Libertin schrieb:Genau das ja eben nicht. Jedenfalls, wenn man dabei wirklich alle Naturvorgänge mit berücksichtigen will. Die Unbestimmbarkeitsrelation z.B. beinhaltet ein grundsätzliches Messproblem und selbst unter Kenntnis aller Variablen, wirst Du nicht mal eben sämtliche emergente Eigenschaften vorhersagen können, zumindest, wenn sie Dir nicht ohnehin schon vorher bekannt waren. Selbst bei Kenntnis aller Faktoren, die etwa für die Entstehung von Leben notwendig sind, könnten wir noch lange nicht sagen, ob es dann unter diesen gegebenen Bedingungen auch hinreichend genug ist, daß es dann auch zwangsläufig daraus entstehen müsste. Erst bei dbzgl. ausreichend empirischen Beobachtungen könnte man auf einer einigermaßen validen Grundlage davon ausgehen, daß es wohl so ist oder auch nicht so ist. Aber selbst dann wären alle Angaben ohne (absolute) Gewähr.
Ja das stimmt. Ich wollte eigentlich damit sagen, dass das der Grundgedanke bei dem Determinismus war/ist. Bis man zumindest, wie du richtig erklärt hast, erkannt hat, dass es Unbestimmbarkeiten gibt wie bei der Unbestimmtheitsrelation bzw. Unschärferelation.
Aber man muss dazu sagen, dass unser Makrokosmos halt einer Dekohärenz unterliegt. Den Zerfall eines Atomkerns wirst du wohl nicht exakt vorhersagen können. Aber alles andere, das Werfen einer Münze zum Beispiel, könntest du mit den richtigen Variablen punktgenau ausrechnen.
Deswegen gibt es in der Quantenmechanik ja sowas wie die Viele-Welten-Interpretation, womit man theoretisch alle quantenmechanischen Zufälle einheitlich deterministisch beschreiben könnte.
Also Determinismus ist auch in der Quantenmechanik nicht ausgeschlossen.
Libertin schrieb:Sofern das jetzt auf die Aussage "deterministisch = statisch" gemünzt ist, dann hat das hier auch niemand so gesagt.
Du meintest:
Libertin schrieb am 16.03.2021:Es geht vor allem darum, daß es selbst in einem an sich determinitischen Universum auch nicht vorhersagbare Eigenschaften wie Instabilitäten und (durch das Zusammenspiel bestimmter verschiedener (Teil)Systeme) auch Emergenz geben kann und für die Lebensentstehung z.B. (also realiter für unser Universum betreffend) sogar geben muss, sonst hätte man bloß ein im Großen und Ganzen statisches Universum, in dem dessen Naturgesetze jedoch keine Veränderungen bzw. das Hervorbringen neuer Eigenschaften bewirken können.
Das hatte ich jetzt so interpretiert, auch wenn du das vielleicht anders gemeint hast.