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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

596 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Kind ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

05.11.2022 um 13:10
@Coldcases
das ist wohl sehr gut möglich^^ Ich vermute, das gilt für Berlin sowohl in den 80ern und gerade in den 90ern nicht so. Für Bremen, wo ich herkomme, galt das so jedenfalls nicht allgemein.

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05.11.2022 um 14:05
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb am 31.10.2022:Es gab damals ja viele fantasievolle Theorien um Manuel Schadwald. Allerdings gab es nie auch nur ansatzweise eine Spur, dass einflussreiche Persönlichkeiten, oder gar ein Kinderporno-Ring dahinter stecken könnte. Auch das Gerücht, dass Manuel bei Sexspielen auf einer holländischen Yacht mit einflußreichen Persönlichkeiten ums Leben kam, auf diversen Sexfilmen in ganz Europa gesichtet worden sein soll, ist wohl eher blanker Unsinn und der Fantasie der holländischen Presse zuzuschreiben.
Ich weiß nicht warum man sich hier im Forum teilweise so vehement gegen diese Theorie wehrt.
Ich meine anhand Jeffrey Epstein hat man doch gemerkt bis in welche Kreise sich organisierter Missbrauch ziehen kann. Ob da tatsächlich jeder der beschuldigte wurde, da tatsächlich mit drin steckt, ist jetzt mal dahin gestellt.
Und da es da sicher auch Beteiligte aus den Bereichen gibt, die normalerweise solche Verbrechen aufdecken sollten, ist es für mich nicht verwunderlich, dass da Spuren verwischt werden und gezielt dementiert.
Für mich ist diese Theorie definitiv nicht vom Tisch.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Auffällig ist auch , dass alle fünf Jungs( einer nachweislich ermordet) aus sozialschwachen oder kaputten Famillienverhältnissen stammten und schon sehr früh im Alter von 10- 13 Jahren auf sich allein gestellt gewesen sind und in Gegenden unterwegs waren, wo sich ziemlich zwielichtiges Gesindel aufhielt.
Inwiefern jetzt die Familien jetzt sozialschwach oder kaputt waren weiß man ja nicht, aber ich kann mir vorstellen dass Manuel da emotional total aufgewühlt war. Auch wenn man es vielleicht nicht nach außen hin merkt, wird er wohl an der Trennung der Eltern zu knabbern gehabt haben und da ist er möglicherweise anfällig für Kontakte und somit eine erhoffte Wärme gewesen sein.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Man sollte nach so langer Zeit vielleicht noch einmal ein letztes Mal an die Öffentlichkeit gehen und alle Fälle in einer Aktenzeichen Sondersendung behandeln, um vielleicht doch noch den ein oder anderen Zeugen, der eventuell etwa gesehen haben könnte, zu erreichen.
Gab es ja vor kurzem auch als mehrere ältere Fälle aus der selben Ecke vorgestellt wurden. Da gab es ja auch viele Hinweise nach der Ausstrahlung, deshalb finde ich das auch eine gute Idee.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:All diese Jungs sind längst vergessen und es kräht traurigerweise kein Hahn mehr nach Ihnen…
Das würde ich jetzt so nicht sagen. Nur weil Geschichten nicht regelmäßig in den Medien sind heißt das ja nicht, dass sie vergessen sind.
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Alleine schon der systematische Missbrauch bei der Eisenbahn Wuhlheide spricht ja Bände und war vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.
Furchtbar wenn sowas passiert und man dazu Verbindungen hat zu einem Vermisstenfall.
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Ich denke das hat schon seine Gründe warum die Fälle um Manuel und andere nicht mehr angefasst wurden, wobei bei anderen Kriminalfällen immer wieder mal CC Teams neu und frisch ermitteln.
Das fällt schon auf, dass hier die Füsse still gehalten werden.
Ja das sehe ich genauso. Schon merkwürdig wie dieser und auch andere Vermisstenfälle behandelt werden.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Vielleicht erinnern sich auch Personen, die damals im Alter von Manuel waren, heute an Ansprache-Versuche eines Täters.
Habe ich schon öfter in anderen Threads gelesen. Zb bei Sandra Wißmann, da berichteten einige dass sie früher auch in der Gegend, wo Sandra möglicherweise entlang lief, angesprochen wurde.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das ist in München bei den Vermissten jungen Frauen ( S. Engelbrecht, Kristin Harder , Bettina T) so gewesen.
Nur weil die Fälle in einer Sendung ausgestrahlt wurden, musste es ja eine Serie sein hier.
Egal wie verschieden die Fälle eigentlich gelagert waren und das Jahre dazwischen lagen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Sollte es sich um einen Einzeltäter handeln, scheint er zumindest selbst keine Familie gehabt zu haben und lebte womöglich eher unauffällig und besaß viel Freizeit am Wochenende.
Der zitierte Beitrag von Coldcases wurde gelöscht. Begründung: Erster Absatz ohne verifizierbare Quelle, der Rest des Beitrages kann gerne wieder eingestellt werden
Der zitierte Beitrag von darkstar69 wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich kannte viele Freunde und Bekannte in getrennt lebenden Familien oder mit alleinerziehenden Eltern oder mit Eltern, die neue Partner hatten. Ich kann mich weder in den 80ern noch den 90ern erinnern, dass da irgendwer die Nase gerümpft hätte.



