Doppelmord Babenhausen
21.11.2014 um 15:50Anzeige
Ma_Ve schrieb:Wie soll ich mir Mülltonnen klappern vorstellen? Herr Toll steht morgens um 4 Uhr auf der Straße und und spielt Schlagzeug auf seinen Mülltonnen?stellst du dich so, oder bist du so???
Das kann doch nicht dein ernst sein?
Ma_Ve schrieb:Welche Türen und Fenster standen denn offen??man merkt Du peilst es nicht.....ich meine die Türen und Fenster bei Fam. "D" die Schreie waren auch Abends...und am Wochenende zu hören.....oder meinst Du, Samstag und Sonntag war Ruhetag??? nicht immer das rauspicken und drehen oder anzweifeln, wie Du es möchtest.
War es nicht so, dass im Hause Toll die Rolläden immer geschlossen waren und sie nicht aus dem Haus ging?
In der Woche war AD arbeiten. Herr Toll auch. Astrid in der Behindertenwerkstatt.
Nach Feierabend haben Toll´s sich dann kollektiv zum Familienball nach draußen begeben. Ist alles sehr einleuchtend und naheliegend!
soisser schrieb:stellst du dich so, oder bist du so???Im Hause Toll waren die Rolladen zu, Fenster vermutlich auch.
Nightrider64 schrieb:Wenn mein Nachbar morgens um 4:00 herum lärmen würde, die Frauen ständig schreien würden und fast täglich lauter Streit wäre, würde ich auch genervt sein.So wie du das schreibst, haben die Tolls sich täglich gestritten.
Auch die Vorstellung in meinem eigenen Haus zum schlafen Ohrstöpsel tragen zu müssen, würde mich irre machen
Nightrider64 schrieb: Aber nach 2 x Lesen des Urteils bezweifele ich, das es da überhaupt einen Ansatz gibtEvlt ein 3. mal lesen , wir haben dir ja die Unstimmigkeiten und unsere Zweifle dargelegt ... Mehr können wir nicht tun!
WacciusBaccius schrieb:Naja soviel dazu OT war das für heute genug...Für heute? Kommst Du jetzt einmal täglich, um in den Raum zu brüllen und schnell wieder abzutauchen? :D :D Sag mir wann, ich bin so schreckhaft.
hanna7 schrieb:Ich habe eine aeltere Nachbarin die ich die ganze Woche ueber nicht hoere aber immer Sonntags wenn sie gegen 7 Uhr meint den Staubsauger anschmeissen zu muessen. Ja, so etwas kann ueber die Dauer nerven. Da muss man nicht jede Nacht gestoert werden. Ueber die Zeit reicht es schon, wenn es die Vorfaelle regelmaessig gibt.So ist es. Und wenn man sich erstmal auf einen Störenfried so richtig eingeschossen hat, braucht der nicht mehr viel zu tun, damit einem alles Gewesene wieder hochkommt.
Ma_Ve schrieb:Im Hause Toll waren die Rolladen zu, Fenster vermutlich auch.vermutlich???? also hat Frau T. immer hinter dem Fenster gestanden und geraucht???
Ich bin heute zum Prozessauftakt nach Darmstadt gefahren und habe mir den, von großem Medienrummel begleiteten, Eröffnungstag live angeschaut.Man sollte bei der Beurteilung des Ergebnisses, also des Urteils, nicht vergessen, dass auch dadurch, dass der Prozess eine hohe Aufmerksamkeit erfuhr, ein gewisser ( Erfolgs- )Druck auf den Beteiligten lag.
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... Nach ein paar Scharmützeln zwischen dem vorsitzenden Richter und dem sehr unseriöis wirkenden und schlecht vorbereiteten Pflichtverteidiger ging es mit der Vernehmung des ersten Zeugen los,..Ich war zwar nicht dabei, habe aber von dem Verteidiger auch nicht den Eindruck gewonnen, als hätte er sich substantiell mit dem Fall befasst.
.........Der Chefermittler gab dann in einer 2 1/2 stündigen Vernehmung die Ergenisse der Ermittlungen bekannt. U. a. zeichnete er ein sehr düsteres Bild vom Familienleben der Opfer. Die Frau hatte die O-Ton "Hannelore Kohl Krankheit"(will heißen sie hat seit Jahren nicht mehr das Haus verlassen) und der Ehemann war dem Alkohol von Zeit zu Zeit sehr zugetan..........Nur zur Auffrischung. Mit der "Hannelore Kohl Krankheit" wollte der Ermittler wohl nur etwas illustrieren. Frau T.´s Probleme müssen schon gravierend gewesen sein. Immerhin hat sich Frau Kohl umgebracht.
