Doppelmord Babenhausen

@hängtihnhöher
....dann wollen wir mal hoffen, dass muddi daheim ist und nicht auf dem P+R Parkplatz. ;-)

@Faszinierend
Ich würde mal sagen, dass der Tathergang im Urteil auf 289 Seiten (?) ausreichend geschildert wird. Die Indizienkette ist am Ende total schlüssig.
Bei Indizienprozessen ist es natürlich immer schwierig, weil man über das eine oder andere Indiz immer diskutieren kann.

Faszinierend schrieb:Diese Lärmbelästigung-die Quelle war ja anscheinend die akkustisch wenig zu kontrollierende Tochter der Tolls

Nicht nur ! Es ging auch um lauten Streit der Nachbarn, um Türen knallen, um Mülltonne rausbringen morgens um 04:00 Uhr usw. (siehe Urteil, wird dort ausgiebig beschrieben)
Und Lärmbelästigung ist nun mal eine subjektive Empfindung, die sich nicht messen lässt. Jeder Mensch empfindet das anders.

@lisa S

>Und Lärmbelästigung ist nun mal eine subjektive Empfindung, die sich nicht messen lässt. Jeder >Mensch empfindet das anders

Muß mir das Urteil wirklich ganz durchlesen.
Subjektivität hin oder her. die Belästigung dürfte schon massivgewesen sein.
Vor allem das unkooperative Verhalten des Herrn Toll dürfte Herrn Darsow vor ein schier unlösbares Problem gestellt haben.
An dieser Stelle müß ich dem Vermieter der Tolls auch eine Teilschuld an der Eskalation geben.
Immerhin muß ich mich an Mietverträge halten und in diesen ist auch ganz klar geregelt, wie ich mit dem Thema Lärm umzugehen habe.
Wenn ich natürlich als vermieter dann die Vogel -Strauß-Taktik praktiziere, und nach dem Motto "die sollen sich das untereinander ausmachen" agiere oder in dem fall nicht agiere, dann sollte das Gewissen ruhig ein bißchen nagen.

Das Verhalten von Frau Darsow, sofern SIE nicht weiß, dass ihr Mann der Täter ist, ist ja eigentlich recht nachvollziehbar. Insgeheim wird sie auch die ganzen Fälle, der betrogenen Ehefrauen kennen, wo Männer ein Doppelleben führen. Und das kann jeder von uns machen, mal länger im Büro, am Wochenende auf Dienstreise.. da gibt es wirklich viele Ausreden, das merkt man dann auch nicht nach einer langjährigen Beziehung.

Und auch in vielen Kindermissbrauch/Tötungsfällen, werde die Täter immer als super nett, freundlich, ihre Kinder liebend beschrieben.. Ich finde, da kann man ihr - sofern sie wirklich nichts weiß - keine Vorwurf machen.

Das sie scheinbar, Sachen verdreht oder unabsichtlich vertauscht, keine Ahnung.. Aber ich stelle mir ihre Situation auch super schwer vor.

@ chained life
>Und auch in vielen Kindermissbrauch/Tötungsfällen, werde die Täter immer als super nett, >freundlich, ihre Kinder liebend beschrieben.. Ich finde, da kann man ihr - sofern sie wirklich >nichts weiß - keine Vorwurf machen.

Solche Abgründe offenbaren sich ja quasi nie auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick.
Aber grundsätzlich traue ich jedem Menschen unter bestimmten Voraussetzungen solch eine Tat zu.

Die Situation von Frau Darsow ist finanziell und vor allem menschlich sehr bedauernswert.

@chained_life
Welche Frau kann sich schon vorstellen, dass IHR Mann, mit dem man ja drei Kinder hat, den man liebt, dass ausgerechnet DER ein zweifacher Mörder sein soll.
Auch wenn ich der Meinung bin, das A.D. der Täter ist, so kann ich doch das Verhalten, den Kampf von Frau D. nachvollziehen. Sie will das einfach nicht wahrhaben und in so einer Situation, in der man nach jedem Strohhalm greift und jede (von anderen herbeigeführte) Widerlegung aufsaugt wie ein ausgetrockneter Schwamm das Wasser und wieder neu voll Hoffnung ist, können auch solche Verdreher mal passieren.
Ich glaube auch, die Tatsache, dass Herr Strate jetzt dieses Mandat angenommen hat, ihr wieder absolut Hoffnung gegeben hat und den Glauben an die Unschuld Ihres Mannes absolut gestärkt hat.
Wenn das WAV aber eventuell scheitert, dann wird sie tief fallen, dann nämlich ist die ganze Hoffnung zerstört. Insofern tut sie mir schon leid.
Wenn nicht, dann hat sich der Kampf ja gelohnt und kein Mensch redet mehr von den Verdrehern.

