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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

417 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Gehirn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 16:43
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Du warst hier die, die von "wahrer als" und tricky sprach. Echt, mir reichts mal wieder.
Erst unterstellt er das der Physikalismus "wahr" sein muss und klammert dabei gleichzeitig aus, das es auch biologische Themen gibt. Das ist wirklich nicht fair.

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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 19:45
@fritzchen1
RoseHunter schrieb:
Was ist Liebe?

Schau dir mal die Robben Mutter an, wie liebevoll sie ist. :)
Und das hat nun was mit der Physik zu tun?


@perttivalkonen

Wir müssen das nicht fortsetzen, wenn es dich chronisch erregt.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:16
@RoseHunter
Sowie ich das nun verfolgt habe....
He du bist richtig gut! Gefällt mir!

Nimm das hier nicht persönlich--->
Beitrag von Z. (Seite 13)
war es in keinster Weise. Aber ich glaub du hast schon genaustens verstanden wie´s gemeint war.
Ich schau später nochmal rein... Heut gehts leider nicht mehr.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:18
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Und das hat nun was mit der Physik zu tun?
Ist bestimmt nicht Aufgabe des Physikers zu erklären, wie das Verhältnis zweier Individuen einer Art zueinander ist. Was die Physiker eint ist das erkennen von Schönheit und Eleganz welche sie in den Naturgesetzen wiederfinden :)


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:21
@fritzchen1

Ist Schönheit und Eleganz denn etwas, was in der Physik vorkommt?


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:24
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Ist Schönheit und Eleganz denn etwas, was in der Physik vorkommt?
Habe mal gehört das dies im Auge des Betrachters liegen soll.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:28
@fritzchen
Und was den Begriff des "Erlebens" angeht... da gibt's nicht viel zu Gemüte zu führen. Das ist so ein Begriff wie "verstehen" oder "begreifen".
dann ist dir ja anscheinend bewusst das solche begriffe das Subjekt der Erkenntnis schon voraussetzen. Warum du jetzt noch indirekt die fehlende Objektivität bemängelst, verstehe ich wiederum überhaupt nicht.
Und ich verstehe nicht, worauf du in diesem Kontext grad hinauswillst... Beide Sätze sind für mich unverständlich, sorry. :)
Zitat von fritzchen1fritzchen1 schrieb:Nur das der Physiker vermutlich etwas anderes unter Rot versteht als du und ich.
Und das wäre...?
Zitat von fritzchen1fritzchen1 schrieb:Erst unterstellt er das der Physikalismus "wahr" sein muss und klammert dabei gleichzeitig aus, das es auch biologische Themen gibt. Das ist wirklich nicht fair.
Ich sehe hier nirgends einen Widerspruch. Du scheinbar schon. Sicher, dass du mit dem Physikalismus hinreichend vertraut bist...? Was der Physikalismus jedenfalls NICHT behauptet, ist, dass nur die Untersuchungsgegenstände der Physik real existieren würden.

(ich schreib' hierzu aber auch gleich noch etwas an Rose...)


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:30
@fritzchen1

Das tut sie gewiss, aber wenn du der Meinung bist, dass es neben Symmetrie noch etwas gibt, was Schönheit ausmacht und was die Physik nicht auf dem Schirm hat, hast du einen Sinn für die Differenz gewonnen, die ich ansprach.

Die Tendenz zu behaupten, alles was die Physik nicht darstellen kann, gäbe es nicht, ist ja nun fragwürdig. Liebeskummer, Konventionalstrafen, Demokratie all das gibt es.

Nochmal: ich finde es nicht schlimm, dass die Physik einiges nicht darstellen kann, aus der methodischen Beschränkung erwächst auch eine Kraft, die Physik ist ja als Physik hochinteressant.
Nicht so prickelnd wird es immer dann, wenn einer Teildisziplin Welterklärung aufgebürdet wird.

Das ist in der Biologie in den letzten Jahren ohne Zweifel noch viel ärger gewesen.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 20:42
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:was Schönheit ausmacht und was die Physik nicht auf dem Schirm hat,
Die Theoretischen Physiker haben den Ball jetzt erst mal den Experimetal Physikern zugeworfen. Mal abwarten was die daraus machen.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 21:07
@fritzchen1

Klar, jeder darf.
Nur sollte klar werden, dass der Begriff Realität nicht bei Physischem beginnt und endet, ist das kapiert, ist man im Spiel und kann weiter machen.

