Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

jane.marple schrieb:Sie hat ihn nicht mehr mit Namen oder Sohn erwähnt und das kann ich durchaus verstehen.

Vor dieser Frau und der ganzen Familie ziehe ich meinen Hut und hoffe, dass sie irgendwann Frieden finden werd

Mal abwarten, ob das so bleibt. Es ist einfach sich von jemandem zu distanzieren, während der im Gefängnis hockt. Früher oder später wird Ulf wohl wieder bei ihr aufschlagen, weil er sonst niemanden mehr hat - und dann wird es richtig schwierig.

Selbstverständlich kann ich nur für mich sprechen und auch nur unter Vorbehalt weil iich ja nicht in der Situation bin. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich so von meinem Kind distanzieren könnte, egal was passiert ist. Ich verstehe es nicht, wie das möglich ist.

Ich denke mal das ist in diesem Fall auch schwieriger Fall für die Mutter. Hätte Ulf einen Aussenstehenden, erschlagen, also kein Familienmitglied, würde Sie wahrscheinlich nicht so hart reagieren. Sie ist und bleibt Mutter.
In diesem Fall sehe ich das so, das Sie die Eltern von Daniel auch als Ihre Familie braucht, und deswegen reagiert sie wohl so abweisend gegen Ulf.

xyfan72 schrieb:Was ich mich nach dem Auftritt frage; welche Rolle spielte der Vater von dem Täter.

Hat er die Familie verlassen, ist er früh gestorben?

Was war das für eine Person? Das würde mich sehr interessieren.

Das habe ich mich während der Sendung auch gefragt. Vielleicht lag der Grund für Ulfs Entwicklung darin, dass er ohne Vater aufwachsen musste, wogegen Daniel einen Vater hatte.

xyfan72 schrieb:Was ich mich nach dem Auftritt frage; welche Rolle spielte der Vater von dem Täter.

Hat er die Familie verlassen, ist er früh gestorben?

Was war das für eine Person? Das würde mich sehr interessieren.

Das ist eine gute Frage. Ulfs Mutter und Vater waren nicht verheiratet. Es war wohl eher eine Affäre. Ulfs Mutter dachte ja, dass sie nicht schwanger werden könnte. Sie hat damals vor Gericht erzählt wie sie ihn kennen gelernt hat. Er ist also nicht gestorben (ob er jetzt noch lebt, weiß ich nicht). Ulf hat seinen Vater auch kennen gelernt.

Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, war er ein Mann in einer höheren Position. Ich weiß leider nicht mehr in welchem Beruf. Ich meine irgendwas bei der Stadt, kann mich aber irren.

Vielleicht weiß das @jane.marple noch. Im übrigen sehe ich das wie du mit der Mutter und der Sendung :-)

@oceanghost
Ja, der Vater hatte einen höheren Posten irgendwo. Spontan kam mir Bundeswehr oder so was ähnliches in den Kopf, weiß es aber auch nicht mehr genau.

Es war auf jeden Fall von Anfang an klar, dass sie das Kind alleine groß zieht, meine ich.

falstaff schrieb:Mal abwarten, ob das so bleibt. Es ist einfach sich von jemandem zu distanzieren, während der im Gefängnis hockt. Früher oder später wird Ulf wohl wieder bei ihr aufschlagen, weil er sonst niemanden mehr hat - und dann wird es richtig schwierig.

Ich glaube, dass sie so viel Abstand vom Täter hat, dass das auch so bleibt. Er hat so viel Schaden angerichtet, dass das irreparabel ist.

Die Mutter geht jeden Tag durch die Hölle und das wird auch für immer so bleiben. Da kann ich sehr gut verstehen, dass für sie ihr Sohn nicht mehr existiert. Schwer genug, aber sehr verständlich.

Ein eigenes Kind bleibt ein eigenes Kind, egal, was es gemacht hat. Deshalb glaube ich schon, dass die Mutter ihn wieder aufnehmen wird, wenn er darum bittet.

stupsi schrieb:Ein eigenes Kind bleibt ein eigenes Kind, egal, was es gemacht hat. Deshalb glaube ich schon, dass die Mutter ihn wieder aufnehmen wird, wenn er darum bittet.

Das glaube ich in diesem Fall nicht, da dies einen unumkehrbaren Bruch mit ihrer Schwester und ihrem Schwager bedeuten würde.

stupsi schrieb:Ein eigenes Kind bleibt ein eigenes Kind, egal, was es gemacht hat. Deshalb glaube ich schon, dass die Mutter ihn wieder aufnehmen wird, wenn er darum bittet.

Da würde ich auch fast darauf wetten. Wie gesagt, so lange er im Gefängnis sitzt, ist es leicht keinen Kontakt mit ihm zu haben. Früher oder später wird er sich aber wieder bei ihr melden und versuchen sie zu manipulieren. Und dann wird es extrem schwer sein, hart zu bleiben.