Ich gehe noch mal zurück zum Thema Spürhunde.

Im Fall Dano haben die Spürhunde in der Nachbarswohnung auch nicht angeschlagen. Vermutet wird, Dano war nur sehr kurze Zeit dort und zusätzlich wurde ihm ja eine Decke übergeworfen.

Aber er war da.

Und wenn dann evtl. noch ein Schutzanzug hinzugenommen wird, ist es nicht unmöglich, dass Herr D eben doch in der Wohnung der Tolls war.

@GuteLaune
Nicht an jedem Tatort findet man eine DNA und genauso findet nicht jeder Spürhund eine Geruchsspur. Vor allem muss man ja auch in dem Fall bedenken, dass die Tochter noch bis zu 24 Stunden im Haus herum irrte. Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass unsere Spürunde auch mal etwas "übersehen" können. Es ist zwar sehr selten, kann aber dennoch passieren. Es gibt einfach keine 100 % ige Sicherheit.

Es ist durchaus auch möglich, dass Herr D. nach der Tat nicht direkt nach Hause gegangen ist, sondern erstmal weg von dort und sich der Kleidung und Waffe entledigen.

Da im Haus keine DNA gefunden wurde von einem evtl. Täter, hat es meiner Meinung nach auch nicht viel zu sagen, dass von Herrn D. keine DNA da war, es wurde eben nichts gefunden.

@obskur
Nüchtern betrachtet, da geht jemand in ein Haus, erschiesst die Familie und geht wieder. Mehr passiert nicht und damit meine ich den zeitlichen Ablauf, nicht die Tat als solches. Wenn es da keinen Körperkontakt, keine "Spuckattacken" (nenne ich jetzt mal so) kein Blut durch eine Verletzung gab, keinen Kontakt mit Gegenständen......wo soll da auch DNA herkommen? Und es kann schon so sein, wie Du sagst, er wird wahrscheinlich nicht direkt nach Hause gegangen sein.

@Lisa_s

Lisa_s schrieb:Und es kann schon so sein, wie Du sagst, er wird wahrscheinlich nicht direkt nach Hause gegangen sein.

Aber wohin? Mit eventueller Schutzkleidung? Wohin könnte man damit ungesehen verschwinden? Wie sieht das Umfeld aus? Gibts dort Möglichkeiten, sich schnell zu verdünnisieren?

@Lorea
Wäre der sicherste und vor allem der kürzeste Weg gewesen.

@Lorea
gehen wir mal davon aus, dass der Tatzeitpunkt gegen 04:00 Uhr war, dann war es noch dunkel, davon kann man ausgehen. Also könnte man auch unbemerkt in eine andere Richtung gehen. Theoretisch gesehen.

Da von keinem DNA gefunden wurde, beweist es ja auch, dass es möglich ist (abgesehen von den Ermittlern und Bewohnern)

Es wäre nicht gut durchdacht gewesen, wenn er danach direkt nach Hause geht, es hätte jemand mitbekommen können und ihn sehen können, es wäre nur logisch erstmal das weite zu suche, als ei es ein "fremder Täter" gewesen und um Spuren, Sachen, Waffe zu vernichten. Die Hunde sind ja auch in eine andere Richtung gegangen, evtl. war es auch die richtige aus dieser Nacht.

@Lorea
wenn man es sich mal bei Google Map anschaut, dann finde ich schon, dass da Platz genug ist zu verschwinden. Jetzt weiss man ja nicht, ob dieser Baumbestand damals schon da war.

Also die Häuser liegen direkt am Ende des Ortes , danach kommt nur noch die stillgelegte Kaserne und Wald.
Hinter den Häusern ist eine unbebaute Wiese und dahinter die Bundesstraße B 26 . Ich denke es ist kein Problem von dort aus ungesehen zu verschwinden.

@obskur
Also läuft der mit evtl. Schutzkleidung und einer Waffe spazieren? Sein Haus liegt direkt daneben... und er müsste nicht irgendwann mal zurück.

@alibi
eben und gerade wenn es dunkel ist, wird sich da wohl kaum einer aufhalten.

Nein, da ist niemand. Hab mal in der Straße gewohnt, deshalb weiß ich das.

@alibi
Der Hund ist ja auch in diese Richtung