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Vermisstenfall Aeryn Gillern

626 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Österreich, Wien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 02:40
@vielefragen
Damit wollen sie zeigen, wie schlampig Gratisblatt Heute gearbeitet steht. Gillerns Mutter hob diesen Zeitungsartikel auf und zeigte ihm dem Falter.

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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 04:51
@1efezzza

Als Amerikaner mit deutsch/österreichischen Wurzeln ist mir die "germanistische" Ausdrucksweise sofort aufgefallen:

Beispiele:
Zitat von 1efezzza1efezzza schrieb:The controller told me to pay the fine, I told him that I had no money, and no ID on me, I was going to a locale, and had but a few Euros on my person.
Ein Amerikaner würde nie "controller" sagen, der Österreicher aber sagt "Kontrolleur" und ist vermutlich versucht, das mit controller zu übersetzen. Der Amerikaner sagt "ticket inspector."

Der nächste Teil des Satzes offenbart wieder einen extremen Germanismus: es hiess sicherlich im Original: "Ich war auf dem Weg zu einem Lokal..." Der Amerikaner würde "bar," oder "restaurant," oder "club" sagen, je nach Art des Lokals, aber niemals "locale." Das Wort gibt es zwar im Englischen, bezeichnet aber etwas ganz anderes, nämlich eher eine "Lokalität" im Sinne von einem spezifischen Ort, an dem etwas zuvor erwähntes stattfindet. Der Satz lautet hier also in Wirklichkeit auf Deutsch so: "ich ging zu einer Lokalität, und hatte nur ein paar Euro bei mir. So spricht aber niemand, weder auf Deutsch, noch auf Englisch. Ein klarer Fall eines "false friend."

Genauso hölzern geht es weiter, gleich im nächsten Satz:
Zitat von 1efezzza1efezzza schrieb:I waited for the controller to finish with the women near me
Wieder der erwähnte Kontrolleur (false friend, wie die Sprachlehrer sagen) und dann würde hier niemand "to finish" verwenden. Wenn man nah am deutschen Original bleiben will, es klingt auf Englisch hier immer hölzern, würde man sagen: "I waited for the inspector to be done with the women next to me (nicht "near me").

To finish, auf Personen bezogen, klingt immer danach, jemanden abzumurksen.

Und so geht es den ganzen Bericht über weiter, er verwendet viele Worte, die jeder aus dem Schulenglisch kennt, die aber in der amerikanischen Umgangssprache gar nicht so gebräuchlich sind, wie z.B. "thief," hier wäre "mugger" oder "robber" viel typischer. Die Sprache ist extrem hölzern, z.B. "validate," was zwar korrekt ist, aber man würde das eher in einem wissenschaftlichen Aufsatz lesen. Im normalen Sprachgebrauch sagt man "check out."

"My crime? It has not been told to me." ist wieder ein extremer Germanismus. Richtig wäre: "My crime?" oder besser noch: "The charges? I haven't been told." oder "nobody told me."

Schliesslich finden sich noch "englische" Begriffe, die eben typisches Schulenglisch sind, die aber in den USA nicht üblich sind: z.B. "flat" für Wohnung, in den USA sagt man "apartment."

Genug?


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 07:20
Vielleicht wurde der Originaltext von Aeryn in Deutsch geschrieben und dann von jemandem im deutschen Sprachraum ins Englische übersetzt für die Mutter.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 09:48
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:eine unterlassungsklage, angestrengt von der familie des verunglückten österreichischen politikers haider, die es untersagen ließ, ihren vater und ehemann als schwul zu bezeichnen, mag der in den usa lebenden frau gilleran als schwulenfeindlich vorkommen.
gut möglich, dass das der Grund ist, warum Aeryns Mutter diesen Artikel wiedergegeben hat. Oder sie war einfach nur im Österreich-Bashing-Modus.

Ich hatte halt das Gefühl, dass es ihr ein Bedürfnis war - warum auch immer -, ihren Lesern mitzuteilen, dass Haider (nach ihrem Verständnis) schwul war. Sie verlinkt ja am Ende auf einen Artikel, der so angeteasert wird:
These are the articles that are now being banned, although they are still on the internet from newspapers outside of Austria.
http://www.aeryngillern.com/Aeryn_Gillern/Blog/Entries/2009/11/19_Gay_Haider_Reports_Banned.html

Dass der Mutter Haider als (rechtspopulistischer, "schwuler") Politiker ein Begriff war, wäre bestenfalls ein Indiz dafür, das Aeryn ihr von Haider in diesem Zusammenhang erzählt haben könnte.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 12:15
@suffy
@LynnCare
danke für eure erklärung: sie wird mit österreichern gesprochen haben, die ihre worte gar nicht verstanden, oder überhaupt falsch recherchierten.

