Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?
27.08.2015 um 23:51Anzeige
tanas schrieb:wie du darauf kommst, dass es keine belegten verschwörungen gibt.....Ich sprach von belegten VTs, nicht von belegten Verschwörungen.
tanas schrieb:oder ist das nun wortklauberei, da eine bewiesene verschwörung eine verschwörung und keine verschwörungstheorie mehr ist?...Die einen nennen es Wortklauberei, die anderen eine präzise Beschreibung.
Groucho schrieb:Im Falle von Gladio ist mir bspw. keine nennenswerte VT bekannt.man könnte deshalb also auch als Erklärung anbieten: "Geheimhaltung weitestgehend gelungen" :D :D
ER_win schrieb:man könnte deshalb also auch als Erklärung anbieten: "Geheimhaltung weitestgehend gelungen"Du willst also nicht auf meine vorherige Frage antworten und hier hast du auch nur Platitüden zu bieten.
Groucho schrieb:Die Frage war: Haben VTler jemals eine VT aufgedeckt, bzw. sich an irgendwas abgearbeitet, dass sich später als wahr herausgestellt hat?ja - Ganser - er hat Gladio aufgedeckt...
Balthasar70 schrieb:Es gab nur nie eine VT zu Gladio.es gab eine, von der DU nichts wußtest - DAS belegt aber bis auf das Faktum, dass DU nicht alles weißt - gar nichts :D
Commonsense schrieb:Das ist Wortklauberei, die hier schon eine Weile betrieben wird, weil man absichtlich nicht verstehen will, was gemeint ist.und wenn es sich dabei nicht um "Channeling", "göttliche Eingebung", "Kaffeesatzleserei" etc. handelt, die den "Aufdecker" zu seiner Nachforschung geführt hat, ist es nicht nur eine Person, die involviert ist in die Theorie.
Selbstverständlich wird Derjenige, der die Verschwörung aufgedeckt hat, vorher auch eine Theorie gehabt haben.
Als Verschwörungstheorie bezeichnet man im weitesten Sinne jeden Versuch, ein Ereignis, einen Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck. Der Begriff Verschwörungstheorie wird zumeist kritisch oder abwertend verwendet......sonst besprechen wir demnächst noch die große Osterhasenverschwoerung, die gibt's nämlich gar nicht!
Prinzipiell unterschieden werden Verschwörungshypothesen, die im Grundsatz rationale und überprüfbare Aussagen über angenommene Verschwörungen machen, und Verschwörungsideologien, die ihre stereotypen und monokausalen Vorstellungen über Verschwörungen gegen kritische Revision immunisieren.
Ist jede Lüge eine Verschwörungstheorie?http://www.antifaschismus2.de/verschwoerungstheorien/ueber-verschwoerungsideologien/245-was-ist-eine-verschwoerungstheorie-und-was-nicht (Archiv-Version vom 17.07.2015)
Genauso irrig ist die analoge Vorstellung, Verschwörungstheorien seien nichts anderes als falsche Tatsachenbehauptungen, etwa in Gestalt von Propagandalügen.
In diesem Zusammenhang wird dann gerne zum Beispiel auf die Nazi-Lüge vom polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz verwiesen. Diese wird als Verschwörungstheorie bezeichnet, die später widerlegt worden sei. Allerdings ist die Behauptung, daß etwas sich so abgespielt habe, wie es der Augenschein nahelegt, niemals eine Verschwörungstheorie. Wenn man unterstellt, der scheinbare Urheber eines Ereignisses, sei auch der tatsächliche, dann gibt es in diesem Szenario keine versteckten Drahtzieher im Hintergrund und auch keine Verschwörung. Es handelt sich einfach um eine Tatsachenbehauptung, in diesem Fall um eine bewusst falsche. Soetwas nennt man eine Lüge, aber nicht Verschwörungstheorie.
Heute weiß man, dass und wie die ganze Sache inszeniert wurde. Man kann dies eine Verschwörung nennen. Verschwörungstheoretiker verweisen gerne auf solche Beispiele, um zu belegen, daß es doch durchaus reale Verschwörungen gebe. Auch dies wird allerdings kein vernünftiger Mensch abstreiten und es hat nichts mit der Kritik am Verschwörungsglauben zu tun. Natürlich gehören und gehörten Geheimabsprachen, Inszenierungen, Täuschungsmanöver etc. immer und überall zum alltäglichen Geschäft der Akteure in Politik und Wirtschaft. Diese Feststellung ist eine Banalität. Und natürlich ist die Aufdeckung solcher geheimen Machenschaften ein ehrenwertes Ziel. Auch diese Feststellung ist eine Banalität.
Der Kurzschluss besteht allerdings darin, dass die Verschwörungstheoretiker die unbestreitbare geschichtliche Realität von Verschwörungen sowie das legitime Streben nach ihrer Aufklärung zur hinreichenden Rechtfertigung für den von ihnen gepflegten Generalverdacht erklären und damit ihre quasireligiöse Grundhaltung des „Nichts ist wie es scheint“ zu untermauern versuchen.
Im Zusammenhang mit dem schon erwähnten Beispiel des Angriffs auf den Sender Gleiwitz wird dann zum Beispiel erklärt: „Hätte man damals gesagt, dass es die Nazis selber waren, dann wäre das von vielen als Verschwörungstheorie abgetan worden. Heute weiß man aber, daß diese „Verschwörungstheorie“ richtig war.“ In dieser Argumentation wird allerdings der Begriff der „Verschwörungstheorie“ bis zur Unkenntlichkeit verengt. Denn natürlich ist es noch lange keine Verschwörungstheorie, wenn man versucht, durch kritische Investigation und rationale Analyse die realen Hintergründe eines Ereignisses aufzuklären. Selbst ein auf ein konkretes Ereignis bezogener begründeter Verschwörungsverdacht ist, wie bereits gesagt, noch lange keine Verschwörungstheorie. Dazu wird er erst, wenn er sich zum faktisch unbegründeten Generalverdacht auswächst, der sich dann je nach Einzelfall die passenden Gründe sucht oder konstruiert. Eine Einzelhypothese ist noch keine Theorie. Diese entsteht erst, wenn eine Reihe von Einzelhypothesen zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden, welches als Grundlage für Vorhersagen dient.
Commonsense schrieb:Dann wieder schreibst Du Beiträge, die so nah am Trollen sind, dass mir der Finger heftig zuckt...mea culpa - ist mir sogar völlig klar ;)