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05.11.2022 um 14:41
Der zitierte Beitrag von zootier wurde gelöscht. Begründung: Teilweise Antwort auf gelöschten Beitrag
Ich habe ja auch ausgeführt, dass Kinder da gerne mal dran zu knabbern haben. Auch wenn die Scheidung schon lange zurück liegt. Wenn ein Elternteil nicht mehr da ist und man sieht es vielleicht bei Freunden, wie es ist, wenn die Eltern da sind, kann das schon viel mit Scheidungskindern machen.
Kann sein, muss nicht, ganz klar. Ich habe das aber oft so mitbekommen bei Klassenkameraden, Freunden, Bekannten etc. Und auch bei denen, wo die Familie trotz beider Elternteile nicht mehr intakt war.
Da sucht man sich die Zuneigung und eventuell "heile Welt" woanders.
Der zitierte Beitrag von zootier wurde gelöscht. Begründung: Teilweise Antwort auf gelöschten Beitrag
Natürlich, ganz klar. Mir ging es dabei aber eher darum, dass viele hier schreiben, dass es klar wiederlegt sei oder gar nicht möglich. Das es durchaus so sein kann zeigen eben andere Fälle.
Der zitierte Beitrag von zootier wurde gelöscht. Begründung: Teilweise Antwort auf gelöschten Beitrag
Das Thema um "Herumpropellern" finde ich echt problematisch. Es gibt ganz klar Helikoptereltern, aber diese Vorsicht, die auch schon zu meiner Zeit herrschte, resultierte eben aus solchen Fällen, wo Kinder verschwanden und dadurch, dass die Medien eine größere Vernetzung und verbreitung schafften, waren diese Fälle eben präsenter.

In unserer Gegend werden aktuell ganz oft Kinder aus Autos angesprochen, ich wage zu behaupten dass sowas nicht vielleicht öfter passiert als früher, es wird eben schneller rumgesprochen und ist dadurch greifbarer.
Der zitierte Beitrag von zootier wurde gelöscht. Begründung: Teilweise Antwort auf gelöschten Beitrag
Ich kenne das auch noch dass gerade geschiedene Frauen früher ein wenig merkwürdig angesehen wurden. Kam halt wohl auch durch die Generation, in der man das noch als skandalös empfand und man dann oft tatsächlich ohne Mittel dagestanden hatte, weil der Mann der Alleinverdiener und Versorger der Familie war.
Ich meine ganz so krass war es vielleicht zu Manuels Zeit ja schon auch nicht, aber dass man mit einem Gehalt eben nicht so gut da steht wie mit zweien ist aber doch einleuchtend.
Einige meiner ehemaligen Klassenkameraden, deren Eltern geschieden waren, lebten tatsächlich schon fast am Rande des Existenzminimums.
Je nachdem welchem Job Manuels Mutter nachging hatte sie vielleicht wenig Zeit für ihn und das ist für so manche wohl auch Grund zur Annahme, dass Manuel kein gutes Zuhause hatte. Das Thema "Schlüsselkind" wurde in meiner Kindheit auch gerne mal negativ empfunden.


