig. Aber der Schlüssel liegt trotzdem in ihm selbst, nicht in dem Auslöser. Zuallererst müsste man Verzeihen können mit dem Zusatz, dass derjenige selbst immense innere Konflikte hat und dafür sicher die ein oder andere Höllenqual wird durchleben müssen. Man sollte die Emotionen überhaupt nicht unterdrücken oder Gutwetter-Geschwätz kultivieren. Sondern sie überwinden.
nocredit schrieb:man kann sich selbst auch nicht in allem zum Besten entwickeln.Sollte man doch aber. Oder nicht? Warum denn nicht?
nocredit schrieb:Dieser Esokult um die Liebe ist auch nichts anderes als Abgrenzung und Ausgrenzung.Das musst Du mir schon etwas näher bringen, kann ich so nicht verstehen.
nocredit schrieb:Aber wenn wir wegen unserem Glauben und irrationalen Welterklärung in Konflikt mit der Gemeinschaft kommen, dann ist das nach H.P.Dürr rechtens?Das kann ich so auch nicht verstehen. Müsstest Du etwas ausführen. Du meinst, z.B. Anhänger einer Sekte zu sein? (Hat aber rein gar nichts mit dem Zitat von Dürr zu tun.)
Zerox schrieb:und wenn du es VORHER nicht gewusst hast? dann ist das Argument ungültig, da du ihn ja ohne diese Eigenschaft kennen und lieben gelernt hast.Naja, aber eigentlich stellt sich doch nach einigen Gesprächen schon relativ schnell raus, worauf der Andere so wert in seinem Leben legt. Und wenns unbedingt n sauteures Auto sein muss, na dann geh lieber allein spielen ^^
Zerox schrieb:Liebe ist am Ende auch nichts anderes als Materie. Nicht das Gefühl an sich, sondern eher das, was daraus entseteht.Was entsteht aus Liebe? Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.
philomela schrieb:Naja, aber eigentlich stellt sich doch nach einigen Gesprächen schon relativ schnell raus, worauf der Andere so wert in seinem Leben legt. Und wenns unbedingt n sauteures Auto sein muss, na dann geh lieber allein spielen ^^Es gibt gute Schauspieler und nicht umsonst Heiratsschwindler, die Betrogenen dachten auch, es sei Liebe.
philomela schrieb:Was entsteht aus Liebe? Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.Kommt auch immer darauf an, mit wem man es teilt. Außerdem kriseln auch hier nicht umsonst jede 2 Ehe usw.
philomela schrieb:wohin die Aufmerksamkeit geht.bei Liebe geht die entweder in Richtung Partner oder in Richtung eigennutz. Bei den meisten das 2. würden dir aber das 1 als Antwort geben.
nocredit schrieb:Das was man liebt, kann man nicht objektiv ergründen und man kann sich selbst auch nicht in allem zum Besten entwickeln.Man kann alles Objektiv ergründen. Nur fast niemand kann das ;)
Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt.