Ist die Evolution beendet?

@Paka

Paka schrieb:Beim Downsyndrom ist es ein Versuch der Evolution, bestimmte Krankheiten zu eliminieren, diese Leute können bestimmte Krankheiten nicht mehr bekommen. Weiß gerade nur nicht welche. Da gibts noch viel mehr. Sichelzellenanämie sind z.b. immun gegen Malaria.

So funktioniert Evolution eben gerade nicht. "Resistenz gegen Krankheiten" ist eine durch äußere Umstände selektierte an sich aber zufällige Mutation. Solange zudem die gewonnene Resistenz keinen Vorteil in Form der Zahl der Nachkommen bringt, hat sie auf die Population, also die Menschheit als Ganzes keinen Einfluss.

Die Resistenz gegen bestimmte Krankheiten(falls es soetwas gibt, ich weiß es nicht) ist also nur eine Folge der genetischen Veränderung.

Aaljager schrieb:Menschen bei welchen die Evolution versuchte diesen Schritt zu vollziehen.

Es ging mir nicht darum, Menschen mit körperlichen oder geistigen Anomalien zu beleidigen, sondern um den zweiten Teil des Satzes. Die "Evolution" versucht nicht irgendwas, sie ist nämlich nicht irgendeine Macht, sondern ganzeinfach das Zusammenspiel von Selektion und Mutation( und einiger anderer Sachen).

nein :-)

PetersKekse schrieb:Die Resistenz gegen bestimmte Krankheiten(falls es soetwas gibt, ich weiß es nicht) ist also nur eine Folge der genetischen Veränderung.

Ja gibt es, hier ein Beispiel:

Forschern der MNF der Universität Zürich ist es in einer internationalen Zusammenarbeit gelungen, ein einzelnes Protein als Ursache für die dauerhafte Resistenz gewisser Weizensorten gegen Braunrost, Gelbrost, Schwarzrost und Mehltau zu identifizieren. Weizensorten mit dieser Krankheitsresistenz sind für die Ernährung der Weltbevölkerung bedeutend und werden vor allem in Entwicklungsländern angebaut.

Quelle:
http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2009/ursache-fuer-dauerhafte-resistenz-gegen-rostkrankheiten-und-mehltau-bei-weizen-identifiziert.html (Archiv-Version vom 12.08.2013)

@Paka

Paka schrieb:Mein Gedächtnis, meine Lernfähigkeit und meine Sinne sind phänomenal.

Geht das schon wieder los...

Paka schrieb:diese Leute können bestimmte Krankheiten nicht mehr bekommen. Weiß gerade nur nicht welche.

@intruder
Guter Hinweis, ich habe damit allerdings ursprünglich nur den konkreten Fall des Down-Syndroms gemeint.

hallo allerseits, habe nicht alle Beiträge dieser Diskussion gelesen, aber die Evolution ist mitnichten beendet. Es entsteht hier der merkwürdige Eindruck, als ob die Evolution nichts anderes vorhatte, als den Menschen zu schaffen, der soviel "Geist" und Wissen erhält, um das Zepter der Evolution in die Hand zu nehmen, um diese dann selber zu bestimmen und zu gestalten..das ist lächerlich (Wäre dem so, müsste man den Menschen als den größten Oberstümper bezeichnen !)
Im gesamten Stammbaum des bisherigen Lebens ist der Zweig des Menschen mit der Lupe zu suchen. Es weist einiges darauf hin, dass das menschliche Gehirn ein Fehlprodukt (Mutationssackgasse) ist. In der hiesigen Diskussion wird übrigens die Macht der Zeit vollkommen unterschätzt. 1 Million Jahre, ja 10 Millionen Jahre sind für die Natur und das Universum ein Augenzwinkern...Wie lange exsistiert dagen der "moderne" Mensch (?) der in lächerlichen 150 Jahren soviel dafür getan hat, dass Leben auf diesem Planeten so massiv zu gefährden. Ich sehe nicht das geringste Anzeichen dafür, dass die Menschheit als Kollektiv umkehren möchte..und glaube nicht, dass die Menschen noch eine lange bedeutsame Zeit auf diesem Planeten haben werden (dafür sorgen sie ja selbst am meisten) Es gibt überdies auch immer noch mächtige Konkurenten im Evolutionswettlauf - z.B. die Viren ! Alle Lebewesen, die sich gegen die Spielregeln des Lebens selbst gewandt haben, mussten für immer aussteigen.
Die sehenswerte BBC Doku "Life after people" deutsch: "Das Leben ohne den Menschen" schildert eindrucksvoll, wie die Natur nahezu alle menschlichen Spuren in 10.000 Jahren auslöschen würde, wenn von jetzt auf gleich alle Menschen sterben müssten...Anerkannte Biologen behaupten, dass es in der Evolution eine Art "Halbwertszeit" für eine Spezis gibt, die besagt, dass alle Arten irgendwann auf natürliche Weise aussterben werden/müssen.Warum sollte der Mensch hier eine Ausnahme bilden? Ich glaube die Menschen haben so wenig Zeit im Evolutionsgeschehen , dass sich ihre Gestalt/ihr Aussehen (Morphologie) nicht mehr deutlich ändern wird.
Alle Optimisten müssen sich übrigens damit abfinden, dass unsere risiege Heizung, die Sonne, auch nicht ewig scheinen wird. Spätestens mit dem Sonnentod ist die irdische Evolution für ewig beendet. Na ja, das Leben hat ja noch einige hundert Millionen Zeit, bis es soweit ist. Die direkten Nachfahren der Spezis Mensch (homo sapiens sapiens) werden mit nahezu 100%iger Sicherheit nicht dabei sein !

Ich denke, Menschen werden letzte Spezies, die noch leben wird, auf Erde sein.

Wir überleben alles, sogar Kakerlaken.

Der Mensch stirbt nicht aus. Er hat zu viel überstanden. Nur ein Asteroid, Supernova ect. oder Aliens könnten ihn gefährden. Letzteres passiert ja bereits im Verborgenen, was ja der Grund für die Annahme, dass der Mensch die Erde zerstört, ist.

Die Evolution des Menschen wird weitergehen, zunächst in einer geraden Linie vom Menschen abstammend. Insgesamt darf man nicht den Fehler begehen etwaige Mutanten als nicht-menschlich zu bezeichnen, aber die Rekombination von Genen alleine bringt über Generationensprünge bereits eine andere Subart von Menschen, nämlich PSI-fähige Gehirne in Form der Schizophrenen hervor. Diese können sich natürlich genau wie alle anderen weiterkreuzen, nur ist es nicht garantiert, dass in der nächsten oder übernächsten Generation wieder Schizophrene herauskommen. Genauso lassen sich die Schizogene, die ich für den Sprung zur Telepathie verantwortlich machen werde, nicht auslöschen, da man dann alle Menschen umbringen müsste, weil die Gene auch latent bei sehr vielen "gesunden" Menschen vorhanden sind und nicht immer mit genetischer Prä-Disposition korrelieren, sondern spontan von einer Generation auf die nächste ohne andere Vorbegabte in der Familie passieren können.

Weiterhin wird es Evolutionssprünge geben, die auf einer anderen Form der Kreuzung beruhen, ähnlich wie Trisomie 21, die sich auch nicht auslöschen lässt, da jede gesunde Mutter und jeder gesunde Vater dort durch eine unvollständige Trennung ihres Chromosomesatzes solche Kinder zeugen lassen, auch wenn diese wiederum unfruchtbar sind. Ich möchte mich nicht über Behinderungen lustig machen, sondern darauf aufmerksam machen, dass gewisse genetische Konstellationen sich weiter übertragen werden.


Ferner sind manche Gene dazu prädestiniert schnell zu mutieren. Dazu rechne ich einerseits Gene für Kreativität und Schizophrenie, generell alle Gene des Großhirns, da diese Gene spät in der Entwicklungsgeschichte Veränderungen und Zusätzen ausgesetzt waren. Wenn also unser Gehirn modifiziert wird, dann dürfen wir mitnichten Abweichungen des Denkens und Fühlens wie Schizophrenie und Trisomie 21 diskriminieren. Mit letzteren sollten wir unser besonderes Mitgefühl zeigen, da ihre spielerische und herzliche Natur unser inneres Lachen herausfordern wird. Auch den Schizophrenen dürfen wir nicht mit Angst begegnen, sollten sie der nächste Schritt sein zu mehr PSI unter den Menschen, denn einen anderen, besseren Genpool für PSI kann ich beim besten Willen bei anderen Menschenteilpopulationen bzw. -gruppen nicht finden. Auch alle weiteren sporadischen Mutationen werden uns herausfordern, den Menschen gerade für seine Besonderheiten und Eigenarten zu akzeptieren. Nicht jeder hat ein so großes Gehirn wie der andere, doch wie wir mit unserer Menschlichkeit sprechen und auf Veränderungen im Gen- und Reproduktionspool reagieren werden, wird den Lauf der Evolution bestimmen und nicht alleine Mutationen der Großhirnrinde werden das Ende unserer Entwicklung markieren.

@chiave

chiave schrieb:Wenn also unser Gehirn modifiziert wird, dann dürfen wir mitnichten Abweichungen des Denkens und Fühlens wie Schizophrenie und Trisomie 21 diskriminieren. Mit letzteren sollten wir unser besonderes Mitgefühl zeigen, da ihre spielerische und herzliche Natur unser inneres Lachen herausfordern wird.

Ja, inneres Lachen, aber nicht diskriminieren.

Abgesehen davon, dass diese Mutationen definitiv keinen Vorteil haben, da solche Individuen nicht selbstständig überleben können.

Somit können solche Krankheiten nicht der nächste Evolutionsschritt sein.

@Dr.Shrimp

Dr.Shrimp schrieb:Abgesehen davon, dass diese Mutationen definitiv keinen Vorteil haben, da solche Individuen nicht selbstständig überleben können.