@yasumi
in der tat verwundert die wirksamkeit der unterlassungsklage sehr.

mein politisches herz war eigentlich froh, als das "nach-dem-tod-outen" des politikers jörg haider mit dem unterlassungsurteil vorläufig unterbunden worden war.

denn, so wie ich zu seinen lebzeiten gegen eine verharmlosung seiner person samt parteikollegen als freche, hübsche buberlpartie(=bübletruppe) war, und erfolglos auseinandersetzung mit seiner politischen wirkung einmahnte, suchte ich nach seinem ende bei seinen politischen gegnern vergeblich sachliche argumente.

man reduzierte ihn süffisant auf eine angeblich heimlich schwul gewesene orientierung. und sein naher mitarbeiter inszenierte sich, wie die presse enthusiastisch anmerkte, mutmaßlich wie seine wahrere trauernde witwe.

da war es mir sehr recht, als eine unterlassungsklage dem schauspiel eine pause versetzte.
---------

für frau gilleran, da sie ohnehin das gefühl hatte, die polizei habe sich ihr gegenüber teils schwulenfeindlich geäußert, mag die unterlassungsklage, sinngemäß gegen die mediale darstellung, der politiker haider wäre schwul gewesen, von außen wirklich den eindruck bestätigt haben, es werde in österreich bis in die politik eine schwulenfeindliche haltung gepflogen.

daraus schließe ich, dass die frau in wien keine engen österreichischen freunde fand, die ihr die hintergründe ein wenig differenzierter erklärt hätten.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 19:35
Zitat von LynnCareLynnCare schrieb:Ich fand den Falter-Artikel nicht schlecht. Sie haben dort auch nichts ausgeschlossen, von daher waren sie um Sachlichkeit bemüht, so mein Eindruck.

https://www.falter.at/falter/2008/11/18/der-tag-an-dem-aeryn-verschwand/ (Archiv-Version vom 13.07.2015)
An dem Falter-Artikel (das Magazin ist für hochseriöse Recherche bekannt) ist vor allem eines bemerkenswert: Zumindest zum Stand Ende 2008 war nur von einem Zeugen, dem besagten "Fischer" die Rede, der mehrmals seine Aussage änderte.

Wenn dem so ist, dann ist die These er sei tatsächlich durch die innenstadt gelaufen, durch die Singerstraße und über die Ringstraße, am Palais Coburg, am um 1900/2000 übervollen Café Prückl, dem Mak und am abendlich hellerleuchteten Uraniakino vorbei völlig unrealistisch.

In Anbetracht der Tatsache, dass hier offenbar wirklich intensiv bei Polizei, Mutter und vor Ort in der Kaiserbründl recherchiert wurde halte ich den Artikel für weitaus valider als jeweilige Aussagen einzelner...


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 19:51
Sehr spannend übrigens die Antwort auf Frage 7 bei der parlamentarischen Anfrage

http://www.aeryngillern.com/Aeryn_Gillern/Inquest_Results.html


Regarding question 6: How do you explain for yourself the fact, that Aeryn Gillern verifiably used his phone after 19:00, which remained in the Sauna, although he is said to had left the Sauna already before 19:00?
The assumed time of the argument in the sauna as well as of the departure from the sauna is based on the statements made by several witnesses. Since the missing-person report was filed on Nov. 1, 2007, three days after the incident in the sauna, and only at this time could a connection by name be made between the unknown man in the Danube Canal and Mr. Gillern, the time of departure from the sauna could no longer be determined exactly, since the witness statements diverge. For the 7:00 PM time (supposed time of departure from the sauna) it is therefore a matter of the earliest possible time according to the witness statements. One witness gave 7:30 PM as a possible time in answering the investigators’ questions. Eyewitnesses report having noticed a naked man running toward the Danube Canal at about 8:00 PM (see also answer to question 36). The telephone call of the witness who noticed a man drifting in the Danube Canal (see also answer to question 8) took place precisely at 8:21 PM.


