Thorsteen schrieb:Vergiss Sonnensegel,
Habe ich doch schon längst. Ich wollte den Leuten, die diese Antriebsart bevorzugen, nur mal zeigen, was alles nicht geht und warum so eine Sonde für die gestellte Aufgabe nicht passt.
Übrigens, die Größe für das Segel müsste erheblich größer sein. Ich habe in den letzten Jahrzehnten immer mal wieder davon gehört, dass man jetzt wirklich ernsthaft etwas planen würde usww... Aber das passende Segel lag von der Größe her zwichen der Fläche von Hessen und der Fläche von Texas. Ich glaube, das wiegt dann doch mehr als ein paar Großbuchstaben.
Ich will hier auch mal kurz auf alle anderen Antworten eingehen:Bremsvorgang:
Man wird irgendwann auf dem Weg das Raumschiff "einfach" umdrehen müssen. Der Bremsvorgang dauert dann genau so lange wie die Beschleunigung.
Also: 2 Lichtjahre beschleunigen, dann kurzer freier Fall, dann 2 Lichtjahre bremsen. Dafür muss Energie vorhanden sein. Mit dem Orion-Antrieb würde das gehen. Der ist aber leider selbst ziemlich groß. Richtig brechnet, kommt man ganz entspannt im Zielsystem an.
(Wobei klar sein sollte, dass ich das alles mit viel zu viel Optimismus betrachte.)
Zur Größe:
Die ISS ist ca. 108 Meter lang (größte Abmessung) und wiegt ca. 450 Tonnen.
Etwas in der Art müsste auf die Reise gehen. Bedingt durch die vielen "Antriebsbomben" natürlich mit mehr Masse.
(Für die Leute, die von einer "Stadt" reden: Ich dachte, ich wäre hier größenwahnsinnig.)
Wie schon erwähnt, man könnte mit so einer großen Sonde auch viele andere kleine Sonden mitnehmen, die man u.A. auch hier in unserem System aussetzen könnte, um die entfernteren Regionen hinter dem Neptun zu erforschen. Das wäre auf jeden Fall billiger als einzelne Starts von der Erde.
Die Größe ist also kein Selbstzweck.
Zumal etwas in der Größe schon existiert. Die Materialien für die Struktur ließen sich mit 20 Falcon Heavy - Starts in den Orbit bringen. Da man sowieso schon über einen Nachfolger für die ISS nachdenkt, könnte man vielleicht etwas bauen, das einen doppelten Nutzen hat.
Teleskope usw.:
Ja, das wäre selbstverständlich besser. Aber dafür bräuchte man einen Nachfolger für das James Webb Teleskop. Wenn ich mir anschaue, wie lange man damit herumlaboriert hat, bis es endlich wirklich gestartet war...
Was das angeht, wird das nächste große Weltraumteleskop eher auf der Rückseite des Mondes aufgestellt. Ich denke mal, in 10-20 Jahren wird man dann ganz sicher etwas haben, mit dem man zumindest mal Exoplaneten bis in 10 Lichtjahren Entfernung so weit analysieren kann, dass Aussagen über eine Atmosphäre, deren Zusammensetzung usw. gemacht werden können.