Es ist immer ein wenig traurig, wenn die Vertreter einzelner Disziplinen, die anderen nur als Deppen sehen. Bei so fein ausdifferenzierten Bereichen wie Physik, Philosophie, Biologie, Psychologie, jeder für sich ein eigener Kosmos wäre es ein Wunder wenn man über die Jahrhunderte nur Unsinn produziert hätte.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 21:11
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Klar, jeder darf.
Ich war nur ein wenig verwundert über deine aussage, das die Physik Asymmetrie nicht auf den Schirm hätten.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 21:25
@fritzchen1

Die Physik hat manches nicht auf dem Schirm, aber das ist nicht das Problem.
Die gilt als Grundlagenwissenschaft und ist nun wahrlich abgedreht genug um spannend zu sein.
Mancher Physiker, wie Waismann hat sich ja nun zu vielen Fragen kompetent geäußert.
Wikipedia: Friedrich Waismann

Es wird ja darum gerungen, was man woraus ableiten kann.
Waismann wollte Teile der Logik (aufrgund der Ergebnisse der Quantenmechanik) infrage stellen, manche sagen die Mathematik sei aus der Physik abzuleiten, andere meinen Logik und Mathematik seien rein formal, momentan stehen Naturalismus und Physikalismus etwas unter Beschuss.

Man ist gerade im Begriff zu erkennen, dass es sich bei den Grenzen des Physikalismus um eine prinzipielle Grenze handelt, nicht um eine Frage der größeren Rechenleistung.
Im Grunde etwas was der Physik entgegenkommt, die ja selbst erkannt hat, dass Welt kein getrenntes Objekt ist.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 21:39
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Dass man etwas wahrnehmen kann setzt (in der Mehrzahl der Fälle) voraus, dass es auch da ist.
Das lässt radikale Versionen des Konstruktivismus zusammenfallen.
Nein, genau das eben nicht! Siehe Traum...! Nimmst du im Traum etwas wahr? Ich schätze mal, ja. Und? Ist das, was du wahrnimmst, allein deshalb nun auch tatsächlich da? Nein, natürlich nicht. Also, wie Pertti wohl schon sagte, ist es durchaus richtig, anzunehmen, dass überhaupt irgendetwas (objektiv) existiert, was letztendlich zu Wahrnehmungen, Erscheinungen von bestimmten Dingen führt. Doch nur weil Einem ein Tisch erscheint, heißt das nicht, dass da auch tatsächlich einer ist (wie's sehr eindrucksvoll am Beispiel "Traum" deutlich wird). Bei dir allerdings lese ich da irgendwie einen Naiven Realismus raus... :)
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Das heißt, wir haben durchaus Mittel die es uns erlauben zwischen Halluzination/Traum/Illusion und Realität einigermaßen zu unterscheiden.
Mitnichten! Wieder: siehe Traum! Falls du das anders siehst, dann stehen wir wohl wieder irgendwo hier...
Beitrag von Noumenon (Seite 5)
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Damit bin ich einverstanden, nur müsste man es dann auch zeigen können.
Ganau das kann der Physikalismus aber nicht.
Was ist denn eine Primzahl aus Sicht der Physik? Oder eine Neurose? Ein angeborener Auslösemechanismus? Was ist Liebe?
Hach... ich hätte mal auch posten sollen, was ich vor ein, zwei Tagen in mein txt-File tippte... Naja, here we go (auch noch einmal @fritzchen1):
Demokratie kommt in der Welt der Physik überhaupt nicht vor, aber was sagt uns das? Dass es „in Wirklichkeit“ keine Demokratie gibt? Und wenn du sagst, die gäbe es schon nur in Wirklichkeit sei das alles Physik, dann beschreib doch mal die Demokratie, oder den Inhalt eines Gedichts von Gottfried Benn oder was „Vertrauen“ ist, aus der Sicht der Physik.
Starke Worte, von denen sich überzeugte Physikalisten jedoch kaum beeindrucken lassen dürften. Ein Physikalist würde wohl bspw. sagen, Demokratie sei einfach eine Art Systemeigenschaft: Elemente des Systems 'Gesellschaft' verhalten sich nach ganz bestimmten Regeln, die dann eben 'Demokratie' genannt werden. Anschließend genügen kurze Verweise auf irgendein Schichtenmodell und etwa das Stichwort 'Emergenz'. Voilà!

