Atlantis – prähistorische Hochkultur oder frühester Science Fiction?
16.09.2015 um 20:19Anzeige
Realo schrieb:… würde das in gewisser Weise deiner Ansicht widersprechen, dass, falls ich dich richtig verstanden habe, die Sprache den Erfindungen und Technologien immer schon vorausgegangen ist.Das ist nicht meine Aussage. Wir sehen auch bei sämtlichen nichtmenschlichen Großen Menschenaffen-Gattungen das Ausbilden regionaler Kulturen; Techniken der Jagd und sonstigen Nahrungsbeschaffung, speziell unter bearbeitender Verwendung von Hilfsmitteln, die zufällig entdeckt oder kreativ erzeugt wurden, werden in den einzelnen Gruppen tradiert, ganz ohne Sprache. Selbst über Hordengrenzen hinweg kann solches weitergegeben werden, sodaß eine regionale Kultur daraus wird. Selbstverständlich geht das ohne Sprache.
Realo schrieb:Das Merkwürdige dabei ist, dass nichts davon mit den bisherigen Erkenntnissen der Prähistoriker in Konflikt gerät, d.h. dass sich durchaus eine prähistorische Hochkultur im Jungpaläolithikum entfaltet haben kann, ohne dass irgendetwas dagegen spricht, eben weil wir so gut wie nichts über die Prähistorie wissen.Du! Du weißt fast nichts. Andere studieren Vor- (/Ur-) und Frühgeschichte bzw. prähistorische Archäologie - und nicht etwa in zwei Wochen Abendkurs, weils ja nix zu wissen und zu lernen gibt.
Du! Du weißt fast nichts. Andere studieren Vor- (/Ur-) und Frühgeschichte bzw. prähistorische Archäologie - und nicht etwa in zwei Wochen Abendkurs, weils ja nix zu wissen und zu lernen gibt.Das ist jetzt wieder Titelhalter-Argumentation bzw. argumentation par ordre du mufti oder wie man das nennt. Es waren keine 2 Wochen, sondern wie gesagt 10 Jahre, davon teilweise sehr intensiv, d.h. 3 Winter durch habe ich mich praktisch von der Welt (und dazu zählen auch die Inet-Foren) abgeschlossen und nur gelesen, gelesen, gelesen. Ich denke schon, dass ich mir da einiges grundlegende Wissen zur Prähistorie angeeignet habe, aber es zeigt eben auch, dass die Fortschritte nicht im Bereich der Archäologie und der Theoriebildung gemacht wurden, sondern ausschließlich in "Hilfswissenschaften" wie Klimageschichte, Populationsgenetik, Geologie und Linguistik. Archöologie und Datierungsmethoden hingegen sind in den letzten 20, 30 Jahren mehr oder weniger auf der Stelle getreten, und die Theoriebildung ist auch nicht vorangekommen. Zwar werden, wie auch dein Link zu dem Buch über Forschungen in der Ukraine zeigt, jüngere geologische und klimageschichtliche Forschungsergebnisse zur Kenntnis genommen und fließen in die Analyse mit ein, aber die genetischen und linguistischen Methoden werden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen und fließen in die Studie nicht mit ein. (Ich habe den Text aber auch nur stichpunktartig überflogen, weil er viel zu lang ist, mich also nicht adäquat mit befasst.)
perttivalkonen schrieb:Drei Seiten, die ich mir wahllos aus dem Net gepickt habe, und schon komme ich allein für das europäische Jungpaläolithikum auf 69 archäologische Stätten. 67, wenn ich die beiden türkischen Stätten rausschmeiße. Ich denke, ich bin auf der sicheren Seite, wenn ich sage, daß es in Europa wenigstens bekannte 200 Fundstellen aus dem Jungpaläolithikum gibt. Allein aus dem Thüringer-SachsenAnhaltinischen Raum fallen mir noch ein paar Stätten ein.Ja, da gibt es Missverständnisse. Unter "so gut wie nichts" meine ich "immer nur das Gleiche, nämlich "primitive" steinerne Waffen und Werkzeuge. Und da sich das auch flächenmäßig wiederholt, schließt man daraus auf den Stand der Kultur insgesamt und kommt zu dem Ergebnis, dass es zwar im Übergang vom Mittel- zum Jungpaläolithikum eine Verfeinerung und Verbesserung in der Technologie gegeben hat, aber darüber hinaus auch nicht mehr. Das Maximale ist, dass man konstatiert, dass es möglicherweise eine tightere "gesellschaftliche" Organisation gegeben hat – allerdings noch ohne Arbeitsteilung –, was dazu geführt hat, dass die Leute mehr Zeit für die "Muse" hatten und sich erstmals künstlerisch versuchten (Höhlenzeichnungen, erste Plastiken, aber nooh keine Keramik, d.h. es wurde weiter aus Steinbehältern getrunken und in Steinbehältern Wasser geschöpft).