Das bedeutet im Klartext: Eigentlich haben die Ermittlungen erst am 1. November, drei Tage nach seinem Verschwinden begonnen.

Die Polizei kann offenbar gar nicht in der Kaiserbründl vor Ort gewesen sein (zumindest nicht relativ zeitnah), weil sich sonst der Zeitpunkt des Verschwindens ermitteln liesse (minus 5, 10, 15 Minuten nach deren Eintreffen).


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

09.08.2015 um 20:14
@1efezzza
die geschichte lautet ungefähr, ein zölibatärer mann mit nicht klarem namen, lebend in fixer schwuler beziehung, sei nackt aus einer sauna zum züchtigen kloster gelaufen, habe dem orden das erbe seiner schlapfen vermacht, während er mit und ohne handtuch weiterlief.

gleichzeitig habe er noch in der sauna gesessen und sms geschrieben. gleichwohl sah man ihn mit handtuch auf der hälfte der letzten strecke wie einen gehetzten.
er überquerte eine der stärkst befahrenen straßen wiens, ohne von irgendwem gesehen zu werden.
die autofahrer und fußgänger waren an dem tag nämlich in nasenbohren vertieft.


ein fischer sah ihn mitten in der bilokation glatzköpfig im wasser rufen, der ruf und der kopf waren genau gesagt ein gesichtsloses platschen im wasser. vielleicht doch eine brackwasserforelle.

während nicht mal einer halben stunde wurde eine von der polizei verlanlasste durchsuchungsaktion des donaukanals bis hin zum rechen freudenau und wahrscheinlich bis budapest abgeschlossen.
so lange brauchen die taucher sonst zum anziehen ihres spezialanzugs.

wer mag die geschichte für seine science fiction bibliothek haben?


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

10.08.2015 um 05:04
@LynnCare

Davon gehe ich aus. Der Text lag eindeutig zuerst auf Deutsch vor.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

11.08.2015 um 22:01
Leider weiß ich auch nicht, was mit Aeryn passiert ist, aber zwei Dinge weiß ich:

Ein Suizid war es nicht. Dagegen spricht vieles:
- Alle Leute, die ihn näher kannten, können sich das nicht vorstellen. Er war beruflich und privat recht erfolgreich. Auch die Fotos zeigen einen gut gelaunten jungen Mann.
- Wenige Minuten vor seiner Flucht war er noch vollkommen aufgeräumt, wie das Telefonat und die SMS beweisen. Einen Entschluss zum Suizid trifft man nicht in wenigen Minuten.
- Warum sollte er, um sich umzubringen, nackt durch Wien laufen? Das ist nicht nur unplausibel, sondern geradezu kontraproduktiv, am Ende würde man dabei z.B. von der Polizei gestoppt und damit am Suizid gehindert werden.
- Der Fischer alarmierte die Polizei, weil jemand im Donaukanal "Hilfe!" schrie. Ein Selbstmörder würde doch eher "Keine Hilfe! Keine Hilfe!" rufen.


Das zweite, was für mich feststeht:

Die Polizei hat unglaublich geschlampt, wenn nicht noch Schlimmeres dahintersteckt. Deshalb werden wir den Fall wahrscheinlich auch nie gelöst bekommen.

Was geschah damals in der Kaiserbründl? Was veranlasste einen Mann unvermittelt, wie von der Tarantel gestochen, nackt die Sauna zu verlassen und sich angeblich in den Donaukanal zu stürzen? Das ist doch kein normaler Selbstmord! Wenn ich als Kriminalpolizist nur noch einen Funken Berufsehre im Leib habe oder einen Funken kriminalistischen Ehrgeizes, dann muss mich so ein Fall doch herausfordern! Da befrage ich die Gäste in der Sauna, das Personal wieder und wieder, checke Überwachungskameras auf den Straßen. Aber nichts dergleichen. Entweder blieb die Wiener Polizei faul und tatenlos, oder, was ich noch eher vermute, sie weiß viel mehr, als sie sagt. Was immer auch passiert ist, die Polizei hat sich definitiv nicht darum bemüht, die Sache aufzuklären. Man kann sich nur noch fragen, warum.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

12.08.2015 um 18:28
Das sehe ich auch so. Aber der Fall wurde ja jetzt wieder aufgerollt.

