Todesfall Sigrid Paulus

Grundsätzlich würde ich ein freiwilliges Verschwinden ja nicht ausschließen, und dass sie sich anschließend nie mehr bei ihrem Mann meldet kann ja sein.

ABER, dass sie sich nie mehr bei ihren damals 15 und 18 Jahre alten Kinder meldet, das kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt immer Möglichkeiten die Kinder zu kontaktieren ohne dass der Vater das mitbekommt. Auch wären die Kinder ja alt genug um diesen Kontakt vor ihrem Vater geheim zu halten.
Das ist es, was mir hier Bauchschmerzen bereitet. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass eine Mutter sich nie mehr bei ihren Kindern meldet - vielleicht bin ich auch zu naiv, kann sein.

Dennoch hoffe ich für die Kinder dass Frau Paulus noch lebt und sie sich jetzt bei ihnen meldet.

Aber ich befürchte ja, dass sie das nicht mehr kann. Hoffentlich irre ich mich.

@mostellaria
Einen heimlichen Freund würde ich für den Fall eines freiwilligen Verschwindens auch annehmen. Doch auf ihrem zurückgelassenen Handy und dem Laptop wurde nichts gefunden was darauf deuten könnte.

Ich kann hier @pelagea nur beipflichten. Alles was für ein freiwilliges Weggehen spricht, wurde nur von dem Mann erzählt. Zu ihm hat sie gesagt, dass sie hingehen kann wo sie möchte, dass sie es nicht mehr aushält, nur er hat sie gesehen, als sie ihren Sachen abgeholt haben soll usw. usf.

Leider fehlen Aussagen von anderen Bekannten und Verwandten, ob sie solche Dinge dort auch geäußert hat oder ob sie wirklich nie davon gesprochen hat, einfach wegzugehen.

Dass sie freiwillig gegangen sein soll und das von langer Hand geplant war, ist doch vollkommen absurd und passt überhaupt nicht zu den Fakten.
Wer plant denn alles so lange im Voraus, schafft Geld beiseite (trotz Insolvenz, muss also lange gedauert haben), hält alles über Monate vor jedem geheim - und verlässt dann nach einem gewöhnlichen Streit (der ja zwischen den beiden oft vorkam) Hals über Kopf das Haus?

Und selbst wenn man in so einer Kurzschlussreaktion meint, man ziehe die geplante "Flucht" eben etwas vor, so landet man doch spätestens nach ein paar Stunden oder Tagen wieder in der Realität. Es hieß, es stand eine dringende Zahnbehandlung an. In so einem Fall reißt man sich zusammen, spielt eben noch einen Monat länger heile Welt und zieht die Behandlung durch, bevor man sich als Kellnerin ins Ausland absetzt (was ich übrigens auch für total abstrus halte).

Und selbst WENN ein neuer Partner mit im Spiel wäre: Was hätte sie hindern sollen, zunächst noch ein paar Monate in Deutschland in einer anderen Stadt zu bleiben und von dort alles mögliche zu erledigen und vorzubereiten? Nur die Befürchtung, die Polizei könne sie finden? Wie schon erwähnt: sie ist erwachsen und hätte bleiben können, wo sie wollte. Wenn sie beispielsweise in einer anderen Stadt zum Zahnarzt gegangen wäre, so hätte das doch zu dem Zeitpunkt nie jemand erfahren. Eine Krankenkasse rückt doch keine Daten raus, nur weil eine Frau seit einer Woche und dann auch noch nach einem Streit verschwunden ist.

Habe mir jetzt auch mal den kompletten thread durchgelesen, kann es sein dass die thread erstellerin die Tochter der vermissten ist?

Carlos007 schrieb:Ich glaube, wenn man davon ausgeht, statistisch spricht viel dafür, dass der Ehemann etwas mit dem Verschwinden zu tun hat, macht man es sich zu leicht, man muß die Umstände jedes einzelnen Falls genau prüfen und von Wahrscheinlichkeiten abstrahieren.

Genau das tun wir ja hier und stellen fest, dass nicht nur die Statistik in Richtung des Ehemannes deutet.

Ich habe von dem Fall am Mittwoch in XY das erstemal gehört und mich jetzt hier durch alle 12 Seiten gelesen....