...Interessant am Rande ist, daß der Angeklagte sein jetziges Haus über sein Opfer(der ja Makler war, am Schluß allerdings mit wenig Erfolg) vermittelt bekam.Auch das ist hier sicher allgemein bekannt. War mir auch, in der Auffrischung würde ich, wenn überhaupt, hier einen entscheidenden Motivbaustein sehen. Jemand, der von mir Geld bekommen hat und mich dann nervt... Andererseit passiert sowas ständig und in den glücklicherweise wenigsten Fällen werden dann "Normalos" zum Rächer.
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......Das wirklich belastende Indiz gegen Andreas D. ist die in seinem Firmen PC angeklickte Adresse einer Schweizer Internetseite auf der eine Anleitung steht, die auch auf dessen Firmen PCWissen wir sicher. Man beachte aber die Wortwahl. Nicht "A.D. hat an seinem PC..." sondern "an seinem PC wurde".
ausgedruckt wurde, wie man einen Schalldämpfer aus einer Plastikflasche und Schaumfolie bastelt.
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......In der Wohung der Opfer wurde übrigens keine einzige DNA Spur des Angeklagten gefunden. Es konnten übrigens überhaupt keine DNA irgendwelcher fremden Personen im Haus ausfindig gemacht werden.
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......Die Tochter war auch die Verursacherin der Lautstärke durch laute Selbstgespräche, Schreien und Türen zuschmeißen. 10 Jahre dauerte der Streit darüber, bis das Ehepaar Toll ermordet wurde.Die Tochter alleine wird hier im Prozess primär erwähnt und nicht die beiden Frauen Toll zusammen, wie schonmal behauptet wird. Wo kommt das her?
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2. Prozesstag im Doppelmor von Babenhausen
Ansonsten gleichten sich die Aussagen wie eine Ei dem anderen. Keiner traut dem Angeklagten die Tat zu. Er gilt als höflich, zurückhaltend und korrekt. Niemals hat er irgendwelche Absichten bei anderen geäußert, in dem er seinen Unmut über die verhaßten Nachbarn kundtat oder gar irgendwelche Rachegedanken von sich gegeben. 2 Nachbarn wollen in dieser Nacht gar ein fremdes Auto vor dem Haus der Familie Toll gesehen haben. Der Tenor war bei allen Aussagen der gleiche, die Nachbarschaft steht doch recht eindeutig auf der Seite des Angeklagten.Hervorhebung von mir. Das haben die vor Gericht ausgesagt, nicht später bei RTL zwei und vor laufender Kamera, was ja besonders ein Teilnehmer hier immer wieder betont.
ich bin neu hier und möchte zu der Verhandlung auch meinen Senf abgeben. Ich war die Tage auch dort, komme aber zu einem anderen Ergebnis als "TheWhite1961".Das Motiv stellte sich also als fragwürdig dar.
Ich empfand den zweiten Tag nicht als erkenntnisarm, sondern als Debakel für die Anklage.
Wie geschildert wurde die Peripherie des Opfers/Angeklagten vernommen. Grund der Ladungen dürfte gewesen sein, dass man das fragwürdige Motiv herausarbeiten wollte. Das Ergebnis war jedoch eines, welches sich die StA sicher nicht erwünscht hatte.
In meinen Augen drohte der "Jahrhundert-Prozess", wie er in der Presse durch die StA benannt wurde, zum „Jahrhundert-Flop“ zu mutieren. Von den Zeugen konnte der größere Teil keine relevanten Angaben machen. Ich gewann den Eindruck, dass die meisten Ladungen nur dem „Aufspecken“ dienten.
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........Auch waren Personen geladen, deren Zustand fragwürdig ist. Ich erinnere an einen älteren Herr, der eigentlich nur aussagen wollte, die Frau A. sei "mannstoll", bevor er völlig verwirrt begann die Zuschauer zu zählen.Der war vielleicht im falschen Saal...
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...Auch kam wurde angegeben, dass zwei Zeugen ein dunkles Auto vor der Einfahrt gesehen haben- wozu scheinbar keine genaueren Erkenntnisse vorlagen.Hier drückt sich der user etwas unklar aus. Immerhin haben drei Zeugen ein Fahrzeug wahrgenommen. Es wird sich immer wieder über den Gegensatz dunkel/silber gewundert. Mancher nutzt ihn erfreut aus, um sich über die Zeugenaussage lustig zu machen und sie zu entwerten.
Das DUNKLE Auto soll SILBER gewesen sein. Ist Silber als dunkle Farbe einzustufen? Ein weiterer Zeuge hörte nach den Schüssen ein Auto weg rasen.
