Euer letzter Traum
12.10.2016 um 21:19
Mein Traum heute Nacht war recht intensiv, jedenfalls kann ich mich gut daran erinnern.
Ich war Teil oder mindestens Gast in einem eher nordischen Pantheon, ich glaube einer der Götter war sogar Thor. Jedenfalls identifizierte ich ihn als diesen. Nun, vielleicht nicht wirklich Teil im Sinne von Familie oder als angebetete Gottheit, eher auf der gleichen Existenzebene.
Der Traum drehte sich darum, dass es eine Prophezeiung über den Tod eines der Götter gab, die in Runen auf einer riesigen Steintafel in einer Eiswelt geschrieben stand. Da diese Runen in einer fremden Sprache geschrieben waren, konnte keiner der Götter sie lesen. Man wusste nur, dass sie den Tod eines bestimmten Gottes beschrieben. Dieser Gott war mit dem Gott, den ich als „Thor“ identifizieren würde, eng befreundet, so dass sich „Thor“ schwor, ihn zu beschützen. Der Anfang des Traumes drehte sich dann auch um diese Situation, diese ungewisse Gewissheit.
Interessant war die Art und Weise der Götter (und mir) sich durch den Raum und diverse Welten zu bewegen. Die Umgebung war einfach eine andere. In einem Moment stand man in einem irdischen Wohnzimmer in einer Stadt, mit Flachbildfernseher und Sofa, drehte sich um und war direkt in einer riesigen Holzhalle mit Verzierungen mit Seeblick. Wenn man sich zurückdrehte, war je nach Ziel dort die Rückseite des Raumes oder wieder das irdische Wohnzimmer, oder eine Straße. Für mich war das im Traum völlig normal und nicht verwirrend. Man erschien einfach da, wo man wollte. Auch mitten in der Bewegung oder einer Unterhaltung, wobei der andere dann kurzzeitig weg war, wenn er nicht direkt mitbekam, wohin man wechselte. Manchmal unterhielt man sich auch an zwei Orten gleichzeitig mit zwei unterschiedlichen Personen.
Schließlich gab es die Nachricht, dass eine Tafel gefunden worden sei, die die Übersetzung der großen Steintafel tragen solle. Der Gott, um dessen Tod es ging, hatte die Tafel in einem großen mit Fellen isolierten Rucksack bekommen. Er wollte sie in der Eiswelt auspacken und wir wechselten dorthin. Während er die Tafel, die aus Eis oder reinstem Glas zu bestehen schien, auspackte und zu lesen begann, führte ich gleichzeitig an einem anderen Ort, ich glaube es war ein Hausflur oder eine enge Gasse, eine Unterhaltung mit „Thor“ über den Tod seines Freundes. Ich sagte sinngemäß, er sollte sich nicht so aufregen, da sein Freund ja auch ein Gott sei und deswegen bei seinem Tod einfach nur mal unfreiwillig die Ebene wechseln würde. Er wäre ja nicht wirklich fort. Aber das waren wohl nicht die richtigen Worte.
Währenddessen hatte der andere Gott (dessen Namen ich nicht mehr zusammenbekomme, nur dass er sehr jung aussah und rötliche kurze Haare und einen dünnen Schnurrbart hatte und keine Rüstung sondern eher normale edlere mittelalterliche Kleidung trug) die Tafel mit mir zusammen gelesen. Darauf stand, dass „Thor“ ihn töten würde, was ich dann auch in der anderen Unterhaltung „Thor“ mitteilte, oder besser wohl sagte, er sollte direkt zur Steintafel kommen, so dass ich dann auch nur noch an einem Ort war. Der „todgeweihte“ Gott stellte die kleinere Eis- oder Glastafel an die Steintafel und setzte sich davor, während „Thor“ völlig überrascht und zunehmend verzweifelt auf ihn einredete, dass das niemals passieren würde. Dass er sein Freund sei. Aber der andere erstarrte zu Eis, den Blick auf die Tafel gerichtet.
Schließlich fing es stark zu schneien an und ein Schneesturm brach los, so dass ich „Thor“ mit mir in eine andere Welt, ein gemütliches Wohnzimmer, zog. Es erschienen noch ein paar andere Götter dort, die mit uns auf einem Sofa sitzend diskutierten. Für die anwesenden war der Mord oder Unfall bereits als geschehen festgelegt, allerdings ohne urteilende Wertung. Für mich nicht, aber es gelang mir nicht, den inzwischen zutiefst deprimierten „Thor“ auch nur annähernd davon zu überzeugen, dass die Sache noch nicht passiert sei, und es nicht sicher sei, wie und ob es dazu kommt. Der Traum endete damit, dass ich auf diesem Sofa mit viel zu vielen Personen an den zerknirschten „Thor“ gequetscht saß und keine Ahnung hatte, wie ich das gerade biegen sollte. Und bemüht war, nicht „Thors“ lange Mähne einzuklemmen.