Ich muss sagen, dass ich die österreichische Polizei auch schon sehr reaktionsschnell erlebt habe. Warum das in diesem Fall anders lief, finde ich auch seltsam, denn die Polizei in Österreich scheint nach meinem Eindruck doch recht gut vernetzt zu sein. Da muss schon an unterster Stelle geschlammt worden sein, sodass es nie richtig losging mit den eigentlichen Ermittlungen.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

17.08.2015 um 20:48
Über den Freund wird recht wenig berichtet. Kann man komplett ausschließen, dass er was damit zu tun hat? Vielleicht ist er gar nicht nach Zürich zurück an dem Tag?

Einmal heißt er "P.", woanders heißt er "Tasi". (OK, er könnte natürlich Patasius oder so heißen). Einmal heißt er "long-term partner", woanders steht, sie waren seit 8 Monaten in einer Fernbeziehung.

Den Satz aus ihrer Schilderung finde ich auch irgendwie komisch:
"Panicking over his disappearance, my son’s partner Tasi had lost my number, and called the place where I used to work"
Weiß man nach 8 Monaten Fernbeziehung, wo die "Schwiegermutter" mal gearbeitet hat und ruft dort an? Warum hätte er ihre private Nummer überhaupt haben sollen? Nach 8 Monaten Fernbeziehung? Die kannten sich womöglich nicht mal personönlich. (oder das mit den 8 Monaten stimmt nicht)

Quellen:
1) Tasi, "long-term": http://www.aeryngillern.com/Aeryn_Gillern/%22DIFFERENT_SCENE%22_Article.html
2) P.: http://www.aeryngillern.com/Aeryn_Gillern/Letter_to_Austrian_Police.html
3) 8 Monate: https://www.falter.at/falter/2008/11/18/der-tag-an-dem-aeryn-verschwand/ (Archiv-Version vom 13.07.2015)


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

17.08.2015 um 21:03
Beziehungskonflikte stehen ja normalerweise an erster Stelle, aber im Kontext des wegrennenden Aeryn ergibt es nicht wirklich Sinn.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

21.08.2015 um 20:45
Hallo zusammen,
mich würden folgende Punkte interessieren.
1. Warum verbringt ein vergebener Mann so viel Zeit in einem Saunaclub?
Um in die Sauna zu gehen, ok. Aber es muss ja ein bestimmter Reiz sein oder ein bestimmter Grund, warum er sich so oft nackt (bzw. mit einem Handtuch) in der Gesellschaft von anderen nackten Männern aufhält. Ich beziehe mich auf die Aussage von 1efezzza, wo er schrieb, dass Aeryn zum Teil auffällig oft dort war.
Waren es Gespräche, anerkennende Blicke oder vielleicht eine bestimmte Person Gründe für seine häufigen Aufenthalte?
Gab es dort Cliquenbildung?

2. Da Aeryn seit 8 Monaten vergeben war und dennoch einen HIV Test gemacht hat, lässt mich vermuten, dass es eine offene Beziehung war oder sein Partner nach 2 Monaten um einen HIV Test gebeten hat. So ein Test dauert glaube ich 6 Monate.
Nehmen wir mal an es war eine offene Beziehung und er hatte einen Geliebten. Vielleicht war der Geliebte auch in dem Saunaclub. Vielleicht war der Saunaclub ihr Treffpunkt. Vielleicht wollten es beide geheimhalten, so dass auch keine Gerüchte in Umlauf kamen.

3. Der Franziskaner Orden spielt vielleicht eine intensivere Rolle. Auffällig ist, dass er an der Universität der Franziskaner in Steubenville (Ohio) studierte. Er absolvierte dort seinen Bachelorabschluss und Master. Ich meine wiederholt gelesen zu haben, dass Aeryn diesen Kontakt weiterhin treu gepflegt hat. In diesem Sinne vermute ich, dass er in der Franziskanerkirche hin und wieder zugegen war bzw. mit den wienerischen Mitgliedern der Kirche in Kontakt stand. Sollte er daher vor der Kirche gestanden haben, wäre es möglich, dass seine Präsenz (bis auf seine Nacktheit) nicht verwunderlich war. Vielleicht ging er rein, berichtete von dem Vorfall, merkte dass er sich dort aber auch nicht mehr sicher fühlen kann und lief weg.

