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Freie Energie/Perpetuum Mobile

8.798 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freie Energie, Perpetuum Mobile ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Freie Energie/Perpetuum Mobile

06.04.2025 um 21:10
Zitat von celsuscelsus schrieb:Ich denke, er hat irgendwann angefangen, sich seine Geschichten selbst zu glauben.
Da war er nicht der erste. Aber dass es mindestens fünf Jahre gedauert und 23 Millionen Euro gekostet hat bis die Sache ausgestanden war ist schon denkwürdig.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

06.04.2025 um 21:41
Es gibt ein tolles Buch, das sich sehr intensiv mit der Entwicklung von Sean McCarthy während dieser Zeit beschäftigt: "The Impossible Dream" von Barry Whyte (dieses darf ich hier erwähnen, meines nicht).

Ich hatte eine harte Diskussion mit dem Autor, weil ich zunächst überhaupt nicht mit seiner Sichtweise einverstanden war. Für mich war McCarthy ein Betrüger, und ihn nicht so zu nennen, habe ich für eine unangemessene Verharmlosung gehalten. Es ist dann aber doch etwas komplizierter.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

06.04.2025 um 21:51
Und tatsächlich muss man sagen, McCarthy hat niemanden betrogen. Er hat den Leuten exakt das gegeben, was sie haben wollten: Hoffnung.


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06.04.2025 um 22:10
Ich kenne Steorn und die McCarthy Geschichte nur bruchstückhaft. Er hat dann später noch dieses rote Orbo-Ladegerät in Form eines Affenkopfes entwickelt. Zumindest die Gehäuse hat er in Serie herstellen lassen, und ein fertiges Gerät zur Untersuchung an Frank Acland von E-Catworld geschickt. Es war als ewige Powerbank gedacht, ohne sie je laden zu müssen. Hat absolut nicht funktioniert (wie auch?). Geplant war auch ein Orbo-Handy, dessen Akku nie leer geht (dazu gab es ein Werbe-Video, wenn ich mich richtig erinnere). Dann wurde es still um ihn, bis man hörte, er sei jetzt professioneller Poker-Spieler.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

10.04.2025 um 10:44
Es gab auch noch einen "Solid State Orbo", das war eine Schaltregler-Platine für 400 Euro. Die sollte aber nur an Leute verkauft werden, die Mess-Equipment im Wert von über 100k besitzen und das nachweisen können. Damit sollte man dann eine Messwert-Tabelle erstellen können, die den Overunity-Effekt ganz klar beweisen soll.
Man hat aber auch davon nie wieder etwas gehört.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

10.04.2025 um 10:46
Die Schrauber von "Garage 54" bauen jedes Jahr zum 1. April ein Perpetuum-mobile-betriebenes Auto (und klären am Ende des Videos darüber auf): "Don't believe it when you see this sort of miracles."
Youtube: Wir bauen einen Hydrogravitationsmotor
Wir bauen einen Hydrogravitationsmotor
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Freie Energie/Perpetuum Mobile

17.04.2025 um 08:50
Einer der Hoffnungsträger der Schneiders in Sachen Freie Energie, Holcomb Energy Systems LLC, scheint in Schwierigkeiten zu stecken. Die Firma wurde durchsucht, Gerätschaften wurden konfisziert. Der Chef, Robert Holcomb, trat daraufhin von seinem Vorstandsposten bei Astra Energy zurück.
Steckt wahrscheinlich wieder die Energie-Mafia dahinter, um die Freie Energie zu verhindern...

https://www.investing.com/news/sec-filings/astra-energy-executive-resigns-amid-company-turmoil-93CH-3986390


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22.04.2025 um 18:32
"The Biggest Misconception In Physics",
so hieß das neuste Video von Veritasium bis gestern noch und es hatte als Überschrift, dass der Energieerhaltungssatz nicht gilt. Inzwischen wird der Inhalt etwas weniger reißerisch beschrieben, als "The Woman Who Fixed Einstein's Mistake" und als "The Problem In Relativity Einstein Couldn't Fix" ->

https://www.youtub0e.com/watch?v=lcjdwSY2AzM

Der Inhalt beschreibt sehr gut aufbereitet die Bedeutung des Noether-Theorems für die Erhaltungssätze und die Problematik in Bezug auf die Allgemeine Relativitätstheorie. In diesem Zusammenhang ergibt sich dann auch, warum die Erhaltungssätze für das Universum als Ganzes nicht anwendbar sind. Da das Noether-Theorem ein leeres Universum voraussetzt, das Universum aber überall Dinge enthält, wird auf großen Skalen die Symmetrie gebrochen und deshalb haben die Erhaltungssätze dafür keine Gültigkeit mehr. Das ändert aber nichts daran, dass "lokal", also in allen physikalischen Situationen, die uns hier auf der Erde und Umgebung begegnen können, die Erhaltungssätze als unüberwindliche Schranke für alle Träume von einer unbegrenzten freien Energie bestehen bleiben.

