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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

596 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Kind ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

08.07.2020 um 14:20
Der Fall ist noch immer auf der Internetseite der Berliner Polizei zu sehen:

https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.82998.php

Was diese Spuren in die Niederlande angeht, da bestehen offenbar unterschiedliche Ansichten. Während die deutschen EB einen Bezug verneinen,
1997 hieß es, es gäbe Hinweise, dass Schadwald von Pädophilen nach Holland verschleppt worden sei. Später hieß es, Manuel sei auf einem Gewalt-Video zu sehen. „Diese Hinweise konnten jedoch nicht verifiziert werden“, heißt es bei der Polizei
https://m.tagesspiegel.de/berlin/seit-18-jahren-vermisst-manuel-schadwald-verschwand-auf-dem-weg-ins-fez/5772690.html

gibt es gemäß dem Bericht in der "Welt" offenbar mehrere unabhängige Sichtungen in den Niederlanden. Dieser Widerspruch müsste erst mal aufgeklärt werden.

Dann müsste Transparenz hergestellt werden. Zur Verwicklung von Geheimdiensten etc. Ich mir das nur so vorstellen, dass unvorstellbare Dinge passierten, auf Video aufgenommen wurden und die Akteure dann anschließend (politisch? finanziell?) erpresst wurden. Geschah auf der Yacht "Apollo" ein Mord? Ich finde es sehr schwer vorstellbar, dass das bis heute vertuscht worden wäre. Das müsste doch zu klären sein. Wer war damals an Bord? Irgendeiner muss doch sein Schweigen brechen.
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb am 11.11.2017:"Die Strafverfolger haben die beschlagnahmten Unterlagen erst mal versiegelt. Verlag und Reporter hatten Beschwerde beim Landgericht Berlin eingelegt. Bis die Gerichte darüber entschieden haben, sollen die Unterlagen verschlossen bleiben."
Das Bundesverfassungsgericht stellte fest, die Durchsuchung der Redaktionsräume der Morgenpost, um Informanten zu enttarnen, war unzulässig.
„Mitte der 90er-Jahre verschwand der zwölfjährige Manuel Schadwald aus Berlin-Tempelhof. Jahrelang gab es Gerüchte, dass er Opfer von Pädophilen geworden sein könnte. Immer wieder tauchte in diesem Fall auch der Name des belgischen Kinderhändlers Marc Dutroux auf. Der Chefreporter der Berliner Morgenpost recherchierte und berichtete zusammen mit einem Kollegen über das Verschwinden des Berliner Jungen.

Vor gut zwei Jahren meldete sich plötzlich ein neuer Informant. Es ergab sich erneut eine Spur, die nach Holland führte. Im Frühjahr 2011 reisten die beiden Journalisten nach Amsterdam. Der Verlag bestand darauf, dass auf der Recherchereise ein besonderer Sicherheitsstandard eingehalten wurde. Denn im Umfeld des Kinderhändlerrings von Marc Dutroux starben schon mehrere Zeugen. Neben zwei Personenschützern einer privaten Sicherheitsfirma wurde auch ein Sicherheitsexperte des Berliner Landeskriminalamts engagiert. Diesen kannte der Chefreporter seit vielen Jahren persönlich und vertraute ihm daher besonders. Der Beamte begleitete die Reporter außerhalb seiner Dienstzeit nach Amsterdam. Dafür erhielt der Polizist einen Tagessatz von 500 Euro. Solche Tagessätze gelten in der Sicherheitsbranche als üblich. Nach Angaben der Berliner Kuhr Security, die auch Personenschutz übernimmt, betragen die Kosten bei Auslandseinsätzen sogar deutlich mehr. Die Recherchen in Amsterdam dauerten vier Tage. Hinzu kamen Kosten für Flugtickets, Mietwagen und Hotel in Höhe von gut 1000 Euro. Damit belief sich die Gesamtsumme auf gut 3000 Euro (…).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/07/rk20150713_1bvr248013.html

