Sind Verschwörungstheoretiker psychisch kranke Menschen?

Also ich bin nicht psychisch krank und auch keine Verschwörungstheoretikerin. Ich glaube nur nicht mehr den Mist den sie in den Nachrichten erzählen , weil er sich nicht mit dem deckt was ich tagtäglich auf Arbeit gesehen und erlebt habe. Außerdem passt nix davon mit dem zusammen was ich gelernt habe in meinem ganzen Leben und es widerspricht meiner Moral und Ethik (Naja normalerweise sollte es gegen jedermanns Moral und Ethik sein, aber zu viele Menschen scheinen keine zu besitzen und käuflich zu sein)
Mir kommt es eher so vor als ob die Menschheit verrückt geworden ist.

Godancing schrieb:und auch keine Verschwörungstheoretikerin.

Da liest sich dein Beitrag aber diametral.... ;-)

Godancing schrieb:Also ich bin nicht psychisch krank und auch keine Verschwörungstheoretikerin. Ich glaube nur nicht mehr den Mist den sie in den Nachrichten erzählen , weil er sich nicht mit dem deckt was ich tagtäglich auf Arbeit gesehen und erlebt habe. Außerdem passt nix davon mit dem zusammen was ich gelernt habe in meinem ganzen Leben und es widerspricht meiner Moral und Ethik (Naja normalerweise sollte es gegen jedermanns Moral und Ethik sein, aber zu viele Menschen scheinen keine zu besitzen und käuflich zu sein)
Mir kommt es eher so vor als ob die Menschheit verrückt geworden ist.

Meiner Meinung nach definiert sich Verschwörungstheoretiker/in genauso, wie du dich beschreibst. 🤷‍♀️

Godancing schrieb:Also ich bin nicht psychisch krank und auch keine Verschwörungstheoretikerin. Ich glaube nur nicht mehr den Mist den sie in den Nachrichten erzählen , weil er sich nicht mit dem deckt was ich tagtäglich auf Arbeit gesehen und erlebt habe

Das ist dein Wahrnehmungsspektrum und das ist, für dich, legitim.

Godancing schrieb:es widerspricht meiner Moral und Ethik

DAS ist dikutabel. Obwohl natürlich jeder Jeck anders ist, muss/soll in einer etabliert-funktionablen, demokratischen Gesellschaft sich jeder an Gesetze, Normen, ungeschriebene Gesetze und nicht in Schrift gegossenen Verhaltensnormen halten.

@Godancing

Es mag ja sein, dass dir nicht gefällt, wie man auf deine Beiträge hier im Allmy reagiert. Aber ob man sich dann in einem derartig beleidigenden Rundumschlag an anderer Stelle darüber auslassen muss, nur weil einem ein Beitrag gelöscht wurde? Damit gewinnst du hier nicht an Beliebtheit.

Wenn dir das aber eine solche Herzensangelegenheit ist, dann sprich doch wenigstens den Mod an, der dich gelöscht hat und lass deine Emotionen nicht an jemand anderen aus.

emz schrieb:Aber ob man sich dann in einem derartig beleidigenden Rundumschlag an anderer Stelle darüber auslassen muss

Das ist ja sogar noch eine Verharmlosung von dir. Das Gesabber ist so weit rechtsaußen und blindwütig, dass man fast schon einen Aufruf zur Gewalt rauslesen kann. Der Schlesier könnte womöglich sogar mal eine Verhetzungs-Anzeige an den Hals bekommen. Jedenfalls wird dank der anderen Plattform, über die die Bälle gespielt werden, klar, worum es eigentlich geht. Man will kein bisschen diskutieren, sondern provoziert lediglich Aufhänger, an der man seine Propaganda festmachen kann. Den Unterschied zwischen einer Sperre und einer Löschung muss man dafür gar nicht erst verstehen.

Ach, ich habe hier als Letzter geschrieben.
Zum Thema hat Mick West bei Metabunk kürzlich einen Thread eröffnet:
https://www.metabunk.org/threads/when-conspiracists-psychoanalyze.12536/

Das ist schon interessant und vielversprechend genug; zudem ist hier der Spieß umgedreht: Wenn einer der führenden Debunker unserer Zeit dir Erfahrung macht, dass VTler meinen, bei ihm, der nun mal streng sachlich argumentiert, sei ein Schräubchen locker, gibt es wohl Gesprächsbedarf.

Die Thread-Eröffnung ist schon ziemlich lang, dann folgen bereits mehrere Seiten. Also hier als Appetizer nur ein paar Häppchen:

But most conspiracists are essentially ordinary people who just hold some mistaken beliefs. They have been persuaded by deceptive media (usually videos) that a particular event or situation is best explained as being the result of a conspiracy by a small group of powerful people acting for nefarious purposes. Once they come to this false realization, it can be difficult for them to un-realize it because they have become epistemologically unmoored and have difficulty trusting any source.