realradioactiveman


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22.04.2025 um 20:23
Hier ist der korrekte Link zu dem Video,
es heißt jetzt doch wieder "The Biggest Misconception In Physics" ->

Youtube: The Hole In Relativity Einstein Didn’t Predict
The Hole In Relativity Einstein Didn’t Predict
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realradioactiveman


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01.06.2025 um 18:24
Zitat von celsuscelsus schrieb am 29.08.2024:Letzter Status ist A3, was die Behauptung im Artikel, es wäre erteilt, nicht stützt.
https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=EP000003643886A3&xxxfull=1
Update zu Hablitzels Wasserstoffturbine:
Das Patent wurde erneut geprüft und 2024 erteilt, wie auch im Südkurier-Artikel berichet.
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/register?AKZ=1020181264968

Seitdem hat man allerdings nichts mehr vom Erfinder gehört.


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03.06.2025 um 15:15
Warmwasser mal etwas anders.... :D

Ab min. 2:10 vom Fachmann höchst selbst erklärt:

Youtube: Tegtmeier- über Energie- Sparen
Tegtmeier- über Energie- Sparen
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03.06.2025 um 18:34
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ab min. 2:10 vom Fachmann höchst selbst erklärt:
👍 Adolf und Inge gefällt das!
Oder war das sogar aus ihrer eigenen Show?


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23.06.2025 um 18:03
Totalausfall bei Veritasium ->

Youtube: Something Strange Happens When You Trust Quantum Mechanics
Something Strange Happens When You Trust Quantum Mechanics
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Veritasium produziert in letzter Zeit eine Reihe von Videos, in denen anspruchsvolle Themn der Physik auf möglichst allgemeinverständliche Weise vermittelt werden sollen. Beim Pfadintergral von Richard Feynman hat er sich jedoch übernommen. Die Grundlagen werden zunächst noch ganz ordentlich dargestellt, aber dann soll in einem Experiment gezeigt werden, dass die von Feynman postulierten exotischen Pfade tatsächlich existieren. Und das ist kompletter Bullshit.

Ein Laserstarhl wird auf einen Spiegel gerichtet. Der Auftrittspunkt auf dem Spiegel wird dann abgedeckt und auf dem anderen Teil des Spiegels wird eine magische Folie ausgebreitet und damit dann angeblich die Interferenz, durch die die exotischen Pfade sich gegenseitig auslöschen, aufgebrochen. Tatsächlich wird dann an einer Stelle ein roter Fleck sichtbar.

Das hat aber mit dem Pfadintegral nichts zu tun. Es handelt sich um eine Spiegelung des Streulichts an der Austrittsöffnung des Laserpointers. Das wurde in etlichen Physikforen aufgedeckt.

Warum bringe ich das hier an? Nun, zum einen sollte es verbreitet werden, dass Veritasium keine uneingeschränkt vertrauenswürdige mehr Quelle ist. Leider ist da inzwischen ein Faktencheck nötig.

Zum anderen wäre das, was da beschrieben wurde, ja eine Methode, um den Energieerhaltungssatz auszuhebeln. Man bräuchte diese magische Folie nur entsprechend zu verteilen und man bekäme beliebig viele Kopien eines Laserstrahls. Wer ein neues Scam-Produkt auf den Markt bringen will, könnte das jetzt mit den Stichworten "magische Folie" und "Pfadintegral" unter Berufung auf das Video von Veritasium tun.

realradioactiveman


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

23.06.2025 um 18:43
Zitat von RRMRRM schrieb:Nun, zum einen sollte es verbreitet werden, dass Veritasium keine uneingeschränkt vertrauenswürdige mehr Quelle ist. Leider ist da inzwischen ein Faktencheck nötig.
Das ist leider richtig. Mit zunehmender Größe des Kanals scheint die inhaltliche Qualität zu leiden. Glücklicherweise gibt es im YouTube-Kosmos eine relativ gute Kontrolle durch andere, teilweise auch große Science-Kanäle. Vor einiger Zeit hatte Veritasium ein Video gemacht, "wie Strom wirklich funktioniert". Das hat eine sehr rege Diskussion ausgelöst, mit sehr vielen interessanten Reaktions-Videos, u.a. einige fantastische Experimente von AlphaPhoenix.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