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05.11.2022 um 14:57
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich habe ja auch ausgeführt, dass Kinder da gerne mal dran zu knabbern haben. Auch wenn die Scheidung schon lange zurück liegt. Wenn ein Elternteil nicht mehr da ist und man sieht es vielleicht bei Freunden, wie es ist, wenn die Eltern da sind, kann das schon viel mit Scheidungskindern machen.
Kann sein, muss nicht, ganz klar. Ich habe das aber oft so mitbekommen bei Klassenkameraden, Freunden, Bekannten etc. Und auch bei denen, wo die Familie trotz beider Elternteile nicht mehr intakt war.
Da sucht man sich die Zuneigung und eventuell "heile Welt" woanders.
Das sind alles nur Hypothesen. Ich war auch Scheidungskind und hab das nie auf mich bezogen. Im Fall Lamprecht waren die Eltern z.B. schon ewig geschieden und bei Manuel erschien die Scheidung auch viel länger her.
Sozialschwach heißt übrigens nicht gleich Scheidung. Daher finde ich die Assoziation nicht logisch.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Das Thema um "Herumpropellern" finde ich echt problematisch. Es gibt ganz klar Helikoptereltern, aber diese Vorsicht, die auch schon zu meiner Zeit herrschte, resultierte eben aus solchen Fällen, wo Kinder verschwanden und dadurch, dass die Medien eine größere Vernetzung und verbreitung schafften, waren diese Fälle eben präsenter.

In unserer Gegend werden aktuell ganz oft Kinder aus Autos angesprochen, ich wage zu behaupten dass sowas nicht vielleicht öfter passiert als früher, es wird eben schneller rumgesprochen und ist dadurch greifbarer.
Nein, kann ich nicht teilen. Ich wuchs im Berlin der 90er auf und kam genau in die Zeit, in der die Jungen verschwanden und bin ein Junge gewesen. Praktisch sah das dann so aus, dass die Mütter für ein paar Wochen ihre Kinder von der Schule abholten und man den Kiez nicht verlassen durfte. Nach einem Jahr war die Sache aber verblasst und nicht mehr in den Medien präsent und das alles lies nach. Hätte ich meine Kindheit nach den Vermisstenfällen ausgelegt, hätte ich meinen Kiez nie verlassen. Die heutigen Eltern propellern herum, wollen alles kontrollieren, geben ihrem Kind kaum Spielräume außerhalb der 4 Wände. Es ist einfach so. Diese freie Kindheit im Berlin der 90er haben die Generationen heute einfach nicht mehr. Ich sehe das bei meinem Sohn. Eine gesunde Vorsicht hat auch nichts mehr mit dem Kontrollverhalten vieler Eltern von heute zu tun.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich kenne das auch noch dass gerade geschiedene Frauen früher ein wenig merkwürdig angesehen wurden. Kam halt wohl auch durch die Generation, in der man das noch als skandalös empfand und man dann oft tatsächlich ohne Mittel dagestanden hatte, weil der Mann der Alleinverdiener und Versorger der Familie war.
Die Frage ist, wann bist du denn groß geworden. Bayern scheint da wirklich sehr konservativ.
Das was du beschreibst hat mit der Rolle der Frau zu tun. Klar, wenn die Frau nie gearbeitet hat und Hausfrau war, war es sicher knapp. Meine Eltern haben aber beide gearbeitet, wodurch eine Trennung kaum zu Buche schlug.
Ich gehe stark davon aus, dass Manuels Mutter aus der DDR kam, wodurch sie auch vorm Mauerfall schon gearbeitet haben wird und das Thema sozialschwach daher definitiv nicht präsent war. Und wenig Zeit? Wir reden von einem 12 Jährigen. Der will auch nicht mehr jede freie Minute mit Mutti verbringen.