Ich weiß, es ist ein sehr sensbles Thema, und ich muss vorsichtig sein, wie ich mich formuliere, aber ich denke, du gehst von einem negativen Menschenbild aus. Der nächste Schritt in der Zivilisation ist ja Altruismus, das unterscheidet uns von den meisten Menschen. Nur weil jemand in der nicht-menschlichen, natürlichen Gesellschaft nicht selbstständig überleben kann, heißt das nicht, dass sein Leben nicht von einer Zivilisation getragen werden kann. Dadurch, dass wir uns um solche Menschen kümmern müssen, wächst unser gemeinschaftlich gestalteter Raum auf Erden und es entstehen neue Strukturen, bis auch besondere Menschen, wie z. B. Autisten, welche die Emotionen anderer Menschen nicht erkennen und verstehen können, einen Platz finden, der auch dem gerecht wird, was sie zu der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft beitragen können.

Ich möchte nur kurzum darauf hinaus, dass Menschen keine egoistischen Einzelkämpfer sind, sondern soziale Wesen.

@chiave

chiave schrieb:Nur weil jemand in der nicht-menschlichen, natürlichen Gesellschaft nicht selbstständig überleben kann, heißt das nicht, dass sein Leben nicht von einer Zivilisation getragen werden kann.

Ja genau, aber wenn alle sich in die Windeln machen und gefüttert werden müssen, kann das Leben auch in der Gesellschaft nicht mehr existieren, da ja keiner mehr zum Windeln wechseln und füttern in der Lage ist.

chiave schrieb:Ich möchte nur kurzum darauf hinaus, dass Menschen keine egoistischen Einzelkämpfer sind, sondern soziale Wesen.

Ja, hat leider nichts mit den psychischen und genetischen Erkrankungen zu tun, die du da aufgezählt hast.

Das ist so ein klassischer Fall von: erste Seite gelesen, Buch weggelegt, Rest ausgedacht und losgeschrieben.

Es gab nie puren Egoismus und es gab nie puren Altruismus. Und beides ist tödlich!

@Dr.Shrimp

Dr.Shrimp schrieb:Es gab nie puren Egoismus und es gab nie puren Altruismus. Und beides ist tödlich!

das hast du dir auch ausgedacht, aber ich muss dir zustimmen

Zu deinen anderen Bemerkungen: Naja, es wird ja aber nie alle betreffen. Trisomie 21 lässt sich nicht vererben, ist aber ein Produkt des Erbgutes. Solche Ausnahmewunder wird es häufiger noch geben in der Menschheitsgeschichte. Aber natürlich schreitet die Evolution durch die Hintertür durch, durch die Tür der latenten Gene wie denen der Schizophrenie, die sich nur in manchen Menschen ausprägen und dann zu Wundern befähigen, sich aber in allen Menschen vererben.

Andere Mutationen werden auch eher den latenten Weg gehen, weil die dominanten Gene nicht mehr ausselektiert werden, da wir uns nicht mehr in einem Überlebenskampf befinden. Aber ich sehe gerad hell, dass selbst wenn Menschen begriffen haben, dass der Überlebenskampf eigentlich hätte aufhören können, der Genozid nicht aufhören wird.

@chiave

Trisomie ist kein Wunder.

Wann hast du zuletzt was von Genetik gehört?
Auf wissenschaftlicher Ebene...

In der 10. Klasse?

Im Oktober. Grundlagen der Genetik für Pharmazeuten. Habe ich mal so aus Interesse besucht.

Naja, Gleichstellung ist eigentlich ein politisches Thema. Dass aus Sicht der nicht-"gehandicapten" Menschen manche Dinge irgendwie schwierig erscheinen, scheint mich nicht zu verwundern. Es ist nur eine andere Art, "Mensch zu sein" und nicht gleich etwas furchtbar schreckliches so zu existieren. Sonst gäbe es das auch nicht in der Entwicklung dieses wundervollen Universums. Was sollen wir denn machen? Noch mehr Abtreibungen? Kastrationen einführen? Die Menschen ausgrenzen?

@chiave

chiave schrieb:Im Oktober. Grundlagen der Genetik für Pharmazeuten. Habe ich mal so aus Interesse besucht.

Und wie oft warst du da? Einmal bei der Antrittsvorlesung?

Ja, war zu langweilig für mich. Ich hatte 14,4 Punkte in Genetik in der 11 I Leistungskurs Biologie. Fast eine eins plus. habe mich so geärgert. ich war bestimmt unterfordert.

@chiave

Ähm, an der Uni gibt es keine 1 - 15 Punkte.
Da gibt es entweder bestanden oder nicht bestanden oder 1,0 - 1,3 - 1,7 -2,0 etc.

Redest du von deiner Schule? ^^

Genetik auf B.A oder M.A. etc. habe ich nicht belegt nein. Ich studiere immer das, wo ich schlecht bin.