Was haltet ihr von Wespen?

@Bundesferkel

Neben meinem Küchenfenster ist seit Jahren ein Wepsennest... was mich an sich überhaupt nicht stört. Man respektiert sich gegenseitig und lässt sich ansonsten in Ruhe. Ab und zu verirrt sich mal die eine oder andere Wespe rein, aber mit etwas Hilfe finden sie auch ganz schnell wieder den Weg nach draussen.
Etwas angesäuert war ich deshalb gestern, als ich entdeckte, dass dieses nette Völkchen mir meine Pfirsiche, die ich in der Küche dicht am Fenster in einer Obstschale zum Nachreifen liegen hatte, sauber angefressen hat. Und zwar alle 3 Pfirsiche. Ich hab das Obst jetzt rausgestellt, ich will die nicht mehr essen, sollen sie glücklich damit werden. Zukünftig werde ich mein Obst allerdings abdecken.

Vor etlichen Jahren wohnte ich in einem Bauernhaus mit klassischer "Speis" (Vorratskammer), wo auch selbst eingemachte Marmelade stand, jedes Glas sauber mit einem Stück Papier "gedeckelt". Zwecks Lüftung war das Fenster immer gekippt. Als es im Sommer warm wurde und die Wespen sich vermehrten, hörte man aus der Speis plötzlich ein ständiges Rascheln tagsüber... die Wespen hatten entdeckt, daß unter der Papierabdeckung der Gläser was leckeres zu finden war, haben kurzerhand Löcher hineingebissen und sich in die Tiefe gefressen. Das Geraschel war das Gekrabbel der Insekten, die ständig auf den Papierabdeckungen landeten und vollgefressen wieder starteten :)

Als ich noch meine Skolopender Terrarien in meinem damaligen Dachzimmer hatte, habe ich immer für die Wespen vor dem Fenster Zuckerwasser und/oder Limonade verschüttet. Da haben sich viele versammelt.
Die toten Heimchen,die ich hatte,hab ich ebenfalls auf die Dachziegel gelegt,die haben die Wespen dankend angenommen und zerlegt.


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Daß Wespenstiche, vor allem bei Allergikern, auch tödlich enden können zeigt der Vorfall in Herne.

"In einer Kleingartenanlage in Herne ist am Freitag (06.07.2018) ein Mann von Wespen totgestochen worden. Wie die Polizei am Montag (09.07.2018) mitteilte, hatte der 50-Jährige beim Heckenschneiden ein Nest der Insekten übersehen. Er habe in seiner Parzelle mit einer Heckenschere in das Insektennest geschnitten."

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/kleingaertner-stirbt-wespenstich-herne-100.html (Archiv-Version vom 09.07.2018)

Im Grunde lauert der Tod an jeder Ecke.
Todesfälle durch Wespen sind dann doch sehr selten.

In diesem portugiesischen Bericht aus dem Jahr 2015 wird berichtet,dass asiatische Riesenhornissen sich in Portugal verbreitet hätten.

Die asiatische Wespe hat 2013 in China Dutzende Tote gefordert und Tausende verletzt. Sie erschien vor etwa zehn Jahren in Portugal, war aber nie sehr präsent. Dieses Insekt beginnt jedoch, die Behörden der verschiedenen Abteilungen zu beunruhigen, da es sich exponentiell vermehrt. Vor fünf Jahren gab es in Portugal etwa ein Dutzend Nester, aber letztes Jahr wurden Tausende von Nestern gezählt. Die britischen Behörden befürchten auch, dass einige Exemplare im Land gesichtet wurden. Die Königinnen überwintern im Winter und beginnen Ende Februar aufzutauchen. Darüber hinaus hat dieses gruselige Insekt den Ruf, die Bienen und andere Tiere zu töten, die für das Ökosystem benötigt werden. Dieses Insekt ist zwischen 3,5 und 5,5 Zentimeter lang und kann für manche Menschen tödlich sein und unerträgliche Schmerzen verursachen.

https://www.vamoslaportugal.com/noticias/atencao-portugal-milhoes-de-vespas-asiaticas-estao-em-caminho-para-vos-matar (Archiv-Version vom 18.10.2016)

Allerdings nennt diese Quelle nicht die genaue Art der Hornissen. Asiatische Riesenhornissen heissen
Vespa mandarinia.

Aus einer anderen Quelle wird allerdings eine andere asiatische Hornissenart genannt, die Vespa velutina nigrithorax.