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06.11.2022 um 00:30
Zitat von zootierzootier schrieb:Das sehe ich nicht ganz so wie du. Ich kam als Kind aus geordneten Familienverhältnissen und mir wurde dennoch der Freiraum gelassen, mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B allein zu bewegen
Ich bin in Berlin auch mit ca 10 Jahren alleine mit den Öffentlichen gefahren.
Von Neukölln oder Kreuzberg nach Lichtenrade-
Die Eltern hatten sich überzeugt, das ich schlau genug bin, mich nicht zu verfahren und dann bin ich von den Großeltern regelmäßig alleine nach Hause.
Auch bin ich , von Oma kommend , immer in den Plattenladen vorbei, wo ein Flipperautomat stand und der Besitzer mir immer ne Mark zum Flippern gab. Da hätte man mich auch ansprechen können. Ich wäre aber nirgends mitgegangen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Daher ist wohl eine geplante Tat mMn wahrscheinlicher als eine zufällige Situation, die sich spontan ergab und ggf eskalierte.
Ich glaube eher, der Täter hatte nur am WE Zeit "auf die Jagd nzu gehen". Wahrscheinlich war er, wenn es denn ein Serientäter war, auch öfters auf der Jagd nach Jungs , auch ohne Erfolg.
Deshalb sollte man die Fälle noch einmal bringen. Vielleicht erinnert sich jemand, wie er offensiv angesprochen wurde, da aber nicht mitging. Oder an eine sonstwie seltsame Situation.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich persönlich finde nicht, dass es im ÖPNV mehr zwielichtige Personen gibt als anderswo. Und ich denke, die vertrauten und vermeintlich vertrauenswürdigen Personen sind viel gefährlicher. ÖPNV per se ist nun wahrlich nicht gefährlich.
Samstag Nachmittag im ÖPNV ist es wohl weniger gefährlich. Es sind immer Leute unterwegs, die einen Übergriff bemerken würden




Ich tat es. Aber es war auch eine andere Zeit damals.
In den U Bahnen S Bahnen und Bussen ist man Nachmittags ja eigentlich sicherer als auf jedem Bolzplatz. Sofern man sich mit der Strecke auskennt und nicht irgendwie verläuft.
Zitat von sören42sören42 schrieb:6. Daniel Beyer, 8 Jahre, ermordet 26.12.1994 (aufgeklärt)
Die beiden Täter, die wohl erst 1997 ermittelt wurden sind für mich ganz heiße Kandidaten auch für die anderen Verbrechen.
Einer der Beteiligten wurde auch später noch mehrmals einschlägig auffällig.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:ch weiß nicht warum man sich hier im Forum teilweise so vehement gegen diese Theorie wehrt.



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06.11.2022 um 00:38
Zitat von zootierzootier schrieb:Meine Eltern haben aber beide gearbeitet, wodurch eine Trennung kaum zu Buche schlug.
Ich gehe stark davon aus, dass Manuels Mutter aus der DDR kam, wodurch sie auch vorm Mauerfall schon gearbeitet haben wird und das Thema sozialschwach daher definitiv nicht präsent war.
Ja, in der DDR herrschte Vollbeschäftigung, wenigstens offiziell. Es gab praktisch keine Arbeitslosen, zum Teil aber eben keine Arbeit oder wenig effiziente, auch bei vorhandener Arbeitsstelle. Beide Partner arbeiteten und Kinder kamen in den Hort und wenn sie größer waren natürlich in die Schule.

In Manuels Fall war es so, dass sich seine Eltern trennten, als er noch sehr klein war, und sein Vater hatte da nur sporadisch Kontakt zu ihm. Im Jahr 1985 floh sein Vater in die Bundesrepublik, Manuel war da 4 Jahre alt. Er wuchs bei seiner Mutter auf.