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...Sehr interessant an diesem Tag war auch, dass ein Zeuge auf Vorhalt seiner polizeilichen Aussage sagte: „Das habe ich so nicht gesagt!“ Es handelte sich um eine definitive Festlegung zur Wiedergabe einer Aussage, die der Beschuldigte ihm gegenüber getroffen haben soll. Am Ende zeigte sich, dass der Zeuge den Sachverhalt so annahm, es aber nie wirklich zu dem im Vernehmungsprotokoll angegebenen Aussagen kam, jedoch die Vernehmungsbeamten dies gerne aufnehmen wollten. Der Vorsitzende Wagner zeigte sich darüber sehr verwundert. Er fragte auch mehrfach beim Staatsanwalt nach, was man hier eigentlich mache.Das finde ich auch interessant und das hätte ich mich auch gefragt. War da jemand etwas übereifrig? Wurde jemandem etwas in den Mund gelegt? Sieht irgendwie so aus.
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..Auch kam zum Ausdruck, dass die meisten Zeugen zwei Schüsse gehört haben. Einer jedoch fünf. Bei der späteren Schussprobe am Tatort, hörten sie jedoch alle Testschüsse, also mit und ohne den angenommenen Schalldämpfer. Die Schüsse mit Schalldämpfer sollen „dumpfer“ geklungen haben, waren aber deutlich hörbar. Komisch!Finde ich natürlich auch. Dafür kann es sicher einige Erklärungen geben. Eine mögliche davon ist, dass ein Schalldämpfer völlig anderer Bauart verwendet wurde. Gemeinsam nur die Komponente Bauschaum. Wo bleibt da der Zusammenhang mit der silencer-Recherche? Bauanleitung ausgedruckt, dann aber etwas völlig anderes gebaut?
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....Außerdem sagten alle Nachbarn aus, dass der Lärm, welcher zur Tat geführt haben soll, nicht so schlimm war und, dass der Lärm den die amerikanische Kaserne, welche gegenüber des Anwesens lag, verursachte weit mehr war. Es wurde von Motorengeräuschen, Geschrei und Schüssen berichtet. Ein unmittelbarer Nachbar der Opfer sagt aus, dass man von der Familie gelegentlich, ca. einmal täglich, Geräusche und auch Schreie hörte- stets tagsüber. Das Motiv scheint zu schwinden.Gerichtsaussagen.
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....Der dritte Verhandlungstag verhielt sich ganz ähnlich. Als erstes sagte ein Mann aus, welcher Polizist i. Frührente ist. Dieser war übertrieben belastungsfreudig. Allerdings konnte er seine „Vermutungen“ nicht untermauern. Die Vernehmung kippte dann an der Stelle, als er zugeben musste, dass er den Angeklagten eigentlich nur von wenigen kurzen Zusammentreffen kennt und sich seine Einschätzungen aus Schilderungen seiner Frau zusammenreimt, welche eine Arbeitskollegin des Angeklagten war. Dabei stoß es der Verteidigung besonders auf, dass gerade dieser Belastungszeuge am Vortag von einem Polizisten vor dem Gerichtssaal angesprochen wurde, welcher den Prozess im Auftrag des Polizeipräsidiums mitschreibt, wovon die beteiligten Beamten aber angeblich keine Kenntnis erhielten.Also wer auch immer da mal eben vorbeikam und einen Internetzugang mit Drucker im selben Raum brauchte, der konnte.
Obwohl diese nicht für diesen Tag vorgesehen war, sagte sie aus und wiederrief die Aussagen ihres Mannes - sie habe ihm so etwas nie gesagt.
Diese Ehefrau sagte besonders in Bezug auf die Spuren am Computer etwas Interessantes aus: Jeder kenne die Kennwörter der anderen Mitarbeiter, weil dieses das jeweilige „Postzeichen“ sei. Es sei üblich, dass man an den Rechner des Angeklagten gegangen ist, wenn man in das Internet wollte oder wenn er krank war. Sein Büro stand immer offen, weil dort auch das Fax stand.
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..Eine Befragung des Kriminaloberkommissars der den Angeklagten kurz nach der Tat (damals noch als Zeugen) und nach der Festnahme im Juli 2010 befragt hatte, ergab, dass der Angeklagte 2009 über ein angespanntes Verhältnis zum Toten berichtet hatte. Bei der Vernehmung nach der Festnahme habe der Angeklagte die Tat bestritten, berichtete der Polizist über eine Passage, die nicht im Vernehmungsprotokoll steht. Andreas D. bestritt die Tat, habe aber eingeräumt, dass die Indizien ihn verdächtigt machten. Auf Wunsch des Festgenommenen habe man das jedoch gestrichen. „Seit wann entscheidet der Vernommene, was ins Protokoll kommt?“, wunderte sich Verteidiger Christoph Lang. „In dem Fall haben wir das so gemacht“, antwortete der Beamte, was Lang an der Vollständigkeit des Protokolls zweifeln ließ.Da kann man noch an ganz anderen Sachen zweifeln. Diese Passage passt für mich erschreckend gut zu der weiter oben, in der einem Zeugen was in den Mund gelegt wurde.