Dort steht übersetzt:

...ihre Präsenz mit Nestern in mehreren Bezirken wie Coimbra, Leiria, Santarem, Castelo Branco, Guarda und in einigen Fälle in Alentejo und Algarve.
Die Asiatische Wespe ( Vespa velutina nigrithorax ) ist eine der 37 Arten, die in der "Liste invasiver gebietsfremder Arten in der Europäischen Union" der EU-Verordnung über invasive Arten aufgeführt sind. (Verordnung 2016/1141 der Europäischen Kommission).
Schätzungen zufolge könnte die Asiatische Wespe einen Rückgang der Honigproduktion auf nationaler Ebene im Wert von 5 Millionen Euro verursachen. Leider bedrohen andere invasive exotische Insekten Portugals Wirtschaft und Artenvielfalt, wie die Fliege Drosophilla susukii , die Blaubeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Kirschen befällt, und die Kastanienwespe, die bereits die meisten Nutzpflanzen befällt Kastanienbäume in Trás-os-Montes und Beiras.
Europäische Schätzungen deuten darauf hin, dass die jährlichen wirtschaftlichen Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten in der gesamten Europäischen Union 12 Milliarden Euro betragen und in Portugal 250 Millionen Euro übersteigen werden.
Quercus warnt vor der Notwendigkeit, autochthone Wespenarten zu schützen.

Leider scheint es dass in Portugal durch diese Information so ziemlich viele Wespen vernichtet werden,denn weiter steht dort:

Aufgrund des Mangels an Informationen an die Bevölkerung und der damit verbundenen Panikmache kommt es in Portugal zu einer Massenvernichtung aller Arten von Wespen. Diese Praxis gefährdet die biologische Vielfalt und die autochthonen Wespen Portugals, da sie ökologische Ungleichgewichte verursachen können, die die Expansion der asiatischen Wespe begünstigen. Daher ist es sehr wichtig, dass vor der Zerstörung der Nester sichergestellt werden muss, dass es sich bei den zu zerstörenden Nestern um asiatische Vespa handelt....

Dabei sind die asiatischen Hornissen eigentlich leicht von europäischen Wespen zu unterscheiden.





https://www.agrozapp.pt/noticias/Imprensa+nacional/quercus-alerta-para-o-controlo-da-vespa-asiatica

Bienenverluste in Portugal auch durch die verbreitete asiatische Hornisse.

Umweltverband warnt asiatische Hornissen sind "unkontrolliert" und bedrohen Portugals Bienen


Die Umweltschützergruppe Quercus warnte davor, dass die asiatische Raubwespe in diesem Land "unkontrolliert" sei und sich jetzt auf Städte, einschließlich Porto, ausgebreitet habe. Die Gruppe hat eine Broschüre über die invasiven Arten erstellt, um Informationen und Ratschläge zu geben.






Quercus beschrieb die Situation als "unkontrolliert" und verursachte 5 Millionen Verluste pro Jahr in der Honigindustrie.
Der Vorsitzende der Gruppe, João Branco, sagte, dass es jetzt "viele Tausende" der Nester gibt, die in Städten kolonialisiert werden und sich zuerst auf Nordportugal beschränken, aber nach Süden ziehen und kürzlich im Alentejo und sogar in der Algarve.
In einer Erklärung erklärte Quercus, dass es "die Anzahl der in Portugal gefundenen asiatischen Hornissennester nicht mitgezählt hat, aber die Zahl liegt bereits bei vielen Tausend."
Der Verband hat im Januar 2015 einen Aktionsplan des Instituts für Natur- und Waldschutz (ICNF) und der Generaldirektion für Lebensmittel und Veterinärmedizin (DGAV) auf den Tisch gelegt und erklärt, die Ergebnisse seien "enttäuschend" und "der Plan sei in der gesamten EU gescheitert Brett.“
Quercus betonte , dass der Plan Umweltverbände einzubeziehen gescheitert , wie zu der Zeit vorgeschlagen wurde, und betonte , Bedenken über die‚beschleunigte Expansion‘der asiatischen Wespe in städtischen Umgebungen, die„an der Nordküste in den Städten bereits offensichtlich ist das Land, einschließlich Porto. "
Es forderte einen" neuen und energischen Plan der Überwachung und Bekämpfung dieser invasiven Arten, und das, diesmal umfasst es Umweltschutzverbände als Partner. "
Die Asiatische Hornisse wird als eine von 37 exotischen invasiven Arten aufgeführt, die ein Anliegen der EU sind.
Schätzungen zufolge könnte die Art zu einer Verringerung der nationalen Honigproduktion führen, was zu Verlusten in Höhe von etwa 5 Mio. EUR führen würde.
Andere exotische invasive Insekten bedrohen auch Portugals Wirtschaft und Artenvielfalt, wie die Drosophila susukii-Fliege, die Blaubeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Kirschen befällt, und die Kastanienwespe, die bereits in Kastanienbäumen in Trás-os-Montes eingreift und die Beiras.
EU-Schätzungen zufolge belaufen sich die jährlichen wirtschaftlichen Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten auf 12 Mrd. EUR in der gesamten Europäischen Union, und für Portugal wird dieser Wert 250 Mio. EUR übersteigen.