@Nightrider64
Vielen Dank für deinen Zeitzeugen-Bericht zur ÖPNV Situation in Berlin.


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06.11.2022 um 08:04
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die beiden Täter, die wohl erst 1997 ermittelt wurden sind für mich ganz heiße Kandidaten auch für die anderen Verbrechen.
Einer der Beteiligten wurde auch später noch mehrmals einschlägig auffällig.
Daniel Beyer wurde ebenfalls an einem Feiertag bzw in den Ferien missbraucht und ermordet.


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06.11.2022 um 09:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die beiden Täter, die wohl erst 1997 ermittelt wurden sind für mich ganz heiße Kandidaten auch für die anderen Verbrechen.
Das sind beide Täter für mich ganz und gar nicht, da der Modus Operandi, sprich die Vorgehensweise eine ganz andere gewesen ist, wie beispielsweise im Fall Lamprecht. Daniel Beyer wurde von einem damals erst 17 jährigen zum Schweigen durch ersticken gebracht, da der Junge anfing zu schreien, was ihm letztlich zum Verhängnis geworden ist.

Er wurde aber nicht verstümmelt. Bei der Vernehmung gestand er relativ schnell die Tat und machte ein Geständnis. Jens A, der Ältere stritt eine Beteiligung ab und wurde lediglich zu 5.5 Jahren wegen Beihilfe verurteilt. Was danach folgte ist bekannt, er verhöhnte Daniels Mutter aus dem Knast heraus mit Briefen, usw. Nach seiner Entlassung, auch während seiner Kölner Zeit missbrauchte er Kinder, aber es verschwanden keine und er ermordete auch nachweislich keine Kinder. Das ist ein großer Unterschied zu den anderen Fällen in Berlin der 90er Jahre.

Er passt einfach nicht wirklich aus verschiedenen Gründen ins mögliche Täterprofil. Und davon abgesehen, wäre sein damaliger Minderjähriger Liebhaber Sandro P. zum Zeitpunkt des Verschwindens von Manuel Schadwald erst ca. 15 Jahre alt gewesen. Ich glaube nicht, dass diese beiden Typen in der Lage gewesen wären so perfekt und planvoll vorzugehen, wie in den anderen Fällen.


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06.11.2022 um 10:13
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das sind beide Täter für mich ganz und gar nicht, da der Modus Operandi, sprich die Vorgehensweise eine ganz andere gewesen ist, wie beispielsweise im Fall Lamprecht. Daniel Beyer wurde von einem damals erst 17 jährigen zum Schweigen durch ersticken gebracht, da der Junge anfing zu schreien, was ihm letztlich zum Verhängnis geworden ist.
Serientäter haben nicht immer das gleiche Vorgehen und den gleichen Modus operandi. Daher kann, muss diese Aussage aber nicht stimmen. Sie können für einige oder alle dieser Fälle verantwortlich sein oder auch nicht. Wir wissen aber nicht, was man nachweisen konnte oder nicht oder untersucht hat oder nicht. Vielleicht kann man das heute besser und weiter untersuchen und damit ausschließen oder bestätigen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich glaube nicht, dass diese beiden Typen in der Lage gewesen wären so perfekt und planvoll vorzugehen, wie in den anderen Fällen.
Daniel wurde auch nur zufällig gefunden. Hätten sie etwas mehr Glück gehabt, wäre er nie gefunden worden, genau wie Stefan Lamprecht auch.
Und sie gingen doch geplant vor, nachdem Daniel tot war.
Die Morde müssen ja gar nicht unbedingt alle gezielt geplant gewesen sein.
Und die Aussage, dass Daniel ungeplant ermordet wurde, muss auch nicht stimmen. Wer weiß das schon so genau.

Ich allerdings gehe auch davon aus, dass die Fälle durchaus geplant und beabsichtigt waren oder zumindest einkalkuliert.


