Kitri schrieb:Sehe ich auch so. Am ehesten könnte ich mir noch einen Unterschied Stadt / Land vorstellen (könnte allerdings nicht einschätzen, in welche Richtung), aber nicht bspw. Hamburg - München.
Das dürfte eher noch die Art der Restaurants und damit die Art der Fertigprodukte betreffen.
Ein schickes Stadtrestaurant hat ggf. nicht den Rahmchampignonsaußeneimer oder Kartoffelsalat aus dem Eimer (würde ich eher beim Landgasthaus erwarten), aber dafür ggf. die edle Vorspeise, der Krebsfond... zum Auftauen, aus dem Glas.
Kitri schrieb:Allerdings würde mich sehr interessieren, wie das in anderen Ländern ist. Ich kenne es nur für Deutschland, eben aus dieser Doku und von Bekannten, die in der Gastronomie gearbeitet haben (auch in der gehobenen). Ehrlich gesagt, in Deutschland wundert mich das noch nicht mal. Aber ob es z. B. in Frankreich oder Italien genauso ist? Also abseits der Touristen-Lokale.
Mit Frankreich habe ich keine wirkliche Erfahrung (war einmal in Strasbourg für zwei Tage), mit Italien auch nur wenig (warum: früher selten in Urlaub gewesen (einmal in Italien und gerade nicht in die Touristen-Lokale gegangen da uns nix an "Schnitzel wie zu Hause, einmal Spaghetti Bolgonese" gelegen ist), dann aus Deutschland weggezogen).
Gesehen hatte ich aber "verdächtige" Speisen in verschiedenen Ländern, in verschiedensten Preisstufen (z.B.: vom billigen Hotel das man nur nimmt weil man mal für ein paar Tage wo unterkommen muss, bis hin zum Edel-Hotel das einem ggf. für eine berufliche Veranstaltung in der Nebensaison des entsprechenden Landes gebuchtwird) und tendenziell in der Konstellation: Zu viele Speisen für die Kapazität des Restaurants, Hotels angeboten.
Aktuell bin ich in Chile. Erlebt hatte ich da u.a.:
- Dosenpilze in der mittelpreisigen Pizzeria (der Typ von Lokal in dem mal reserviert wird wenn mal ein informelles Teamessen abends ansteht)
- wenn jemand etwas mit Sauce Hollandaise und vergleichbaren Saucen bestellte sah diese jedenfalls nicht wie selbst gemacht aus sondern "pampig"
- glaubhaft frisch aus Grundzutaten zubereitete Gerichte in Lokalen die nur wenige Speisen anbieten (Obst und Gemüse frisch ist hier auch günstig und querbeet erhältlich; eines der Länder in denen frisches Gemüse und Obst vom Markt günstiger ist als TK-Ware oder generell Supermarktware was wahrscheinlich auch so für Restauranteinkäufer gilt)
- Lieferungen von doch größeren Mengen an Grundzutaten wie Obst, Gemüse, Mehl... an Restaurants wenn man mal frühmorgens in der Stadt unterwegs ist
(Restaurantprobleme gehen hier dafür, m.E. häufiger als in Deutschland, eher in die Richtung von Hygienemängeln. Restaurant geschlossen mit entsprechendem Schild vom Gesundheitsamt sehe ich hier häufig, kenne ich aus Deutschland kaum. Steht hier auch häufiger in der Zeitung:
beginnend bei häufiger Zubereitung "wie zu Hause in der Familie" was für Restaurants natürlich nicht zulässig ist, bis hin zu gröberem wie Schaben, Verletzung der Kühlkette, Lebensmittel neben Dreck in Hinterräumen etc.)
Muss allerdings sagen dass wir - unabhängig vom Land - relativ wenig essen gehen, ebenso Kantinen meiden, und der Großteil meiner Erfahrung mit allgemein gesagt Auswärtsverpflegung sich auf berufliche Aktivitäten wie z.B. das Essen bei einem Kongress, eine geschäftliche Einladung etc. bezieht.