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05.04.2021 um 10:05
Zitat von musikengelmusikengel schrieb am 08.07.2020:hier geht es auch um den Fall Manuel ...

https://www.welt.de/vermischtes/article143879658/Auf-den-Spuren-der-verlorenen-Kinder.html
Danke, Musikengel, für den gleichermaßen interessanten wie schockierenden Artikel. Ich habe mir unlängst die ZDF Doku "Dutroux und die 27 tote Zeugen" angesehen. Das erscheint halt schon sehr, sehr auffällig, in welcher Weise Zeugen kurz vor ihrer Einvernahme "scheinbar plötzlich verstorben sind".

Äusserst seltsam finde ich, dass laut dem Artikel in die welt.de Ermittler sagen, dass sie sich offiziell nicht äußern dürften und dazu sogar schriftlich verpflichtet worden seien.

Ich denke, dass Ermittlungen betreffend Kinderpornoringe, Kindesmissbrauch etc. nachgeradezu im zentralen öffentlichen Interesse stehen, sodass eine Berichterstattung da wohl nicht nur zulässig, sondern sogar geboten erscheint. Insoferne ist diese Intransparenz nochmal mehr äussert fragwürdig.

Was ich nicht verstehe, gibt es denn keine politische Partei, die sich im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage an den Innenminister der Sache annimmt, und durch die Anfragebeantwortung Licht ins Dunkel bringt ? Ich stelle mir vor, dass in Zusammenarbeit mit in der Sache befassten Journalisten eine parlamentarische Anfrage so detailliert ausfallen könnte, dass auf diese Weise zumindest wesentliche Teile des Aktes an die Öffentlichkeit kommen könnten. Ich weiß allerdings nicht wie "parlamentarische Anfragen" in Dtld. geregelt sind. Bei uns in Ö. kommt das sehr häufig vor und ist ein zentrales Instrument des Parlaments.


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05.04.2021 um 11:24
Auch eine Sozialarbeiterin aus dem wallonischen Teil Belgiens könnte im Besitz einer Kopie dieses Videos gewesen sein. Gina Pardaens-Bernaer arbeitete in den 90er-Jahren intensiv an den Fällen Schadwald und Dutroux und wollte schon damals einen Zusammenhang zwischen den Morden beweisen. Sie suchte den Kontakt mit privaten Ermittlern und Journalisten.
Sprach auch uns gegenüber davon, das Video mit Manuel Schadwald zu haben. „Wisst ihr, die Sache wird immer gefährlicher. Ich bekomme Morddrohungen. Außerdem haben mich amerikanische Geheimdienstler angesprochen. Sie wollen den Film und mich dafür ins Zeugenschutzprogramm nehmen“, sagte Gina Pardaens-Bernaer in ihrem Haus in Herne im Oktober 1998.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article143879658/Auf-den-Spuren-der-verlorenen-Kinder.html

Hmm. also diesen Absatz aus dem Welt.de Artikel finde ich hochinteressant und kann ihn mir schlicht nicht erklären.

Warum sollte ein US - amerikanischer Geheimdienst (bspw. die CIA als Auslandsgeheimdienst) irgendeine belgische Privat-Staatsbürgerin, die in belgischen bzw. deutschen Kriminal- und Vermisstenfällen private Recherchen anstellt, ins US amerikanische Zeugenschutzprogramm aufnehmen wollen ?

Es gehört doch nicht zum Aufgabenkreis US amerikanischer Geheimdienste, ausländische Privatpersonen ohne jeglichen politischen Bezug (bspw. Terror oder Tätigkeiten feindlicher Geheimdienste) Zeugenschutz zu gewähren. Da hätten die US Geheimdienste viel zu tun, wenn das in ihr Aufgabenrepertoire fiele. Also ich würde meinen, dass diese Kontaktaufnahme (vermeintlicher) US Geheimdienstes mit einer belgischen Privatperson, die private Recherchen zu Kriminal-/Vermisstenfällen anstellt, wohl einen anderen Hintergrund gehabt haben wird.


