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Meines Erachtens sind nicht alle VTler psychisch krank, es gibt aber durchaus Fälle, in denen es wahnhafte Züge annehmen kann und da sind wir das irgendwann auch bei manifesten anhaltenden wahnhaften Störungen Spoiler.
Folgt man Witter
SpoilerWitter H. Wahn. In: Göppinger H, Witter H, editors. Handbuch der forensischen Psychiatrie I. Berlin Heidelberg New York: Springer; 1972. pp. 470–475. dann gibt verschiedene Stufen, die letztendlich, wenn die Fähigkeit zur Reflexion der persönlichen Ansichten fehlt, letztendlich in einer psychischen Erkrankung münden können.
Irrtum – Vorurteil – überwertige Idee – Wahnvorstellung
Einen Irrtum begeht jeder gerne, auch häufiger. Kein Problem, denn zu diesem Zeitpunkt ist man sachlichen Widerlegungen noch zugänglich. Man revidiert seine Meinung, gibt den Irrtum zu und bricht sich dabei keinen ab.
Beim Vorurteil kommt in der Regel schon eine emotionale Komponente ins Spiel und ab hier wird es kniffliger. Hier ist nicht mehr nur die Ratio gefragt und man beginnt Gegenargumente und Widerlegungen des Vorurteils mit invaliden Argumenten abzulehnen bzw. auszublenden. Nur zu häufig handelt es sich um einen fortschreitenden Prozess, der in die überwertige Idee übergeht. Jetzt handelt es sich nicht mehr um ein einzelnes Vorurteil, man beginnt überall Zeichen/Aspekte zu sehen, die die fixe Idee bestätigen, sie wächst sich weiter aus, man wittert Verschwörungen größeren Ausmaßes, das Sendungsbewusstsein wird getriggert und viel, die so weit gekommen sind, versuchen missionarisch die Idee zu verbreiten.
Hier ist dann in vielen Fällen der Zug schon abgefahren und man macht auf den Weg zur nächsten Stufe, der wahnhaften Störung.
Bitte nicht falsch verstehen. Diese Menschen sind nicht vollends Banane, so können ihr restliches Leben durchaus noch gebacken bekommen, nicht jeder dreht ja derart ab wie ein Hildmann. Wobei der wahrscheinlich auch heute noch ein vernünftiges Risotto hinbekäme.
Will sagen, diese Menschen sind in der Regel außerhalb des Bereichs, der durch ihre wahnhafte Störung beeinflusst ist, relativ "normal".
Ich würde, von den ins Extremistische abdriftenden Vertretern mal abgesehen, also eher von einer "Inselverarmung" als von einer generellen psychischen Störung sprechen.
Auf die leichte Schulter nehmen sollte man es trotzdem nicht
Die Geschichte hat schließlich, nicht zuletzt auch in Deutschland, gezeigt (und zeigt sich auch noch heute) welche Auswirkungen derartige Verblödungen nach sich ziehen können. Mag man Chemtrails, Freimaurerverschwörungen, gezielte Bestrahlungen mit Mikrowellen zur landesweiten Gleichschaltung etc. noch mit einem verständnislosen Lächeln abtun, so sind Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit (beide Aufzählungen sind nicht vollständig) durchaus ernste Bedrohungen für ein friedliches Zusammenleben.