23.06.2025 um 18:56
@Poipoi,
dieses Video von Veritasium darüber, wie Strom wirklich funktioniert, hatte ich hier auch schon vor einiger Zeit genannt, auch Antwortvideos, die das richtig gestellt haben. War im Thread zum Auftriebskraftwerk auf Seite 2820.

realradioactiveman


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28.06.2025 um 18:28
Schwere-Noether

Es wurde in einem anderen Thread von @califix angesprochen, da es dort jedoch gerade ziemlich turbulent zugeht, setze ich es lieber hier rein, zumal es auch etwas grundlegender ist. Das Noether-Theorem wird oft als ultimatives Argument für die Erhaltungssätze angeführt, ich fürchte aber, dabei gibt es einige Missverständnisse.

Zunächst einmal handelt es sich bei den dabei genannten Symmetrien um eine stark vereinfachte Wortwahl in der Physik, korrekter wären kontinuierliche Symmetrien oder Translationsinvarianzen. Emmy Noether spricht von "Transformationsgruppen derart, dass zu jeder Transformation eine im System enthaltene Umkehrung existiert".

Es geht aber wesentlich tiefer, das Noether-Theorem ist nämlich lediglich ein mathematisches Tool, das über die Physik keine unmittelbaren Aussagen trifft. Um das Noether-Theorem anzuwenden, muss ich ein physikalisches System zunächst einmal in die Mathematik übersetzen, d.h. ich muss dafür eine geeignete Lagrange-Funktion finden, die dessen Eigenschaften abbildet. Die Lagrange-Funktion muss ich dann in ihre Freiheitsgrade/Richtungen/Dimensionen aufgliedern und dann kann ich mit der Methode des Noether-Theorems für jede dieser Richtungen feststellen, ob eine Translationsinvarianz vorliegt. Falls dem so ist, dann folgt für das physikalische System, dass es in dieser Richtung eine Erhaltungsgröße gibt.

Das Noether-Theorem sagt allerdings nichts darüber aus, ob so eine Translationsinvarianz und damit die Erhaltungsgröße existieren muss. Das liegt an uns, welche Art von physikalischem System wir ausgewählt haben. Beispielsweise kann in der Übungsaufgabe von einem Teilchen in einem homogenen Feld zwar sehr schön die Energieerhaltung hergeleitet werden, aber die Impulserhaltung gilt dort nicht, weil eine Gegenkraft auf das Feld in den Gleichungen nicht berücksichtigt wird. Auch bei Astrodictum werden zur Veranschaulichung des Noether-Theorems gerade solche Beispiele herangezogen, wo jeweils bestimmte Erhaltungsgrößen nicht bestehen ->

https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2011/05/22/der-schonste-satz-der-klassischen-physik/

Um das Problem zu verdeutlichen, ich werfe einen Ball nach oben und berechne aufgrund der Anfangsparameter die jeweilige ballistische Flugbahn. Ich stelle dabei fest, dass der Impuls nicht erhalten bleibt. Ich bin dann clever und nehme die Erde und ihre winzige Gegenbewegung in das physikalische System und damit die Impulserhaltung in meine Gleichung hinein. Das Noether-Theorem bestätigt mir jetzt, dass die gewünschten Erhaltungssätze erfüllt werden. Dann bekomme ich genauere Messgeräte und entdecke, dass die tatsächlichen Bahnen in einem Rhythmus von 12h25m von den Berechnungen abweichen. In der realen physikalischen Welt gibt es eben außerdem den Mond und seine Anziehungskraft. Darüber kann mir das Noether-Theorem nichts sagen.

Wenn wir die Erhaltungssätze begründen wollen, brauchen wir dafür stattdessen also eine physikalische Herleitung und da sind wir mit Isaac Newton bereits sehr gut versorgt. Aus dem Prinzip actio = reactio ergibt sich unmittelbar, dass Impuls und Energie nur dann vergrößert werden können, wenn sie woanders um den gleichen Betrag vermindert werden. Und umgekehrt.