Ich bin in erster Linie schockiert darüber, dass es in Deutschland so einfach ist, jemanden "verschwinden" zu lassen. Warum hat die Polizei sechs (!!!) Jahre vergehen lassen, bevor aus diesem merkwürdigen Vermisstenfall ein Mordfall wurde?! Es ist mir ein Rätsel. Für mich ist die Sache eindeutig.

Wie immer - wie auch im Fall MB - tun mir die Angehörigen extrem leid, die nicht nur mit dem Tod eines Verwandten zurecht kommen müssen, sondern dann auch noch mit den Lügen einer vertrauten Person konfrontiert werden. Ich hatte ja schon mal auf die Dokumentation "Crocodile Tears" verwiesen. Es ist doch klar, dass die Tochter nicht glaubt, dass ihr Vater die Mutter umgebracht hat.... Welche Tochter kann sich sowas vorstellen?! Christina Junghans, die noch immer glaubt, ihre Mutter sei am Leben, tut mir entsetzlich leid.

Dass die Polizei nicht früher mit den Mord-Ermittlungen begonnen hat, finde ich ungeheuerlich. Da muss man intern mal über ein neues "Frühwarnsystem" oder so nachdenken, dass man in den Vermisstenabteilungen installiert. Die Sachbearbeiter dort müssen besser geschult werden bzw müssen bei Vermisstenfällen, bei denen der/die Vermisste unauffindbar verschwunden ist, sofort die Mordkommission einschalten. Denn ansonsten würde das ja bedeuten, dass ich nur meine sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren muss und dann ungestraft meine Frau/Mann um die Ecke bringen kann. Melde ich vermisst, sage, sie/er hatte eine Lebenskrise, ist ja über 18, kann man nichts machen.

Dann setze ich auf die Zeit und hoffe, dass die wilden Tiere in irgendeinem hintersten Waldstück schon alle Spuren vernichten. Denn wenn die Leiche ersteinmal für immer verschwunden ist, wie will man dann jemanden den Mord nachweisen?! Dann geht nur noch ein Indizienprozess.

Derzeit sprechen aber auch sämtliche Indizien gegen den Vater:

er hat die Mutter als letztes gesehen, die Beschreibung der Umzugshelfer ist vage, er kann kein Phantombild anfertigen, die angeblichen Umzugshelfer können nicht gefunden werden und melden sich auch nicht als Zeugen, es gibt auch sonst niemanden, der die Mutter noch irgendwo gesehen hat, die Mutter lässt Handy und sämtliche Wertsachen angeblich zu Hause, kümmert sich nicht mehr um die von ihr geliebten Kinder....

Was ich mich nur frage: kam den Kindern das Verhalten des Vaters am Valentinstag 2008 merkwürdig vor? Man kann sich doch nicht so einfach verstellen, wenn man seine Frau umgebracht hat....

@Forensikerin

Stimme deinem Beitrag in allen Einzelheiten zu.

Wenn eine Person vermisst gemeldet wird

UND

wenn alles was über den Aufenthalt und das Verhalten der vermissten Person im räumlichen und zeitlichen Umfeld des Verschwindens bekannt wird auf den Schilderungen einer einzigen nahestehende Person beruht

UND

Wenn kein einziger Aspekt der Aussage der nahestehenden Person unabhängig bestätigt werden kann

UND

wenn in diesen Schilderungen dann noch deutliche Ungereimtheiten auffallen


müssten alle Alarmglocken leuten. Das kann sich hinterher ja immer noch als Fehlalarm herausstellen. Aber erstmal muss man mit Vollgas ermitteln.

Ich bin kein Freund von Behörden und Polizeibashing - aber in diesem Fall hat die Polizei versagt.

valadon schrieb:Einen heimlichen Freund würde ich für den Fall eines freiwilligen Verschwindens auch annehmen. Doch auf ihrem zurückgelassenen Handy und dem Laptop wurde nichts gefunden was darauf deuten könnte.

