klompje1 schrieb:Aber ich finde unser Sohn mit 2 weiße Menschen auch sehr gut gelungen.
Das freut mich :-)
1. Da wäre viel zu sagen. Aber ich machs kurz.
2. Wenn die Stones Oppas Euphoria Star Sydney für kulturelle Relevanz einkaufen, dann finde ich das wie gesagt ein bischen peinlich.
3. In der Werbeindustrie sind andere Kriteren. Da gehts um Aufmerksamkeit.
Es gibt Werbekampagnien, die Epoche schreiben.
Kann mich noch erinnern, wie ich klein von der Guess Jeans Kampagne mit Claudia Schiffer fasziniert war, da kannte ich noch nicht einmal Brigitte Bardot :-) Die Sydney Werbekampagne, ob sie auch Epoche schreiben wird? On verra.
4. Musste wegen der Diskussion mit Tiger
@Doors dran denken. Weil es mir vor kurzem vor die Linse lief. Also iwie scheint es da doch keine so große Diskrepanz gewesen, zwischen dem realen und künstlerischen Ich, mit den Liedern über die Crew Sluts oder Mannschafts-Schlampen ...
Denn nicht nur zeigt Moon, dass das Familienidyll, das der Musiker in der Öffentlichkeit behauptete, an der Realität vorbeiging. Sie zeigt, dass zwischen den Zappas eine so vergiftete Atmosphäre herrschte, dass es teilweise für den Leser schwer erträglich wird, von ihren Erlebnisse zu lesen. Der Musiker beschäftigt sich kaum mit den Kindern und ihren Bedürfnissen, besteht darauf, dass sie bis er um 17 Uhr ausgeschlafen hat, still sind, resümiert Pilz. Die Liebesbeziehung mit seiner Frau ist toxisch, er betrügt sie - sie lässt ihre Wut auf brutale Weise an den Kindern aus. Ergo sind die Zappas mitnichten eine harmonische Familie, eher eine WG" für psychosoziale Sonderfälle", so der Rezensent. Selbst auf dem Sterbebett noch, verweigert der Vater seiner Tochter die Anerkennung. Und, stellt Pilz klar, bevor jetzt Fans von Zappas Musik Stunk machen: Es geht in diesem Buch überhaupt nicht um die Musik, und eigentlich auch gar nicht um Zappa selbst, sondern vor allem um die Dekonstruktion eines jahrelang erzählten Märchens.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2024
Einblicke in eine dysfunktionale Familie ermöglicht Rezensent Jean-Martin Büttner Moon Unit Zappas Buch. Die Tochter Frank Zappas beschreibt darin ihre Herkunftsfamilie, die weitgehend von Entfremdung und den zahlreichen Affären des Vaters geprägt war. Die Kinder sahen Vater Zappa, der am liebsten allein im Keller saß und komponierte, kaum, erfährt Büttner von seiner Tochter, die Mutter wiederum war frustriert von den andauernden Seitensprüngen ihres Mannes und lies diesen Frust an den Kindern aus. Damit widerspricht Moon Unit Zappa dem Image ihres Vaters als eines nonkonformistischen Freigeistes, erläutert Büttner entlang der Lektüre, tatsächlich beutete er insbesondere seine Frau aus, wenn er, der selbst nicht Autofahren konnte, ihre Dienste als Chauffeurin in Anspruch nahm und sich von ihr managen ließ. Voyeuristisch ist dieses Buch nie, stellt Büttner klar, vielmehr schreibt Zappa hochgradig intelligent und reflektiert, kritisch gegenüber sich und anderen. Eine lohnende Lektüre, so das Resümee
Quelle:
https://www.perlentaucher.de/buch/moon-unit-zappa/earth-to-moon.html