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12.08.2021 um 13:00
Zitat von seneca22seneca22 schrieb am 05.04.2021:Es gehört doch nicht zum Aufgabenkreis US amerikanischer Geheimdienste, ausländische Privatpersonen ohne jeglichen politischen Bezug (bspw. Terror oder Tätigkeiten feindlicher Geheimdienste) Zeugenschutz zu gewähren.
Wenn diese Privatperson Informationen besäße, die helfen könnten, die Erpressung amerikanischer Bürger mit geheimdienstlichen Verbindungen aufzuklären, könnte man dieser Person natürlich Schutz anbieten.
Vor allem wenn diese Privatperson Informationen über Kinderpornoringe besitzt und sie obendrauf auch noch die belgische Staatsangehörigkeit besitzen sollte.


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13.04.2022 um 22:38
Eine Schlüsselrolle spielte Rainer Wolf.“ Auf den Beweisen sitzt allerdings die CIA. Die Amerikaner sicherten sich das Stasi-Spionagematerial. Wegen der Brisanz der Informationen auch über westeuropäische Politiker bleiben sie unter Verschluss. Nur gefiltert durften Geheimdienste Einsicht nehmen. Das könnte erklären, warum die Ermittler im Fall des 1996 verhafteten Kinderhändlers Marc Dutroux und beim Verschwinden von Manuel Schadwald nicht weiterkommen.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/vor-10-jahren-verschwand-manuel-schadwald-aus-tempelhof

Ist das eigentlich rechtens, dass sich CIA Beweismaterial von europäischen Fällen sichert und unter Verschluss hält?


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

13.04.2022 um 22:54
@JiggaT
Glaubst du, die anderen vermissten Berliner Jungen sind auf die gleiche Weise verschwunden?
Z.B. Till Kratzsch usw.

Jedenfalls eine ganz seltsame Häufung in der Stadt und sehr seltsam, dass kein Fall geklärt wurde.


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13.04.2022 um 23:27
Zum Thema Schadwald:

Von Oliver Greyf gibt es zwei Bücher zu dem Thema, einmal "Das Dutroux-Netzwerk", das ist wie der bereits erwähnte Artikel, nur viel, viel umfangreicher und eins zum Fall Schadwald (Fakten& Akten heißt es) , wo unter anderem auch 60 Seiten (oder etwas mehr oder weniger) Aktenmaterial enthalten ist.
Habe jetzt die Links zu den Angeboten nicht reingesetzt, weil ich nicht weiß, ob das hier erlaubt ist.
Besitze beide Bücher, sind sehr gut und äußerst detailliert.


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14.04.2022 um 00:18
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ist das eigentlich rechtens, dass sich CIA Beweismaterial von europäischen Fällen sichert und unter Verschluss hält?
Das finde ich auch sehr fragwürdig. Man fragt sich, ob das Material dann auf ähnliche Weise genutzt wird, wie von der Stasi, nur eben von der anderen Seite. Dabei würde der Fall es sehr verdienen, aufgeklärt zu werden. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist das Mindeste, was man diesem und anderen Opfern schuldig ist.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 12:01
@sören42
Wobei man ja nicht weiss, ob es einen oder mehrere Täter gibt, genauso wenig ist sicher ob der oder die Täter für mehrere Fälle verantwortlich sind. Oder was überhaupt passiert ist. Es gibt viel " könnte" und " vielleicht" in dem Fall, der zugegeben viele Fragen aufwirft.
Ob zb jemand wie RvdP die Wahrheit sagt usw.
In dem Fall ist extrem viel Nebel und ich finde es wichtig, dass in alle Richtungen diskutiert wird, wenn es nicht zu abstrus wird