Da gäbe es ja immer noch die Möglichkeit einer offiziellen Trennung / Scheidung. Da sie aber Mutter ist und sicherlich auch den Werdegang ihrer eigenen Kinder mitverfolgen und erleben wollte, Heirat, Enkel und dergleichen, gäbe es ja keinen plausiblen Grund, keinen Kontakt zu diesen herzustellen, wenn die Problematik nur zum Partner/Ehemann bestand. Daher halte ich auch diese Variante für ausgeschlossen.

Muss man sich nicht auch fragen, warum sollte sie untertauchen wollen? Dafür sollte es doch im Vorfeld auch Anhaltspunkte geben. Ist die Welt, in der sie lebte so schlimm für sie gewesen, dass sie gleich ganz untertauchen musste? Wenn ja, lässt sie dann in dieser schlimmen Welt ihre Kinder zurück?

@KonradTönz1: absolut! Und jetzt ist es wirklich fast zu spät. Es wird wie nach jeder XY Sendung zahlreiche Leute geben, die sich einbilden, die "Vermisste" irgendwo gesehen zu haben - das hängt nun mal damit zusammen, dass sich Menschen ähnelen. Die Tochter wird sich wie verrückt an diese Hoffungsschimmer klammern.... Einfach schrecklich.

Letzten Endes sind es meiner Meinung nach aber die Kinder, die als einzige den Vater so unter Druck setzen könnten, dass er sich äußert. Sie könnten auch beschreiben, ob es zu einer für Lügner so typischen Verhaltensänderung beim Vater gekommen ist. War er nach dem 13./14. Feb. 2008 anders als vorher?

Wenn man den Hallo-Deutschland-Beitrag vom Januar dieses Jahres sieht, dann fragt man sich doch, warum der Vater die Tochter am Valentinstag auf dem Handy angerufen hat und ihr gesagt hat, sie möge früher aussteigen, er wolle mit den Kindern essen gehen und ihnen dann dort offenbart, dass die Mutter weg ist. Klingt zu endgültig, für die kurze Zeit des Verschwindens, ist durch das Essengehen zu offiziell, denn die Mutter hätte theoretisch ja abends wieder kommen können.

Dann die komische blutleere Beschreibung, wie die Mutter angeblich mit den Umzugshelfern gekommen ist und ein paar Sachen zusammen gepackt hat. Die Tochter beschreibt in dem hallo-D.-Film, dass die Mutter Probleme hatte, ihren Lebensstandard nach der Insolvenz zu senken. Im XY-Beitrag wird gezeigt, dass sie gerne einkaufen war, der Tochter zwei statt ein Shirts gekauft hat. Und ausgerechnet diese Frau, die sich so schwer damit tut, sozial abzurutschen, lässt alle Wertsachen und ihr Handy liegen?! Das passt absolut nicht zusammen, da stimmt was nicht.

Und er steht angeblich im Treppenhaus, sagt nichts, fragt nichts, erinnert sie nicht an ihre Kinder.... wenigstens der Kinder zuliebe hätte er doch fragen können, wo die Mutter hingeht, was sie jetzt mache, wo die Kinder sie erreichen können und sich das Nummernschild des Autos merken können, damit die Kinder ihre Mutter wieder finden.... Nein, angeblich stand er nur einfach herum. Und die sonst so wortreiche Mutter sagt angeblich gar nichts. Packt nur ein paar Klamotten und geht schweigend wieder. Bitte!

Dann auch dieses genervte, fast schon aggressive Art des Vaters in dem Hallo-D.-Film. Wie er runterrasselt, wie sehr ihn seine Frau an dem Abend wieder angegangen ist - er aber angeblich nur ruhig dasaß und nichts mehr gemacht hat, nichts gesagt hat.... Völlig unempathische und kalte Schilderung. Man könnte eigentlich annehmen, dass nach fünf Jahren jemand etwas reflektiert über die Situation nachdenkt und anders redet, WENN er WIRKLICH davon überzeugt wäre, dass die Frau noch am Leben ist und weggangen ist.

So nach dem Motto: "Es war vieles nicht gut zwischen uns, wir beide haben viele Fehler gemacht, ich hatte mit dem Hotel eine falsche Entscheidung getroffen, das war zu viel für meine Frau, damit konnte sie nicht umgehen, aber ich bitte sie eindringlich der Kinder zuliebe, sich zu melden. die Kinder brauchen dich, Sigrid, usw usf." Er addressiert die Frau nicht persönlich und in einem Zeitungsartikel spricht er auch passivisch in der "man"-Form von der Sache....