Übersetzt aus

http://www.theportugalnews.com/news/environmental-association-warns-asian-hornets-are-uncontrolled-and-threatening-portugals-bees/41714

Diese Hornisse hat sich bereits schon in mehreren Ländern verbreitet.
So steht es in Wikipedia:

Nach Europa wurde die Art vermutlich über den Seeweg aus China eingeschleppt. Der erste bekannt gewordene europäische Fund stammt von 2005 aus Nérac im Südwesten Frankreichs[9], möglicherweise war sie aber 2004 in Agen schon präsent[10]. Von dort aus breitete sie sich rapide über Südwestfrankreich aus. Im August 2010 erreichte sie im Osten das Rhonetal und im Norden, in der Ostbretagne, die Küste des Ärmelkanals, gleichzeitig wurde sie zuerst südlich der Pyrenäen in Spanien (in Amaiur, Navarra) registriert[11], von wo sie sich bis 2015 über große Teile Nordspaniens, vor allem des Baskenlands und Navarras, ausbreitete. Im Jahr 2011 erreichte sie in Viana do Castelo die portugiesische Atlantikküste.[12] 2012 wurde in Loano (Ligurien) das erste Tier in Italien nachgewiesen.[13] Inzwischen hat die Art fast ganz Frankreich, mit Ausnahme des Nordostens, besiedelt.[14] Mit dem Fund eines Nestes in Büchelberg in Rheinland-Pfalz im Jahr 2014 ist die Reproduktion der Art auch in Deutschland nachgewiesen.[15] Nach Modellberechnungen („climatic envelope“-Methodik) anhand der Verbreitung in Südostasien kann die Art große Teile Süd- und Westeuropas, unter Einschluss der südlichen Niederlande, Süd- und Südwestdeutschlands, besiedeln, so dass die weitere Ausbreitung, auch in Deutschland, hoch wahrscheinlich ist.[16]

Vespa velutina nigrithorax ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.

Wikipedia: Vespa velutina

Mal, mit Verlaub, zurück zu den Wespen: vor zwei Jahren hatten wir ein Wespennest unter dem Dach neben der Terrasse. In dem Jahr war es etwas schwierig mit Essen auf der Terrasse. Zum Glück hatten wir Insektenschutz vor den Fenstern.

Im nächsten Frühjahr hat dann der Dachdecker das Wespennest entfernt. Ich habe selten etwas so Schönes und Kunstvolles gesehen wie dieses verlassene Wespennest, und mein Respekt vor diesen Tieren ist gewaltig gestiegen. Ansonsten habe ich sie ja als etwas beschränkt wahrgenommen: sie finden, wenn sie sich in die Wohnung verflogen haben, garantiert den Weg zum Fenster nicht raus, selbst wenn es sperrangelweit offensteht....Bienen, Fliegen, Hornissen: alle finden eher raus als Wespen. Trotzdem kriegen sie wunderbare Nester hin, ganz erstaunlich.

Andante schrieb:Ich habe selten etwas so Schönes und Kunstvolles gesehen wie dieses verlassene Wespennest, und mein Respekt vor diesen Tieren ist gewaltig gestiegen

Da gebe ich dir Recht,ich finde solche Wespennester auch sehr Kunstvoll.
Ist es eigentlich nicht möglich,ein verlassenes und guterhaltenes Nest das entfernt wurde zu erwerben?
Man könnte dieses vorsichtig in ein Glaskasten etc stellen und es so aufbewahren.

ProjectSerpo schrieb:Ist es eigentlich nicht möglich,ein verlassenes und guterhaltenes Nest das entfernt wurde zu erwerben?