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 13:43
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ist das eigentlich rechtens, dass sich CIA Beweismaterial von europäischen Fällen sichert und unter Verschluss hält?
Wen der Hintergrund dazu interessiert:

Die Rosenholz-Dateien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenholz-Dateien


Able_Archer.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 15:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das finde ich auch sehr fragwürdig. Man fragt sich, ob das Material dann auf ähnliche Weise genutzt wird, wie von der Stasi, nur eben von der anderen Seite. Dabei würde der Fall es sehr verdienen, aufgeklärt zu werden. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist das Mindeste, was man diesem und anderen Opfern schuldig ist.
Das sehe ich auch so. Ich habe einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Den Opfern und deren Angehörigen ist man die Wahrheit schuldig. Die Opfer haben ihren Weg nicht freiwillig gewählt.
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb:Wen der Hintergrund dazu interessiert:

Die Rosenholz-Dateien.

Wikipedia: Rosenholz-Dateien
Vielen Dank, dass Du nochmal daran erinnerst.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 16:11
Neu ist, daß Pädophile immer häufiger versuchen, die Computerbegeisterung von Kindern und Jugendlichen auszunutzen und übers Internet mit ihnen in Kontakt zu kommen. Fiehl: »Dann treffen sie sich womöglich irgendwann im Englischen Garten, und eine mögliche Vergewaltigung ist nicht mehr auszuschließen.«
Wahnsinn wie man 1996 noch darüber geschrieben hat und es heutzutage erschreckend "normal" ist und man Kinder dahingehend immer warnen und sensibilisieren muss.
Die Gesellschaft bringe immer mehr Menschen hervor, die unter Identitätsproblemen litten und sich nur noch auf diese Weise einen Ekstase-Kick verschaffen könnten.
Unglaublich wie man früher über Pädophile, die Kinderpornografie konsumieren, dachte... Sehr engstirnig.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/mechanisch-brutal-a-05c93c68-0002-0001-0000-000007938488?context=issue
Doch niemand fragt mehr, wer diese Kinder sind.
Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article317467/Wo-sind-all-die-anderen-Kinder-geblieben.html
Nachdem Regina Louf den Weg in die Öffentlichkeit gesucht hat, fragen sich die Belgier, ob die Zeugin oder die gesellschaftliche Oberklasse ihres Landes verrückt geworden sei.
Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article296897/Der-Prozess.html

Unglaublich dass Menschen einer gewissen gesellschaftlichen Schicht für einige scheinbar Heilige waren oder sogar noch sind. Wie kann man allen Ernstes so naiv sein und wirklich denken dass Politiker, Polizisten oder Manager (!) Leute mit höchsten moralischen Integrität seien und nie nie niemals nur irgendwas Böses im Schilde führen könnten.
Klar ist der Bericht jetzt schon etwas älter und die Ansichten sicher auch anders, aber es ist doch unglaublich.

Auch wenn man eine Spur hat, was mit Manuel geschehen ist, man kann es ja nicht zu 100 % beweisen, leider.
Äußerst dubios diese ganze Geschichte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Die Opfer haben ihren Weg nicht freiwillig gewählt.
Da hast Du absolut Recht, diese armen Kinder wurden einfach so aus ihrem bisherigen Leben gerissen und wie Marionetten ohne eigenen Willen behandelt, nur damit ein paar Kreaturen ihren perversen Neigungen nachgehen konnten.
Ich hoffe jeder einzelne, der in solche Milieus verwickelt ist, bekommt seine gerechte Strafe, auch wenn dies nicht juristisch geschieht.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 16:47
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Unglaublich dass Menschen einer gewissen gesellschaftlichen Schicht für einige scheinbar Heilige waren oder sogar noch sind. Wie kann man allen Ernstes so naiv sein und wirklich denken dass Politiker, Polizisten oder Manager (!) Leute mit höchsten moralischen Integrität seien und nie nie niemals nur irgendwas Böses im Schilde führen könnten.
Sie sollten es sein, aber sie sind so fehlbar wie jeder andere auch. Durch diese "Veranstaltungen" wurde jeder erpressbar. Das hat man bei Dutroux gesehen. Jeder, der reden wollte, hat diesen Plan mit seinem Leben bezahlt.