Ob und wie sich bspw. Sterne in einer Galaxie (=Ansammlung von Sternen), Moleküle in irgendeinem Gas (=Ansammlung von Molekülen), oder eben Organismen in einer Gesellschaft (=Ansammlung von Organismen) nach bestimmten Regeln verhalten, denen wir dann ggf. lustige Begriffe wie etwa "Demokratie" zuordnen, ist für den Physikalisten eigtl. eher nebensächlich und stellt für seine Ontologie (die übrigens nur ein verkappter Materialismus ist) nicht wirklich ein Problem dar.

Ein wirklich ernsthaftes Problem für den Physikalismus wäre etwa das Qualia-Problem... (Weshalb scheinbar manche Leute wie etwa Dennett oder die Churchlands kurzerhand einfach zu der Tagesordnung übergehen, zu leugnen, dass es dieses Phänomen der Qualia überhaupt gibt. Kein Phänomen, keine Erklärung nötig, kein Problem, fertig...)
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Was sind die Dinge selbst?
Gute Frage. Ist in Bezug auf das, was ich sagte, aber eher irrelevant. Ich halte einen hypethetischen Realismus, der zumindest und der Einfachheit halber so tut, als gäbe es eine Wirklichkeit oder Dinge "an sich", für durchaus akzeptabel. Das hat zum Teil wohl auch einfach "praktische" o.ä. Gründe, so wie wir bspw. sagen, dass die Banane gelb ist, obwohl sie genau genommen lediglich gelb erscheint. Entsprechend sagen wir, dass auch die Dinge selbst wirklich sind, obwohl sie möglicherweise - ähnlich wie im Traum - lediglich erscheinen. "Da hinten ist ein Baum" - so würden wir selbst im Traum noch sprechen, obwohl dort eigtl. gar kein Baum ist, sondern, es gibt nur die Erscheinung eines Baumes, der dann auch noch so erscheint, als wäre er "da hinten", also in räumlicher Distanz, was aber ebenfalls reines Konstrukt ist.

Insofern sind (für mich) solche Phrasen wie "die Dinge selbst" o.ä. größtenteils alles erst einmal nur sprachliche Konventionen. Man beachte auch, dass dies hier bspw. zwei völlig verschiedene Aussagen sind:

a) es gibt eine Banane "an sich", die selbst nicht gelb ist
b) falls es eine Banane "an sich" gibt, dann ist sie selbst nicht gelb

Ich denke, Newton war eher Realist, der tatsächlich davon ausging, dass zumindest eine irgendwie 'farblose Banane' existiert, die bspw. Lichtwellen bestimmter Wellenlängen reflektiert. D.h., es gibt eine Banane "an sich", diese ist zwar selbst nicht gelb, aber sie ist zumindest bspw. tatsächlich von dieser oder jener Gestalt. Vor allem wird diese Annahme intuitiv dadurch begründet, dass Form und Gestalt irgendwie "objektiv" zu bestehen scheinen, d.h. alle Menschen kommen darüber zu einem Konsens (im Gegensatz etwa zur Farbe...). Ich fände es allerdings falsch, nicht nur bzw. weniger zu sagen, dass es Dinge "an sich" gibt, sondern vielmehr auch noch zu sagen, dass ihnen primäre Qualitäten tatsächlich zukommen. Das ist gewissermaßen eine 'positive' Aussage. Obige Aussage (b) ist eher eine 'negative' Aussage, die lediglich zum Ausdruck bringt, dass - falls Dinge "an sich" überhaupt existieren - ihnen zumindest sekundäre Qualitäten nicht zukommen, sondern Produkt der (subjektiven) Wahrnehmung sind. Letztere Aussage enthält sich also eines Urteils darüber, ob Dinge "an sich" überhaupt existieren und welche Qualitäten ihnen denn nun tatsächlich innewohnen.

Und damit sich der Kreis auch wieder schließt, noch einmal zurück:
Beitrag von Noumenon (Seite 12)
Beitrag von RoseHunter (Seite 12)
Beitrag von Noumenon (Seite 12)