This reluctance to accept any contradictory evidence can seem very puzzling to people unfamiliar with the conspiracy world. So it is straightforward to leap to the conclusion that there's some mental illness there. We pathologize their misunderstanding.

Quelle: ebd.

In 2012, a decade after the events of 9/11/2001, the conspiracy group "Architects and Engineers for 9/11 Truth" was feeling this cognitive dissonance. Frustrated that their expertise and their evidence was not convincing people, they asked psychologists and other mental health professionals to help explain it. Of course, the mental health professionals they chose were that tiny fraction of the profession who also thought that the Twin Towers were demolished with pre-planted explosives. So the results were predictable yet still revealing.

9/11 Truth supporter and licensed clinical psychologist Robert Hopper, Ph.D., explained it:

“9/11 Truth [the conspiracy theory] challenges some of our most fundamental beliefs about our government and about our country. When beliefs are challenged or when two beliefs are inconsistent, cognitive dissonance is created. 9/11 Truth challenges [our] beliefs that our country protects and keeps us safe and that America is the ‘good guy.’ When this happens, fear and anxiety are created. In response, our psychological defenses kick in [to] protect us from these emotions."

Quelle: ebd.

Aktuelle Beispiele für VS



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@rambaldi - wo ist bitte der Bezug zu "psychisch kranken Menschen"?

Du postest hier zwei "neue VS" (ich nehme an, du meinst VT) - die sich einmal um pseudo-Wissenschaft
und dann um Corona im Kontext von pseudo-Religiösem drehen.
Und lässt dies so stehen.

Was soll uns das sagen?
Der Faden heißt ja nicht "VT, der ganz normale Wahn" - oder?

Mir geht dabei nicht nur die Ungerechtigkeit gegenüber Menschen, die tatsächlich eine psychische Erkrankung haben,
enorm auf den Zeiger - ich wittere da auch eine für meinen Geschmack zu große Bereitschaft,
dieses Problem einfach von sich zu schieben: "Nein, solange ich nicht "psychisch krank" bin,
ist alles, was ich so meine, vollkommen in Ordnung".
Nein, ist es nicht, jedenfalls nicht mit einer solch unterkomplexen "Begründung".

Dass psychisch Kranke generell an VT glauben würden ist eine VT.

Es macht mehr Sinn, die "Angst der Gesunden vor den Kranken" auf ihr "Verschwörungstheoriepotential" zu betrachten
als den kompensativen Charakter eines "richtigen Wahns" (der die verkorksten Glaubensinhalte des Individuums spiegelt) zu generalisieren.
Beim "echten Kranken" ist es Ausdruck seiner echten Not;
während jede VT darauf abzielt, auch anderen das "selber denken" zu ersparen.

Tja, was soll man noch groß sagen - das Bild spricht Bände.

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DalaiLotta schrieb:Es macht mehr Sinn, die "Angst der Gesunden vor den Kranken" auf ihr "Verschwörungstheoriepotential" zu betrachten
als den kompensativen Charakter eines "richtigen Wahns" (der die verkorksten Glaubensinhalte des Individuums spiegelt) zu generalisieren.

Mein Eindruck ist, dass gesunde Menschen psychisch kranke Menschen generell als seltsam und bedrohlich empfinden und mit ihnen möglichst nichts zu tun haben wollen. Angst vor psychisch Kranken trifft es schon ganz gut, allgemein neigt man dazu, Menschen, die wirres Zeug von sich geben, entweder für psychisch krank oder suchtkrank zu halten und die aufgrund dessen nicht ernst zu nehmen.

violetluna schrieb:die wirres Zeug von sich geben, entweder für psychisch krank oder suchtkrank zu halten und die aufgrund dessen nicht ernst zu nehmen.

Wenn Leute wirres Zeug von sich geben, werden sie in der Regel deshalb nicht ernst genommen - egal ob sie psychisch gesund oder krank sind, besoffen oder nüchtern.

Zuerst möchte ich auf den Begriff Verschwörungstheorie eingehen. Der Begriff Theorie suggeriert, dass es sich um eine wissenschaftlich fundierte Aussage handelt. Was auf die wenigsten Verschwörungerzählungen zutreffen dürfte.