Über das Warum solcher Veranstaltungen muss man nachdenken. Gab es gruppendynamische Prozesse, und keiner wollte der Spielverderber sein. Oder spielten Alkohol und Drogen eine Rolle? Die Kinder aber auch die Politiker u.ä, wurden ganz bewusst in Fallen gelockt, aus denen sie nicht mehr herauskamen. Die Kinder nicht, weil sie gefangengehalten wurden, die Erwachsenen nicht, weil sie plötzlich erpressbar waren. Jeder hat Familie und einen Ruf.

Das ist vielleicht eine sehr wagemutige Erklärung, keinesfalls eine Entschuldigung. Kinder brauchen unseren Schutz. Dieser Schutz ist mir wichtiger als der Fehltritt von Herrn Dr. h.c. Sowieso.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 19:12
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Gab es gruppendynamische Prozesse, und keiner wollte der Spielverderber sein. Oder spielten Alkohol und Drogen eine Rolle?
Bin mir nicht sicher ob ich diese Frage richtig verstehe.
Ich seh da nur die Befriedigung von pervertierten Sexualtrieben.
Ob man da die Politiker, (ähm... Täter) in einem Atemzug und Satz mit den Opfern erwähnen sollte bzgl "in die Falle gelockt" sei mal dahin gestellt.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Sie sollten es sein, aber sie sind so fehlbar wie jeder andere auch.
"Fehlbar" ist für mich in diesem Kontext fast schon eine Verniedlichung, zumindest ein falsches Adjektiv.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Unglaublich dass Menschen einer gewissen gesellschaftlichen Schicht für einige scheinbar Heilige waren oder sogar noch sind. Wie kann man allen Ernstes so naiv sein und wirklich denken dass Politiker, Polizisten oder Manager (!) Leute mit höchsten moralischen Integrität seien und nie nie niemals nur irgendwas Böses im Schilde führen könnten.
Ich denke, dass diese oberflächliche und naive Gesinnung auch heute noch im "Volk" verbreitet ist.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich hoffe jeder einzelne, der in solche Milieus verwickelt ist, bekommt seine gerechte Strafe, auch wenn dies nicht juristisch geschieht.
Absolut ... und wenn es nur Karma ist. Da kann man sich wenigstens halbwegs drauf verlassen.
Alles andere ist Tagträumerei, wie die Erfahrung zeigt ala Sachsensumpf u.a. .


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 20:32
Zitat von Dr._SchneiderDr._Schneider schrieb:"Fehlbar" ist für mich in diesem Kontext fast schon eine Verniedlichung, zumindest ein falsches Adjektiv.
fehlbar

Es handelt sich um ein Schweizerdeutsches Wort in der Form eines Helvetismus. Wie grillieren, parkieren.

Wir sind ja 130 Millionen Deutschsprechende, doch muss man das Schweizerdeutsch als ureigene Sprache,
neben der Deutschen Sprache sehen und verstehen.

Wikipedia: Liste von Helvetismen


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

14.04.2022 um 22:17
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Sie sollten es sein, (...)
Du schriebst ja selbst dass es sich um diese Gruppe um Menschen wie jeder andere handelt. Also wenn ich so sehe wer mittlerweile bspw. alles Politiker oder Polizist ist den ich kenne, wenn auch aktuell "nur" regional, da findet doch keine exklusive "Auslese" statt. Das wird früher auch nicht anders gewesen sein.