4. Wer kam für die Uni in Wien auf? Ein Stipendium halte ich zwar für möglich, frage mich aber wer zahlte, wenn es kein Stipendium gab?
1efezzza schrieb bereits von den unfassbaren Fällen in einer Kirche, (ich glaube es war auch eine Franziskaner Kirche, korrigiert mich, wenn ich mich täusche), die er Aeryn berichtete. Vielleicht waren es interessante Persönlichkeiten bzw. Kirchenmitglieder, die ihm die Uni finanzierten und er deshalb den Kontakt so sehr pflegte?


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

23.08.2015 um 22:15
Zitat von mar_lenemar_lene schrieb:Warum verbringt ein vergebener Mann so viel Zeit in einem Saunaclub?
Das ist in der Tat eine Frage, die mich auch nie wirklich losgelassen hat. Von der einfachen Kontaktaufnahme mit Menschen (er war ja zumindest Anfangs, 2002 noch nicht wirklich out an seiner Uni und hatte damals wohl auch noch keinen Job bei der UNO) oder der Idee, dass er es einach extrem genossen hat als auffallend schöner Mann angehimmelt zu werden bis zum Verdacht, dass er vielleicht doch auch (auf hohem Niveau) möglicherweise gewerblichen Dingen nachgegangen ist, schliesse ich eigentlich nichts aus. Auf hohem Niveau, weil das keinesfalls offensichtlich geschah. Er hat sich jedoch auffallend gut mit (besonders älteren) Besuchern verstanden - und auffallend schlecht mit Strichern. Aber wie schon zuvor mal gesagt: Ich habe in den vielen Tagen, an denen ich ihn vor Ort getroffen habe niemals auch nur den Hauch einer Anbahnung irgendeines sexuellen Aktes mitbekommen...
Zitat von mar_lenemar_lene schrieb:Wer kam für die Uni in Wien auf?
Obiges könnte auch erklären, wie sich Aeryn die doch recht happigen 25.000 Euro Studiengebühren für die Webster-Uni jährlich leisten konnte - wo andere (bessere?) Unis doch kostenlos (oder für einen US-Amerikaner zu einem Bruchteil der Kosten) besuchbar gewesen wären.
Zitat von mar_lenemar_lene schrieb:Da Aeryn seit 8 Monaten vergeben war und dennoch einen HIV Test gemacht hat, lässt mich vermuten, dass es eine offene Beziehung war oder sein Partner nach 2 Monaten um einen HIV Test gebeten hat. So ein Test dauert glaube ich 6 Monate.
Nehmen wir mal an es war eine offene Beziehung und er hatte einen Geliebten. Vielleicht war der Geliebte auch in dem Saunaclub. Vielleicht war der Saunaclub ihr Treffpunkt. Vielleicht wollten es beide geheimhalten, so dass auch keine Gerüchte in Umlauf kamen.
Einen Geliebten im Saunaclub zu treffen wäre meines Erachtens in Anbetracht der relativen Kleinheit der Szene genau das Gegenteil von Geheimhaltung.

Die Sache mit dem mitgeführten HIV-Test ist für mich das größte Rätsel

Entweder es war absoluter Zufall (und, idealerweise nicht nur ein HIV-Test sondern ein Blutbild, dass er aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen machen liess, wo halt HIV mitgetestet wurde) oder es hat etwas mit dem Grund seines Verschwindens zu tun (was auch immer...). Es würde für Aeryn keinen Sinn machen, einen aktuelle HIV-Tests mit sich zu führen um potenzielle Partner zu "beruhigen". Denn

