Sind Religionen gut?

@artlessness

und deshalb auch kein wirkliches Argument, da kein Alleinstellungsmerkmal der Religionen.

Dasselbe gilt aber auch für alle negativen Punkte, die du genannt hast.

@shauwang
sorry für das Bullshit. kam wohl etwas härter rüber als es gemeint war

@artlessness

Nicht ganz, ich bezog mich auf die Ethik als Leitfaden. Ich wüsste nicht, dass Rassismus oder Sexismus in der Ethik gutgeheissen würden. ;)

Werden sie in einem Großteil der Religionen auch nicht... Nur weils schwarze Schafe gibt, heisst das nicht, dass die Religion an sich schlecht ist.

@Ahiru
aber für die ethik benötig man keine religion, dafür genügt nur der menschliche verstand.

@artlessness

Das ist doch genau meine Argumentation. Religion ist nicht notwendig, da die positiven Bereiche auch in der Ethik abgedeckt sind, allerdings fallen die negativen Aspekte dort weg.

Wenn man etwas besseres hat, warum dann das fehlerbehaftete behalten?

Sehe ich anders. In jedem Lebensbereich gibt es schwarze Schafe, nicht jeder handelt automatisch ethisch. Nach deiner Logik gäbe es menschliche Verfehlungen nur innerhalb religiöser Gruppen.

@dasewige
Das nunmal gar nicht. Der gesunde Menschenverstand ist keine Erklärung für ethisches Handeln. Die Ethik hält der Wissenschaft und der Vernunft nicht Stand.

es ist wie mit dem messer. nicht das messer tötet sondern der mensch.

religion für sich alleine genommen ist weder gut noch böse, sondern der mensch entscheidet wohin es geht.

@dasewige

dasewige schrieb:religion für sich alleine genommen ist weder gut noch böse, sondern der mensch entscheidet wohin es geht.

Meine Rede. Jeder der gegen Religionen predigt sollte sich vor Augen halten, dass es genug Dinge gibt um die Religion zu ersetzen, und das vor allem im negativen Sinne.

@Ahiru

Ahiru schrieb:Der gesunde Menschenverstand ist keine Erklärung für ethisches Handeln.

das ist auch nicht meine aussage gewesen.
man bedarf für die ethik nur den menschlichen verstand und keine religion.

ethisches handeln hängt von jedem menschen selber ab.

@Ahiru
jeder der gegen eine religion wettert, der spricht sich im endeffekt gegen das handeln des menschen aus,der gläubig ist.

Ahiru schrieb:Ich meine Caritas, Malteser, viele andere Vereine, die sich ehrenamtlich um Bedürftige kümmern, sind christliche Einrichtungen.

Einrichtungen, die zu 100% vom Staat finanziert werden. Einrichtungen, für die nicht das AntiDiskriminierungsgesetz gilt und die nicht die Privatsphäre und den freien Willen ihrer Angestellten achten. Heißt konkret: Viele als christlich etikettierte Einrichtungen stellen nur Menschen ein, die einen christlichen Glauben vorzuweisen haben und feuern ganz schnell Personen, die christlichen Moralvorstellungen zuwider laufen; so sollte die falsche Sexualpräferenz vorhanden sein oder Ehebruch begangen werden usw.
Und das gilt auch für andere als die genannten Einrichtungen; für viele Einrichtungen, bei denen man oftmals nicht mal die Kirche hinter vermutet.

@dasewige

dasewige schrieb:ethisches handeln hängt von jedem menschen selber ab.

Und wieso sollte er es dann tun? Ethisches Handeln widerspricht der menschlichen Natur.

@artlessness

Das ist auch kein Argument, denn das trifft auch auf die Religiösen zu. In der Religion kommt aber dazu, dass es auch Anleitungen zu unethischem Verhalten gibt.

In welcher Religion gibt es sowas bitte?

Wenn sich aber der Mensch an der Ethik orientiert und nicht an der Religion, hat er keine Anleitung zu unethischem Verhalten, auf die er sich berufen kann. Von daher ist die Religion also in Teilen verfälschte Ethik, warum nicht die verfälschten Teile durch ethisch richtige ersetzen, wäre doch besser?

Wieso sollte der Mensch ethisch handeln? Aus welchem Grund? Ethisches Handeln ist nicht unbedingt bequem. Und das Religion verfälschte Ethik ist, ist eine reine Behauptung deinerseits.