Und damit's klar wird, das Ganze noch einmal: Konstruktivismus, so wie ich ihn verstehe, bringt zunächst lediglich zum Ausdruck, dass der Naive Realismus falsch ist, mehr nicht. Bitte beachten, ansonsten verlieren wir uns hier wieder in endlos lange Diskussionen. Es geht wirklich nur um die obige Aussage (b), wie sie schon bei Newton - unabhängig von seinem eigentlichen ontologischen Standpunkt - mehr oder weniger zum Ausdruck kommt: Erst einmal unabhängig davon, ob es Dinge "an sich" gibt oder nicht, in jedem Fall wohnen ihnen keine sekundären Qualitäten (wie Farbe) inne. Und hier will jeglicher Konstruktivismus zunächst keine positive Aussage darüber treffen, wie die Dinge selbst - sofern es sie überhaupt gibt - sind, sondern eine negative Aussage darüber, wie sie zumindest nicht sind. That's it. :)
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Und nun noch mal zum Anfang:
Die Dinge selbst. Wer sieht die? Woher weiß man, dass genau das "die Dinge selbst" sind?
Klingt einfach, wird aber immer schwieriger.
Ich habe zwar oben ein paar hoffentlich inspirierende Kommentare hierzu geliefert, aber letztendlich weiß ich das alles natürlich selbst auch nicht so genau (schön wär's...). Der ontologische Realismus klingt eigtl. so simpel und leicht verständlich - schon der Naive Realismus tat es - aber irgendwo ist da doch der Wurm drin. Ich würde gerne sagen, es gibt zumindest ein 3-dim. Objekt, das Form und Gestalt einer Banane hat, während das Gehirn dieses Objekt anschließend nur noch 'einfärbt', quasi 'texturiert', aber ich fürchte, so einfach ist es nicht... Auch die Vorstellung, dass es eben ausgedehnte Körper gibt, die irgendwie aus kleinen Teilchen ("Bausteinen") zusammengesetzt sind wie so ein LEGO-Modell (Bloch's "Klotzmaterialismus"), scheint nach allem, was wir derzeit wissen, alles andere als zutreffend zu sein. Hier verweise ich bspw. mal auf einen aktuellen (aber leider kostenpflichtigen) Artikel aus 'Spektrum der Wissenschaft' hier.

Die Aussage "die Realität sei nichts anderes als ein Traum" - oder der eine oder andere idealistische Standpunkt - ist sicherlich nicht voll und ganz zutreffend, aber kommt der Wahrheit vermutlich näher als die üblichen Ontologien im Stile eines Realismus. Auch von meiner Seite ja immer wieder der Hinweis, Analogien zu anderen Realitäten (Traum, Simulation...) zu ziehen.
Nehmen wir an, ich träume von einem Tisch: Woraus besteht nun dieser Tisch? Er hat Ausdehnung, Gestalt, Festigkeit, Gewicht... alle Eigenschaften, die wir dem Begriff der "Materie" zuschreiben. Lustigerweise sind Ausdehnung und Gewicht des Tisches größer als das meines Gehirns. Dennoch passt er irgendwie hinein. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Der Tisch ist nur Erscheinung (res cogitans) und es gibt keinen Tisch "an sich" (res extensa), keine Ausdehnung, kein Gewicht, nichts von alledem. Alle diese Eigenschaften sind überhaupt nicht real, sondern selbst lediglich Konstruktionen. Und entsprechend gibt es auch keinen Grund, bspw. anzunehmen, dass unser Universum so etwas wie "Ausdehnung" oder "Masse" besäße. Und auch die Frage, in welchem Raum sich unser Universum ausdehnt, ist in etwa so unsinnig wie die Frage, in welchem Raum sich meine Traumwelt befindet. Meine Traumwelt befindet sich auch nicht irgendwo räumlich lokalisiert in meinem Gehirn. Wo sollte sie sein? Welche Ausdehnung sollte diese Traumwelt haben, dass sie mitsamt eines 2m langen Tisches in mein Gehirn reinpasst? Weder im Traum, noch in der Wirklichkeit gibt es einen Grund, der zur Annahme etwa eines objektiv gegebenen Raumes oder einer objektiv gegebener Materie (bzw. Dinge "an sich") verpflichtet. Es gibt sicherlich eine objektive Realität - das ist wohl recht unzweifelhaft - aber diese ist nicht durch "Materie" in einer "Raumzeit" gegeben, sondern durch reines Beziehungsgefüge.
Was genau ist nun der Tisch aus meinem Traum? Scheinbar nur das Produkt der Dynamik eines neuronalen Netzwerkes. Ist für uns mit unserem Alltagsverstand schwer zu verstehen, aber es gibt nur diese Dynamik, ohne das Netzwerk. Traum ohne Gehirn, Simulation ohne Computer, Information ohne Informationsträger, Erscheinung einer Wirklichkeit ohne Wirklichkeit "an sich", dessen Abbild sie sei. Auch unser Gehirn konstruiert keine Wirklichkeit, es ist selbst - genau wie alles andere - konstruierte Wirklichkeit. :)