1) ist dieser, wenn es nicht ein sautreurer PCR-Virendirektnachweis ist, aufgrund der langen Nachweiszeit (6 Wochen bis 3 Monate) schon bei der Erstellung veraltet,
2) kann jeder Mensch jeder Zeit unter jedem Namen einen HIV-Test machen. Ich selbst habe mir in den 90ern den Spaß gemacht, einen HIV-Test in einem Labor als Jörg Haider zu machen. Die Tests sind anonym, jede Identitätsangabe wird nicht üeberprüft.
3) gerade bei dem Thema das Aeryn mit seinem Namen hatte (Aron, Peter, ...) würde er wohl niemals jemanden den Test und seinen Ausweis zeigen
4) ist ein völlig anonymisierter HIV-Test ohne Namensangabe kein "Beweis". Wäre mir jemals in meinem Leben jemand untergekommen der mir sowas gezeigt hätte, hätte ich das EXTREM beunruhigend gefunden...
5) sind alle anderen Geschlechtskrankheiten mittlerweile ein viel grösseres Problem als HIV: Von Syphilis (extreme Ausbreitung derzeit, wie mir mein Hausarzt berichtet) über Tripper oder Hepatitis...
Zitat von zaradelzaradel schrieb am 17.08.2015:Über den Freund wird recht wenig berichtet. Kann man komplett ausschließen, dass er was damit zu tun hat? Vielleicht ist er gar nicht nach Zürich zurück an dem Tag?
Je länger ich darüber nachdenke (und je mehr ich mich hier in andere Fälle einlese), desto eher rückt für mich die Schilderung rund um den Freund in den Vordergrund. So wie ich die Beziehung (aus der Ferne) einschätze bezweifle ich, dass der Freund nach 8 Monaten (Fern!)beziehung mit Aeryn (er war ja Schweizer!) die Mutter in den USA so gut kannte, dass er ihre Arbeitsplätze kannte. Ich bezweifle sogar, dass die beiden jemals zuvor Kontakt hatten. Wie soll der auch statt gefunden haben? In der wenigen Zeit, die Aeryn und er gemeinsam hatten, per Skype? So a la "Hi Mom das übrigens ist mein Freund?". Eher unwahrscheinlich, ich denke er hätte eher das ohnehin anstehende Nach-Wien-kommen der Mutter abgewartet um sie vorzustellen...
Zitat von zaradelzaradel schrieb am 17.08.2015:Einmal heißt er "P.", woanders heißt er "Tasi". (OK, er könnte natürlich Patasius oder so heißen). Einmal heißt er "long-term partner", woanders steht, sie waren seit 8 Monaten in einer Fernbeziehung.
Wie vieles was ich jemals über das engste Umfeld von Aeryn (von ihm persönlich oder auch durch Erzählungen oder eben den Blog der Mutter erfahren habe) erscheint mir auch dies so ungenau, nebulos - ja fast schon erfunden...

Meine Gedanken dazu: Tasi ist ein (eher ungebräuchlicher, aber doch) Spitzname für Anastasia, könnte aber auch für Tassilo stehen. P vielleicht für den Nachnamen?


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

25.08.2015 um 13:28
Der Freund heißt wohl Pasi, was ein finnischer Vorname ist. Das kann man in einem Video der Mutter ziemlich deutlich hören. Das ist dann auch stimmig mit den Angaben, dass die beiden Flugtickets nach Helsinki gebucht haben. Und der Zeitungsbericht, in dem er als "P." bezeichnet wird stimmt dann auch. Dass die Mutter auf ihrer Website allerdings "Tasi" schreibt, lässt eher darauf schließen, dass die beiden sich nicht wirklich gut gekannt haben oder gar erst in Wien kennengelernt haben.

Was den Freund in ein schiefes Licht rückt ist, dass er am 29. in der Früh zurück nach Zürich fliegt, aber am 30. schon wieder in Wien ist und mit dem Nachbarn zur Polizei geht (laut Webseite der Mutter). Wenn ich in einer Fernbeziehung bin und der Partner am Abend zwar smst, aber nicht wie vereinbart anruft, würde ich eher annehmen, dass er (1) eine Pause von mir braucht, (2) kein Interesse mehr an mir hat, (3) auf einer Party hängen geblieben ist, oder (4) sein Handy verloren hat. Ich würde mich aber sicher nicht am nächsten Tag in einen Flieger setzen und nach Wien zurückfliegen und zur Polizei gehen. Kann natürlich sein, dass er am 30. in der Früh noch in der Arbeit angerufen hat und dann aufgebrochen ist, als Aeryn dort auch nicht war. Auf mich wirkt das eher so, als wurde Aeryn bedroht und der Freund wusste davon und war deshalb sofort alarmiert. Vielleicht hatte er auch genau aus diesem Grund von Aeryn die Telefonnummer von Aeryns Mutter erhalten -- falls etwas passiert.

Kann ja wirklich sein, dass Aeryn über die Sauna noch andere Einnahmequellen hatte und er da irgendwas wusste, was er nicht wissen sollte. Oder er hat selbst begonnen, Leute zu erpressen, um sich sein weiteres Master-Studium zu finanzieren, das er laut seiner Mutter ja beginnen wollte.

Oder der Freund ist eben gar nicht zurück nach Zürich, sondern plötzlich in der Sauna aufgetaucht, von der er ja angeblich wusste ...