@libertarian

libertarian schrieb:Einrichtungen, die zu 100% vom Staat finanziert werden.

Klar, wie auch sonst? Es werden ja von diesen Einrichtungen nicht nur Christen bedient, sondern alle Bedürftigen.

Einrichtungen, für die nicht das AntiDiskriminierungsgesetz gilt und die nicht die Privatsphäre und den freien Willen ihrer Angestellten achten. Heißt konkret: Viele als christlich etikettierte Einrichtungen stellen nur Menschen ein, die einen christlichen Glauben vorzuweisen haben und feuern ganz schnell Personen, die christlichen Moralvorstellungen zuwider laufen; so sollte die falsche Sexualpräferenz vorhanden sein oder Ehebruch begehen usw.

Ja natürlich, oder glaubst du, da werden Satanisten eingestellt? Kirchliche Einrichtungen können sich sowas nicht leisten, sonst stehen sie ganz schnell am Pranger. Außerdem sollte eine Einrichtung, die von christlicher Nächstenliebe lebt und diese predigt natürlich keine Leute beschäftigen, die solchen Vorstellungen zuwider handeln. Und wenn dann noch ein homosexueller dort arbeitet, dann kann man sich gleich wieder anhören, dass in kirchlichen Einrichtungen Kinder belästig werden oder sonstige Scherze.
Und wenn ich bei einer solchen Einrichtung arbeiten möchte, muss ich mir halt vorher überlegen, ob das mit meinem Privatleben konform geht. Ansonsten kann ich mir ja getrost einen anderen Arbeitsplatz suchen.

@Ahiru
wenn du in einer kath. einrichtung arbeites muß du mitglied einer christl. kirche sein und wenn du dich scheiden läßt dann scheidet sich dein AG von dir. also du wirst entlassen.

@dasewige
Ja, das ist schon klar. Aber wieso ist das jetzt so verkehrt? Ich MUSS ja nicht in einer katholischen Einrichtung arbeiten, wenn mir diese Grundsätze nicht zusagen.

@Ahiru
denke mal daran in welch einer zeit wir sind. wir befinden uns in einer zeit wo es hartz 4 gibt.
wo jeder angst um seinen arbeitsplatz hat, wo fallmanager sagen dann tretten sie in die kirche ein um den arbeitsplatz wahr zunehmen.

und da sags du, man braucht den arbeitsplatz nicht annehmen.

es sind nicht alle menschen so konsequent wie du und ich.

dasewige schrieb:religion für sich alleine genommen ist weder gut noch böse, sondern der mensch entscheidet wohin es geht.

Religion ist nur ein Sammelbegriff. Interessanter wird es, wenn man ins Konkrete geht. So man denn ins Konkrete geht (Zum Beispiel Islam oder Christentum) so kann man deren Leitfäden in Betracht ziehen (Hier Koran oder Bibel) und ersehen, was hier gelehrt wird. Jetzt kann man sich daran machen, ob denn der koranische Gott und seine Anleitungen oder der katholisch biblische Gott und seine Anleitungen gut oder schlecht sind...

Ich zitiere mich aus voriger Seite:
Was ist gut? Ist es gut, wenn in einem sogenannten "heiligen Buch" ganze Bevölkerungen ausgelöscht werden, Frauen versklavt werden, gegen Ungläubige und andere Bevölkerungsgruppen gehetzt wird, man sich dem Demiurgen unterwerfen soll, diverse Sünder steinigen soll und diverse Frauen als Besitz und nicht als gleichrangige Menschen sehen soll... Ist das gut?


Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass Diverses aus dem AT doch im Christentum durch das NT aufgehoben wird; dem ist aber nicht ganz so. Gerade das AT hat für die meisten Verbrechen im Namen der Kirche herhalten müssen und die Evangelien stehen auch damit direkt in Bezug, wie auch Jesus nach kanonischer Auffassung der katholischen/evangelischen/usw. Kirche jhwh ist. Anders als die Gnostiker, die die Vorgänger der Katholiken und heute geläufigen Christenheit gnadenlos verfolgt haben, haben eben Gleiche nie verworfen, dass Christus der tyrannische jhwh sei. Dementsprechend haben sie sich eher um eine "metaphorische" Deutung des AT bemüht, bei der sie freilich erst im Nachhinein in die Wörter hineininterpretiert haben, wie sie nur konnten. Obgleich die Wörter eben in allergrößter Wahrscheinlichkeit auch wörtlich intendiert waren; im Großteil jedenfalls.
Aber wie dem auch sei: Abgelehnt haben sie immer nur Teile des AT, manche davon unmenschlich, manche nicht. Hexen bleiben auch heute noch verfluchte Hexen; Götzendiener auch heute noch verfluchte Götzendiener usw.