Das erinnert mich an die Zeit meiner Großeltern, als Lehrer, Ärzte, Polizei unantastbare heilige war und es handelte sich dabei gerne mal um machtbessene, kontrollwütige Personen.
Ich verstehe einfach nicht, warum man unfehlbar sein soll, nur weil man eine gewisse Position inne hat. Da macht es doch nicht plötzlich Klick und ein Schalter legt sich um, und der Mensch wird ein Heiliger.
Also wer denkt dass es so "sein sollte", der ist leider sehr naiv. Deshalb ja, gebe ich dir hier vollkommen Recht:
Zitat von Dr._SchneiderDr._Schneider schrieb:Ich denke, dass diese oberflächliche und naive Gesinnung auch heute noch im "Volk" verbreitet ist.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Über das Warum solcher Veranstaltungen muss man nachdenken. Gab es gruppendynamische Prozesse, und keiner wollte der Spielverderber sein.
Es geht hier doch nicht um einen Gruppenzwang im Teenageralter, wo es mal ums Rauchen oder Trinken geht. Oder meinetwegen um einen Bordellbesuch der aus Steuergeldern finanziert wurde.
Es geht um den organisierten exzessiven Kindesmissbrauch mit teilweiser Todesfolge!
Es kann einem niemand erzählen, dass man in gewissen Kreisen nicht wusste, wer da wie "Dreck am Stecken" hatte und man da irgendwie "aus Versehen" rein kam und man nicht der "Spielverderber" sein wollte.
Die, die bei sowas dabei sind wussten was sie da taten.
In einem Artikel stand ja auch, dass man die Kinder so zurecht gemacht hatte, dass sie älter aussahen und man später den Personen die Geburtsurkunde zuspielte und sie damit erpresste.
Also ganz ehrlich... Wenn man in irgendwas Sexuelles verwickelt wird weiß man dass so etwas Konsequenzen mit sich bringen kann und wenn da der Trieb so überwiegt, da ist schon Hopfen und Malz verloren. Und dann noch mit Kindern...
Zitat von Dr._SchneiderDr._Schneider schrieb:Absolut ... und wenn es nur Karma ist. Da kann man sich wenigstens halbwegs drauf verlassen.
Ja ich wollte auch nicht auf Selbstjustiz hinaus, Karma ist da schon das richtige Wort.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

02.10.2022 um 20:22
Der Fall Schadwald war bei uns in Berlin damals ein total großes Ding, weil der in meinem Kiez gewohnt hat, ehe wir umgezogen sind.
Ich denke schon, dass er ins Milieu verschleppt wurde.
Damals waren die Medien noch nicht so sensationsgeil im berichten, was diesen Leuten viel Zeit gab, um ihn verschwinden zu lassen.
Glaube nicht, dass er heute noch lebt und wenn irgendwo als Stricher.
Denke eine Rückkehr in ein normales Leben wäre so oder so ausgeschlossen.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

02.10.2022 um 23:32
Zitat von zootierzootier schrieb:Glaube nicht, dass er heute noch lebt und wenn irgendwo als Stricher.
Würde er noch Leben, wäre er heute 41 Jahre alt.
Zitat von zootierzootier schrieb:Denke eine Rückkehr in ein normales Leben wäre so oder so ausgeschlossen.
Was genau meinst Du mit so oder so?


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

03.10.2022 um 10:15
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb am 14.04.2022:Das erinnert mich an die Zeit meiner Großeltern, als Lehrer, Ärzte, Polizei unantastbare heilige war und es handelte sich dabei gerne mal um machtbessene, kontrollwütige Personen.
Es handelt sich eher um Abhängige.

Sexueller Missbrauch ist ein Tabu, den Opfern wird vermittelt, dass sie die Existenz der Familie oder Organisation zerstören.

Es geht um das Ansehen der Täter oder der Organisation in der sie arbeiten und so geht eben das Opfer über Bord, man zerstört deren Ansehen und damit deren Existenz, man ist sich einig, dass das Opfer der Feind ist.

