Doppelmord Babenhausen

@diegraefin
naja 3-4% aller deutschen sind alkoholkrank.. die laufen nicht alle aus Verzweiflung Amok

ich finde neben der ruhestörung sollte besonders der punkt bedeutung finden, dass herr t. die familie D mehr oder weniger getäuscht hat beim kauf des hauses
zumal es ja mit den vorbesitzern auch probleme gab....

Da kommen doch Betrug + Ruhestörung + Uneinsichtigkeit+Krankheit zusammen...
wenn man dann selbst ein überkorrekter Mensch ist.. könnte man sich da verständlicherweise schon sehr unfair behandelt fühlen


alos zumindest ein nachvollziehbares motiv wäre durchaus vorhanden

pfiffi schrieb:W e n n AD schuldig ist, so ist - beim vom Gericht festgestellten Motiv!!! - zumindest die besondere Schwere der Schuld zu verneinen. Denn dann war er ein Verzweifelter.

So sehe ich es auch. Die verzweifelte Situation von AD als Urteilsbegründung anzuführen, sie dann aber beim Strafmaß nicht zu berücksichtigen, finde ich nicht hinnehmbar.

Schön, dass wir auch mal einer Meinung sind, @pfiffi. ;)

Lorea schrieb:Wie stellt man es an, in einem fremden Haus keinerlei Spuren zu hinterlassen?

Ist anscheinend möglich. Wurde denn überhaupt Fremd-DNA gefunden?

Ich lese gerade im Urteil, dem planvoll vorgehenden Angeklagten wäre bei Ausführung der Tat bewusst gewesen, dass es nicht reicht, nur Herrn Toll zu töten, da sonst die Gefahr bestand, dass Frau und Tochter dann weiterhin im Haus wohnen bleiben. Das sehe ich aber anders - die beiden hatten doch gar kein Einkommen und hätten sich das Haus doch gar nicht allein leisten können. M.E. hätte es doch vollkommen gereicht, HERRN Toll zu töten, wenn es darum ging, die Nachbarn über kurz oder lang loszuwerden! Bei dem psychischen Zustand von Mutter und Tochter wären die beiden danach ja wahrscheinlich eh in ein Heim gekommen - jedoch spätestens, wenn sie kein Geld mehr für die Miete des Hauses gehabt hätten, wäre Schluss gewesen! Es hätte also vollkommen gereicht, nur Herrn Toll zu töten, dann hätte der Täter also gar nicht mehr das Risiko eingehen müssen, ins Haus zu gehen und auch noch die beiden anderen Personen zu erschießen, wenn es nur DARUM gegangen ist, oder? Bei aller Planung binde ich mir doch keinen 3-fach-Mord ans Bein, wenn einer reicht.

also bitte.....
wir leben doch in deutschland...

a) erstmal.. behinderter mensch zahlt keine miete mehr... bis der vermiter den rausgeklagt hat werden wohl ein paar jährchen vergehen.

b) die bekommen ja dann wohngeld + den behindertenzuschlag etc.. glaube da steht im urteil für die tochter gab es ordentlich zuschläge von deuitschland
das wird schon reichen für eine kuschelige bleibe.. zumal die mieten in babenhausen sicher nicht die höchsten sind

vllt hätte man besser warten sollen bis familie t nicht daheim ist... und dann bei der Firma A sich einfach einen Bagger kurz leihen und einmal durch nachbarhaus fahren
dann wäre es nur sachbeschädigung gewesen ;)

ich hätte eine frage. da ich mich in diesem fall nicht gut eingelesen habe, möchte ich wissen, welches alibi hat der angeklagte egentlich angegeben?

Ja, aber ganz ehrlich - wenn ich sowas von A bis Z plane, dann plane ich auch ein Alibi mit ein, oder? Ich schlaf dann doch nicht allein Wand an Wand an einem Mordhaus, wo ich mir denken kann, dass ich der ALLERERSTE bin, der danach Besuch von der Polizei kommt, die fragt, ob ich was mitbekommen habe nachts und wahrscheinlich auch, wo ich war zu der Zeit und wer das bezeugen kann, ohne dass ich mir ein Alibi besorgte. Und sei es, dass ich mich dann fürs Wochenende woanders einquartiere, und von DA aus dann nachts zuschlage, sodass ich offiziell gar nicht Zuhause war.

Nicht jeder denkt an alles, und nicht jeder ist so intelligent und plant ALLES und JEDWEDE Eventualitäten mit ein. Besonders wenn es sich um einen Mord aus Hass und Verzweiflung handelt.

ja, aber was hat der vermeindliche täter gesagt?

wobei die beschaffung eines fingierten alibis dass dann aufgrund irgendwelcher details doch nicht standhält erst recht gefährlich ist

Comtesse schrieb:Bei aller Planung binde ich mir doch keinen 3-fach-Mord ans Bein, wenn einer reicht.

Um @hängtihnhöher zu zitieren:

hängtihnhöher schrieb:also bitte.....
wir leben doch in deutschland...