Einen Vorwurf würde ich ihr allerdings nicht machen, wenn sie ihre Absicht nicht durchhält.

Ob die Mutter ihren Sohn wieder aufnimmt, dürfte auch von ihrem Umfeld abhängig sein, je nachdem ob es da Stimmen gibt, die ihr raten, ihrem Sohn, der seine Strafe abgesessen hat zu verzeihen oder ob ihr Freundeskreis sich von ihr abwenden würde, zieht er bei ihr ein.

Man müsste die Nachtcafe-Folge gesehen haben, vielleicht würde das die Einschätzung erleichtern.
Wenn da jemand weiterhelfen kann ...

Besten Dank für den Link @sgt.pepper
Die Mutter ist etwa ab Minute 15 zu hören.

Für mich steht es nunmehr außerhalb jeden Zweifels, diese Mutter wird ihren Sohn nicht nur niemals wieder bei sich aufnehmen, sie wird auch keinen Kontakt mehr zu ihm zulassen.

Danke, @sgt.pepper!

Ich kannte die Sendung nicht, das ist herbe Kost. Ich hatte auch ein ganz anderes Bild der Mutter vor Augen.

emz schrieb:Für mich steht es nunmehr außerhalb jeden Zweifels, diese Mutter wird ihren Sohn nicht nur niemals wieder bei sich aufnehmen, sie wird auch keinen Kontakt mehr zu ihm zulassen

Empfinde ich auch so. Sie ist sehr klar mit sich.

Wenn schon öffentlich hätte ich mir für den Fall und die bedauernswerte Frau wirklich ein anderes Setting gewünscht: viel mehr Zeit, mehr Raum (auch buchstäblich: die saßen sich ja fast auf dem Schoß), keine weiteren Gäste.

Allein schon dieser bescheuerte Titel.

Aber vermutlich bin ich zu gestrig für so was. Im Vergleich war das ja noch ein seröses Format.

Der Täter hat ihr Leben und das Leben einer ganzen Familie zerstört. Wer diese Familie im Gerichtssaal erlebt hat, wird keinen Gedanken daran verschwenden, zu glauben, dass sie irgendwann auch nur noch mal ein Wort mit ihm wechselt. Geschweige denn, ihn wieder aufnimmt oder Kontakt unterhält.

Sie hätte wirklich mehr Zeit und Ruhe in der Sendung verdient gehabt, das stimmt.

@kollberg
@jane.marple

Seit 1987 läuft die Sendereihe Nachtcafé in der immer gleichen Form, mit meist sechs Gästen zu einem bestimmten Thema über eine Dauer von 90 Minuten.

Da verstehe ich die Kritik nicht, warum man von diesem Konzept für diesen einen Fall hätte abweichen sollen. DieMutter des Verurteilten wird jetzt da nicht ahnungslos in die Sendung gestolpert sein, sondern schon gewusst haben, auf was sie sich einlässt. Vor allem wissen wir doch gar nicht, ob sie mehr Zeit gewollt hätte.

emz schrieb:Da verstehe ich die Kritik nicht, warum man von diesem Konzept für diesen einen Fall hätte abweichen sollen. DieMutter des Verurteilten wird jetzt da nicht ahnungslos in die Sendung gestolpert sein, sondern schon gewusst haben, auf was sie sich einlässt. Vor allem wissen wir doch gar nicht, ob sie mehr Zeit gewollt hätte.

Das sollte auch keine Kritik meinerseits sein. Natürlich wusste sie, worauf sie sich einlässt. Zum Schluss hatte ich aber schon das Gefühl, dass sie länger hätte reden wollen. Wichtig wäre es allemal gewesen.

Es ging auch mir nicht darum, eine Änderung des Formats zu verlangen, das wäre albern. Ich persönlich halte es einfach für unpassend für einen solchen Fall. Aus meiner Sicht als Zuschauer, der sich für diesen Fall und seine Hintergründe interessiert.

Ob es für die Mutter des Verurteilten der richtige Schritt war, kann und will ich ohnehin nicht bewerten.

Allerdings wurde hier viel an ihren Aussagen herumgedeutet. Mmn zuviel angesichts dessen, das dass alles schon sehr hektisch war.

kollberg schrieb:Es ging auch mir nicht darum, eine Änderung des Formats zu verlangen, das wäre albern. Ich persönlich halte es einfach für unpassend für einen solchen Fall.

Ich wüsste kein Format, das seriöser wäre, als es das Nachtcafé ist. Wem es ein Bedürfnis ist, seinen Fall in der Öffentlichkeit darzustellen, der scheint mir dort sehr gut aufgehoben.

Wenn es ein besseres Format gibt, dann her damit. Aber immer nur negativ urteilen, halte ich für nicht gut.