@ smokinggun
was Du gegenüber @ tarikce sagtest ist so nicht ganz richtig ... es handelt sich nicht nur um einen erodierten Stein ...
dieser Stein ist im übrigen von den inka´s .
was das wissen der maya betrifft, so ist das interessanteste Dokument, der sogn "dresdner Codex" ... allerdings gibt es noch zwei weitere codex´s, welche aber nicht so umfangreich und aussagekräftig sind
ohne das bemessen der umlaufzeiten der gestirne ist eine zeitmessung gar nicht möglich und schon gar nicht die periodische wiederkehr von Himmelsgestirnen, was ja nunmal die jährlichen umlauf der erde um die sonne und somit eine periodität zur folge hat
ich zitiere mal aus der sächsischen Landesbiblothek :
und lege den Hauptlink zum schluß anbei - echt spannend
Material
Die Dresdner Maya-Handschrift, der »Codex Dresdensis«, besteht aus 39 doppelseitig beschriebenen Blättern (sowie 4 leeren Seiten) mit einer Gesamtlänge von 3,56 m. (Zweigeteilt 9 cm x 182,5 cm und 9 cm x 174,3 cm). Ursprünglich war auch diese Handschrift als Leporello gefaltet. Beschreibstoff ist Amate, ein aus Bastfasern des Feigenbaums durch Weichen und Schlagen gefilztes Material, dessen Oberfläche mit Kreide grundiert wurde.
Inhalt
Die mythologisch-astrologischen und astronomisch-kalendarischen Aufzeichnungen der Maya stellen insbesondere aufgrund der Exaktheit der Mond- und Sonnenfinsternistafeln und der Venusumläufe den erstaunlich hohen Stand der Mayaastronomie und -astrologie unter Beweis Der traditionellen Einteilung folgend lassen sich im wesentlichen vier Abschnitte unterscheiden: die Ritual- und Weissagungskalender, denen der mythologische 260-Tage-Kalender zugrunde liegt, (S. 1-23), die astronomischen Berechnungen über Sternkonstellationen (24 bis 39), die mythologisch-astrologischen Kalender mit Wetter- und Erntevoraussagen (S. 40-53) und die Ritual- und Wahrsagekalender (54-74). (Decker, 1962, S. 14,15) Der Zusammenfassung des Inhalts, soweit er bis dato entschlüsselt wurde, liegt die richtige Reihenfolge einzelner Abschnitte zugrunde, wie sie heute von der Forschung allgemein erkannt wird. Die Beschreibung erfolgt nach Thompson (1972),die Paginierung in der üblichen Form nach der Faksimile-Ausgabe von Förstemann, 1892. Die Gliederung der jeweils drei horizontalen Abschnitte der Tafeln werden mit a, b und c zitiert.
Folio 1 bis 15: Verschiedene Almanache
Astronomische Beobachtungen und astrologische Deutungen wurden bei den Maya nicht voneinander unterschieden.Für ihre Rituale und Prophezeiungen verwendeten die Priester Weissagungskalender(tonalamatl). Ihre astronomischen Teile basieren auf dem Venusverlauf und enthalten genaue Angaben über Mond-, Sonnen- und Marsphasen. Die Seiten befassen sich vorrangig mit verschiedenen Aspekten des von Göttern gebrachten Schicksals. Derartige Kalender befragte man vermutlich, um zu erfahren, ob die von Schicksalsmächten beherrschten Tage für bestimmte Vorhaben der Menschen günstig oder ungünstig waren. Man glaubte in ihnen Auskunft über den Verlauf von Krankheit, Schwangerschaft und Geburt zu bekommen. (Vgl. Nikolai Grube, 1999, S. 97ff)
* Folio 3: zeigt die Abbildung eines Herzopfers, das von vier Gottheiten umgeben ist. Der Geopferte wird mit geöffneter Brust auf einem Opferstein liegend dargestellt. Vermutlich ein Ritual zu Ehren der Venus-Gottheit. (nach Krusche, S. 41)
* Folio 4c-5c aus dem Weissagungsalmanach: Zur sprachlichen Lesung von Textpassagen der Maya-Handschrift s. »Das Schriftsystem der Maya«
* Folio 5: Höchste Gottheit war der Urpriester Itzamna, der alte Himmelsgott, dargestellt als Mann mit greisenhaftem Gesicht, kräftiger gebogener Nase und zahnlosem Mund (f 5c Mitte)
* Folio 7 aus dem Weissagungsalmanach: Zur sprachlichen Lesung von Textpassagen s. »Das Schriftsystem der Maya«.
* Folio 10a mittlerer Abschnitt, 11c oberer Abschnitt
Die Gottheit Chac, erkennbar an der rüsselartigen Nase und der heraushängenden Zungen, gilt als Verkörperung der Himmelsrichtungen. Sie symbolisiert Wachstum, Regen, Donner und Wind. (vgl. Krusche, S. 42)
* Folio 10c, 11a: Der Todesgott Kimi wird mit Symbolen des Sterbens und der Vernichtung (Knochen und schwarze Totenflecken) dargestellt.