Man möchte bereits innerhalb einer Organisation nichts von sexuellem Missbrauch hören, deshalb spricht man davon, gern davon dass das Opfer sich die Tat einbildet, das das Opfer nicht glaubwürdig ist, das eine Tat nicht nachvollziehbar und beweisbar ist.

Man erklärt dem Zeugen auch gern, dass das nichts war und was er zu sehen hat.
Man überlege aber mal, wenn alles Humbug ist, warum mit maximaler Gewalt auf Opfer und Zeugen losgehen?

Man hat auf der einen Seite das Opfer, das sich in Abhängigkeit zum Täter und in einer schwächeren Position befindet UND den Täter, der ein Ansehen und den Schutz der Organisation hat.

Es erscheint den Tätern und deren Vorgesetzten logisch, das Leben der Opfer zu zerstören, denn es zerstört ja deren Meinung nach, das Ansehen und die Existenz der Familie, der Organisation und wenn man es ganz hoch hängen will, das Ansehen eines Landes.

Es geht es aber immer nur um den Täter,
der zu seiner Straftat, immer weitere Straftaten hinzufügt und alle in eine Spirale der Gewalt hineinreißt.

Weil Familie und Organisation so schön schweigen und fast reflexartig auf Opfer reagieren, muss sich kaum ein Täter Sorgen machen, er bleibt der Organisation erhalten und findet neue Opfer. Weil den Opfern nicht geholfen wird, verursacht man weitere Opfer.

Im Gegenzug, sozusagen als Frustabbau, konnte man sich z.B. in kirchlichen Einrichtungen gern daran abarbeiten, dass 2 nicht miteinander verheiratete Menschen, ein außereheliches Verhältnis miteinander haben oder dass sie wahlweise in lesbischer oder homosexueller Beziehung leben oder dass sie ein zweites Mal geheiratet haben.

All das sind Gründe, ein Arbeitsverhältnis zu kündigen, wegen Pädophilie habe ich so etwas nicht erlebt.

Es sei denn, der Täter macht den Kardinalsfehler sich an irgendeiner Kasse zu vergreifen, dann geht der Täter sofort. Geld ist die Deadline.

Erschwerend kommt hinzu, dass Mitarbeiter der Einrichtungen der Schweigepflicht unterworfen sind und dass (in dem Bundesland, in dem ich lebe) es während des Studiums, keine Stunde einer Vorlesung für Sexualstrafrecht "verschwendet" wird.

Wir halten fest alle schweigen, weil sie müssen und wollen, nur das Opfer ist in Not und redet.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

03.10.2022 um 14:13
Zitat von SnayderSnayder schrieb:Was genau meinst Du mit so oder so?
Aus psychologischer Sicht ist es schwer wieder in ein normales Leben zu finden, wenn man mit 12 oder 13 entführt wurde, dann jahrelang als Stricher gearbeitet hat. Stichwort: Stockholm Syndrom.

Guck mal hier, da wird das gut erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=KPPbjXAvtCU (Video: Child Abduction, Darknet & Criminal Minds with Jim Clemente)

Da erklärt er im weiteren Verlauf auch, warum entführte Kinder ab einem gewissen Punkt nicht mehr gehen, wenn sie doch könnten.
Wenn er wirklich Stricher war, hat er massive Gewalt erfahren. Er kennt es nicht mehr anders. Ein bonding mit seinem Entführer und dem Milieu war überlebenswichtig.
Viele entführte Kinder, die dann Dienste ausführen müssen, setzen das dann als Erwachsene weiter fort. Ein normales Leben haben sie ja ewig nicht mehr erlebt.
Wenn er überhaupt noch lebt, was ich bezweifle.
Zitat von EspeEspe schrieb:Geld ist die Deadline.
Geld ist Tod, nicht Deadline. Eine Deadline ist was ganz anderes. Das ist eine Abgabefrist, die man zwingend einhalten mus.


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