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06.11.2022 um 10:31
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Serientäter haben nicht immer das gleiche Vorgehen und den gleichen Modus operandi.
Ja und Nein. In der Regel agieren Einige nach ihrer ersten Tat mitunter anders und perfektionieren ihre Vorgehensweise. Andere wiederum werden fahrlässig und wollen sogar gefasst werden.

Für mich ist es aber eher abwegig, dass diese Typen für die anderen Fälle verantwortlich gewesen sein könnten. Sandro P. hat sofort gestanden bei seiner Vernehmung. Die Biografie von Jens A ist nachzulesen. Jemand der pädokriminell ist muss nicht auch zwangsläufig ein Mörder sein. Jens A. hat Jungs nachweislich belästigt und sich auch an ihnen vergangen aber mit Mord wurde er nie in Verbindung gebracht. Auch sah die Kripo keinen Zusammenhang zu den anderen 5 ungeklärten Fällen, wenn man den Presseberichten zum Fall Beyer glauben schenkt. Und das es in Berlin nur ein pädokriminelles Paar oder Typen mit solchen Neigungen gab, die in der Lage waren Jungs in dem Alter zu verschleppen und zum äußersten bereit waren, ist doch sehr sehr unwahrscheinlich.


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06.11.2022 um 10:34
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich bin in Berlin auch mit ca 10 Jahren alleine mit den Öffentlichen gefahren.
Von Neukölln oder Kreuzberg nach Lichtenrade-
Die Eltern hatten sich überzeugt, das ich schlau genug bin, mich nicht zu verfahren und dann bin ich von den Großeltern regelmäßig alleine nach Hause.
Auch bin ich , von Oma kommend , immer in den Plattenladen vorbei, wo ein Flipperautomat stand und der Besitzer mir immer ne Mark zum Flippern gab. Da hätte man mich auch ansprechen können. Ich wäre aber nirgends mitgegangen.
Ähnlich war es bei mir auch, nur mit anderen Stadtteilen. Es war für Berliner Verhältnisse total normal, dass man sich als Kind in den 90er Jahren außerhalb des Radius der Eltern selbstständig bewegte, ohne jeden Meter von einem Erwachsenen begtleitet zu werden.
Zitat von sören42sören42 schrieb:n Manuels Fall war es so, dass sich seine Eltern trennten, als er noch sehr klein war, und sein Vater hatte da nur sporadisch Kontakt zu ihm. Im Jahr 1985 floh sein Vater in die Bundesrepublik, Manuel war da 4 Jahre alt. Er wuchs bei seiner Mutter auf.
Wo steht das, dass die sich trennten als er 4 war?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Daniel wurde auch nur zufällig gefunden. Hätten sie etwas mehr Glück gehabt, wäre er nie gefunden worden, genau wie Stefan Lamprecht auch.
Ich glaube aber, wir müssen uns von der Hypothese verabschieden, dass ein Täter möglicherweise für alle Morde verantwortlich ist. In den 90er Jahren war die Mauer geöffnet. Bedeutet, die die in der DDR dementsprachende Fantasien hatten und das aus Angst vor Strafen nicht ausüben konnten, hatten nun vielleicht auch mehr Handlungsspielraum. Will nicht sagen, dass der Täter daher kam, aber Berlin war eben auch größer durch den Mauerfall. Umgekehrt war Berlin auch für alle BRD Bürger größer. Sprich mehr Menschen, mehr Kinder und alles noch sehr neu, sehr aufregend. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass der Mörder von Stefan Lamprecht auch für die Morde an Marcel Hermeking oder Manuel Schadwald verantwortlich ist.


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06.11.2022 um 10:39
Zitat von zootierzootier schrieb:In den 90er Jahren war die Mauer geöffnet. Bedeutet, die die in der DDR dementsprachende Fantasien hatten und das aus Angst vor Strafen nicht ausüben konnten,
Das ist ein interessanter Aspekt. Nach der Wende gab es in Ostberlin und Brandenburg eine ganze Reihe von Morden an Kindern und Vermisstenfällen, die so vorher nicht da gewesen sind, bevor die Mauer fiel. Das ist nun mal nicht von der Hand zu weisen und leider auch faktisch anhand der Zahlen erwiesen.