Das ist alles andere als "so gut wie nichts".
perttivalkonen schrieb:Im übrigen, wenn eine These nur deswegen nicht im Widerspruch zur Erkenntnis der Forschung steht, weil jene Forschung zu dem Bereich so gut wie nichts weiß, dann ist dieser Tatbestand der "Widerspruchsfreiheit" nicht bemerkenswert, kein Pluspunkt.Da hast du allerdings (leider) recht. Vielleicht ist meine Idee einer prähistorischen Hochkultur, die man nur aus den genannten Gründen bisher noch nicht entdeckt hat, kaum besser, als die Idee eines prähistorischen roten Einhorns. Aber damit muss ich leben, solange die "Altertumsforschung" noch in den Kinderschuhen steckt und noch nichts wirklich Relevantes entdeckt hat.
electrorider schrieb:wie will man ohne Aufzeichnungen oder Wandmalerei, in 10000 Jahren das nachweisen was unsere Kultur erreicht hat wenn alles zerstört wird ?Studier Archäologie, dann weißt Du's.
electrorider schrieb:was passiert wenn ALLES zerstört wird aus irgendeinem Grund ?Wenn es schon passiert sein muß, dann gibts ja offensichtlich irgendnen Beleg. Kann also nicht "ALLES" zerstört sein.
muss ja anscheinend schon mal passiert sein
Realo schrieb:Das ist jetzt wieder Titelhalter-Argumentation bzw. argumentation par ordre du mufti oder wie man das nennt. Es waren keine 2 Wochen, sondern wie gesagt 10 Jahre, davon teilweise sehr intensiv, d.h. 3 Winter durch habe ich mich praktisch von der Welt (und dazu zählen auch die Inet-Foren) abgeschlossen und nur gelesen, gelesen, gelesen.Hä? Ich sprach von den Fachleuten! Die das studiert haben. Du magst ja meinetwegen ewig lange damit zugebracht haben herauszufinden, daß niemand nennenswerte prähistorische Kenntnisse hat. Aber wäre dem so, dann bräuchten die Unis dafür nicht ebenfalls lange Jahre, dieses Sogutwienichts-Wissen an ihre Studenten weiterzugeben. Da würden dann zwei Wochen oder so reichen. Das war meine Erklärung. Hast Du nur wieder mal nicht verstanden. Wie auch das, was Du in den letzten zehn Jahren so gelesen hast.
Realo schrieb:es zeigt eben auch, dass die Fortschritte nicht im Bereich der Archäologie und der Theoriebildung gemacht wurden, sondern ausschließlich in "Hilfswissenschaften" wie Klimageschichte, Populationsgenetik, Geologie und Linguistik. Archöologie und Datierungsmethoden hingegen sind in den letzten 20, 30 Jahren mehr oder weniger auf der Stelle getreten, und die Theoriebildung ist auch nicht vorangekommen.Erstens ist das Einbeziehen von Hilfswissenschaften ein Fortschritt, zweitens sind die daraus abgeleiteten Erkenntnisse archäologische, und drittens sind selbst die Datierungen ebenfalls nicht auf der Stelle getreten. In Deinen letzten 20...30 Jahren wurden praktisch alle späten Neandertaler- und frühen Sapiensfunde Europas um mehrere Jahrtausende versetzt neu datiert.
Realo schrieb:Zwar werden, wie auch dein Link zu dem Buch über Forschungen in der Ukraine zeigt, jüngere geologische und klimageschichtliche Forschungsergebnisse zur Kenntnis genommen und fließen in die Analyse mit ein, aber die genetischen und linguistischen Methoden werden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen und fließen in die Studie nicht mit ein.Linguistische Methoden? Da geht es um 25...12.000 jahre alte Funde! Und Genetik? Das Buch ist von 1985!
Realo schrieb:Unter "so gut wie nichts" meine ich "immer nur das Gleiche, nämlich "primitive" steinerne Waffen und Werkzeuge.Und auch das ist falsch. Bei Dir klingt das so statisch. Dabei sprach man schon vor Jahrzehnten von der Jungpaläolithischen Revolution, weil der jungpaläolithische Innovationsschub der Werkzeugkulturen so immens ist. Und spricht mittlerweile nicht mehr von einer (punktuellen) Revolution, weil die Innovationen sich quasi über die gesamte Epoche verteilen; und weil die Epochen drum herum ebenfalls innovativ waren. Es ist ein gradueller, ein stetig anwachsender Prozeß, eine (für frühere Epochen noch) in größeren Zeiträumen betrachtet kontinuierliche Beschleunigung des Fortschreitens kultureller Innovationen.