Wenn es das Auto von damals noch gibt, wird die Polizei es doch sicher mit Leichenspürhunden untersucht haben. Die Frage ist nur, ob die nach all den Jahren noch anschlagen....

Forensikerin schrieb:Die Tochter beschreibt in dem hallo-D.-Film, dass die Mutter Probleme hatte, ihren Lebensstandard nach der Insolvenz zu senken. Im XY-Beitrag wird gezeigt, dass sie gerne einkaufen war, der Tochter zwei statt ein Shirts gekauft hat. Und ausgerechnet diese Frau, die sich so schwer damit tut, sozial abzurutschen, lässt alle Wertsachen und ihr Handy liegen?!

...UND verschwindet dann spurlos, lässt mit ihrer Arbeit auch noch ihre einzige Einkommensquelle saußen, meldet sich nie bei irgendeinem Amt?

Sorry für meinen Realismus - aber die Frau hatte nicht die Möglichkeiten, irgendwo beruflich neu anzufangen und den großen Reibach zu machen. Zumal sie dann ja irgendwo gemeldet sein müsste als Einkommenssteuerzahlerin. Darüber hinaus hatte sie auch nicht die Voraussetzungen die man als Frau mitbringen muss, um sich dauerhaft von einem wohlhabenden Lover aushalten lassen zu können.

Mir ist schon klar wie das gelaufen ist: Der Vater musste nach einiger Zeit zur Polizei um glaubwürdig zu bleiben. Dort hat er dann halbherzig ein paar verharmlosende Aussagen gemacht und der diensthabende Unter-Wach-Ober-Haupt-Irgendwas-Beamte sah keinen Grund zur "Tätigwerdung bei der Aufenthaltsfeststellung der Abgängigseienden", ums mal auf Polizeiprotokolldeutsch auszudrücken.
Das kann passieren, in solchen Fällen müsste man dann eben dran bleiben. Der Vater hat aber aus naheliegenden Gründen kein entsprechendes Engagement gezeigt und konnte seine minderjährigen Kinder erfolgreich davon abhalten.

Hallo allerseits,hab den Fall auch erst durch XY kennengelernt.Ich muß @Forensikerin absolut zustimmen! Warum die Beamten immer so blauäugig vorgehen ist mir auch ein Rätsel.Ich könnte von jetzt auf gleich zig Fälle aufzählen,die ähnlich abgelaufen sind.
Der größte Knaller war ja der Vermisstenfall T.Ulmen,man fand ja sogar ihre Leiche kurze Zeit später,auch da glaubte man dem Ehemann,der behauptete,es kann nicht seine Frau sein,da er die Kleidung nicht kenne usw. Sollte die Polizei doch schlau daraus geworden sein.Nu ist es wieder mal zu spät,um noch eindeutige Spuren zu finden.

ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, wieso nicht gleich nach Fr. Paulus Verschwinden eine Vermisstenanzeige gemacht wurde.
Bei so vielen anderen Fällen wird auch bei Erwachsenen, die sich auffällig anders als sonst verhalten, die Anzeige aufgenommen. Und bei Fr.Paulus war doch nun alles anders als sonst- was zum Teufel muss der Mann bei der Polizei erzählt haben, dass die nicht gehandelt haben?

Ich meine, Fr. Paulus verschwindet nach einem Streit mit dem Ehemann ohne etwas mitzunehmen und ohne sich von den Kindern zu verabschieden. Sicher darf jeder Erwachsene gehen, wohin er will und wann er will- aber in diesem Fall war das doch völligst gegen ihre Gewohnheiten!

Sie muss ja auch seitdem nicht mehr bei der Arbeit erschienen sein, scheint sich ja auch dort nicht gemeldet zu haben. Auch bei weiteren Angehörigen wie z.B. ihrer Mutter oder Geschwistern, sofern sie welche hatte, scheint sie sich ja nicht gemeldet zu haben.

