@Peugeotfreak Es handelt sich hier um einen sog. Beobachtungsstollen für Gesteinsdrücke, der oberhalb der Tunneldecke verläuft. Diese wurden angelegt wenn man beim Bau des Tunnels auf eine Störzone traf, die aufgrund unterschiedlicher Drücke langfristig die Tunneldecke oder Seitenwand verschieben könnte.
Die Stollenaufgänge befinden sich immer in Portalnähe, meist schon in der ersten Tunnelnische. Heute sind die meisten Aufgänge zugemauert, so auch im Stempelkopftunnel. In der Mitte des Tunnels zu graben macht keinen Sinn, man müßte sich praktisch hinter dem Gewölbe entlangwühlen um den Stollen überhaupt zu erreichen!
Nach dem 2. Weltkrieg kam eine gewisse Hysterie auf, dass in diversen Stollen noch Nazi-Schätze versteckt seien, dieses Gerücht hält sich übrigens bis heute. Dies gehört jedoch ins Reich der Legenden, bisher wurde noch kein einziger Schatz in einem Tunnel entdeckt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Heinsberger Tunnel im Sauerland, mit 1303 Metern Länge ein stattlicher Geselle. Im 2. Wk diente er als U-Verlagerung für die Rüstungsproduktion, Raritäten können aber auch hier nicht mehr gefunden werden. Habe diesen Tunnel selbst schon begangen und war schockiert über die Zerstörungen, die vermeintliche 'Schatzjäger' anrichten können.
Hier mal ein paar Bilder aus dem Tunnelinneren:
http://www.nebenbahnromantik.de/html/der_heinsberger_tunnel.html