Realo schrieb: schließt man daraus auf den Stand der Kultur insgesamt und kommt zu dem Ergebnis, dass es zwar im Übergang vom Mittel- zum Jungpaläolithikum eine Verfeinerung und Verbesserung in der Technologie gegeben hat, aber darüber hinaus auch nicht mehr.Das schließt Du daraus, nicht man! Und wenn Du das Hervorbringen neuer Werkzeugarten, das Verwenden neuer Werkmittel und Verfahren (Speerschleuder, Harpune, Angelhaken, Verbundwerkstoffe udgl. mehr) "eine Verfeinerung und Verbesserung in der Technologie" nennen willst - dann passiert bis heute nichts anderes!
Realo schrieb:Das Maximale ist, dass man konstatiert, dass es möglicherweise eine tightere "gesellschaftliche" Organisation gegeben hat – allerdings noch ohne Arbeitsteilung –, was dazu geführt hat, dass die Leute mehr Zeit für die "Muse" hatten und sich erstmals künstlerisch versuchten (Höhlenzeichnungen, erste Plastiken, aber nooh keine Keramik, d.h. es wurde weiter aus Steinbehältern getrunken und in Steinbehältern Wasser geschöpft).Das zeigt, wie wenig Du herausgefunden hast. Von Arbeitsteilung, speziell von geschlechtsspezifischer, spricht man schon seit Generationen, auch und gerade für die Jäger- und Sammlergesellschaften des Jungpaläolithikums. Mit den zahlreichen jungpaläolithischen Venusstatuetten, denen gegenüber es nur sehr wenige "Adonisstatuetten" gibt, haben wir dafür sogar ein beredtes Zeugnis!
Die Figur gehört zu den ältesten keramischen Erzeugnissen und besteht aus Lösslehm, der zur Vermeidung von Schrumpfungsrissen mit Tierknochenmehl gemagert wurde.Und obwohl man Keramik also schon kannte und verwendete, nutzte man dies dennoch nicht für das Herstellen von Gebrauchsgegenständen wie Schalen, Schüsseln, Krügen... Das ist damit nicht einfach ein Beleg-Fehlen, denn Keramik ist ja belegt. Das Fehlen von Gebrauchskeramik ist also "echt".
Realo schrieb:Ein Teil des Problems liegt eben auch an zwei archäologischen Defiziten:Und hier habe ich dann mit Lesen aufgehört. In der prähistorischen Archäologie hat man in den letzten Jahrzehnten gerade die Methodiken des Auffindens archäologischer Stätten geradezu revolutioniert. Und Du schreibst solchen Schwachsinn.
• Man sucht an der falschen Stelle
perttivalkonen schrieb:In der prähistorischen Archäologie hat man in den letzten Jahrzehnten gerade die Methodiken des Auffindens archäologischer Stätten geradezu revolutioniert. Und Du schreibst solchen Schwachsinn.Dein oberlehrerhafter, arroganter und herabwürdigender Sprachstil mir gegenüber, noch dazu durchsetzt mit "Missverständnissen", die so konstruiert sind, dass sie meine angebliche Dummheit herausstellen sollen - das ist anscheinend der einzige Grund deines Daseins anderen Usern gegenüber - geht mir schon seit vielen Jahren gehörig auf den Geist. Da du es aber anscheinend darauf abgesehen hast, mich hier einfach "zur Schnecke machen zu wollen", indem du einen Haufen halbrichtiger Argumente zu einem Haufen falscher Resultate aufstapelst, nur um zu beweisen, wie dumm ich doch bin, ist jede weitere Diskussion mit dir überflüssig und ich möchte dich bitten, auf meine Postings nicht mehr einzugehen. Antworten wirst du von mir jedenfalls keine mehr erhalten.
Bleib meinetwegen so, wie Du bist. Und bleib damit gerne allein.
perttivalkonen schrieb:Und hier habe ich dann mit Lesen aufgehört.Ja klar, denn da fingen meine Argumente erst richtig an. An einer konkreten inhaltlichen Diskussion ist dir nicht gelegen, weil du da scheinbar einige Defizite hast und dich dem nicht gewachsen fühlst. Es könnte ja vielleicht doch was dran sein an meinen Argumenten. Da ist es dann viel eleganter, den Diskursgegner vorher zu zertreten, um erst gar nicht auf die inhaltliche Schiene gehen zu müssen.