Und so, wie sie für die Kinder da gewesen ist-- wenn sie wirklich freiwillig verschwunden wäre, hätte es Wege und Möglichkeiten gegeben, die Kinder ohne Wissen des Vaters zu kontaktieren. Und wenn sie nur kurz an den jeweiligen Schulen vorbei gefahren wäre und die Situation erklärt hätte.

Nee nee, ich glaube leider auch nicht daran, dass Fr. Paulus noch lebt. Und ich glaube, dass sehr nahe stehende Personen wesentlich mehr wissen, als sie zugeben. und damit meine ich nicht die Tochter.....

Von dem Sohn hab ich bisher auch nur wenig gehört, hat er sich eigentlich jemals öffentlich zum verschwinden seiner Mutter geäußert?

Im Film klang ja an, dass Fr. Paulus gern eingekauft, gern Geld ausgegeben hat. Das das ihrem Mann ein Dorn im Auge war, zumal sie ja offenbar in der Privatinsolvenz steckten, kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Auch, das das ein häufiger Streitpunkt war- mein Mann findet auch, dass ich zu viel Geld für Kinderklamotten ausgebe und das nicht sein muss- und wir stecken nicht in einer Privatinsolvenz.....

Hatte Fr. Paulus die Familie mit ihren Einkäufen vielleicht so weit gebracht, dass sie neue Schulden gemacht hat und sie deswegen aus der Privatinsolvenz "rausgeflogen" wären?
Wie hoch waren die Schulden denn eigentlich, die sie gemeinsam hatten, ist darüber etwas bekannt?

Sie hat ja im Film ihrem Mann die Schuld gegeben, dass die Sache mit dem Hotel an die Wand gefahren ist. In dem Fall denke ich zwar, mitgehangen, mitgefangen- aber vielleicht ist in den Schulden und ihrem Verhalten ein Grund zu suchen für eine Affekttat, wer weiss. *Spekulation*

@KonradTönz1: das mit einem angeblichen Geliebten wird doch immer in solchen Fällen vorgebracht. War doch auch bei MB so - der ominöse Handwerker.... Das halte ich hier aus mehreren Gründen für für ausgeschlossen.

Ich habe einmal ein Kind (ich möchte hier das Geschlecht nicht schreiben) von Pastor Geyer kennengelernt. Dieser sog. Friedens-Pastor ist in einem Indizienprozess des Mordes an seiner Frau schuldig gesprochen worden. Auch er hat nie gestanden, immer von einem angeblichen Geliebten als Täter gesprochen.... Allerdings wurde damals die Leiche auf einem Waldweg gefunden, der Vater hat in Tatortnähe telefoniert, es gab zahlreiche andere Indizien. Auch damals gab es zahlreiche Menschen, die den Pator der Friedensbewegung bis zum Schluss in Schutz genommen und nicht an seine Schuld geglaubt haben.

Sein Kind (es gibt mehrer Geschwister), das heute unter anderem Namen in einer anderen Stadt lebt, hat mir gesagt, dass es nicht glauben wollte, dass sein Vater ein Mörder ist. Irgendwann konnte es die Kraft dazu aufbringen, die Ermittlungsakten zu lesen. Ab dann stand für es fest, dass der Vater der Täter ist. Es hat mir gesagt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, wenn man jedes Detail der Ermittlungsakte durchgeht und dass viele Details in der Öffentlichkeit nicht bekannt seien.

Es war das Schlimmste für die Kinder, dass der Vater seine Kinder bis zum Schluss angelogen hat. Es hat die Geschwister gespalten, und für das Kind, das ich kennengelernt habe, war es eine Seelenpein vom Vater nicht die Wahrheit zu erfahren. Immer wieder hat es ihn gefragt, doch der Vater hat geschwiegen bis zu seinem Tod.

Das Kind muss nun damit leben, dass seine Mutter vom Vater ermordet worden ist. Das ist so schlimm, dass es das manchmal einfach nicht wahrh aben will.

Dadurch, dass ich das (heute natürlich längst erwachsene) Kind kenne, kann ich mir vorstellen, was Christina Junghans gerade durchmacht.