/Theorié/
Substantiv, feminin [die]
1a.
System wissenschaftlich begründeter Aussagen zur Erklärung bestimmter Tatsachen oder Erscheinungen und der ihnen zugrunde liegenden Gesetzlichkeiten
"eine unbeweisbare, kühne Theorie"
1b.
Lehre über die allgemeinen Begriffe, Gesetze, Prinzipien eines bestimmten Bereichs der Wissenschaft, Kunst, Technik
"die Theorie des Romans"


Von Katharina Nocun und Pia Lamberty sind hierzu zwei spannende Bücher erschienen, die ich empfehlen kann.
1.Fake Facts: Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen.
2.True Facts: Was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft.

Inwieweit Verschwörungserzähler psychisch krank sind, muss der jeweilige Facharzt entscheiden.

Snayder schrieb:Der Begriff Theorie suggeriert, dass es sich um eine wissenschaftlich fundierte Aussage handelt.

Nein, so sehe ich das nicht. Der Begriff Verschwörungstheorie bezieht sich nicht auf den wissenschaftlichen Begriff von Theorie, sondern auf den Alltagsgebrauch des Wortes, der eher mit einem niedrigen Level von "These", eher von "Behauptung" beschrieben ist. Diese Bedeutung ist auch im Duden hinterlegt:

wirklichkeitsfremde Vorstellung; bloße Vermutung

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Theorie

Im Übrigen weiß ich gar nicht, warum das "Kunstwort" :) "Verschwörungserzählung" besser sein soll. Es rehabilitiert ja nicht wirklich den mehr oder weniger beschädigten Theorie-Begriff, der durch den erwähnten Alltagsgebrauch eh hinfällig ist, und hat eher was von neudeutscher PC-Zwangssprache. Muss man dann auch "Verschwörungserzählende" verwenden? :lolcry:

@Nemon
Erwischt, korrektes Gendern über ich noch. ;)
Mir gefällt Erzählende im Zusammenhang von Verschwörung viel besser.

Snayder schrieb:Mir gefällt Erzählende im Zusammenhang von Verschwörung viel besser.

Es ist aber kein wirklich treffendes Wort.
Eine Erzählung ist vor allem ein literarisches Werk. Und "etwas erzählen" auch nicht richtig treffend, wo es doch um haltloses Daherfaseln geht. Es geht vornehmlich um das Behaupten und nicht um das Erzählen beim VTler.

Nemon schrieb:Eine Erzählung ist vor allem ein literarisches Werk. Und "etwas erzählen" auch nicht richtig treffend, wo es doch um haltloses Daherfaseln geht. Es geht vornehmlich um das Behaupten und nicht um das Erzählen beim VTler.

Das ist der literarischen Klassifikation* nach natürlich korrekt, aber umgangssprachlich wird es auch in der Wendung "erzähl mal!" angewandt. Und dann stehen Türen und Tore offen für freies Faseln des zum Erzählen Aufgeforderten.

* Die Klassifikation ist das Endprodukt einer Klassifizierung. :)

@Nemon
Es gibt so viele Synonyme und Bedeutungen für Erzählung, einige scheinen mir da noch passender. ;)

Snayder schrieb:Zuerst möchte ich auf den Begriff Verschwörungstheorie eingehen. Der Begriff Theorie suggeriert, dass es sich um eine wissenschaftlich fundierte Aussage handelt. Was auf die wenigsten Verschwörungerzählungen zutreffen dürfte.

Drum sind mittlerweile auch die Begriffe "Verschwörungsmythen" oder "Verschwörungserzählungen" im wissenschaftlichen Diskurs gängig.

Groucho schrieb:Wenn Leute wirres Zeug von sich geben, werden sie in der Regel deshalb nicht ernst genommen - egal ob sie psychisch gesund oder krank sind, besoffen oder nüchtern.

Natürlich, aber das widerspricht ja meiner Aussage nicht.

Jemand, der wirres Zeug daherredet, könnte ja auch eine Kopfverletzung haben oder etwas Schockierendes erlebt haben. Man muss sie nicht gleich in die Schublade gaga,Junkie oder Alkie stecken.

Zudem sind auch durchaus intelligente und nüchterne Menschen für Verschwörungsmythen anfällig, das hat man während der Coronapandemie ja gut sehen können.

Snayder schrieb:Zuerst möchte ich auf den Begriff Verschwörungstheorie eingehen. Der Begriff Theorie suggeriert, dass es sich um eine wissenschaftlich fundierte Aussage handelt. Was auf die wenigsten Verschwörungerzählungen zutreffen dürfte.

Da gibt es von berufenerer Stelle (als mir z.Bsp.) durchaus andere Meinungen, was den Begriff Verschwörungstheorie betrifft. Michael Butter z.Bsp. (Klick) hält daran fest. Offensichtlich ist diese Diskussion auch nur im deutschsprachigen Raum present.
Ich persönlich sehe das eher wie Nemon.