Der olle Quacksalber Dürr hat's auch schon oft genug versucht, irgendwie mit Worten auszudrücken, aber letztendlich ist es so wie er an anderer Stelle ebenfalls immer wieder betont: Wir erleben mehr als wir begreifen. Und je weiter wir bspw. in den Mikro- und Makrokosmos vordringen, desto weniger wird dieses ganze Spektakel für uns begreifbar. :(
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Und dann kommt Quine, lässt einen Sprachforscher bei einem fremdem Eingeborenenstamm sitzen, einen der Stammesmitglieder auf ein vorbei hoppelndes "Kaninchen" (wie der Sprachforscher es nennen würde) zeigen und "gavagai" sagen.
Nun ist unmittelbar klar, "gavagai" in der Eingeborenensprache heißt bei uns "Kaninchen", oder?
Naja, da bist du wohl etwas belesener als ich. Beim Namen 'Quine' klingelt bei mir zwar irgendwie was, aber das war's auch schon.
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Aber es könnte auch den Schwanz des Kaninchens meinen, oder "Was ist denn das?" oder "Ahengeist" oder "böses Omen" oder "Abendessen" oder "heiliges Tier" oder "Kaninchenfliegen, die jedes Kaninchen begleiten" oder oder oder.

Wir würden einfach fragen, was denn nun genau gemeint ist, aber wenn wir die Sprache nicht sprechen oder noch schöner, wenn Sprache sich eben neu bildet, gerade "erfunden" wird, verfügt man einsichtigerweise noch nicht über den sprachlichen Apparat genauer nachfragen zu können.
Ja. Ist nicht ganz mein Themengebiet, aber ich verstehe, was du meinst, und kenne durchaus diese grob skizzierte Problematik, dass wir nicht zuletzt auch auf sprachlicher Ebene zu einem großen Teil vornehmlich interpretieren tun.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 21:46
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und damit's klar wird, das Ganze noch einmal: Konstruktivismus, so wie ich ihn verstehe, bringt zunächst lediglich zum Ausdruck, dass der Naive Realismus falsch ist, mehr nicht.
Davon ab hat schon Bertrand Russell viele gute Argumente gegen den Naiven Realismus geliefert.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 22:00
Hach, Russell, naja... Muss da immer an das eine Pamphlet von ihm denken, wo er - laut einiger Krawallatheisten - viele gute Argumente gegen Gott gebracht hätte... :D

Er hat viel zur Mathematik beigetragen, aber in puncto Philosophie halte ich ihn eher für eine Niete, wobei ich über Erkenntnistheorie und/oder Ontologie von ihm bisher eigtl. noch nichts gelesen hab... Vielleicht beschränkt sich diese Schwäche ja nur auf Religionsphilosophie, wie es wohl auch seiner atheistischen Erziehung verschuldet gewesen sein dürfte... Armer Kerl. :D

@fritzchen1


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

24.08.2014 um 22:13
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Hach, Russell, naja... Muss da immer an das eine Pamphlet von ihm denken
Habe nicht mehr gelesen als auf wiki.



Mit achtzig Jahren machte Russell jedoch noch eine Erfahrung, die ihn zu einer sehr überraschenden Selbsterkenntnis führte: Anlässlich eines Griechenland-Besuchs empfand er unzweideutig, dass er sich in einer alten christlichen Kirche „weit mehr zu Hause“ fühlte als in Gebäuden der „heidnischen Antike“. Dabei wurde ihm „klar, dass christliches Lebensgefühl (Christian outlook) weit mehr Einfluss auf mich besaß, als ich geglaubt hatte.“ Den wesentlichen Unterschied zwischen antiker und christlicher Welt sah Russell im „Fehlen jeglichen Sündenbegriffs“ bei den alten Griechen. Er schrieb: „Ich bemerkte nunmehr überrascht, dass dieser Begriff auch meine Gefühle beherrschte.“ Einen Einfluss dieser Erkenntnis seiner eigenen kulturellen Prägung auf seine Anschauungen (beliefs) zur Religion verneinte er jedoch.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

25.08.2014 um 00:29
@vycm

vycm schrieb:
Und was ist jetzt die Erkenntnis?