Zusätzlich gilt grundsätzlich die Regel, dass das physikalische System abgeschlossen sein muss, damit die Bilanz aufgeht. Da für das Universum als Ganzes die Erhaltungsgrößen nicht definiert werden können, besteht für uns immer die Aufgabe, ein Teilsystem auszuwählen und hinreichend physikalisch zu begründen, warum das für den konkreten Zweck alle notwendigen Eigenschaften enthält.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde dann alternativ zu Newton das Prinzip der kleinsten Wirkung entwickelt. Bei Newton benötige ich für ein Objekt lediglich einen Startpunkt und die Geschwindigkeit und kann dann aufgrund der einwirkenden Kräfte Stück für Stück den weiteren Verlauf der Bahn berechnen. Und das entspricht sehr anschaulich exakt dem Prinzip von Ursache und Wirkung.

Für das Prinzip der kleinsten Wirkung benötige ich für ein Objekt Start- und Zielpunkt, daraus kann ich dann rückwirkend herleiten, dass die zurückgelegte Bahn im mathematischen Sinne ein Optimum darstellt. Das große Problem dieser Herangehensweise ist, dass das Objekt auf irgendeine Weise auch Kenntnis über alle anderen Bahnen besitzen müsste, um darunter auszuwählen und sich dann die Bahn mit der geringsten Wirkung herauszusuchen. Das war ein schwerwiegendes logisches Hindernis und dieses Konzept wurde deshalb lange Zeit für unwissenschaftlich gehalten.

Trotzdem war das Prinzip der kleinsten Wirkung derart verlockend, dass von einigen Wissenschaftlern daran festgehalten wurde. Auf dieser Grundlage entstanden durch Lagrange, Hamilton und Jacobi neue mathematische Formalismen, um physikalische Systeme zu beschreiben. Dabei wurde auch schon das entwickelt, was jetzt Emmy Noether zugeschrieben wird. Wenn man derartige Gleichungen nämlich derart umformen konnte, dass für bestimmte Freiheitsgrade/Richtungen/Dimensionen keine absoluten Koordinaten nötig waren, diese also gegenüber Verschiebungen invariant blieben, so bestand dort eine Erhaltungsgröße. Diese physikalische Größe ergibt sich dadurch, dass sich, platt gesagt, die jeweilige Dimension dieser Koordinaten aus der Wirkung herauskürzen lässt ->

Energie = Wirkung / Zeit
Impuls = Wirkung / Strecke
Drehimpuls = Wirkung / Winkel
elektrische Ladung = Wirkung / (Zeit x Spannung)

Hamilton hatte außerdem nachgewiesen, dass es sich um ein Prinzip der stationären Wirkung handelt. Die Wirkung muss nicht minimal werden, es funktioniert ebenso bei maximaler Wirkung, die Hauptsache ist, dass die Wirkung sich bei kleinen Bahnabweichungen praktisch nicht ändert, also in einem gewissen Bereich stationär bleibt, was dann später in dem Pfadintegral von Richard Feynman seine tiefere Bedeutung entfaltet hat.

Auf der Grundlage von Newton ist es so: ich führe ein Experiment an einem anderen Ort durch und stelle fest, dass Energie und Impuls dabei erhalten bleiben. Und dann führe ich das Experiment zu einem anderen Zeitpunkt durch und stelle gleichermaßen fest, dass Energie und Impuls erhalten bleiben. Kein Unterschied. Ein spezifischer Zusammenhang der Energie mit der Zeit und vom Impuls mit dem Raum ergibt sich erst durch die Verbindung mit der zugehörigen Komponente der Wirkung.

Der Fortschritt gegenüber dem actio = reactio von Newton bestand im 18. und 19. Jahrhundert also darin, dass dieses Prinzip jeweils separat auf alle Freiheitsgrade/Richtungen/Dimensionen einzeln angewendet werden konnte. Die Impulserhaltung kann also in einer Richtung des Raumes gelten, während sie senkrecht dazu verletzt wird, wenn dort das System nicht abgeschlossen ist.

Der Fortschritt durch das Noether-Theorem bestand dann wiederum darin, dass es mathematisch auf Lie-Gruppen aufsetzt, die auch nicht-euklidische Geometrien umfassen. Damit eignete es sich dann auch für die gekrümmte Raumzeit der Allgemeinen Relativitätstheorie. Außerdem gibt es in dem Theorem einen zweiten Satz, der das Ganze für Eichtheorien anwendbar macht. Und, wie schon erwähnt, das alles ist pure Mathematik. Die Begriffe Wirkung oder Symmetrie kommen in der Abhandlung von Emmy Noether von 1918 an keiner einzigen Stelle vor. Man wird auch sonst Schwierigkeiten haben, irgend etwas, das in Physik über das Noether-Theorem gelehrt wird, darin wiederzufinden.