Folio 16-23: Almanache der Mondgöttin
Die individuellen Kennzeichen der jungen Mondgöttin I (?CHEL) sind die groß gezeichnete weibliche Brust und die Haarfrisur mit einer über den Rücken herunterhängenden Locke. Dargestellt wird sie als Göttin der Heilkunst und Überbringerin von Krankheiten. Die Krankheiten werden von Vögeln personifiziert, die Göttin I auf dem Rücken trägt. Auf Tafel 16 trägt sie den Tod als Last. (Beispiel der Entzifferung)
Folio 24, 46-50: Venustafeln
Die Seiten enthalten Bilder des Venusgottes sowie Angaben (Ereignisse, Daten, Intervalle, Richtungen und die dazugehörigen Vorzeichen) über das Erscheinen der Venus als Morgen- und Abendstern im Laufe von 312 Jahren. (Vgl. die Teilübersetzung von f 46 von Aveni (1995). Aus den Bildern auf der rechten Hälfte der Tafeln neben den kalendarischen Angaben ist zu entnehmen, daß die auf diese Weise versinnbildlichten kosmischen Kräfte wesentlichen Einfluß auf das irdische Leben hatten.
Folio 51- 58: Finsternistafeln
Die »Finsternistafeln« schließen an die Venustafeln an. Sonnen- und Mondfinsternisse sahen die Maya als Zeit allgemeiner Not und Gefährdung an, deren Auswirkung sie durch Opfer und Ritual abzuwenden suchten. 1893 veröffentlichte der Direktor der Königlichen Bibliothek zu Dresden, Ernst Wilhlem Förstemann, seine Erkenntnisse über die Finsternistafeln im Dresdener Codex.
* Folio 52, Folio 53 (vgl. Aveni, 1995): Finsternistafel mit Gruppen von fünf und sechs Mondmonaten. Die Bilder wurden jeweils nach einem Fünfer-Mondmonat plaziert. (S. Stock) Die Intervalle zwischen den neun Bildern sind wirkliche Finsterniszyklen mit insgesamt 11960 Tagen, das sind ungefähr 33 Jahre. Die Tafel umfaßt die Zeit vom 6. November 755 bis 4. August 788 (Julianischer Kalender).
Folio 60: Katun Weissagungen
Nach Thompson (1972, S. 78-80) handelt es sich um einen Teil aus einem Weissagungskalender des Katunzyklus mit 13 Katuns, der nicht vollständig erhalten blieb, da S. 60 die letzte Seite einer der beiden Leporelloteile in seiner heutigen Form sei. Die Übersetzung der augurischen Hieroglyphen lege eine Verwandschaft mit Inhalten der Chilam Balam-Bücher nahe (= Kolonialzeitliche Übersetzung einiger Mayabücher in die spanische Sprache).
Folio 61-73: Schlangenzahlen und die 7x260-Tage-Almanache
Der Beschreibung des Weltuntergangs gehen Darstellungen voraus, in denen Flut- und Unwetterkatastrophen mit dem 260tägigen Kalender korreliert wurden, um auf diese Weise den Termin für das nächste zyklische Weltende vorhersagen zu können.
Die beiden Zahlenreihen der Tafeln 61 und 62 reichen bis in eine weit zurückliegende Vergangenheit. Die beiden »Schlangenzahlen« werden von 9 Kan 12 Kayab der Langen Zählung an gezählt und umfassen über 30.000 Jahre.
Folio 74: Weltende
Wiedergegeben wird das dramatische Geschehen einer kosmischen Katastrophe. Das Bild bezieht sich auf die bei allen mittelamerikanischen Völkern anzutreffende Vorstellung von der mehrmaligen Schöpfung und Vernichtung der Welt. Nach den Überlieferungen der Maya gingen der bestehenden Welt, deren Untergang ebenfalls vorhersagbar war, bereits drei andere Weltzeiten voraus.
Die entfesselten Gewalten, die eine »Sintflut« herbeiführen, werden durch drei furchterregende Figuren repräsentiert. Unter der Hieroglyphenreihe ist der Himmelsdrache zu sehen, der hier zerstörenden Wasserfluten speit. Außer dem schwarzen, mit Speeren und Wurfbrett bewaffneten Gott ist eine weibliche Gestalt beteiligt, die alte, feindliche Wassergöttin Ixchel. Feindschaft wird durch ihren Schlangenkopfputz und die gekreuzten Knochen auf ihrem Kittel symbolisiert. (vgl. Krusche, S. 44)
Folio 25-28: Neujahrszeremonien
Die Tafeln schließen in der heute von der Forschung erkannten richtigen Seitenfolge an die Darstellung des Weltuntergangs an, weil die Neujahrszeremonien symbolische Neuschöpfungen des Kosmos sind. Folio 27 zeigt zwei Opferszenen, ein Räuchergefäß zum Verbrennen von Opalharz (Bildmitte) und Opfergaben im unteren Bildteil.
Folio 29-45: Weissagungskalender für die Landwirtschaft
Weissagungskalender dienten auch der Orientierung in der Bewirtschaftung der Felder. Sie enthielten Aussagen über Witterung und Ernte und wurden bei Regenbeschwörungen gebraucht. Es dominieren Darstellungen des Regengottes Chac. Enthalten sind Multiplikationstafeln von 364 für Kalenderberechnungen und die Lange Zählung. Folio 34 zeigt die Zeremonie zu Ehren des Maisgottes, an der Musiker mit Rassel, Pauke und Flöte beteiligt sind.
und hier der hauptlink zur sächischen landesbiblothek / Dresden
http://www.slub-dresden.de/sammlungen/handschriften-und-seltene-drucke/maya-handschrift/ (Archiv-Version vom 25.05.2010)