Übrigens interessant ist dazu, wie man versucht hat, in das archaische AT zu interpretieren und es gewissermaßen mit der Moderne zu vereinbaren. Das kann man auch heute noch beobachten: Es besteht ein gewisser wissenschaftlicher Konsens, der vieles aus archaischen Schriften in ihrem Wahrheitsgehalt bei wörtlicher Betrachtung ad absurdum führt. Nun wird natürlich versucht, auf Biegen und Brechen das wieder gerade zu biegen und wendet dabei allerhand Tricks an, mögen sie auch noch so absurd sein. Genauso ist es, wenn archaische Schriften auf eine Kultur überlegener Philosophie und Ethik trifft. Da versucht man eben auch, auf Biegen und Brechen die wörtliche Betrachtung zu entziehen und es doch gar nicht so archaisch aussehen zu lassen; sei halt alles anders zu verstehen und nicht wörtlich. ;)

Ja, aber dass diese gesamte Betrachtungsweise dann immer Elemente der, auch wenn man es selbst nicht merkt, modernen Kultur mitsich trägt und man in Wahrheit nur versucht, eine Anpassungsleistung an diese zu leisten, wird unterschlagen bzw. verdrängt.
So haben sich die Christen beizeiten schon bemüht, ihre Gedankengebäude mit dem Platonismus oder Aristotelismus zu vereinbaren.

Dass Gott sich halt eben nicht richtig auszudrücken vermochte und man auf weltliche "Götzendiener", andere Philosophien, Lehren usw. angewiesen war und heute noch ist, die die selbige religiöse Lehre oftmals aufs Tiefste verdammen und verdammten (Wie die Platoniker das Christentum), ist halte wieder so eine "göttliche" Eigenschaft. Aber Gottes Wege sind halt unergründlich.
Und dass da Tausende in die Irre geführt werden und zu Gewalt indoktriniert, gehört dazu. Aber vielleicht ist das halt auch einfach die wahre Lehre und die reine Betrachtung. Die Familien, die sich kulturell abschotten und fremde Einflüsse nicht gelten lassen wollen, die also nur auf dieses Buch und sein Geschriebenes achten; vielleicht vertreten gerade die eben genau das, was intendiert war. ;)

@dasewige

dasewige schrieb: wo fallmanager sagen dann tretten sie in die kirche ein um den arbeitsplatz wahr zunehmen.

Was ja wohl totaler Käse ist.

dasewige schrieb:und da sags du, man braucht den arbeitsplatz nicht annehmen.

Kann einen ja keiner zwingen, wir haben Religionsfreiheit. Und wie wir schon festgestellt haben, gibt an anderen Arbeitsplätzen auch viele Fälle, wo Menschen gekündigt werden, und das aus viel willkürlicheren Gründen.

dasewige schrieb:es sind nicht alle menschen so konsequent wie du und ich.

Aber trotzdem kann man sich nicht wundern, wenn man einen Arbeitsplatz bei einer Einrichtung mit einer gewissen Gesinnung eingeht, dass man dann den Job verliert wenn man sich Gegenteilig verhält. Kann auch nicht einen Job in der Playboyvilla annehmen, und dann im Rollkragenpulli rumlaufen und 30kg zulegen, und mich dann wundern wenn ich gefeuert werde :)

@libertarian
Naja, das ist jetzt wieder genau der Punkt, den @dasewige schon angesprochen hatte. Nur weil die Religion dazu missbraucht wird, schlechte Dinge zu tun, ist sie nicht automatisch schlecht. Zum Rest kann ich nur sagen: Wieso sollten Philosophen nicht die Bibel deuten dürfen? Ist doch schön, wenn sich auch noch andere Menschen Gedanken dazu machen. Und ich habe aus der Bibel nicht gelernt, Völker zu verhetzen und Frauen zu versklaven. Kommt wahrscheinlich auch drauf an, was man reinlesen will.