Möglicher Leichenfund im Fall Maddie Mc Cann
27.06.2014 um 09:31natürlich wird so etwas aufgearbeitet. Man tut ja speziell in dem Madeleine-Fall nichts anderes. Aber wie ich schon schrieb, es geht mir nicht darum die "Schuld" bei der Polizei zu suchen - sondern lediglich um herauszuarbeiten, warum die Engländer in dieser Nacht noch um Unterstützung vom Konsulat und den Medien gebeten haben.Käsepizza schrieb:Ich denke in einem Vermisstenfall wird immer nach Schuldigen und nach Patzern gesucht, vor Allem wenn die Person letztendlich nicht gefunden
Um das zu veranschaulichen habe ich hier ja das sehr wohl bewährte Alarm-System der USA angeführt, das bei vermissten Kindern greift. Wenn dort ein Kind als vermisst gemeldet wird, wird so schnell wie möglich die Öffentlichkeit informiert. Das ist in sich gesehen auch logisch, denn je mehr Menschen etwas über diesen Vermisstenfall wissen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind irgendwo gesehen wird.
Daher einfach mal 2 Fragen an Dich - nachdem Du ja die Information an die Medien verurteilt hast und daraus sogar ableitest, dass sich die Engländer dadurch verdächtig gemacht haben:
1. wieso macht man sich verdächtig, wenn man die Öffentlichkeit um Unterstützung nach der Suche des Kindes bittet?
2. welchen wirklich nachvollziehbaren Grund hatte die portugiesische Polizei, den Eltern das zu untersagen? Bzw. welchen Grund hatten sie, nicht auf die öffentliche Unterstützung zurückgreifen zu wollen?
Meine Meinung ist, dass dieses Verhalten in so einem Fall eher paradox denn angemessen ist.
Ich bin jetzt etwas unsicher, aber ich habe diese konkrete Aussage lediglich in Amaral´s Buch gelesen.Käsepizza schrieb:Der Flughafen wurde (natürlich) informiert, auch die Aufsicht am Guadiana-River
Wenn ich ehrlich bin, kam mir das eher wie eine Schutzbehauptung vor. Ich habe zumindest in den veröffentlichen Akten nichts darüber gefunden. Und derartige Schritte wären sicherlich irgendwo dokumentiert worden.
Das heisst nicht dass ich das generell anzweifle. Nur zweifle ich an, dass diese Maßnahmen sofort (also noch in der gleichen Nacht) ergriffen wurden.
Wenn Du andere Quellen bist, dann wäre ich Dir für einen Hinweis dankbar.
Wie hier schon geschrieben wurde, man bedenke auch die Anfahrtszeit und dass nicht in jedem Dorf Spürhunde zur Verfügung stehen! Du schreibst "In Deutschland, England oder in skandinavischen Ländern zum Beispiel hättest Du egal zu welcher Tages- und Nachtzeit bei einer Vermisstenmeldung eines kleinen Kindes innerhalb kürzester Zeit eine Hundertschaft mit diversen Hundestaffeln auf den Straßen...."Ich habe nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass es "einfach" ist. Jedoch sollten meine Verlinkungen zu den Presseberichten aufzeigen, wie das hierzulande gehandhabt wird. Und diese beide Fälle waren keine Ausnahmen. Ich kann Dir wenn Du möchtest noch viele andere Berichte verlinken, aus denen die enormen Sofort-Maßnahmen im Falle vermisster Kinder hervorgehen.
Ich bezweifle, dass das immer so einfach ist wie du es darstellst
Ich habe Dir geschrieben, dass in Luz an diesem Abend gerade mal 11 Beamte vor Ort waren. Ich gehe also davon aus, dass Du keine gegenteiligen Informationen hast. Mit 11 Personen (plus die Betroffenen und etwas OC-Personal) einen ganzen Ort/Umfeld professionell abzusuchen, das halte ich für unmöglich. Zumal wir ja noch nicht einmal wissen, ob alle eingetroffenen Beamten bei dieser Suche mitgewirkt haben.
In relativ greifbarer Nähe zu PDL befinden sich mit Portimao und Faro zwei grössere Städte mit insgesamt rd. 100.000 Einwohnern. Entfernung nach Luz etwa 1 Stunde. Die willst mir hoffentlich nicht sagen, dass man von dort nicht entsprechende Such-Mannschaften auf die Beine hätte stellen können, wenn ein Verantwortlicher diese Anweisung gegeben hätte. Es war schließlich Gefahr im Verzug - vor allem für ein Kleinkind mit gerade mal 3 Jahren. Genauso läuft es ja auch in den vor mir beispielhaft erwähnten Staaten. Da hat auch nicht jeder kleine Ort die Möglichkeit, eine Hundertschaft an Beamten, Feuerwehr- oder evtl. Bundeswehrleuten zu rekrutieren. Aber genau das würde hierzulande im Falle eines vermissten Kleinkindes in schnellstmöglicher Zeit passieren. Und wenn das 3 bis 4 Stunden dauern sollten bis diese Unterstützung eintrifft, dann ist es eben so. Aber zumindest geht man so vor.
Mit einem gebe ich Dir recht: die portugiesischen Behörden haben diese Suche professionell begonnen. Und dann sogar auf Helikopter etc zurückgegriffen. Aber erst lange, nachdem die erste Nacht zu Ende war. Und ich würde nicht beschwören dass es damit zu tun hatte, dass am nächsten Morgen bereits der britische Konsul bei der PJ Portimao aufgeschlagen ist und Herrn Amaral den Marsch geblasen hat. Das gibt sogar Amaral in seinem Buch so zu Protokoll. Nur mit einem anderen Tenor, für ihn war es ja vollkommen unverständlich, dass sich ein Politiker "ohne Not" hier einmischt. Man hätte ja bislang nichts falsch gemacht.
Entschuldige wenn ich das als Fazit so konstatiere....aber wir wissen ja jetzt, was ihm seine selbstgefällige Art am Ende eingebracht hat! Für viele ist er deswegen ein Held, in meinen Augen ist er für sein Schicksal selbst verantwortlich.