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06.11.2022 um 11:29
Zitat von zootierzootier schrieb:Ich glaube aber, wir müssen uns von der Hypothese verabschieden, dass ein Täter möglicherweise für alle Morde verantwortlich ist. In den 90er Jahren war die Mauer geöffnet.
Ja, das ist zumindest sehr fraglich. Dadurch, dass die Taten so unvorstellbar sind, ist man womöglich unterbewusst geneigt zu meinen, es könnte nur einer dafür verantwortlich sein. Die Frage, ob es vielleicht eine (Teil-)Serie gibt, sollte man aber trotzdem im Auge behalten. Im Moment fehlen noch zu viele Puzzleteile, um dahingehend zu spekulieren.
Zitat von zootierzootier schrieb:Wo steht das, dass die sich trennten als er 4 war?
1985 floh Manuels Vater in die Bundesrepublik, Manuel ist im Januar 1981 geboren. So wie ich es verstanden habe, hatte er aber auch vorher schon allenfalls sporadisch Kontakt zu Manuel. Das kommt vor, dass Beziehungen sich anders entwickeln als vielleicht ursprünglich geplant. Genauer steht das in einem Artikel der Berliner Zeitung, leider hinter einer Bezahlschranke.


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06.11.2022 um 12:06
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Auch sah die Kripo keinen Zusammenhang zu den anderen 5 ungeklärten Fällen, wenn man den Presseberichten zum Fall Beyer glauben schenkt. Und das es in Berlin nur ein pädokriminelles Paar oder Typen mit solchen Neigungen gab, die in der Lage waren Jungs in dem Alter zu verschleppen und zum äußersten bereit waren, ist doch sehr sehr unwahrscheinlich.
Klar, es muss nicht ein Täter gewesen sein. Das wissen wir aber nicht. Es können alles unabhängige Einzelfälle gewesen sein oder auch mehrere Serientäter oder Tätergruppen. Genau das ist ja eins der Dilemmata, dass man das nicht weiß. Wir wissen ja auch nicht, was die Polizei weiß. Aber ausschließen würde ich weder das eine noch das andere.

Auffällig finde ich aber, dass es im Fall Lamprecht nachweislich Kontakte zur pädokriminellen Szene gab und dass es im Fall Schadwald Zusammenhänge zum FEZ bzw zur Parkeisenbahn gibt, die ebenfalls anschließend in einen pädokriminellen Skandal verwickelt war. Marcel Hermeking wohnte im gleichen Haus wie ein bekannter Kinderhändler. Und alles führt sich iwie im Pinocchio zusammen. Jens A ebenso.

Man kannte sich also und man weiß voneinander und kennt die Opfer. Wer weiß also, was die einzelnen wissen und nicht sagen. Gerüchte und Gerede gab es in der Szene damals sicherlich auch. Und die Verjährungsfrist ist ggf auch abgelaufen. Selbst wenn es nicht "der eine" Serientäter ist, es gibt offenbar mögliche Vernetzungen und Zusammenhänge. Ich finde, da sollte man erneut und tiefer untersuchen. Zumindest, um das wirklich ausschließen zu können bzw mögliche Mitwisser und Zeugen oder Opfer ausfindig machen zu können oder zum reden motivieren zu können.


