bärlapp schrieb:Also die Tannersichtung als falsche Spur erwies, war die Smithsichtung auf einmal aktuell. Weshalb denn zuvor nicht? Waren die Smiths zuvor weniger glaubhaft als Jane Tanner? Was sprach dagegen, auch diese Sichtung sofort ernst zu nehmen? Die Polizei wird sich ja kaum von den McCanns verbieten lassen haben, dieser Spur nachzugehen. Weshalb hat die Polizei nach der Meldung von Smith nicht reagiert und diesbezüglich ermittelt? Experten muss es immer möglich sein, in verschiedene Richtungen zu ermitteln.
das ist etwas, was mir ebenfalls überhaupt nicht einleuchtet.
Einerseits unterstellt man in den Verschwörerkreises den McCanns nun, dass sie im Zuge ihrer Eigenrecherche über Jahre bewusst "Beweismaterial" zurückgehalten hätten - andererseits konnte mir noch niemand plausibel erklären, warum man nicht damals schon dieser Smith-Sichtung nachging. Und argumentiert damit, dass man dafür nicht genug Kapazitäten gehabt hätte (Interpol gab es da wohl noch nicht) oder sich ausschließlich der Tanner-Beobachtung widmete (die man ja ohnehin anzweifelte). Als ob die Mc Canns oder die Medien den Behörden hätten vorschreiben können, in wieviele Richtungen sie zu ermitteln haben. Und auch die Herren Gordon Brown und José Sócrates werden die Inspektoren nicht angewiesen haben, dass sie gefälligst diese Smith-Sichtung unter den Tisch fallen lassen sollen. Amaral war angeblich der große Held, der alles durchblickte. Er wollte ja angeblich immer das Smith-Rätsel lösen. Aber scheinbar durfte er nicht. Irgendjemand hatte es ihm offenbar verboten ;-) Und bevor er zum großen Schlag ausholen konnte, wurde er von den eigenen Leuten unehrenhaft in die Wüste geschickt. Was für ein Quark! Denn auch sein Nachfolger Paulo Rebele war noch Monate mit diesem Fall beschäftigt, bevor man diesen dann endgültig zu den Akten legte. Soll dieser sehr renommierte Vize-Direktor der portugiesischen Kriminalpolizei also auch nur eine Marionette der britischen Regierung gewesen sein?
Auf jeden Fall hatte Rebele damals ordentlich gepoltert über das unsägliche Chaos, das ihm sein gewiefter Vorgänger hinterlassen hatte.
Zusammenfassend sehe ich das ähnlich wie Du. Diese Smith-Beobachtung ist eines der großen Mysterien in diesem Fall. Warum wurde ihr nie Aufmerksamkeit geschenkt? Warum ist Herr Smith dazu erst mehr als 3 Wochen später via Protokoll befragt worden, obwohl er zugibt, dass er und seine Familie bereits am nächsten Tag sicher war, dass das kleine Mädchen Madeleine gewesen sein durfte? Warum wurden nicht damals schon entsprechende Phantombilder gefertigt - da wären die Kurzzeit-Erinnerungen defintiv anders, als wenn man mehr als ein Jahr später entsprechende Aufzeichnungen macht?
Scheinbar scheint man sich nun aber auch bei SY nicht mehr ganz so einig darüber zu sein, dass die Smith-Beobachtung den Täter zeigen MUSS. Sonst hätte man nun nicht einen farbigen Tatverdächtigen "ausgegraben"...