Folgen die Erhaltungsgrößen unmittelbar aus den Symmetrien der Freiheitsgrade/Richtungen/Dimensionen von Raum und Zeit? Nein. Die mussten auch schon bei Newton im mathematischen Sinne stetig und auch stetig differenzierbar sein. Das reicht aber nicht aus. Es geht stattdessen um das, was sich innerhalb dieser Freiheitsgrade/Richtungen/Dimensionen abspielt. Dabei ist die Erhaltungsgröße zunächst einmal das, was in einer spezifischen Richtung überhaupt erst verändert werden kann. Und diese Erhaltungsgrößen bleiben, banal ausgedrückt, genau dann erhalten, wenn es nichts gibt, wodurch sie verändert werden, bzw. sich alle Änderungen gegenseitig aufheben.

Es geht darum, dass für alle Objekte, die sich in Raum und Zeit befinden, alle Kräfte, mit denen sie aufeinander wirken, symmetrisch sind, dass diese sich also in Form von Kraft und Gegenkraft stets zu null addieren. Und das passiert genau dann, wenn wir darauf achten, dass das physikalische System, das wir auswählen, abgeschlossen ist.

Beim Noether-Theorem kann es passieren, dass fundamentale Erhaltungsgrößen nicht angezeigt werden und wir auch keinen Hinweis bekommen, dass da etwas fehlt. Aus actio = reactio von Newton folgt dagegen, dass es solche Erhaltungsgrößen prinzipiell geben MUSS. Der Nutzen des Noether-Theorems besteht darin, dass es uns hilft, die in einem konkreten physialischen System bestehenden Erhaltungsgrößen zu finden. Und das können dann im Gegensatz zu Newton auch solche Erhaltungsgrößen sein, die nicht-trivial oder lokal begrenzt sind.

realradioactiveman


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

28.06.2025 um 18:37
@RRM
Danke für die Erläuterung. Jetzt weiß ich auch wieder warum ich was Ingenieurswissenschaftliches studiert habe und nicht Physik


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

28.06.2025 um 18:41
@RRM

Bravo!
Das ist genau das, was @TomBooth im Auftriebsthread endlich Mal kapieren sollte ! ;)


:mlp:


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

28.06.2025 um 21:27
@RRM

Kannst Du das mal ohne Kopfschmerzen zu verbreiten erklären? :D
Nein, Spaß! Danke für die ausführlich Erklärung.


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Freie Energie/Perpetuum Mobile

28.06.2025 um 23:58
@RRM
Nach einer halben Stunde habe ich eine leise Ahnung was das soll. Bezweifele aber dass das über eine mathemathische Übung hinaus irgend einen praktischen Nährwert hat.
Um das Problem zu verdeutlichen, ich werfe einen Ball nach oben und berechne aufgrund der Anfangsparameter die jeweilige ballistische Flugbahn. Ich stelle dabei fest, dass der Impuls nicht erhalten bleibt. Ich bin dann clever und nehme die Erde und ihre winzige Gegenbewegung in das physikalische System und damit die Impulserhaltung in meine Gleichung hinein. Das Noether-Theorem bestätigt mir jetzt, dass die gewünschten Erhaltungssätze erfüllt werden. Dann bekomme ich genauere Messgeräte und entdecke, dass die tatsächlichen Bahnen in einem Rhythmus von 12h25m von den Berechnungen abweichen. In der realen physikalischen Welt gibt es eben außerdem den Mond und seine Anziehungskraft. Darüber kann mir das Noether-Theorem nichts sagen.
Natürlich macht die Massenanziehung des geworfenen Balles auch was mit der Erde. Und die Massenanziehung des Mondes kann natürlich auch mit einberechnet werden. Wenn man schon dabei ist auch die der Sonne und des Jupiters.
Aber um welche Größeneinheiten geht es da noch? lch erinnere mal daran dass es die Planck-Länge gibt
Wikipedia: Planck-Länge
Und in diesem Bereich dürften wir uns im Beispiel befinden. Frau Noether bekommt es mit der Quantenphysik zu tun. Die lhre Berechnungen mathemathisch nicht falsch macht. Aber physikalisch nicht mehr verwertbar. Game over.


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