@CSISTuttgart und @jada911 : Selbst wenn es so sein sollte, würde ich das hier nicht öffentlich schreiben. Es muss der Tochter ermöglicht werden, hier anonym zu bleiben. Wir sollten hier keine Outings betreiben, sondern uns in dieser Sache still unsere Gedanken machen - oder die Möglichkeit der privaten Nachricht nutzen. Sorry, dass ich das so deutlich schreibe, aber ich habe meine Gründe... Wenn das Forum helfen will/soll, dann sind solche Outings absolut kontraproduktiv. Wir wollen hier alle anonym schreiben, niemand sollte öffentlicht "enttarnt" werden, das ist nicht fair.

Bitte versetzt euch in die Tochter, auch in den Sohn. Die Kinder sind total von ihrem Vater beeinflusst, wie oft haben sie sich seine Versionen, seine Wahrheiten anhören müssen! Sein Gemeckere über die Mutter kam ja schon beim Hallo-D.-Beitrag durch. Wie schlimm muss es für sie sein, auch nur mit der Möglichkeit konfrontiert zu werden, dass der Vater der Täter ist.

Die Tochter kann sehr froh über ihren Mann sein, der nicht locker gelassen hat. Ich bin mir sicher, dass es im Umfeld evtl Schwiegereltern, Verwandet etc gibt, die auch einen Verdacht haben und die Tochter unterstützen werden.

wenn sie es wirklich ist, denke ich nicht, dass sie das uns sagt. Verständlich.

@CSISTuttgart
Genau DAS will sie aber vielleicht nicht. Und sie muss es auch nicht. Wir sind nur ein Forum, wir sind nicht die Polizei. Wir machen uns Gedanken, schlussfolgern - und vielleicht kann die Tochter die Situation dadurch aus einer anderen Perspektive wahrnehmen.
Alles, was mit solchen "Enttarnungen" erreicht wird, ist, dass sich die betroffenen Menschen erschrocken zurückziehen. Ich würde es genauso machen. Ich finde das nicht fair. Stell dir mal vor, jemand würde dich hier öffentlich enttarnen, weil er dich anhand von ein paar Angaben erkannt hat!
Das willst du nicht.
Die Tochter muss sich doch jetzt erst einmal sammeln. Als der Thread begonnen wurde, ging es noch um einen Vermisstenfall und es wurde nach der lebenden Mutter gesucht.
Es geht wirklich zu weit zu erwarten, die Tochter würde sich hier mit uns über ihre Gefühle austauschen und uns Insiderwissen mitteilen. Ich wünsche der Tochter jetzt Kraft und echte gute Freunde an ihrer Seite, die mit ihr durch dieses Tal der Wahrheit gehen. Ich wünsche ihr auch die Kraft, ihren Vater zu konfrontieren.

Im Übrigen bin ich mir sicher, dass hier im Forum bei zahlreichen Fällen irgendwie Tat-Beteiligte aktiv oder passiv mitdabei sind. Es ist meines Wissens das einzige öffentliche, im Internet durch Google zu findende Forum, über das konzentriert über aktuelle Kriminalfälle geschrieben wird. Es ist also die einzige Möglichkeit, sich im Internet mit einem Fall auseinanderzusetzen.
Mehr möchte ich jetzt dazu gar nicht schreiben.

noch schlimmer an diesen fällen finde ich ja, dass am Ende wenn keine Leiche oder eine nur stark verweste Leiche gefunden wird, die Anklage nur für Totschlag reicht und dann noch die Verjährung drin ist!

siehe Lolita Brieger!!


Daher muss hier auf allen Kanälen Druck ausgeübt werden... damit nicht noch mehr Zeit sinnleer verstreicht

Ich schließe mich Forensikerin an und halte es auch für unangemessen, hier öffentlich ein Outing erzwingen zu wollen. Wenn hier jemand urplötzlich meinen realen Vor- und Nachnamen verwenden würde, wäre meine Reaktion vermutlich Schreck und dann die Löschung meines Accounts.

Natürlich ist es theoretisch möglich, dass die TE die Tochter ist. Vielleicht ist es aber auch einfach jemand aus dem näheren Umfeld wie zum Beispiel eine gute Freundin oder ehemalige Nachbarin, die zu der Familie nach dem Verschwinden engeren Kontakt hatte.