Und da werden Höchsstrafen nicht addiert - anders als z.B. in USA, wo man auch mal 150 Jahre aufgebrummt bekommen kann. Insofern ist es ab dem ersten Mord grad egal, wie viele man sonst noch erlegt. Zumindest aber in diesem Fall hätte es am Strafmaß ziemlich wahrscheinlich nichts geändert. Außerdem musste er ja auch Zeugen beseitigen.

Ihr vermutet also, dass AD doch der Täter war .Also ich war beinahe überzeugt, dass AD gar nicht damit zu tun hatte. Auf der anderen Seite glaube ich aber auch, dass unsere Polizei intelligent genug ist, um das alles einschätzen zu können und Beweise zu sammeln.

hängtihnhöher schrieb:a) erstmal.. behinderter mensch zahlt keine miete mehr... bis der vermiter den rausgeklagt hat werden wohl ein paar jährchen vergehen.

Nein, das dauert längstens 1-2 Jahre, das ist überschaubar! Zumal ich denke, die beiden Frauen wären wohl eher in die Geschlossene gewandert schon vorher! Wenn die da ihre Laute weiter von sich gegeben hätten und die Polizei dann ein paar Mal gekommen wäre, OHNE dass der geistig noch einigermaßen gesunde Herr Toll sie hätte abwimmeln können, was meinst du, was die Polizei dann machen würde, wenn sie da zwei verwirrte Frauen allein vorfindet, die komische Laute von sich geben? Die wären ruck-zuck in einem Pflegeheim verschwunden.

@KonradTönz1

Es hätte vielleicht nichts am Strafmaß geändert, aber das Motiv hätte man dann völlig anders vermuten können, da Herr Toll ja der einzige aus der Familie war, der überhaupt Kontakte nach außen hatte - niemand hatte ein Motiv, seine Frau und Tochter zu töten, außer ein Nachbar.

Comtesse schrieb:niemand hatte ein Motiv, seine Frau und Tochter zu töten, außer ein Nachbar.

Guter Punkt...

niemand hatte ein Motiv, seine Frau und Tochter zu töten, außer ein Nachbar.
]

ich hab auch einen Nachbarn...*PANIK*

@diegraefin

Comtesse schrieb:Wenn die da ihre Laute weiter von sich gegeben hätten und die Polizei dann ein paar Mal gekommen wäre, OHNE dass der geistig noch einigermaßen gesunde Herr Toll sie hätte abwimmeln können, was meinst du, was die Polizei dann machen würde, wenn sie da zwei verwirrte Frauen allein vorfindet, die komische Laute von sich geben? Die wären ruck-zuck in einem Pflegeheim verschwunden.

Niemals! Die wären nicht in ein Pflegeheim gekommen aufgrund ihrer Laute. Die Tochter war autistisch und die Frau psychisch sehr angeschlagen. Nicht entmündigt. Ob bei ihr überhaupt eine bestimmte Diagnose vorlag, weiß man nicht.

Und mit den 30.000 Euro, die im Schließfach lagen, hätte man noch eine gute Zeit die Miete gelöhnt.

@KonradTönz1

Ja, ich sehe sonst keinen anderen Grund. Die Frau hatte jahrelang das Haus nicht verlassen und die Tochter war durch ihren Autismus ja bis auf die therapeutische "Arbeit" in der Behindertenwerkstatt auch sozial komplett isoliert. Der Täter musste sie auch nicht als potentielle Tatzeugen umbringen, da auf die beiden Frauen ja schlafend in ihren Betten geschossen wurde.

Es gäbe daher außer Nachbarn nur 2 potentielle Möglichkeiten, die die Vernichtung der ganzen Familie motivieren könnte:

1. der schon von mir angesprochene erweiterte Suizid "im Auftrag".
2. familiäre Erbschaftsstreitigkeiten

1. ist recht unwahrscheinlich, 2. aufgrund der finanziellen Situation der Tolls auch, es sei denn, von den erbberechtigten Verwandten dachte jemand, von den 300.000 DM aus dem Hausverkauf sind noch mehr übrig. Aber in dieser Hinsicht wurde scheinbar nie ermittelt.

Comtesse schrieb:1. der schon von mir angesprochene erweiterte Suizid "im Auftrag".

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Dass man dann aber so überhaupt keine Hinweise auf sowas findet? Irgendwie muss man ja auch an so einen "Auftragsselbstmordkiller" kommen. Die trifft man ja nicht zufällig beim Spazierengehen auf einer Parkbank.

Comtesse schrieb:2. familiäre Erbschaftsstreitigkeiten

Da müsste man wissen, ob/was für Verwandte die noch hatten. Und wieweit man erbberechtigt ist, wenn man praktisch keinen Kontakt hat (die sollen doch recht isoliert gewesen sein?).
Beim Tod der Eltern hätte die Tochter geerbt. Wer wäre als nächstes an der Reihe gewesen, wenn die Tochter ihren Verletzungen erlegen wäre? Weiß man das? Oder weiß jemand, ob das geklärt wurde?

Comtesse schrieb:1. der schon von mir angesprochene erweiterte Suizid "im Auftrag".

Du meinst, Herr T. hat einen Profikiller angeheuert?

Und der erledigt seine Arbeit so stümperhaft, dass er zehn Kugeln benötigt, um drei Leute zu töten - von denen eine Person letztendlich sogar noch überlebt?

Extrem unwahrscheinlich.