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06.11.2022 um 12:10
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ja, das ist zumindest sehr fraglich. Dadurch, dass die Taten so unvorstellbar sind, ist man womöglich unterbewusst geneigt zu meinen, es könnte nur einer dafür verantwortlich sein. Die Frage, ob es vielleicht eine (Teil-)Serie gibt, sollte man aber trotzdem im Auge behalten. Im Moment fehlen noch zu viele Puzzleteile, um dahingehend zu spekulieren.
Oder ob sich die Täter auch untereinander kannten. Es ist eben auffällig, dass es alles Jungen sind, dass sie im nahe aneinanderliegenden Zeitraum verschwanden und das eben alles in Berlin. Und dass das Alter ähnlich ist.
Zitat von sören42sören42 schrieb:1985 floh Manuels Vater in die Bundesrepublik, Manuel ist im Januar 1981 geboren. So wie ich es verstanden habe, hatte er aber auch vorher schon allenfalls sporadisch Kontakt zu Manuel. Das kommt vor, dass Beziehungen sich anders entwickeln als vielleicht ursprünglich geplant. Genauer steht das in einem Artikel der Berliner Zeitung, leider hinter einer Bezahlschranke.
Ich meinte, ob du eine Quelle hast. Wenn der 81 geboren ist und der 85 floh, müsste die Mutter ja später nach Westberlin gezogen sein. Denn Tempelhof ist ja Westen, nicht Osten. Oder die Mutter zog erst nach dem Mauerfall nach Tempelhof.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das ist ein interessanter Aspekt. Nach der Wende gab es in Ostberlin und Brandenburg eine ganze Reihe von Morden an Kindern und Vermisstenfällen, die so vorher nicht da gewesen sind, bevor die Mauer fiel. Das ist nun mal nicht von der Hand zu weisen und leider auch faktisch anhand der Zahlen erwiesen.
Na, ja es ist schwierig festzulegen welche Seite da verantwortlich war. Sowohl die BRD Mitglieder hatten dann mehr potenzielle Opfer zur Auswahl als auch die DDR Leute. Und irgendwie verschwimmen ja auch die Grenzen. Sandra Wißmann stammte den Fotos von youtube zu Folge übrigens auch aus der DDR und Manuel ja scheinbar auch. Wenn die Kinder dann mit ihren Eltern aber ins ehemalige Westberlin zogen, kann man das so genau nicht mehr festlegen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Auffällig finde ich aber, dass es im Fall Lamprecht nachweislich Kontakte zur pädokriminellen Szene gab und dass es im Fall Schadwald Zusammenhänge zum FEZ bzw zur Parkeisenbahn gibt, die ebenfalls anschließend in einen pädokriminellen Skandal verwickelt war. Marcel Hermeking wohnte im gleichen Haus wie ein bekannter Kinderhändler. Und alles führt sich iwie im Pinocchio zusammen. Jens A ebenso.
Ja, das ist in der Tat sehr auffällig. Problematisch wir aber sein, dies nach so langer Zeit noch zurückzuverfolgen. Auch hat man wiieder das Dilemma, dass Ringe oder Betroffene eben schwer auffliegen, da die, die davon wissen sehr gefährlich leben. Und leider scheint die Presse kein großes Interesse zu haben, das jetzt nochmal auszustrahlen.


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Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen

06.11.2022 um 12:22
Zitat von zootierzootier schrieb:Ja, das ist in der Tat sehr auffällig. Problematisch wir aber sein, dies nach so langer Zeit noch zurückzuverfolgen. Auch hat man wiieder das Dilemma, dass Ringe oder Betroffene eben schwer auffliegen, da die, die davon wissen sehr gefährlich leben. Und leider scheint die Presse kein großes Interesse zu haben, das jetzt nochmal auszustrahlen.
Man müsste eben Mittel und Wege finden, dass Mitwisser oder Zeugen oder weitere Opfer, die sich nicht mehr strafbar machen würden oder denen die Strafe heute egal wäre, zum Sprechen zu motivieren. So bekäme man dann Kontext oder Hinweise oder Beweise. Dann käme man mit den Ermittlungen auch weiter.

Ich weiß auch nicht, ob in diesen Fällen mal eine umfassende operative Fallanalyse erfolgte oder ob im Fall Lamprecht mit neuen Mitteln erneut nach Spuren gesucht wurde. Das wäre dann ja mglw auch nochmal spannend.


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