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

26.08.2015 um 10:14
Vielleicht hat die Mutter das Studium finanziert. Sie scheint ihn ja sehr zu lieben. Ich jedenfalls würde es für meinen Sohn tun, wenn ich die Mittel dazu hätte - wie viele Eltern. Außerdem arbeitete Aeyrin ja. Dann war er auch ein Star in seiner Szene. Er hätte sicherlich auch als Model arbeiten können.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

26.08.2015 um 10:57
So viel Kohle wird die Mutter auch nicht haben. Alleinerziehend, 2 Söhne, Polizistin, geht mit Ende 50 in Pension. In den USA musst du ja mehr oder weniger selbst für deine Pension ansparen. Da macht man nicht mal so schnell 25.000 EUR locker, schon gar nicht wenn man 2 Söhne hat.

Aeryn hatte ja einen Bachelor und Master von der Franciscan University in Steubenville, inkl. einem Auslandsjahr in Gaming/Österreich. Allein der Bachelor kostet dort 24,320 USD pro Jahr (lt. deren Website), dazu Lebenserhaltungskosten. Das Austauschprogramm in Österreich kostet 12,160 pro Semester nur an Studiengebühren. Also was sich bei dem schon an Kosten nur für den Bachelor und den ersten Master angesammelt hat, ist sicher beachtlich (das kann ja locker so um die 200.000 USD sein nach heutigen Preisen), in den USA aber nicht ungewöhnlich. Man nimmt halt einen student loan auf und zahlt dann ab, wenn man im Berufsleben steht. Aeryns erster Job begann erst 2003 bei der UNIDO. Davor war er in Graz im Kloster. Dann kam der Master von der Webster Uni. Also ein Zusatzeinkommen war da sicher willkommen, wenn man dann noch einen dritten Master dranhängen will, auch wenn man bei der UNIDO obszön viel verdient.

Der UNIDO-Job scheint ja eher wenig anspruchsvoll gewesen zu sein. Man beachte die dritte Seite dieses Dokuments: https://www.unido.org/fileadmin/user_media/Publications/Pub_free/Determinants_of_productivity_corss_country_analysis_and_country_case_studies.pdf (Archiv-Version vom 31.05.2010)

@1efezzza: Da liegst du mit dem Faxe-Verteilen gar nicht so weit weg ;-)


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

26.08.2015 um 13:29
Wenn jemand arm ist, wird er doch sicher Möglichkeiten suchen, billiger zu studieren, was in Österreich möglich gewesen wäre. Sich dafür zu prostituieren, halte ich für wenig wahrscheinlich. So ein Leben wäre doch viel trister und psychisch aufreibender als ein "gewöhnliches Studium". Wahrscheinlicher ist, dass Aeryn unterstützt wurde. Es könnte schon sein, dass seine Mutter sozusagen ihr letztes Hemd gab für ihre Kinder. Eltern sparen oft für die Zukunft der Kinder, wenn es sein muss, auch wenn sie selbst dann kaum etwas für sich haben. Außerdem kann man z. B. auch eine Hypothek auf das Haus aufnehmen oder sonst ein Bildungsdarlehen suchen. Vielleicht hatte Aeryn oder seine Mutter Beziehungen, die das ermöglichten, vielleicht auch ein etwas reicherer Onkel. Solche Darlehen bezahlt man dann später zurück. Die Mutter wollte doch auch ihr Haus verkaufen und umziehen nach Florida. Wer weiß, vielleicht kommt sie gar nicht aus so armen Verhältnissen und stammt selbst aus reicherem Hause.


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Vermisstenfall Aeryn Gillern

01.09.2015 um 18:25
Über Aeryns finanzielle Hintergründe wissen wir - gar nichts, da sollte man keine weitreichenden Schlüsse ziehen, etwa dass er zur Prostitution gezwungen war. Was @zaradel
geschrieben hat, erscheint mir durchaus bedenkenswert:
Zitat von zaradelzaradel schrieb am 25.08.2015:Oder der Freund ist eben gar nicht zurück nach Zürich, sondern plötzlich in der Sauna aufgetaucht, von der er ja angeblich wusste ...
Eine Kurzschlussreaktion Aeryns läge dann im Bereiche des Möglichen. Die Polizei hat, wie ich sie einschätze, bestimmt nicht nachgeprüft, ob der Freund tatsächlich nach Zürich geflogen ist.


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