Naja, die Erkenntnis steht ja eigtl. schon da: Dass es eben "Dinge" gibt, die zwar recht banal und allgemein bekannt sind, sich aber selbst mit Hilfe der Naturwissenschaften nicht wirklich beschreiben oder gar messen lassen, etwa die Farbe, die wir mit 'Rot' bezeichnen.
Spoiler
Interessanterweise ist so etwas wie Farbe nun aber nicht irgendwie ein neues naturwissenschaftliches Phänomen (wie "Strings", "supersymmetrische Teilchen", "Dunkle Energie", "Dunkle Materie"...), wo es durchaus verständlich wäre, dass wir (noch) Probleme mit entsprechenden Theorien und der Beschreibung dieser Phänomene haben. Erlebnisgehalte wie Farben, Klänge, Gerüche usf. (Qualia) sind allgemein bekannte Dinge, die man schon im Kindergarten zu identifizieren, zu benennen und zu unterscheiden lernt. Insofern zieht auch die Ausrede, dass Naturwissenschaften diese Dinge lediglich NOCH nicht erklären könnten, nicht wirklich. Vielmehr scheint hier irgendwo ein prinzipielles Problem* zu bestehen...

*vor allem für den sog. Physikalismus, der behauptet, das alles, was real existiert, sich prinzipiell mit Hilfe von Naturwissenschaften erfassen und beschreiben lässt
Warum sollten Farben, Klänge oder Gerüche in der Physik behandelt werden, das ist Biologie, Anatomie oder Neuroanatomie. Auch wenn es sich so anhört als ginge es in der Physik um Farben ist eine Rotverschiebung oder eine Farbladung keine Farbe.

Wie möchtest du denn etwas ausserhalb der Naturwissenschaft erfassen und beschreiben können? Mit den philosophischen Worthülsen die hier rumfliegen, oder wie?

Ein prinzipielles Problem könnte es schon geben, vielleicht ist unser Gehirn nicht in der Lage die Wirklichkeit zu erfassen. Damit ist dem Konstruktivismus aber nicht Tür und Tor offen, es ist nur ein Mangel.

Aussagen über die Wirklichkeit und die Möglichkeit einer Konstruktion der Wirklichkeit gibt es in der math. Physik bzw. der Mathematik auch, z.B. die New Random Matrix Theorie. Hier steckt eine für den Naturwissenschaftler akzeptable Begründung drin die Strukturwissenschaft wie Mathematik und Naturwissenschaft wie Physik sogar vereint.

Solche Aussagen wie Liebeskummer ist nicht messbar (war nicht deine Aussage) und damit zu begründen die Welt ist mehr als das was mess und experimentierbar ist...ne das kann es nicht sein.

@Noumenon


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

25.08.2014 um 02:24
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Die Physik hat manches nicht auf dem Schirm, aber das ist nicht das Problem.
Für dich nicht, für den Physiker schon. Allerdings konnte trotz vielversprechender theoretischer Argumente bis heute kein experimenteller Nachweis erbracht werden, dass Supersymmetrie tatsächlich in der Natur existiert – insbesondere wurden noch keine Superpartner bekannter Teilchen beobachtet. Das bedeutet, dass diese Symmetrie, wenn sie existiert, gebrochen ist. Andererseits sind der Brechungsmechanismus dieser Symmetrie sowie die Energie ab der die Symmetrie gilt, unbekannt.


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Die Realität ist nichts anderes als ein Traum

25.08.2014 um 03:48
@Noumenon
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ob und wie sich bspw. Sterne in einer Galaxie (=Ansammlung von Sternen), Moleküle in irgendeinem Gas (=Ansammlung von Molekülen), oder eben Organismen in einer Gesellschaft (=Ansammlung von Organismen) nach bestimmten Regeln verhalten, denen wir dann ggf. lustige Begriffe wie etwa "Demokratie" zuordnen, ist für den Physikalisten eigtl. eher nebensächlich und stellt für seine Ontologie (die übrigens nur ein verkappter Materialismus ist) nicht wirklich ein Problem dar.
Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl was? ;)
Liebe Grüsse


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25.08.2014 um 04:11
Nee, hatte da jetzt eigtl. keine konkreten Hintergedanken im Kopp... Höchstens vllt. den, dass sich der Materialismus scheinbar nur noch auf Rückzugsgefechten befindet und nun in Form von ontologischen Positionen wie dem Naturalismus oder Physikalismus alten Wein in neuen Schläuchen zu servieren versucht...
@Z.


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