Auf "Insiderwissen" zu hoffen, kann auch in anderer Hinsicht problematisch sein, weil es oft Dinge gibt, die bewusst von der Polizei zurückgehalten werden. Man muss nicht gedankenlos alles im Internet veröffentlichen, nur um die Neugier von ein paar Hobbyermittlern zu befriedigen. Für die meisten ist das hier eine Freizeitbeschäftigung, vergleichbar mit dem Lösen eines Kreuzworträtsels - aber Fakt ist: dort ist ein geliebter Mensch verschwunden und möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Ich kann den Forscherdrang und Wunsch nach neuen Informationen durchaus verstehen, aber ab und zu sollte man sich daran erinnern, dass das hier kein Spaß ist und es auch Gründe geben mag, warum nicht alles öffentlich im Internet breitgetreten werden sollte.

Ich denke das in einem solchen Forum die Identität keine Rolle spielt. Hier soll über den Fall diskutiert werden und Meinungen geschrieben werden um vielleicht in diesem Fall irgendwie ein Stück weiter zu kommen oder Unreinheiten eindeutig aufzudecken.

@Forensikerin

Zustimmung in allen Punkten. Ich hatte es ja weiter oben bereits in deutlich weniger Worten zusammengefaßt.

offtopic
bzw. @Chrissy1107 @Cardea

Das Problem hier ist doch, dass es für Außenstehende eben doch ein "Spaß" ist im Sinne von Unterhaltung, dies ist ein Unterhaltungsforum mit allen guten und schlechten Seiten. Angehörigen kann man insofern nur raten, sich bedeckt zu halten, das Geblubber hier nicht zu nah an sich ranzulassen und vor allem keine übersteigerten Hoffnungen in die Investigativfähigkeiten der User zu setzen.

gurki schrieb:Das Problem hier ist doch, dass es für Außenstehende eben doch ein "Spaß" ist im Sinne von Unterhaltung, dies ist ein Unterhaltungsforum mit allen guten und schlechten Seiten.

Gerade deshalb darf man ab und zu mal daran erinnern, dass dahinter echte Schicksale stecken. Es wird ja oft in Forenregeln darauf hingewiesen, dass man im Internet mit anderen Menschen mit der gleichen Empathie umgehen sollte wie auch im realen Leben.

Mal angenommen, ich lerne also im Real Life zufällig die Tochter von Sigrid Paulus kennen. Frage ich dann direkt: "Oh, was? Krass, du bist doch bestimmt die Christina! Ey sag mal, hast du Infos für mich, die noch nie irgendwo öffentlich erwähnt wurden?!"

gurki schrieb: Angehörigen kann man insofern nur raten, sich bedeckt zu halten, das Geblubber hier nicht zu nah an sich ranzulassen

Das kann ich uneingeschränkt unterschreiben, aber denke auch, dass es sehr schwierig ist, wenn man emotional so an etwas hängt, was für andere eben nur eine Freizeitbeschäftigung ist.

Ich denke man sollte immer so schreiben, als würden Angehörige mitlesen, oft lesen sie in der Tat mit und hin und wider schreiben sie auch mit. Wenn man das im Hinterkopf behält, fallen manche Posts vielleicht auch bisschen bedachter aus.

Was mir noch so aufgefallen ist, es gab ja den ein oder anderen Fernsehbeitrag und wir gehen ja immer noch von einem Vermisstenfall aus. Warum wurde in den Beiträgen nicht ein Aufruf getätigt so nach dem Motto, ...Sigrid, wenn du dies siehst bitte melde dich bei uns, die Kinder vermissen dich unendlich, gib uns wenigstens ein Lebenszeichen, Mama melde dich bei uns.....oder so in der Art.

War das in den Beiträgen nicht möglich oder ist so etwas unüblich in solchen Berichterstattungen?

@Cardea

Das sehe ich alles genauso.

Ich wollte eben nur mal wieder ;) auf das Spannungsfeld hinweisen, zwischen "Unterhaltung" und blutigem Ernst, der sich in so einem Forum zwangsläufig mischt.

@Quinzy
Das habe ich auch nicht verstanden. Im Maddie Fall war es doch auch möglich...