Spöckenkieke schrieb am 05.09.2015:Oh, ich glaub da hast du dich vertan, die ist schon dran gewesen, hast du einfach nur verpasst. Das schöne an These 4 ist, sie kippt all die anderen Überlegungen, warum also sollte ich auf die anderen noch eingehen wollen? Ist doch wie bei Dieter Bremer, der wollte auch immer, dass man nur so denkt wie er, damit seine Argumentation funktioniert. Aber in einem Diskussionsforum ist es nunmal so, dass man Diskutiert und nicht unbedingt sein Buch vorstellt.Nein, ich sehe nicht, wieso die These 4 die anderen 3 kippen sollte. Das Problem ist, wie ich schon schrieb, dass bei einer umfangreichen Naturkatastrophe (z.B. Tsunami), die das flache Land (Beispiel Indusbecken) überrollt, nur die überleben, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Wir wissen, dass es diese Katastrophen gab, besonders der erst im Holozän entstandene Persische Golf, wo vorher wer siedelte? Die Überlebenden haben anderes zu tun, als ihre Kultur fortzuführen, sondern es geht da erst mal um Grundsicherung des Lebens. Da ihr Land "weg" ist, müssen sie in andere Regionen ziehen, die aber bereits von anderen Völkern besiedelt sind. Diese Völker standen vor der Katastrophe unter dem Einfluss der einstigen, nun untergegangenen Hochkultur, von der sie einst vieles übernommen hatten. Die Überlebenden kommen jetzt aber nicht als Herrenmenschen in eines dieser von einem Nachbarvolk besiedelten Länder, sondern als um Asyl Bittende. Als Asylanten, und dazu noch dem Gastland zahlenmäßig unterlegen, werden sie wohl nicht mehr die Kraft haben, ihre alte Kultur wieder aufzunehmen, sondern sich an die Kultur des Gastlandes anpassen. Das heißt mit der Katastrophe erlischt auch der Einfluss der einstigen Hochkultur auf die Nachbarkulturen, sie sich weiterentwickeln, aber auf einem niedrigeren Stand als die einstige Hochkultur. Dann kommen 1200 Jahre Eiszeit zurück (Jüngere Dryas) und zwingen die Völker erneut zu einer völlig anderen Lebensweise und sie werden wohl wieder Nomaden und vergessen in diesen 1200 Jahren, in denen es wieder ums Überleben der nackten Existenz geht, die Errungenschaften ihrer einstigen Kultur und erst recht die der bereits vor mehreren Jahrtausenden untergegangenen einstigen Hochkultur. Erst mit dem beginnenden Holozän wird die neolithische Lebensweise wieder neu aufgenommen und der Zivilisationsprozess beginnt erneut, nur jetzt eben 4.000, 5.000 oder 6.000 Jahre nach dem ersten Mal, wo sich eine neolithische Kultur schrittweise zu einer Hochkultur entwickelt hatte.
electrorider schrieb:was passiert wenn eine riesige Welle kommt oder eine Hitzewelle und alles zerstört ?ALLES zerstört, müsste heißen, dass die gesamte Welt, inklusive aller Lebewesen, inklusive aller menschlichen Konstrukte, vernichtet würde.
electrorider schrieb:Was war der Grund für soviele Sprachen ?Viele Menschen, die viel reden. ;)
Realo schrieb:Tja, wenn irgendwelche Archöologen in 50.000 Jahren Europa und Amerika erforschen, werden sie wohl zu dem Ergebniss kommen, dass sich die Menschheit nicht über die Steinzeit hinaus entwickelt hat, denn sie finden nur Reste von Pyramiden und Ruinen einiger Steinhäuser in der Provence und auf dem Peloponnes.Klar, denn sie sind ja sicherlich zu blöde, das Alter der Fundstücke / Materialien, Kunststoffe zB gab es ja schon in der Steinzeit, zu bestimmen oder Aufzeichnungen und Wissen aus früheren Zeiten zu kennen.
Realo schrieb:dass es möglicherweise eine tightere "gesellschaftliche" Organisation gegeben hat – allerdings noch ohne Arbeitsteilung –, was dazu geführt hat, dass die Leute mehr Zeit für die "Muse" hattenSchätze, Du verwechselst hier etwas. Nämlich Arbeitsteilung allgemein mit dem heutigen so genannten Acht-Stunden-Tag.