Ja, was es nicht alles gibt :)

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/grosses-hornissen-wespennest-natuerlich-leer-/906450429-192-8637

NONsmoker schrieb:Ja, was es nicht alles gibt :)

Tatsächlich,das wird wirklich angeboten :D
Warum eigentlich nicht? Für Sammler oder Künstler,der damit was anfangen kann,oder Schulen für den Biologieunterricht,find ich eine tolle Idee und ich finde es von dem,der die Anzeige veröffentlicht hat auch wirklich toll,erstmal zu fragen,wer das gebrauchen könnte,bevor man es zerstört.

Ich könnte mir auch vorstellen, daß man mit sehr scharfem Gerät Schnitte anlegt, um die Struktur des Baus zu zeigen.
Ich hab sowas mal in einem Naturkundemuseum gesehen.

Die Natur bringt schon tolle Bauwerke zustande.

Da soll einer mal sagen,Wespen seien keine schönen Tiere ;)


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https://www.researchgate.net/profile/Na-Sen_Wei

NONsmoker schrieb:Ich könnte mir auch vorstellen, daß man mit sehr scharfem Gerät Schnitte anlegt, um die Struktur des Baus zu zeigen.

Das wäre eine tolle Idee :)

ShauntheCreep schrieb am 10.07.2018:Neben meinem Küchenfenster ist seit Jahren ein Wepsennest...

die hätten bei mir keine baugenehmigung bekommen.

@Alienpenis

Alienpenis schrieb:die hätten bei mir keine baugenehmigung bekommen.

Die sind doch nützlich. Unter den Dachziegeln ist noch ein Wespennest und auf der anderen Dachseite ein Hornissennest. Hab deshalb kaum fliegendes Ungeziefer im Haus. Nachteil, die Wespen schmeißen ihr toten Artgenossen und tote Brut auf mein Veluxfenster, da muss ich alle paar Tage Leichen entfernen.

Ich finde die total schrecklick, gerade wenn man draußen Essen will und dann so ein Schwarm auf einem zu kommt. Aber ja, die sind ja ansich auch nützlich.

Die einen oder anderen basteln oder kaufen sich Wespenfallen, in denen man Limonade und etwas Essig hinein kippt. Die Wespen kriechen hinein,kommen jedoch nicht mehr hinaus,fallen in die Limonade und ertrinken.Wie hier etwas




http://www.sarkoidose-forum.de/print.php?threadid=88&page=1&sid=3e27ae9e0619a656771aad10a0084dec

Doch solche Fallen werden eventuell bald verboten werden,denn Wespen dürfen laut Gesetz nicht mehr unnötig getötet,gefangen,oder verletzt werden.

Strafen von 5000 bis zu 65.000 Euro sind möglich.
Je nach Art und Gefährdung.




Politisch korrekt sind daher Wespenfallen, indem die Wespen nicht getötet werden und man sie später wieder frei lassen kann.

Wer eine solche Falle bauen möchte,hier eine Anleitung:


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Quelle:
https://m.bild.de/ratgeber/leben-und-wissen-verbraucherportal/verbraucherportal/wespen-fangen-oder-toeten-bussgeld-bis-65-000-euro-56580456.bildMobile.html

Wespen lebendig fangen ist für die Katz, da die Tiere ein gutes Orientierungsvermögen haben, wo sie einmal was leckeres fanden da kehren sie immer wieder ein. Fangen soll man sie nur wenn sie sich ins Haus verirrt haben, am Fenster herumschwirren und von selber den Weg nach draußen nicht finden, und das mache ich auf die einfachste Art, ein Tempo zweimal falten und dann das Tier damit packen. Durch ein zweifach gefaltetes Tempo können sie nicht durchstechen, so lang ist ihr Stachel nicht, und auf diese Weise gepackt werden tut ihnen unter ihrem harten Panzer nicht weh. Sie sind nur etwas geschockt wenn man sie dann draußen entschwirren läßt.

Die Tötungsfallen wo sie elendig ersaufen müssen sind reine Tierquälerei, mal abgesehen davon daß sich auch Bienen, Fliegen, Ameisen, sogar Nachtfalter hineinverirren und genauso krepieren, bin deshalb voll für ein Verbot. Zur Zeit gibt es leider viele unabsichtliche Tötungsfallen, überall wo halbvolle Coladosen, offene Flaschen und andere Gefäße mit süßen oder alkoholischen Flüssigkeiten in Mülltonnen landen. Ist es denn so schwer, die nicht mehr getrunkenen Reste vorher irgendwo im Gulli zu entsorgen? Die Müllmänner freuen sich auch nicht, wenn der Inhalt der Mülltonnen "schwimmt".